Heute (13.3.18) im WDR Familie Wolf – Gefährliche Nachbarn? - Doku, D 2017, 45 Min.

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Moin!

Mag sein. Der Aussagegehalt dieser wissenschaftlichen Untersuchungen wird jedoch im Zeitablauf variieren. Je mehr der Wolf in besiedelte Gebiete mit Nutztierhaltung vordringt - und das muss er mit wachsender Population - desto höher wird der Anteil gerissener Nutztiere ausfallen.

Nein. Das unterstellt, dass die Nutztiere nicht geschützt werden.

Interessant wäre bei solchen Analysen die Entwicklung im Zeitablauf. Insbesondere die Werte aus "neu erschlossenen" Wolfsgebieten. Denn die zeigen näherungsweise die künftige Entwicklung und nicht die Vergangenheit.

Erfahrungsgemäß sind die Zahlen an Nutztierrissen in der Regel da am höchsten, wo die Wölfe neu einwandern, weil die Tierhalter noch nicht mit der Situation umgehen können und sich erst darauf einstellen müssen. Es gibt in den lange besiedelten Zonen Wolfsreviere, in denen keine Übergriffe (mehr) stattfinden.

Die hohen, als Potenzial genannten Zahlen (4000, 4400, ...) entstammen einer Untersuchung von IIRC 2009. Inzwischen sehen wir in den Wolfs-Kerngebieten durchaus Zeichen, dass die innerartlich für die Einhaltung einer "Obergrenze" an Wölfen sorgen. Die Zahl an möglichen Wölfen in D ist daher nicht von der Fortpflanzungsrate abhängig, sondern davon, wieviel Raum die erfolgreich besiedeln können.

Viele Grüße

Joe
 
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Die hohen, als Potenzial genannten Zahlen (4000, 4400, ...) entstammen einer Untersuchung von IIRC 2009. Inzwischen sehen wir in den Wolfs-Kerngebieten durchaus Zeichen, dass die innerartlich für die Einhaltung einer "Obergrenze" an Wölfen sorgen. Die Zahl an möglichen Wölfen in D ist daher nicht von der Fortpflanzungsrate abhängig, sondern davon, wieviel Raum die erfolgreich besiedeln können.

"innnerartlich für eine Obergrenze sorgen" bedeutet, dann aber wenn das Rudel zu groß wird werden Wölfe vertrieben oder geht es so weit, dass die Wölfe sich selbst dezimieren (also z.B. gezielt Welpen und Jungwölfe töten?).
 
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Moin!

Die aus dem elterlichen Revier abwandernden Jungwölfe bekommen bei der Durchquerung fremder Territorien Probleme und es gibt inzwischen einige Funde von durch andere Wölfe getötete Wölfen.

Viele Grüße

Joe
 
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Letzendlich kann kaum einer eine echt passende Prognose ausstellen, was passieren wird. Meine Meinung ist: der Wolf wird kommen, sich an Menschen gewöhnen und auch immer weiter an Städte , Dörfer und Häuser heranwagen. Man denke mal ganz einfach an Fuchs und Wildschwein. Und es wird zu Zusammenstößen kommen und zu Unfällen. Und diese unglaublichen Anweisungen die Nutztierhalter von diesen HobbyWolfLeuten bekommen, sind eine absolute Zumutung. Empörend für mich. Da züchten Leute Tiere - da halten Leute Tiere und wenn der Wolf mal Hunger hat - muss man das mehr oder weniger Dulden. Irgendeine Kasse wird eine Entschädigung zahlen. Unglaubliche Vorgänge. Und die zusätzliche Arbeit können die Nutztierhalter / Tierhalter ja ruhig mal erbringen - ist ja für die Natur - man tut ja was Gutes.
Wie in vielen Bereichen wird hier idiologisch rumgesponnen und für jeden Nutzen - für jedes Ziel gibt es einen Prof.Dr. Dr. oder Institut das ein passendes Gutachten erstellen wird. Wir entfernen uns in Deutschland in Schallgeschwindigkeit von der Realität und es wird nur noch alles grün und schön getextet. NAtur findet bei uns nur noch in Kaufregalen statt. Die natürliche Umgebung der Schweine - Hühner - Kühe usw. sind bei uns nur noch Tiefkühltruhen. Alles nur noch Marketing und Lobbyarbeit.
 
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Nur ganz kurz dazu... Du täuscht dich. Die Prozentangabe von ca 1% Nutztiere in der genutzten Biomasse ist durch unzähligste Untersuchen von Kotproben wissenschaftlich nachgewiesen.

Jetzt geht es aber ins Bett.
Grüße

Nein, ich täusche mich nichter!
An der Biomasse des Kots läßt sich die Anzahl der gerissenen Tiere wissenschaflich nicht festmachen weil zum Beispiel ein ausgewachsener Elefant die gleiche Biomasse hat, wie 750 Jagdterrier oder 120 000 Feldmäuse, Zumindest dann nicht, wenn ich in meiner Untersuchung nur die Unterscheidung Nutztier/ kein Nutztier berücksichtige. Alleine die Formulierung "Prozent Anteil an der Biomasse" ist nicht regelkonform, weil verschleiernd.

Entweder ich schlüssele alles auf, dann kann ich beispielsweise auch sagen: Es wurde die DNS von drei verschiedenen Schafen, 1264 verschiedenen Mäusen, 27 verschiedenen Rehen und drei Katzen gefunden, also beträgt der Anteil der Vom Wolf gerissen Nutztiere an seiner Gesamtnahrung x%
Oder ichhöre in dem Moment auf, in dem ich den Nachweis erbracht habe, daß die untersuchte Biomasseprobe nicht zu einem Wildtier gehört. Dann kann ich aber auch keine explizite Aussage zur Anzahl der Tiere treffen.

Hast Du das am verstandendsten?
Mir ging es allerdings eher darum, daß die beiden von mir zitierten Aussagen nicht kongruieren, wobei es mir vollkommen egal war, welche der beiden nun die richtige war.
Ich wollte damit nur verdeutlichen, daß solche Sendungen manipulativ aufgebaut sind.
Hinzu kommen noch -wie in den anderen Posts treffend beschrieben- andere Faktoren, wie jahrszeitliche Verfügbarkeit der Nahrung und so weiter.

Letzendlich kann kaum einer eine echt passende Prognose ausstellen, was passieren wird. Meine Meinung ist: der Wolf wird kommen, sich an Menschen gewöhnen und auch immer weiter an Städte , Dörfer und Häuser heranwagen. Man denke mal ganz einfach an Fuchs und Wildschwein. Und es wird zu Zusammenstößen kommen und zu Unfällen. Und diese unglaublichen Anweisungen die Nutztierhalter von diesen HobbyWolfLeuten bekommen, sind eine absolute Zumutung. Empörend für mich. Da züchten Leute Tiere - da halten Leute Tiere und wenn der Wolf mal Hunger hat - muss man das mehr oder weniger Dulden. Irgendeine Kasse wird eine Entschädigung zahlen. Unglaubliche Vorgänge. Und die zusätzliche Arbeit können die Nutztierhalter / Tierhalter ja ruhig mal erbringen - ist ja für die Natur - man tut ja was Gutes.
Wie in vielen Bereichen wird hier idiologisch rumgesponnen und für jeden Nutzen - für jedes Ziel gibt es einen Prof.Dr. Dr. oder Institut das ein passendes Gutachten erstellen wird. Wir entfernen uns in Deutschland in Schallgeschwindigkeit von der Realität und es wird nur noch alles grün und schön getextet. NAtur findet bei uns nur noch in Kaufregalen statt. Die natürliche Umgebung der Schweine - Hühner - Kühe usw. sind bei uns nur noch Tiefkühltruhen. Alles nur noch Marketing und Lobbyarbeit.

So ist es.
 
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Moin!

Die aus dem elterlichen Revier abwandernden Jungwölfe bekommen bei der Durchquerung fremder Territorien Probleme und es gibt inzwischen einige Funde von durch andere Wölfe getötete Wölfen.

Viele Grüße

Joe


Servus Joe,
So wird es kommen.
Ich denke, Du bist hier sicher nur nicht auf die zu befürchtenden Kollateralschäden eingegangen, um den Begriff "Selbstregulierung des Bestandes" zu erläutern.
Unter diesem Aspekt gebe ich Dir recht. So funktioniert das bei territorialen Beutegreifern.

Die im Anschluß zu stellende Frage wäre allerdings, ob der Wolf unsere Haushunde in das Verfahren der selbständigen Bestandsregulierung mit einbeziehen wird oder nicht.
Daraus folgt direkt die Frage, ob es in diesem Fall einen Unterschied machen würde, ob der Hund sein Herrchen an der Leine mit sich führt, woraus sich letztendlich die Fragestellung entwickelt, ob der Wolf das mitgeführte Herrchen soweit als vollwertiges Mitglied des gegnerischen Rudels akzeptieren würde, um es in die Regulierungsmaßnahme einzubeziehen.

Gruß, Frank
 
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.....
Hast Du das am verstandendsten?
Mir ging es allerdings eher darum, daß die beiden von mir zitierten Aussagen nicht kongruieren, wobei es mir vollkommen egal war, welche der beiden nun die richtige war.
Ich wollte damit nur verdeutlichen, daß solche Sendungen manipulativ aufgebaut sind.
Hinzu kommen noch -wie in den anderen Posts treffend beschrieben- andere Faktoren, wie jahrszeitliche Verfügbarkeit der Nahrung und so weiter.



So ist es.

Keine Angst, ich kann lesen und verstehe sogar deine Aussage.;-) Klar hast du recht, dass die Sendung eine gewisse Richtung vorgegeben hat. Das wurde sogar vom Moderator mit der Aussage bekräftigt, dass er die Wiederbesiedlung durch den Wolf begrüßt.
Kann man gut finden, oder auch nicht.
 
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Moin!

Ich denke, Du bist hier sicher nur nicht auf die zu befürchtenden Kollateralschäden eingegangen, um den Begriff "Selbstregulierung des Bestandes" zu erläutern.
Unter diesem Aspekt gebe ich Dir recht. So funktioniert das bei territorialen Beutegreifern.

Wie Wölfe unter welchen Bedingungen welche Hunde sehen ist die übergeordnete Frage.

Die im Anschluß zu stellende Frage wäre allerdings, ob der Wolf unsere Haushunde in das Verfahren der selbständigen Bestandsregulierung mit einbeziehen wird oder nicht.
Daraus folgt direkt die Frage, ob es in diesem Fall einen Unterschied machen würde, ob der Hund sein Herrchen an der Leine mit sich führt, woraus sich letztendlich die Fragestellung entwickelt, ob der Wolf das mitgeführte Herrchen soweit als vollwertiges Mitglied des gegnerischen Rudels akzeptieren würde, um es in die Regulierungsmaßnahme einzubeziehen.

Gruß, Frank

Die Wölfe können ziemlich sicher zwischen zwei- und vierbeinigen Wesen unterscheiden. Und wenn ein Wolf sich zu sehr für Hunde interessiert wäre das z.B. auch ein Grund, ihn entsprechend zu "maßregeln", je nachdem, ob er nur nahekommt oder wirklich aggressives Verhalten zeigt oder gar Hunde an der Leine angreift. Das wird sich entsprechend entwickeln, wenn die Bestände zunehmen und es eventuell deutlich mehr Kontakte Hund - Wolf gibt.

Viele Grüße

Joe
 
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Moin!



Wie Wölfe unter welchen Bedingungen welche Hunde sehen ist die übergeordnete Frage.



Die Wölfe können ziemlich sicher zwischen zwei- und vierbeinigen Wesen unterscheiden. Und wenn ein Wolf sich zu sehr für Hunde interessiert wäre das z.B. auch ein Grund, ihn entsprechend zu "maßregeln", je nachdem, ob er nur nahekommt oder wirklich aggressives Verhalten zeigt oder gar Hunde an der Leine angreift. Das wird sich entsprechend entwickeln, wenn die Bestände zunehmen und es eventuell deutlich mehr Kontakte Hund - Wolf gibt.

Viele Grüße

Joe

Hallo Joe,

Daß sich das entsprechend entwickeln wird, ist mir durchaus bewußt. Die Frage war: WOHIN?

Ich glaube auch, daß die Wölfe zwischen Mensch und anderem Tier unterscheiden können.
Meine Fragestellung, inwieweit die Wölfe das mitgeführte Herrchen als vollwertiges Mitglied des feindlichen Rudels akzeptieren würden, impliziert das meines Erachtens.
Wie kommst Du darauf, daß ich daran zweifeln könnte?
Dem im Zweifel als vollwertiges Mitglied des feindlichen Rudels akzeptierten Herrchen hilft ein Maßregeln des Wolfes nach praktizierter Selbstregulierung des Bestandes durch denselben aber leider nicht mehr viel. Zudem wird es mit zunehmender Bestandsdichte fortschreitend schwieriger werden, den zu maßregelnden Wolf zu identifizieren.
Trivial formuliert, wird der mutmaßliche Täter in der Menge untertauchen.

Aber lassen wir doch das Geplänkel.
Ich hatte mich auf Yogeshwars Aussage bezogen, der Wolf würde sein Revier bis aufs Blut gegen andere Wölfe verteidigen und wollte zum Ausdruck bringen, daß das ab einer gewissen Wolfsdichte eventuell zu Problemen mit Hunden führen könnte, wissend, daß Herr Yogeshwar mit seiner Aussage eigentlich der Befürchtung entgegenwirken wollte, der Wolf könnte sich unkontrolliert vermehren.

Viele Grüße, Frank
 
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Die Prozentangabe von ca 1% Nutztiere in der genutzten Biomasse ist durch unzähligste Untersuchen von Kotproben wissenschaftlich nachgewiesen.

Der Trick ist bekannt: Statistikfakes vom Feinsten. Wolf tötet 20 Schafe im "Blutrausch" und nutzt als Biomasse ein Lammschenkelchen.
 
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Wie Wölfe unter welchen Bedingungen welche Hunde sehen ist die übergeordnete Frage.



Die Wölfe können ziemlich sicher zwischen zwei- und vierbeinigen Wesen unterscheiden. Und wenn ein Wolf sich zu sehr für Hunde interessiert wäre das z.B. auch ein Grund, ihn entsprechend zu "maßregeln", je nachdem, ob er nur nahekommt oder wirklich aggressives Verhalten zeigt oder gar Hunde an der Leine angreift. Das wird sich entsprechend entwickeln, wenn die Bestände zunehmen und es eventuell deutlich mehr Kontakte Hund - Wolf gibt.

Viele Grüße

Joe

Hallo Joe,

Daß sich das entsprechend entwickeln wird, ist mir durchaus bewußt. Die Frage war: WOHIN?

Ich glaube auch, daß die Wölfe zwischen Mensch und anderem Tier unterscheiden können.
Meine Fragestellung, inwieweit die Wölfe das mitgeführte Herrchen als vollwertiges Mitglied des feindlichen Rudels akzeptieren würden, impliziert das meines Erachtens.
Wie kommst Du darauf, daß ich daran zweifeln könnte?
Dem im Zweifel als vollwertiges Mitglied des feindlichen Rudels akzeptierten Herrchen hilft ein Maßregeln des Wolfes nach praktizierter Selbstregulierung des Bestandes durch denselben aber leider nicht mehr viel. Zudem wird es mit zunehmender Bestandsdichte fortschreitend schwieriger werden, den zu maßregelnden Wolf zu identifizieren.
Trivial formuliert, wird der mutmaßliche Täter in der Menge untertauchen.

Aber lassen wir doch das Geplänkel.
Ich hatte mich auf Yogeshwars Aussage bezogen, der Wolf würde sein Revier bis aufs Blut gegen andere Wölfe verteidigen und wollte zum Ausdruck bringen, daß das ab einer gewissen Wolfsdichte eventuell zu Problemen mit Hunden führen könnte, wissend, daß Herr Yogeshwar mit seiner Aussage eigentlich der Befürchtung entgegenwirken wollte, der Wolf könnte sich unkontrolliert vermehren.
 
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Moin!

Die Frage war: WOHIN?

Ganz banal: dahin, wo wir es zulassen.

Ich glaube auch, daß die Wölfe zwischen Mensch und anderem Tier unterscheiden können.
Meine Fragestellung, inwieweit die Wölfe das mitgeführte Herrchen als vollwertiges Mitglied des feindlichen Rudels akzeptieren würden, impliziert das meines Erachtens.
Wie kommst Du darauf, daß ich daran zweifeln könnte?

Zweifeln nicht, aber die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass selbst wenn Wölfe sich Hunden an der Leine nähern, sie die Menschen anders beachten.

Dem im Zweifel als vollwertiges Mitglied des feindlichen Rudels akzeptierten Herrchen hilft ein Maßregeln des Wolfes nach praktizierter Selbstregulierung des Bestandes durch denselben aber leider nicht mehr viel. Zudem wird es mit zunehmender Bestandsdichte fortschreitend schwieriger werden, den zu maßregelnden Wolf zu identifizieren.
Trivial formuliert, wird der mutmaßliche Täter in der Menge untertauchen.

Bisher sind nur Wölfe oder aber in ganz seltenen Fällen Hunde weit weg von Menschen getötet worden, deshalb gibt es da noch einen WEITEN Weg, den die Wölfe gehen müssten. Und auf dem kann man eingreifen.

Aber lassen wir doch das Geplänkel.
Ich hatte mich auf Yogeshwars Aussage bezogen, der Wolf würde sein Revier bis aufs Blut gegen andere Wölfe verteidigen und wollte zum Ausdruck bringen, daß das ab einer gewissen Wolfsdichte eventuell zu Problemen mit Hunden führen könnte, wissend, daß Herr Yogeshwar mit seiner Aussage eigentlich der Befürchtung entgegenwirken wollte, der Wolf könnte sich unkontrolliert vermehren.

Viele Grüße, Frank

Das mit dem "Verteidigen bis aufs Blut" ist eine mögliche Interaktion zwischen fremden Wölfen, aber wir wissen aus Beobachtungen und Telemetriestudien, dass es nicht zwangsläufig so kommen muss. In den meisten Fällen wandern Wölfe einfach durch andere Territorien hindurch. Und bei den Begegnungen mit Spaziergängerhunden überwiegt bisher ganz deutlich immer das Neugier- und nicht Beutefang- oder Verteidigungsverhalten. Auch in den Kerngebieten mit schon lange hoher Wolfsdichte.

Viele Grüße

Joe
 
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Naja, in beiden Sendungen wurde eigentlich alles gesagt, was gesagt werden mußte. Man hat es nur etwas außergewöhnlich gewichtet.

Auch der heulende Nabu-Mensch hat letztendlich gesagt, man hätte keine Chance, falls so ein Tier doch einmal die Entscheidung treffen sollte, anzugreifen. Das wurde aber etwas unter den Teppich gekehrt.

Daß die Wölfe im Gehege nicht angreifen, wenn der "Leitwolf" mit Gästen das Revier betritt, ist weitestgehend klar. das unterwürfige Verhalten haben sie dem Betreiber gegenüber gezeigt, nicht den Gästen.

Es wurde in beiden Beiträgen auch gesagt, der Wolf greift keine gesunden Alttiere an, sondern nur Jungtiere und kranke Alttiere.
Gleichzeitig gehen erwachsene Menschen mit Begleitung ins Gehege und anschließend davon aus, daß sie von sich auf unbegleitete Kinder schließen könnten.

Interessant wäre, was passieren würde, wenn sich ein einzelnes kleines Kind oder eine einzelne alte Frau mit Rollator jeweils ohne den Betreiber in dem Gehege aufhalten würden.
Und warum war der Betreiber im Gehege dabei? Wenn das so sicher ist, könnte man doch auch ohne ihn rein.
Aber da war auch ihm wohl das Risiko etwas zu groß. Ich denke, der Gehegebetreiber hat hier der Allgemeinheit einen Bärendienst erwiesen.
Und warum gilt ein Wolf, der nicht fliehen könnende Schafe angreift, als verhaltensauffällig?
Beutegreifer sind Oportunisten. Die greifen das an, was nach ihrer Sicht am leichtesten zu erlegen ist. Auch das wurde so in den Sendungen kommuniziert.
Von mir aus mag es ja sein, daß Wölfe keine erwachsenen Menschen angreifen, vor allem, wenn sie sich in Gruppen bewegen. Das kann ich genausowenig beurteilen, wie die hohe Zahl der Wolfsexperten, die in ihrem Leben wahrscheinlich noch nie einen Wolf in freier Wildbahn gesehen haben.

In der ersten Sendung hieß es an einer Stelle, "von hundert Nutztieren wird in der Lausitz gerade mal eines gerissen." Das würde bedeuten, daß jeder Schäfer zwischen drei und 15 Tiere pro Jahr an die Wölfe verliert. Rangar hat in der Folgesendung daraus gemacht: "Wie Sie gehört haben, handelt es sich bei nur einem Prozent der von Wölfen gerissenen Tiere um Nutztiere." Dieser Satz ist erstens falsch und zweitens wäre er wissenschaftlich gar nicht belegbar, weilkein Mensch weiß, wieviele Wildtiere überhaupt von Wölfen gerissen werden. Kann man ihm hier unterstellen, das bewußt so falsch formuliert zu haben?

Die Tatsache, daß bisher noch nichts passiert ist, quasi als wissenschaftlichen Beweis anzusehen, daß es auch in Zukunft so bleiben wird, finde ich auch durchaus faszinierend.

Zwei Dinge, die in den Sendungen gesagt wurden, sollten die Wolfskuschler besonders bedenken:

1.: Angefütterte Wölfe verlieren die Scheu und können gefährlich werden
2.: Der Wolf wird sein Revier bis aufs Blut gegen andere Wölfe verteidigen.

zu 1.: Ja, das glaube ich auch
zu 2.: Was ist mit Hunden?

Was ist mit Hybriden? Selbst wenn das, was über Wölfe gesagt wurde, stimmen sollte, hielte ich Hybriden für deutlich gefährlicher.

Naja, wenigstens hat man über uns keine bösen Worte verloren.

Manchmal denke ich, wir sollten das einfach so laufen lassen. Wenn sie recht haben ist es gut und wenn nicht, bin ich auf die Ausreden gespannt.
Um die Rehe und Sauen geht es mir nicht. Da könnte ich mich mit den Wölfen arangieren.

Interessant war die Aussage der einen Dame, der Mensch wolle wieder mehr von der wilden, rauhen Natur erleben und der Wolf stehe eben als Sinnbild dafür.
In ABS-ESP-ASR-Airbaggesicherten Zeiten, in denen mir die Helikoptermamis schon vernichtende Blicke zuwerfen, wenn ich ohne Helm mit dem Fahrrad an der Schule vorbeifahre, träumt der berufsbetroffene, aufs Land ausgesiedelte Durchschnitssgroßstadtgrüne von der rauhen Natur und dem Recht des Stärkeren, während er die Klageschrift wegen des zu laut krähenden Hahnes des Nachbarn verfaßt.

In diesem Sinne,

Waidmannsheil



Selten ein so langes Statement gelesen, an dem ich nix auszusetzen habe. Danke :thumbup::thumbup::thumbup::thumbup:
 

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