6,5x57 bleifrei - Bitte um Hinweise!!

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Hallo zusammen, ich suche nach einer bleifreien Alternative in 6,5x57. Habe mir hier einige der
alten Forenbeiträge zu dem Thema durchgelesen, aber noch keine endgültige Lösung
gefunden. Daher würde ich mich über Hinweise und Antworten zu folgenden Fragen
freuen:

1. Es sollte ein bleifreies Geschoss in 6,5 sein, dass ähnlich wirkt wie das
8,2 gr KS von RWS (führe ich bisher). Das KS ist ein Teilzerleger, ich suche
nun aber ein Deformationsgeschoss (ähnliche Wirkweise wie KS dann überhaupt möglich?).
Die Schussdistanzen liegen bei mir i.d.R. zwischen 30 und 120m. Ich schieße
hinter das Blatt (Kammer). Kurze Totfluchten sind für mich völlig i. O.

2. Aus den mir vorliegenden Informationen habe ich derzeit zwei Favoriten
rausgesucht: Barnes TTSX und HDB. Was haltet Ihr von Beiden, liegen Erfahrungen für
die Geschosse in dem Kaliber vor? Und hat jemand bereits Erfahrungen mit dem Barnes
MRX gesammelt? Durch das höhere Gewicht Dank Wolframkern könnte dieses Geschoss
besonders gut für das relativ kleine Kaliber 6,5 geeignet sein, oder?

3. Das leidige Thema Kupfer: Ich habe in verschiedenen Foren gelesen, Kupfer
sei auch toxisch wie Blei. Zinngeschosse gibt es meines Wissens nach nicht in
6,5. Was sind hier die Meinungen, gibt es mittlerweile gesicherte Kenntnisse über
die Giftigkeit von Kupfer?

4. Ideal wäre es, wenn Ihr zu einem Geschossvorschlag auch Hinweise zu den
passenden Ladedaten für das Kaliber geben könntet.

5. Welche gewerblichen Wiederlader kommen in Frage? Bisher habe ich Skadi und
Samereier auf der Liste.

6. Wie sieht es aus, wenn ich deutlich über meinen normalen jagdlichen
Einsatzbereich hinausgehe, beispielsweise auf Gams im Gebirge? Würden sich dann Schüsse über 200m mit bleifreier Munition verbieten, weil die Geschosse nicht mehr genug Vz
haben, um aufzumachen? In diesem Fall: anderes Kaliber nehmen oder zurück auf
bleihaltige Munition? Gibt es hier von Euch Erfahrungen, Empfehlungen?

Das sind viele Fragen, aber ich hoffe auf die geballte Kompetenz hier im Forum. Danke!!!
 
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... gibt es mittlerweile gesicherte Kenntnisse über
die Giftigkeit von Kupfer? ...
Gefährlich ist's den Leu zu wecken,
verderblich ist des Tigers Zahn,
doch der schrecklichste der Schrecken ist's
dem Kupferschmied den A.... zu lecken,
denn dort setzt sich der Grünspan an!
 
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Ein LRX gibt´s!

Obs früher 6,5 MRX gegeben weis ich nicht.

Für weite Schüsse würd ich trotzdem NBT nehmen.
 
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Kupfer ist erheblich weniger toxisch als Blei. Mach' Dir deshalb keine Sorgen.
Für Weitschüsse im Gebirge würde sich die .270 anbieten.
 
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Hallo Thorben,

sprich mal mit dem Standhaft Roland RS-Waffen. Der macht seit X-Jahren mit bleifrei. Ist selbst Jäger und ein echter Könner.

Da wird Dir geholfen. Ist ein sehr netter Kontakt.

Gruß

Krucknwig
 
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Ok, ich habe gerade mal gegoogelt, das Barnes MRX gibt es nicht mehr. Hatte da einen Artikel von Norbert Klups in der DJZ von 05/2012 gelesen (http://www.djz.de/waffen-patronen/2111-patronen-buechsenmunition-frei-von-blei-barnes-geschosse) ...

Hat jemand Erfahrungen mit dem HDB und den Barnes-Geschossen (z. B. TTSX) in 6,5x57, Ladedaten, Wiederladerkontakte? Einsatzbereich zu 95 % auf Rehe zw. 30-120 m. Bin für jeden Hinweis dankbar!
Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit dem 123 grains HDB in der 6,5x55 mit 865 m/s V0 .Von 30-200m bis jetzt alles am Anschuss und minimalste Entwertung Anhang anzeigen 20367
 
G

Gelöschtes Mitglied 9162

Guest
Hallo zusammen, ich suche nach einer bleifreien Alternative in 6,5x57. Habe mir hier einige der
alten Forenbeiträge zu dem Thema durchgelesen, aber noch keine endgültige Lösung
gefunden. Daher würde ich mich über Hinweise und Antworten zu folgenden Fragen
freuen:

1. Es sollte ein bleifreies Geschoss in 6,5 sein, dass ähnlich wirkt wie das
8,2 gr KS von RWS (führe ich bisher). Das KS ist ein Teilzerleger, ich suche
nun aber ein Deformationsgeschoss (ähnliche Wirkweise wie KS dann überhaupt möglich?).



Das sind viele Fragen, aber ich hoffe auf die geballte Kompetenz hier im Forum. Danke!!!


Nein das ist so nicht möglich weil Deformatoren schon anders wirken als Teilzerleger. Zudem verliert aber auch das HDB Universal bei hohen Zielwiderständen (Speed oder harter Treffer) gerne mal seine Pilzkrempe, wird also z.T. zum Teilzerleger.

Ich teste (wenn auch nicht in 6,5x57) seit 2004 diverse Bleifreigeschosse und muß sagen, dass es für mich nur zwei sehr gute Bleifreigeschosse gibt. Als Deformator: Barnes TTSX Als Teilzerleger:MJG

Auch recht nah an den Werbeversprechungen war bei mir das SFS von MEN (in 308), doch die gibts so nur noch schwerlich.
 
A

anonym

Guest
MJG scheidet wegen Guru gehabe aus. KJG SR ist die bessere Alternative
 
G

Gelöschtes Mitglied 9162

Guest
MJG scheidet wegen Guru gehabe aus. KJG SR ist die bessere Alternative



Na ja, mir sind eine überschaubare Menge Grober Messingsplitter lieber als unzählige kleine, weichere Kupfersplitter, gerade bei schwererem Wild. Und Gurugehabe hin oder her,

ich weiß warum bei Sax wer Geschäftsführer ist und wer nicht und das langt mir... Ist aber nix fürs Forum.

Und wenn die ein Großwildgeschoss bauen welches, obwohl aus Kupfer, nicht aus Messing, splittert, dann ist man meiner meinung nach entweder wundballistisch oder fertigungstechnisch nicht up to date...
 
A

anonym

Guest
Nein das ist so nicht möglich weil Deformatoren schon anders wirken als Teilzerleger..

Genau das ist die Krux. :thumbup:

Technisch gesehen befinden wir uns in einer Zeit, in der aus Ideologischen Standpunkten heraus die Erfahrung und Entwicklung von Jahrhunderten kaputt gemacht wird.

Zunächst war da Blei, aufgrund seines hohen Eigengewichts einfach gut geeignet um Energie zu transportieren.
Die Energie kam vom Schwarzpulver, mit dem sich "nur" gewisse Geschwindigkeiten realisieren lassen.
Blei wirkt bei diesen Geschwindigkeiten als Deformator.
Als durch andere (moderne) Pulver höhere Geschwindigkeiten möglich wurden hat man die auftretenden Probleme im Lauf mit einer "Schutzhülle" gezähmt. - Mäntel aus Papier, Kupfer und später Kupferlegierungen.
Das Blei wirkt bei diesen Geschwindigkeiten nicht mehr als Deformator sondern als Zerleger. Ein Mix aus beiden Eigenschaften ließ sich durch die Konstruktions-Variierung von Mantel bzw. Geschoss herbeiführen.

Nun soll nur noch das Mantelmaterial genutzt werden.
Das braucht aber höhere Geschwindigkeiten um anzusprechen.
Damit: Sind wir heute wieder da wo wir zu Zeiten der Steinschloßbüchse (Schwarzpulver) und der Rundkugel (Blei) waren, eben beim reinen Deformator.

Was keiner wahrhaben will:
Zu den letzten "Deformator-Zeiten" hat man den Umständen durch einen ausreichenden Kaliberdurchmesser Rechnung getragen.
.50 und mehr waren normal! .30er wie heute üblich waren echte Kleinkaliber.
Diese Verkleinerung auf um die .30 war möglich wegen der Aufgabe des Deformator-Prinzips.
Was man uns jetzt aufzwingen will ist mit Kleinkaliber zu jagen.
Akzeptiert man den Zwang zum Wechsel braucht es noch jede Menge Entwicklung bis wir wieder bei der vom Threadstarter gewünschten Wirkung eines KS stehen. Und das wird dann keine 6,5x sein.
Bis dahin müssen Hunde und das Wild ausbaden was politisch seltsam gestrickte Hirne erdacht haben.
Die Physik können auch Ideologen nicht aushebeln, da können sie noch so lange herunterbeten dass sich die Sonne um die Erde dreht.
 
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Genau das ist die Krux. :thumbup:

Technisch gesehen befinden wir uns in einer Zeit, in der aus Ideologischen Standpunkten heraus die Erfahrung und Entwicklung von Jahrhunderten kaputt gemacht wird.

Zunächst war da Blei, aufgrund seines hohen Eigengewichts einfach gut geeignet um Energie zu transportieren.
Die Energie kam vom Schwarzpulver, mit dem sich "nur" gewisse Geschwindigkeiten realisieren lassen.
Blei wirkt bei diesen Geschwindigkeiten als Deformator.
Als durch andere (moderne) Pulver höhere Geschwindigkeiten möglich wurden hat man die auftretenden Probleme im Lauf mit einer "Schutzhülle" gezähmt. - Mäntel aus Papier, Kupfer und später Kupferlegierungen.
Das Blei wirkt bei diesen Geschwindigkeiten nicht mehr als Deformator sondern als Zerleger. Ein Mix aus beiden Eigenschaften ließ sich durch die Konstruktions-Variierung von Mantel bzw. Geschoss herbeiführen.

Nun soll nur noch das Mantelmaterial genutzt werden.
Das braucht aber höhere Geschwindigkeiten um anzusprechen.
Damit: Sind wir heute wieder da wo wir zu Zeiten der Steinschloßbüchse (Schwarzpulver) und der Rundkugel (Blei) waren, eben beim reinen Deformator.

Was keiner wahrhaben will:
Zu den letzten "Deformator-Zeiten" hat man den Umständen durch einen ausreichenden Kaliberdurchmesser Rechnung getragen.
.50 und mehr waren normal! .30er wie heute üblich waren echte Kleinkaliber.
Diese Verkleinerung auf um die .30 war möglich wegen der Aufgabe des Deformator-Prinzips.
Was man uns jetzt aufzwingen will ist mit Kleinkaliber zu jagen.
Akzeptiert man den Zwang zum Wechsel braucht es noch jede Menge Entwicklung bis wir wieder bei der vom Threadstarter gewünschten Wirkung eines KS stehen. Und das wird dann keine 6,5x sein.
Bis dahin müssen Hunde und das Wild ausbaden was politisch seltsam gestrickte Hirne erdacht haben.
Die Physik können auch Ideologen nicht aushebeln, da können sie noch so lange herunterbeten dass sich die Sonne um die Erde dreht.

Du erzählst vielleicht Stories.
 
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Nun soll nur noch das Mantelmaterial genutzt werden.
Das braucht aber höhere Geschwindigkeiten um anzusprechen.
Damit: Sind wir heute wieder da wo wir zu Zeiten der Steinschloßbüchse (Schwarzpulver) und der Rundkugel (Blei) waren, eben beim reinen Deformator.
Hier stellt sich mir dann die Frage ob die ganzen gebondeten Geschosse, welche mit hohem Restgewicht beworben werden, dann nicht auch reine Deformatoren sind:what: müssten ja dann nach deiner Auffassung auch alle "schlecht" sein.

Was mich bei deinem geschichtlichen Ausflug auch interessieren würde: wo lag der Haltepunkt zu Zeiten von Bleikugeln und Schwarzpuler? Ist das gepredigte "hinters Blatt" dem Umstand der Teilzerleger geschuldet und sollte man bei deformatoren nicht einfach umdenken oder darf man das net weil es ja anders beigebracht wurde und man es schon immer macht?
 
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Bleihaltige Deformatoren wirken wie vorgesehen, in einem breiteren Geschwindigkeitsbereich. Bleifreie Deformatoren brauchen Speed, damit man dem Braten nicht zu viel hinterher laufen muß, aber auch nicht zu viel Geschwindigket, sonst wird ein Zerleger draus.
Bei den Entfernungen die der Durschschnittsjäger so schießt, scheint die Poblematik aber durchaus handhabbar zu sein.
 
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