Auskopplung aus dem Thema erschossener Jagdhund: Gehorsam von Jagdhunden

[Friedericus]

Ich sehe diese Tat auch als nicht gerechtfertigt an. Doch eine Bitte an die Hundebesitzer hätte ich: mehr Erziehungsarbeit in Hinblick auf das Verhalten beim Stück.
Für mich ist das Erlegen eines gesunden Stücks vor dem Schöpfer von uns beiden nur dann gerechtfertigt, wenn ich es auch bestmöglich verwerte. Und die Unterschrift unter dem Wildursprungsschein hat für mich nicht nur eine rechtliche, sondern auch eine moralische Bedeutung.
Ich will denjenigen, die das Fleisch essen, wirklich etwas Positives zukommen lassen.
Von daher würde ich mir wünschen, daß der Hund auch öfters mal zurückgerufen wird, wenn er am Stück "zottelt".

 

[VJS]

Führst du einen Hund?

 

[Friedericus]

Nein.

 

[VJS]

Keine weiteren Fragen, euer Ehren.

 

[Friedericus]

So kläre mich auf: was spricht dagegen, den Hund auch einmal öfters abzurufen, wenn er am Stück zerrt?

 

[Mistfink]

Ich sehe diese Tat auch als nicht gerechtfertigt an. Doch eine Bitte an die Hundebesitzer hätte ich: mehr Erziehungsarbeit in Hinblick auf das Verhalten beim Stück.
Für mich ist das Erlegen eines gesunden Stücks vor dem Schöpfer von uns beiden nur dann gerechtfertigt, wenn ich es auch bestmöglich verwerte. Und die Unterschrift unter dem Wildursprungsschein hat für mich nicht nur eine rechtliche, sondern auch eine moralische Bedeutung.
Ich will denjenigen, die das Fleisch essen, wirklich etwas Positives zukommen lassen.
Von daher würde ich mir wünschen, daß der Hund auch öfters mal zurückgerufen wird, wenn er am Stück "zottelt".

Mir persönlich ist mein DL so lieb wie er ist. Das ist zwar ein Hund mit VGP aber am kranken Stück gibt es keine zwei Meinungen. Gerade bei der Hetze nach der Riemenarbeit oder im jagdlichen Einsatz wo man an krankes Wild kommen kann. Im Jagdbetrieb leidet halt der Gehorsam. Für mich akzeptabel. Ich unterscheide ausdrücklich Anschneiden ohne Einwirkung.

 

[VJS]

Ich kenne die Umstände, in denen du jagst nicht, aber hier wird kein Hundeführer seinen Hund länger als notwendig am Stück zerren lassen. Ich stimme dir in dem Punkt zu, dass Hunde grundsätzlich nicht anschneiden sollten, aber - und das ist ein großes aber - ein kurzes Zupacken am Stück zu unterbinden halte ich für Schwachsinn.
Mir ist ein Hund lieber, der ein krankes Stück Wild packt, niederzieht und ggf. abtut als der, der fröhlich bellend nebendrein springt, weil er sich nicht rantraut.

@Mistfink war schneller.

 

[Friedericus]

Gut, daß kann ich nachvollziehen. Es ist eben immer ein Ausgleich zu finden.

 

[gismo888]

Bin gerade am überlegen, wie ich einen meiner Hunde vom Stück während einer DJ abrufen soll, wenn er ein Stück vor einen Schützen außerhalb meiner Sicht gebracht hat(was seine Aufgabe ist).Können auch ein paar 100m sein kann.


Meine Hunde schneiden nicht an, sagen auch andere

 

[Friedericus]

Ich meine jetzt nicht unbedingt die Situation während der DJ, sondern eher danach, also Bergung oder Nachsuche.

 

[grosso]

Nein.

Damit ist in dem Kontext fast alles gesagt.


grosso

 

[grosso]

Ich meine jetzt nicht unbedingt die Situation während der DJ, sondern eher danach, also Bergung oder Nachsuche.

In den allermeisten Fällen reduziert sich das aber auf Situationen bei Drückjagden. So die Hunde speziell einem kranken Stück oder über eine relevante Distanz auch einer Gesundfährte gefolgt sind, kommt es schon mal zum Zauseln und Beuteln am erlegten Stück. Wenn es unterwegs noch zu Raufereien mit (beispielsweise) der Sau kam, wird es noch 'heißer'. Passionierte Hunde neigen dann auch mal dazu, ihr Mütchen am Stück zu kühlen.

Mit zunehmendem Einsatz der Hunde und dem daraus resultierenden Entstehen solcher 'Raufereisituationen' kann ich nicht immer dafür garantieren, dass meine Hunde dann nicht auch mal mehr beutel/ zauseln (anschneiden) als es wünschenswert erscheint.

Es ist für den schnallenden Hundeführer (mehrheitlich egal ob Durchgeher oder Standschnaller) relativ schwierig, dann auf die Distanz auf den nicht sichtigen Hund einzuwirken.

Dem entsprechenden professionellen Nachsuchenführer darfst Du im Bedarfsfall ja erklären, dass sein Hund gefälligst nicht beuteln solle, wenn er nach einer ggf. schweren Nachsuche zum Stück kommt. Verbockt hat das vorher mehrheitlich der Schlumpschütze.

Den Hund bei der Bergung von Wild vom Stück fernzuhalten und damit entsprechende Unarten zu vermeiden, sollte eh klar sein.


grosso

 

[cast]

Du schreibst selber, es "sollte klar sein".....
Ist es selten.

 

[Mistfink]

Du schreibst selber, es "sollte klar sein".....
Ist es selten.

Doch ist es.

 

[Friedericus]

Sei doch froh, wenn es bei Dir so ist. Aber vielleicht ist es schön, wenn anderswo auch etwas mehr darauf geachtet wird.
Ich bin für eure Hilfe sehr, sehr dankbar. Dennoch habe ich diese Bitte gestellt, ebenso wie ich die Anregung aufgenommen habe, versprengte Hunde und Treiber nach einer DJ auch im Auto mitzunehmen.