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Zum Umdenken:Wie immer top Beitrag,nur Du vergißt immer dabei zu erwähnen,daß sowas auch nicht vom Himmel fällt. Die Umsetzung bedarf erstmal und in erster Linie die Umdenke in Brüssel,Berlin und in den Köpfen unserer Landwirte. Und dieser Prozeß bedarf nicht einfach nur einen guten Willen und Einsichten,sondern in erster Linie viel große Scheine,nicht zuletzt für den Landwirt vor Ort, sondern in erster Linie.Allein die Wetterkabriolen der letzten 3 Jahre drücken mächtig an der Wirtschaftlichkeit vieler Landwirtschaftsbetriebe,vor allem in der Tierproduktion. Futter wird knapp,ein ungesunder Kreislauf setzt sich inkraft.Ohne finanziellen Ausgleich,der die Sorgen abfängt,bringen zusätzliche Kosten eine Verschlechterung der Lage,statt einer erhofften Verbesserung.Ein Betrieb hat in meinem Revier nach 5 Jahren EU-geförderter Schwarzbrache,ergo 5 Jahre tote Fläche von rund 60 =ha(!!!) ,erneut um 5 Jahre den gleichen Mist beantragt und jetzt durchgeführt.
Und immer dran denken, rein theoretische Diskussionen in der eigenen Blase und Schmoren im eigenen Saft, sind alles andere als hilfreich !
In Brüssel bekommt man vermutlich keine Anreize zum Umdenken oder sitzt im Elfenbeinturm.
Wer geht von den Politkern in die Europapolitik? Aber Berlin ist da nicht unschuldig. Es wird immer Brüssel vorgeschoben. Aber wie machen es die anderen Staaten? Das die Kohle für die Landwirte stimmen muss - dafür bin ich immer eingetreten. Im Moment müssen sie sinnlos Lebensräume vernichten um ans Geld zu kommen. Die Vorortkontrolleuere sind in eine starres Konzept eingebunden, müssen ihren gesunden Menschenverstan mit der Gardarobe abgeben und das ist kein Sache die nur von Brüssel kommt.
Was aus den Köpfen der Landwirte rausmuss ist der verdammte deutsche Ordnungssinn. Wenn als Begründung kommt: "Damit es sauber ausschaut" gehört ihm......
Niemand in der EU mulcht und pflegt (zu Tode) soviel wie wir. Ich kenne keinen Osteuropäer der dafür auch nur einen Liter Diesel verheizen würde. Wenn ich Artenvielfalt in der Agrarlandschaft sehen will, dann fahre ich dorthin. Und da gibt es kein mir bekanntes Bio.
Mit Schwarzbrache habe ich überhaupt keine Erfahrung, wird bei uns nicht gemacht. Aber danke für Deinen Hinweis. Im Rahmen der ganzen Rebhuhndiskussion wurde das schon öfters mal ins Auge gefasst.
Ich beobachte in meiner "kleinen Welt" von 1.000 ha einfach was sich so entwickelt, soweit möglich verändere ich Parameter und schaue wieder was passiert. Daneben mache ich Werkspionage im Osten.
Wenn ich dann als Resüme feststelle, dass sich unser Hasenbesatz mehr als verzehnfacht hat, dann kann ich letztendlich auch nur Vermutungen anstellen, da ringsum der Hase total am Boden liegt. Wenn ausgesetzte Rebhühner (18 Stück) sich in 4 Jahren auf einen Herbstbesatz von 140 Stück entwickeln, dann ist das sicher kein Zufall. Ringsum sind sie ausgestorben und Besiedlungsversuche aus unseren Abwanderungen schlugen fehl. Wenn ich mir dann das Recht herausnehme, so und so könnte es gehen, dann nehmt mir das nicht übel.
Ich denke es dürfte aufgrund der stark unterschiedlichen Umtriebszeiten schwer sein, die Stilllegung im Wald mit der im Feld zu vergleichen. Auch wenn man den Förstern gern mal Brettlzucht unterstellt und sie machen aus mancher Sichtweise auch nicht alles richtig: Trotzdem haben sie sich was die Bewirtschaftung angeht schon längst auf einen anderen Weg gemacht. Es gibt Forstbetriebe, die arbeiten ohne jegliche Chemie. Andere betreiben Waldbau im Sinne des Klimawandels ohne Zaun und ohne das Schalenwild in Grund und Boden zu verdammen. Naja einige der Förster müssten ihren Horizont noch erweitern. Trotzdem gibt es in der Forstwirtschaft nicht den vergleichsweisen Zirkus wie in der Landwirtschaft.Das kann Zufall sein, das kann die Vorbereitung zu einer Kompensation der Flächenstilllegung sein (was wir dann im Wald aber auch haben wollen würden) oder das ist additiv ...