A
anonym
Guest
Seit einigen Tagen teste ich obiges ZF. Vielleicht besteht ja bei dem einen oder anderen auch Interesse an der Serie...
Ich verglich das ZF mit meinem bisherigen Ansitzglas - einem Zeiss Diavari-ZM 2,5-10x48 Octagon.
Beim Durchblick am ersten Abend war ich sehr enttäuscht: das brandneue, vollmundig angepriesene Steiner schien nicht besser, dafür in einiger Hinsicht sogar deutlich schlechter zu sein, als mein 15 (?) Jahre altes Zeiss.
Am nächsten Morgen wollte ich das Steiner schon fast zurückschicken.
Das tat ich dann doch nicht. Eine Schönwetterperiode wechselte sich bald darauf mit hartnäckigem Hochnebel ab, so dass ich das Glas unter vielen Bedingungen prüfen konnte.
Hier meine vorläufigen Ergebnisse:
................................................................................Zeiss...................Steiner
Bildschärfe Zentrum............................................................................(x)
Bildschärfe Rand..................................................................................x
Brillanz Tag..........................................................................................x
Kontrast Tag............................................................x 1
Kontrast einsetzende Dämmerung...........................x
Kontrast fortgeschrittene Dämmerung...............................................(x)
Kontrast sehr späte Dämmerung............................./........................../
Kontrast Nacht.........................................................x 2
Kontrast bei Nebel..............................................................................x 3
Plastizität (3D)..........................................................x
Helligkeit e. Dämmerung.........................................../........................./
Helligkeit f. Dämmerung...........................................x
Helligkeit sehr späte Dämmerung.......................................................(x)
Gewicht.....................................................................(x)
max. Vergrößerung.............................................................................x x
min. Vergrößerung.....................................................x
Farbsäume.................................................................x x 4
Sehfeldwölbung....................................................................................x 5
Sehfeld.......................................................................x
Sehfeld bei min. Vergrößerung............................................................(x) 6
Bedienbarkeit.......................................................................................(x)
Möglichkeiten zur Scharfstellung..........................................................x
Augenabstand.......................................................................................x
Absehen...............................................................................................(x)
Leuchtpunkt..........................................................................................x x x
7, 8
Summe........................................................................9,5 x...................14 x
(x) eine Nuance bzw. eine Frage des pers. Geschmacks
x besser
xx deutlich besser
xxx nur bei diesem Modell vorhanden
1 - Die Farbabstimmung am Steiner empfand ich etwas kühler, mit höherem Anteil von Blau; das Zeiss-Bild erschien mir wärmer mit mehr Rotanteilen. Vor allem bei Abwesenheit von Tageslicht (Kontrast Nacht) wirkte sich die Abstimmung des Zeiss positiv aus.
Später sah ich, dass das Steiner nicht kühler, sondern eher neutral abgestimmt ist. Bei Betrachtung von Sonnenlicht bei Sonnenuntergang über den Wolken, mit herausschauenden Berggipfeln und blauem Himmel (also alle Gelb-Orange- und Rottöne, sowie Weiß, Schwarz, Grau und Blau) konnte ich durch das Steiner keinen Farbunterschied gegenüber der Wirklichkeit feststellen.
2 - bezieht sich auf durch externe Lichtquellen (z.B. Umfeld von Straßenlaternen) Angestrahltes bei völliger Abwesenheit von Tageslicht
3 - hier wollte ich zunächst Gleichstand vermerken; ein sich in der Wiese verlierender Weg war in beiden Gläsern bei starkem Nebel gleich weit zu verfolgen. Allerdings erwiesen sich die dicken Balken des Zeiss Absehens 4 als deutlicher Nachteil im Nebel. Noch später bemerkte ich dann, dass man durch das Steiner besser helle Gegenstände im Nebel erkennt - z.B. in weiße Folie umwickelte Strohballen, oder einen weißen Pudel. Daher: bei Dunkel gegen Dunkel ist das Zeiss besser, bei Dunkel gegen Hell (Weg im Nebel) herrscht Gleichstand, bei Hell gegen hell ist das Steiner mMn besser (Nebenbei: hell gegen hell ist übrigens der größte Schwachpunkt meines Swarovskis SLC; den weißen Ballen im Nebel erkenne ich da mit bloßem Auge länger, als durch das Glas...)
4 - In klarer Nacht zeigten sich durch das Steiner ein blauer Rand an der hellen Seite des Halbmondes, der jedoch verschwand, sobald man den korrekten Augenabstand einhielt. Beim Zeiss hingegen war es schwer, überhaupt Farbsäume zu erzeugen. Das gelang nur, wenn man den Mond deutlich aus dem Zentrum gegen den Rand schob und extra noch den falschen Augenabstand wählte. Dann trat beim Zeiss ein grünlicher Farbsaum auf. Alles in allem reagiert das Steiner zwar auf gleißende Lichtquellen in der Dunkelheit mit leichten Farbsäumen; jedoch kein Vergleich gegenüber billigen Produkten.
5 - Sehfeldwölbungen waren am Zeiss deutlich zu erkennen. Das Absehen bog sich in beide Richtungen. Beim Steiner blieb das Absehen eine gerade Linie oder verbog sich so minimal, dass ich es nicht registrierte.
6 - Etwas enttäuschend für mich wies mein altes Zeiss - das nun auch nicht eben ein Sehfeldmonstrum ist - über fast den gesamten Vergrößerungsbereich ein größeres Sehfeld auf. Auf 220 Meter bei 4-fach etwa ein anderthalbes Zaunfeld ... also ca. 4 bis 5m.
Allerdings vergrößert das Zeiss etwa ab 3,3fach bei abnehmender Vergrößerung sein Sehfeld nicht weiter, so dass das Steiner bei dreifach das Zeiss überholt und damit sogar ein größeres Sehfeld hat, als das Zeiss bei 2,5-fach.
7 - Nicht getestet wurden Treffpunktverlagerung bei Vergrößerungswechsel und Wiederholgenauigkeit bei Absehenverstellung. Dazu war mir einfach der Aufwand zu groß.
8 - Um den Memory-Effekt des Leuchtpunktes beim Steiner nicht zu löschen braucht man etwas Fingerspitzengefühl beim Einschalten. Ohne dieses funktioniert das Memory manchmal ... und manchmal nicht. Dann strahlt der LP in voller Helligkeit in das Bild hinein.
Die stufenlose Helligkeitsregelung befindet sich zwar für meinen Geschmack an der richtigen Stelle - einer, wo sie optisch und ästhetisch nicht stört. Allerdings arbeitet ein Kipp-/Wippschalter, wie etwa am Leica Magnus, mMn besser. Man kann den Punkt besser dosieren. Am Steiner braucht man eben falls Fingerspitzengefühl, um die richtige Helligkeit einzustellen. Vor allem beim Dimmen. Mglw. ist die Elektronik da noch nicht ganz ausgereift. Manchmal war es schwer, wirklich stufenlos zu dimmen. Auf einer egfühlten Skala von 20 bis 1 sprang der Leuchtpunkt öfters von 5 auf 2 und war danach ganz verschwunden. Aber eben nicht immer. Mit Fingerspitzengefühl ging es.
Der Leuchtpunkt an sich ist äußerst fein und genau im Zentrum. Bei richtigem Augenabstand hat man auch keine unliebsamen Spiegelungen.
So - ich hoffe dem einen oder anderen zählt dieser Test etwas. Es ist eben nur ein Vergleich gegen ein anderes Glas und keine absolute Einodrnung in die gesamte Riege aller sich am Markt befindenden Modelle.
Erstaunlich für mich war, dass es offenbar gar nicht so leicht ist, ein in allen Belangen besseres Glas als ein schon etwas in die Jahre gekommenes Zeiss zu bauen.
Ohne die Leuchtpunkteinheit hätte das Ergebnis 9,5 zu 11 für das Steiner gelautet. (Man könnte allerdings das Gewicht aus der Wertung noch herausnehmen; beide Gläser sind um die 800g schwer - das Steiner knapp darüber, das Zeiss etwas darunter. Da beide recht schwer sind, ist es letztlich egal, womit dann das Ergebnis 9 zu 11 lauten würde...)
cftm
Ich verglich das ZF mit meinem bisherigen Ansitzglas - einem Zeiss Diavari-ZM 2,5-10x48 Octagon.
Beim Durchblick am ersten Abend war ich sehr enttäuscht: das brandneue, vollmundig angepriesene Steiner schien nicht besser, dafür in einiger Hinsicht sogar deutlich schlechter zu sein, als mein 15 (?) Jahre altes Zeiss.
Am nächsten Morgen wollte ich das Steiner schon fast zurückschicken.
Das tat ich dann doch nicht. Eine Schönwetterperiode wechselte sich bald darauf mit hartnäckigem Hochnebel ab, so dass ich das Glas unter vielen Bedingungen prüfen konnte.
Hier meine vorläufigen Ergebnisse:
................................................................................Zeiss...................Steiner
Bildschärfe Zentrum............................................................................(x)
Bildschärfe Rand..................................................................................x
Brillanz Tag..........................................................................................x
Kontrast Tag............................................................x 1
Kontrast einsetzende Dämmerung...........................x
Kontrast fortgeschrittene Dämmerung...............................................(x)
Kontrast sehr späte Dämmerung............................./........................../
Kontrast Nacht.........................................................x 2
Kontrast bei Nebel..............................................................................x 3
Plastizität (3D)..........................................................x
Helligkeit e. Dämmerung.........................................../........................./
Helligkeit f. Dämmerung...........................................x
Helligkeit sehr späte Dämmerung.......................................................(x)
Gewicht.....................................................................(x)
max. Vergrößerung.............................................................................x x
min. Vergrößerung.....................................................x
Farbsäume.................................................................x x 4
Sehfeldwölbung....................................................................................x 5
Sehfeld.......................................................................x
Sehfeld bei min. Vergrößerung............................................................(x) 6
Bedienbarkeit.......................................................................................(x)
Möglichkeiten zur Scharfstellung..........................................................x
Augenabstand.......................................................................................x
Absehen...............................................................................................(x)
Leuchtpunkt..........................................................................................x x x
7, 8
Summe........................................................................9,5 x...................14 x
(x) eine Nuance bzw. eine Frage des pers. Geschmacks
x besser
xx deutlich besser
xxx nur bei diesem Modell vorhanden
1 - Die Farbabstimmung am Steiner empfand ich etwas kühler, mit höherem Anteil von Blau; das Zeiss-Bild erschien mir wärmer mit mehr Rotanteilen. Vor allem bei Abwesenheit von Tageslicht (Kontrast Nacht) wirkte sich die Abstimmung des Zeiss positiv aus.
Später sah ich, dass das Steiner nicht kühler, sondern eher neutral abgestimmt ist. Bei Betrachtung von Sonnenlicht bei Sonnenuntergang über den Wolken, mit herausschauenden Berggipfeln und blauem Himmel (also alle Gelb-Orange- und Rottöne, sowie Weiß, Schwarz, Grau und Blau) konnte ich durch das Steiner keinen Farbunterschied gegenüber der Wirklichkeit feststellen.
2 - bezieht sich auf durch externe Lichtquellen (z.B. Umfeld von Straßenlaternen) Angestrahltes bei völliger Abwesenheit von Tageslicht
3 - hier wollte ich zunächst Gleichstand vermerken; ein sich in der Wiese verlierender Weg war in beiden Gläsern bei starkem Nebel gleich weit zu verfolgen. Allerdings erwiesen sich die dicken Balken des Zeiss Absehens 4 als deutlicher Nachteil im Nebel. Noch später bemerkte ich dann, dass man durch das Steiner besser helle Gegenstände im Nebel erkennt - z.B. in weiße Folie umwickelte Strohballen, oder einen weißen Pudel. Daher: bei Dunkel gegen Dunkel ist das Zeiss besser, bei Dunkel gegen Hell (Weg im Nebel) herrscht Gleichstand, bei Hell gegen hell ist das Steiner mMn besser (Nebenbei: hell gegen hell ist übrigens der größte Schwachpunkt meines Swarovskis SLC; den weißen Ballen im Nebel erkenne ich da mit bloßem Auge länger, als durch das Glas...)
4 - In klarer Nacht zeigten sich durch das Steiner ein blauer Rand an der hellen Seite des Halbmondes, der jedoch verschwand, sobald man den korrekten Augenabstand einhielt. Beim Zeiss hingegen war es schwer, überhaupt Farbsäume zu erzeugen. Das gelang nur, wenn man den Mond deutlich aus dem Zentrum gegen den Rand schob und extra noch den falschen Augenabstand wählte. Dann trat beim Zeiss ein grünlicher Farbsaum auf. Alles in allem reagiert das Steiner zwar auf gleißende Lichtquellen in der Dunkelheit mit leichten Farbsäumen; jedoch kein Vergleich gegenüber billigen Produkten.
5 - Sehfeldwölbungen waren am Zeiss deutlich zu erkennen. Das Absehen bog sich in beide Richtungen. Beim Steiner blieb das Absehen eine gerade Linie oder verbog sich so minimal, dass ich es nicht registrierte.
6 - Etwas enttäuschend für mich wies mein altes Zeiss - das nun auch nicht eben ein Sehfeldmonstrum ist - über fast den gesamten Vergrößerungsbereich ein größeres Sehfeld auf. Auf 220 Meter bei 4-fach etwa ein anderthalbes Zaunfeld ... also ca. 4 bis 5m.
Allerdings vergrößert das Zeiss etwa ab 3,3fach bei abnehmender Vergrößerung sein Sehfeld nicht weiter, so dass das Steiner bei dreifach das Zeiss überholt und damit sogar ein größeres Sehfeld hat, als das Zeiss bei 2,5-fach.
7 - Nicht getestet wurden Treffpunktverlagerung bei Vergrößerungswechsel und Wiederholgenauigkeit bei Absehenverstellung. Dazu war mir einfach der Aufwand zu groß.
8 - Um den Memory-Effekt des Leuchtpunktes beim Steiner nicht zu löschen braucht man etwas Fingerspitzengefühl beim Einschalten. Ohne dieses funktioniert das Memory manchmal ... und manchmal nicht. Dann strahlt der LP in voller Helligkeit in das Bild hinein.
Die stufenlose Helligkeitsregelung befindet sich zwar für meinen Geschmack an der richtigen Stelle - einer, wo sie optisch und ästhetisch nicht stört. Allerdings arbeitet ein Kipp-/Wippschalter, wie etwa am Leica Magnus, mMn besser. Man kann den Punkt besser dosieren. Am Steiner braucht man eben falls Fingerspitzengefühl, um die richtige Helligkeit einzustellen. Vor allem beim Dimmen. Mglw. ist die Elektronik da noch nicht ganz ausgereift. Manchmal war es schwer, wirklich stufenlos zu dimmen. Auf einer egfühlten Skala von 20 bis 1 sprang der Leuchtpunkt öfters von 5 auf 2 und war danach ganz verschwunden. Aber eben nicht immer. Mit Fingerspitzengefühl ging es.
Der Leuchtpunkt an sich ist äußerst fein und genau im Zentrum. Bei richtigem Augenabstand hat man auch keine unliebsamen Spiegelungen.
So - ich hoffe dem einen oder anderen zählt dieser Test etwas. Es ist eben nur ein Vergleich gegen ein anderes Glas und keine absolute Einodrnung in die gesamte Riege aller sich am Markt befindenden Modelle.
Erstaunlich für mich war, dass es offenbar gar nicht so leicht ist, ein in allen Belangen besseres Glas als ein schon etwas in die Jahre gekommenes Zeiss zu bauen.
Ohne die Leuchtpunkteinheit hätte das Ergebnis 9,5 zu 11 für das Steiner gelautet. (Man könnte allerdings das Gewicht aus der Wertung noch herausnehmen; beide Gläser sind um die 800g schwer - das Steiner knapp darüber, das Zeiss etwas darunter. Da beide recht schwer sind, ist es letztlich egal, womit dann das Ergebnis 9 zu 11 lauten würde...)
cftm