Ausgebildeten Jagdhund kaufen

Registriert
3 Jun 2001
Beiträge
1.953
Das blinde Verstehen zwischen Hund und Führer kann nur wachsen, wenn man den Hund selbst ausgebildet hat. Und zwar von Welpenläufen an.
Wenn aber schon ein fertiger Hund gekauft werden soll, dann sollte dieser bejagt sein. Ich kenne sogenannte Ausbilder, die
den Hund im ersten Feld schon mit hoher Punktzahl und einem ersten Preis durch die VGP bringen, ohne dass der Hund bis dahin
auch nur ein Quentchen jagdliche Praxis hatte. Diese Ausbilder verstehen es natürlich auch, die betreffenden Hunde im fremden Revier entsprechend vorteilhaft vorzustellen.
Wenn der Käufer eines solchen "Prüfungshundes" dann keine Führererfahrung hat, ist die große Enttäuschung vorprogrammiert. Denn die süßen Versuchungen des jagdlichen Alltags kennen diese Hunde nicht, und sie erliegen ihnen prompt.
Ein Hund aber, der mit "Erziehung" in der Praxis, also im zweiten Feld, auf der VGP einen dritten Preis erreicht, wäre mir viel lieber, als so ein Musterschüler. Horüdho! .
 
Registriert
4 Sep 2002
Beiträge
260
Vielleicht eins noch.
Hunde sollen jagen. Prüfungen sind nett, für die Zucht nützlich und für die Versicherung notwendig. Aber ein möglichst jung mit aller Konsequenz durch die Pfüfungen gebrachter Hund braucht im besten Falle ein paar Jahre länger, um ein Jäger zu werden...
WH,
Taar
 
A

Anne-Goettingen

Guest
Noch eine Ergänzung zum Thema Preis : Einen ausgebildeten Jagdhund kann man teilweise zu verhältnismäßig günstigem Preis erwerben, wenn er aufgrund eines zuchtausschließenden Fehlers für den Besitzer (meist den Züchter, der den Hund für sich behalten wollte)"übrig" ist. Solche Hunde werden dann meist nach HZP/JEP, teilweise auch VGP verkauft, und für einen Jäger, der keinen Zucht-, sondern "lediglich" einen Jagdhund sucht, ist ein Zahn mehr oder weniger nicht schädlich (es kommt natürlich immer auf die Art des zuchtausschließenden Fehlers an). Als Kehrseite davon ist es so, daß bei Kauf eines zuchttauglichen, HD-freien und auf Zuchtschau und Prüfungen hochprämierten Hundes die Preise je nach dem Zuchtwert des Hundes massiv in die Höhe schnellen können, also bis zu 5000 Euro oder mehr. Bei diesen Preisen geht es dann aber wohl mehr um züchterischen Möglichkeiten, die der Hund eröffnet, als um seine jagdlichen Fähigkeiten.
Von einem passionierten Freizeitjäger sollte allerdings ein gut abgeführter Hund mit z.B. HZP/JEP für 2000-2500 Euro zu erwerben sein, da zum einen der Markt gerade an ausgebildeten DD recht voll ist und zum anderen auch Hunde umständehalber von nicht so professionellen Hundeverkäufern verkauft werden, denen ein guter, arbeitsreicher Platz für ihren Hund wichtiger ist als noch ein paar Euros mehr.

Horrido,
Anne

p.s. : Ein Zweifel regt sich bei mir allerdings regelmäßig, wenn ich vom Kauf eines ausgebildeten Hundes höre : Wenn einer keine Zeit oder Muße hat, einen Hund selbst auszubilden - hat er denn dann Zeit und Muße, mit dem gekauften Hund zu jagen, sich täglich mit ihm zu beschäftigen und sich auf das Wesen eines Hundes wirklich einzulassen ?

[ 22. November 2003: Beitrag editiert von: Anne-Goettingen ]
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
11
Zurzeit aktive Gäste
204
Besucher gesamt
215
Oben