Die schottischen Grünen...

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Naja, Bei uns gibt es vermutlich auch so viele Rehe wie noch nie, zumindest werden seit Jahren immer neue Erlegungsrekorde aufgestellt, was dafür spricht, dass die Bestände immer noch steigen. Warum sollte das in GB anders sein? Dass es in Schottland Regionen gibt, wo es mehr Hirsche als Bäume hat, sollte bekannt sein. Was ich lange nicht wusste, dass Schottland von Natur aus recht dicht bewaldet wäre. Dass Hirsche auch Bäume fressen, sollte bekannt sein. Dass es mit Hirschen schwierig ist, Wälder hoch zu bekommen, insbesondere, wenn man weit und breit keine Mutterbäume hat, sollte auch bekannt sein. Dass es mit deutlich zu vielen Hirschen nahezu unmöglich wird, kann man auch nachvollziehen. Das es legitim ist, auf seinem Eigentum Wald anzupflanzen, wenn es der Grundbesitzer möchte, sollte auch dem gängigen Rechtsempfinden entsprechen. Umgekehrt genau so (also Hirsche statt Bäume). Beides kann eingeschränkt werden, wenn es berechtigten Ansprüchen der Gesellschaft entgegen läuft (vielleicht vergleichbar mit der "Schwarzwildbekämpfung im Zusammenhang mit der ASP" bei uns). Man kann z.B. die CO2-Senke Durch die Anlage von Wälder in Zeiten des Klimawandels als allgemeines Staatsziel formulieren. Ich würde das sogar als sinnvoll bezeichnen. (Das Wiedervernässen von Moorgebieten ist keine Senke, sondern reduziert die CO2-Freisetzung nachhaltig. Wird oft verwechselt, dient beides dem Klimaschutz, ist aber faktisch was anderes.)

Wenn man natürlich ein Jagdmagazin ist, und meint, ein entsprechendes Narrativ bedienen zu müssen, dann kann man natürlich auch einen solchen Artikel schreiben, der entsprechende Forderungen durch die Politik ins Lächerliche zieht. Man kann dann auch davon ausgehen, dass die Rückmeldung eher ein kollegiales Schulterklopfen sein wird und keine Kritik an dem leicht polemischen Artikel.

Ich hingegen seh den Artikel kritisch. Ich weiß zum einen, dass Eichhörnchen beim Waldumbau, insbesondere bei der Verbreitung von schwerfrüchtigen Baumsamen eine wichtige Rolle spielen. Ich weiß ferner, das das heimische "rote" Eichhörnchen in GB durch das ausgewilderte gebietsfremde Grauhörnchen und die von diesem verbreitete Eichhörnchenpocken in vielen Gebieten vom Aussterben bedroht ist und deswegen die Grauhörnchen oder "grauen" Eichhörnchen auf der Insel massiv bekämpft werden. Die roten Eichhörnchen werden mit Steuergeldern gleichzeitig geschützt . Ich halte in diesem Zusammenhang für ausgeschlossen, dass die britischen Grünen vor diesem Hintergrund die Kastration von "Eichhörnchen" WEGEN DER AUFFORSTUNG fordern. Aber hey, klar! das klingt so absurd, auf solche Ideen können nur Grüne kommen...

Ich finde es in diesem Zusammenhang übrigens bemerkenswert, dass die Partei mit der höchsten Dichte an Veganern den Fleischverzehr voranbringen wollen und staatliche Einrichtungen als mögliche Großabnehmer ins Gespräch bringen. Wär doch mal was, wenn die Grünen bei uns in staatlichen Kantinen einen Wildpret-Tag einfordern würden (zum allgemeinen Veggie-Tag), oder? Da würd sich so mancher aber die Augen reiben, wenn solche Forderungen durch die Grünen im Raum stünden...

Unterm Strich: Wenn der Artikel in der Titanic stehen würde, würd ich mich wahrscheinlich kringelig lachen. Für ein seriöses Jagdmagazin, das informieren sollte, halte ich es nicht angemessen. Wenn die auf die Problematik hinweisen würden, dass sich viele Jagdgebiete nicht mehr tragen, weil die Jagdgäste ausbleiben, die Stalker nicht mehr bezahlt werden können, weil auch die Erlöse aus dem Wildpretverkauf nicht mehr die Kosten decken und dazu aufrufen würden, dass mehr deutsche Jäger die Angebote in Schottland auf Hirsch und Kahlwild nutzen sollten, DAMIT die traditionelle Jagd großflächig erhalten bleibt und die "Hirschwirtschaft" lukrativ bleibt, dann könnt ich gut damit leben.

Geld regiert die Welt! Wenn es für die Grundbesitzer finanziell interessanter wird, mit Aufforstungszuschüssen, CO"-Prämien und irgendwann Holzerlösen mehr Geld auf der Fläche zu generieren, als sie es gegenwärtig mit der Hege der Hirsche tun, dann werden sie ihre Ländereien irgendwann anders bewirtschaften. Und das wird ganz unabhängig davon passieren, ob ein deutsches Jagdmagazin die Absichten von ein paar britischen grünen Politikern ins lächerliche zu ziehen versucht oder nicht.

Oder hab ich irgendwo überlesen, dass das ganze eine Glosse oder Satire sein soll?
 
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Lorna Slater, Ko-Vorsitzende der schottischen Grünen hat schon Pläne, wie man ganz drakonisch auf den privaten schottischen Landgütern intervenieren kann, um das Rotwild dort zu regulieren.

Es gab in Deutschland schon mal den Wunsch der Grün-Linken Wild; da Herrenlos; zu Weihnachten von den Jägern als Gut Betuchte an Bedürftige zu Verschenken...

 
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Lorna Slater, Ko-Vorsitzende der schottischen Grünen hat schon Pläne, wie man ganz drakonisch auf den privaten schottischen Landgütern intervenieren kann, um das Rotwild dort zu regulieren.

Größenwahn und geistige Verwirrung scheint ein Wesensmerkmal der Grünen auf dem ganzen Planeten zu sein.
 
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Es geht immer nur darum mit wilden Ideen, großen Worten oder verrückten Vorstellungen Schlagzeilen zu produzieren um Partei und Politiker medienpräsent zu halten.

Die SGP dümpelt in Schottland bei ca. 8% der Wählerstimmen herum... wie überall wird sie nur in den großen Städten gewählt und auch dieser Faden schenkt ihr nur wieder Aufmerksamkeit, die sie überhaupt nicht verdient hat.
 
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z/7

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Es geht immer nur darum mit wilden Ideen, großen Worten oder verrückten Vorstellungen Schlagzeilen zu produzieren und damit Partei und Politiker medienpräsent zu halten.
Glaub ich nicht mal. Sicher zum Teil. Viel ist aber auch einfach Weltverbesserungsmission.

Manches ist ja auch nicht komplett verkehrt, wenn auch oft mit Ahnungslosigkeit gesättigt. Solang man das nicht mit Gewalt gegen Mehrheitsmeinung durchsetzen will, sondern erst mal nur auf den Ideenmarkt wirft, ist alles in Ordnung.
 

BAL

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Es gab in Deutschland schon mal den Wunsch der Grün-Linken Wild; da Herrenlos; zu Weihnachten von den Jägern als Gut Betuchte an Bedürftige zu Verschenken...

Super Idee! Als Gegenleistung wird die Jagdpacht dann aus dem verschwundenen Vermögen der SED bezahlt.

 
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Für die Fleischspende wird es doch wohl Spendenquittungen geben, zu marktüblichen Preisen gerechnet.
 
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Wenn die Schotten mehr Jagdgäste haben wollen könnten sie mal anfangen Ihre Flughafenbetreiber auf den Pott zu setzten für erleichterte Waffeneinfuhr und politisch Druck machen die Trophäeneinfuhr in EU Länder zu erleichtern. Ist doch ein ganz schöner Spießrutenlauf und am Ende fahren die Leute mit dem eigenen PKW oder bleiben daheim.
 
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Naja, Bei uns gibt es vermutlich auch so viele Rehe wie noch nie, zumindest werden seit Jahren immer neue Erlegungsrekorde aufgestellt, was dafür spricht, dass die Bestände immer noch steigen. Warum sollte das in GB anders sein? Dass es in Schottland Regionen gibt, wo es mehr Hirsche als Bäume hat, sollte bekannt sein. Was ich lange nicht wusste, dass Schottland von Natur aus recht dicht bewaldet wäre. Dass Hirsche auch Bäume fressen, sollte bekannt sein. Dass es mit Hirschen schwierig ist, Wälder hoch zu bekommen, insbesondere, wenn man weit und breit keine Mutterbäume hat, sollte auch bekannt sein. Dass es mit deutlich zu vielen Hirschen nahezu unmöglich wird, kann man auch nachvollziehen. Das es legitim ist, auf seinem Eigentum Wald anzupflanzen, wenn es der Grundbesitzer möchte, sollte auch dem gängigen Rechtsempfinden entsprechen. Umgekehrt genau so (also Hirsche statt Bäume). Beides kann eingeschränkt werden, wenn es berechtigten Ansprüchen der Gesellschaft entgegen läuft (vielleicht vergleichbar mit der "Schwarzwildbekämpfung im Zusammenhang mit der ASP" bei uns). Man kann z.B. die CO2-Senke Durch die Anlage von Wälder in Zeiten des Klimawandels als allgemeines Staatsziel formulieren. Ich würde das sogar als sinnvoll bezeichnen. (Das Wiedervernässen von Moorgebieten ist keine Senke, sondern reduziert die CO2-Freisetzung nachhaltig. Wird oft verwechselt, dient beides dem Klimaschutz, ist aber faktisch was anderes.)

Wenn man natürlich ein Jagdmagazin ist, und meint, ein entsprechendes Narrativ bedienen zu müssen, dann kann man natürlich auch einen solchen Artikel schreiben, der entsprechende Forderungen durch die Politik ins Lächerliche zieht. Man kann dann auch davon ausgehen, dass die Rückmeldung eher ein kollegiales Schulterklopfen sein wird und keine Kritik an dem leicht polemischen Artikel.

Ich hingegen seh den Artikel kritisch. Ich weiß zum einen, dass Eichhörnchen beim Waldumbau, insbesondere bei der Verbreitung von schwerfrüchtigen Baumsamen eine wichtige Rolle spielen. Ich weiß ferner, das das heimische "rote" Eichhörnchen in GB durch das ausgewilderte gebietsfremde Grauhörnchen und die von diesem verbreitete Eichhörnchenpocken in vielen Gebieten vom Aussterben bedroht ist und deswegen die Grauhörnchen oder "grauen" Eichhörnchen auf der Insel massiv bekämpft werden. Die roten Eichhörnchen werden mit Steuergeldern gleichzeitig geschützt . Ich halte in diesem Zusammenhang für ausgeschlossen, dass die britischen Grünen vor diesem Hintergrund die Kastration von "Eichhörnchen" WEGEN DER AUFFORSTUNG fordern. Aber hey, klar! das klingt so absurd, auf solche Ideen können nur Grüne kommen...

Ich finde es in diesem Zusammenhang übrigens bemerkenswert, dass die Partei mit der höchsten Dichte an Veganern den Fleischverzehr voranbringen wollen und staatliche Einrichtungen als mögliche Großabnehmer ins Gespräch bringen. Wär doch mal was, wenn die Grünen bei uns in staatlichen Kantinen einen Wildpret-Tag einfordern würden (zum allgemeinen Veggie-Tag), oder? Da würd sich so mancher aber die Augen reiben, wenn solche Forderungen durch die Grünen im Raum stünden...

Unterm Strich: Wenn der Artikel in der Titanic stehen würde, würd ich mich wahrscheinlich kringelig lachen. Für ein seriöses Jagdmagazin, das informieren sollte, halte ich es nicht angemessen. Wenn die auf die Problematik hinweisen würden, dass sich viele Jagdgebiete nicht mehr tragen, weil die Jagdgäste ausbleiben, die Stalker nicht mehr bezahlt werden können, weil auch die Erlöse aus dem Wildpretverkauf nicht mehr die Kosten decken und dazu aufrufen würden, dass mehr deutsche Jäger die Angebote in Schottland auf Hirsch und Kahlwild nutzen sollten, DAMIT die traditionelle Jagd großflächig erhalten bleibt und die "Hirschwirtschaft" lukrativ bleibt, dann könnt ich gut damit leben.

Geld regiert die Welt! Wenn es für die Grundbesitzer finanziell interessanter wird, mit Aufforstungszuschüssen, CO"-Prämien und irgendwann Holzerlösen mehr Geld auf der Fläche zu generieren, als sie es gegenwärtig mit der Hege der Hirsche tun, dann werden sie ihre Ländereien irgendwann anders bewirtschaften. Und das wird ganz unabhängig davon passieren, ob ein deutsches Jagdmagazin die Absichten von ein paar britischen grünen Politikern ins lächerliche zu ziehen versucht oder nicht.

Oder hab ich irgendwo überlesen, dass das ganze eine Glosse oder Satire sein soll?
Warst du schon mal in Schottland? Die Rotwildbestände waren in den 1990er tatsächlich sehr stark ausgeufert. Aber 2019, bei meinem letzten Besuch, habe ich in den zentralen Highlands und in der gesamten Osthälfte so gut wie kein freilebendes Rotwild mehr entdecken können. Rückfragen bei der freundlichen, sehr offenen örtlichen Bevölkerung ergaben überall in dem von mir 2019 bereisten Gebiet dieselbe Aussage: es wurden abertausende Stücken Rotwild im Rahmen groß angelegter Reduktionsabschüsse erlegt, um das Gelingen der auf riesigen Flächen neu angelegten, sehr weiträumigen Aufforstungsprojekte zu sichern. Es mag noch private Estates mit gutem Rotwildbestand für Jagdtourismus geben, womöglich im sehr regen- und sturmreichen (Nord-) Westschottland mit Jahresniederschlägen um die 4000mm und den ungebremst über die Landmasse hereinbrechenden Nordatlantikstürmen, welche einen guten Erfolg von Neuaufforstungen recht erschweren. Diesen Landesteil konnte ich aktuell noch nicht bereisen. Auf jeden Fall haben unsere schottischen Kollegen mit den großen Wiederbewaldungsprojekten in den Regionen begonnen, wo der Erfolg aufgrund günstigerer ökologischer Rahmenbedingungen leichter zu sichern war. Und ja, sie haben den Grundsatz "Wald vor Wild" extrem konsequent umgesetzt. Bin gespannt, wie sich die dortigen Verhältnisse weiter entwickeln....Zu den Eichhörnchen: Die größeren grauen Eichhörnchen aus Amerika konnten sich in GB nur deshalb gegen die einheimischen roten durchsetzen, weil die Engländer vielerorts die Baummarder ausgerottet hatten. In Schottland hat man weiser gehandelt und den Edelmarder nicht ausgerottet. Die nicht so wendigen Grauhörnchen sind an diesen Räuber nicht angepaßt und werden zu seiner bevorzugten Beute. Etabliert sich überall wieder eine gesunde Population von Baummardern, ist das Invasionsproblem der Grauhörnchen bei Zeiten auf ökologische Weise gelöst. Gruß 7mm Mauser
 
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Die sogenannten Grünen scheinen garnicht mehr so heterogen zu sein wie früher. Ich hatte die bei uns irgendwie als Friedenspartei in Erinnerung...:unsure: Und hatten mal kluge streitbare Leute...sic transit gloria mundi...
 

z/7

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Die sogenannten Grünen scheinen garnicht mehr so heterogen zu sein wie früher. Ich hatte die bei uns irgendwie als Friedenspartei in Erinnerung...:unsure: Und hatten mal kluge streitbare Leute...sic transit gloria mundi...
Meine nächste Verwandtschaft war da plus minus Gründungsmitglied. Wenn ich der glauben darf, ging das schon recht bald los mit der Unterwanderung durch Gschaftlhuber mit zuviel Tagesfreizeit. Letzteres scheint mir ein Grundproblem bei vielem zu sein. Ein gewisses Quantum an Muße ist wichtig, zuviel davon bei bestimmten Charakteren scheint mir ein Hauptproblem der Hochzivilisationen heute.
 
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Naja, ...

Geld regiert die Welt! Wenn es für die Grundbesitzer finanziell interessanter wird, mit Aufforstungszuschüssen, CO"-Prämien und irgendwann Holzerlösen mehr Geld auf der Fläche zu generieren, als sie es gegenwärtig mit der Hege der Hirsche tun, dann werden sie ihre Ländereien irgendwann anders bewirtschaften. Und das wird ganz unabhängig davon passieren, ob ein deutsches Jagdmagazin die Absichten von ein paar britischen grünen Politikern ins lächerliche zu ziehen versucht oder nicht.

Oder hab ich irgendwo überlesen, dass das ganze eine Glosse oder Satire sein soll?

Bei den neuen Grundbesitzern

handelt es sich aber um -meist ausländische- Milliardäre, die meist in gehobenem Alter ein paar 1000 ha Schottland aufkommen, statt Nobeljachten, weil das der dernier crie ist in diesen Kreisen.

Die haben keine Zeit mehr, auf Erlöse aus dem eigenen Holz zu warten. Und ob der Nachwuchs, so vorhanden, später ins Forstgeschäft einsteigen möchte, anstatt irgendwo einen Hedgefonds zu managen, weiß man vorher auch meist nicht ...

Mbogo
 
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Glaub ich nicht mal. Sicher zum Teil. Viel ist aber auch einfach Weltverbesserungsmission.
...
Das ist der Kern der Grünen...

Eigentlich sollten die alle in Torquemada zwangsangesiedelt werden, Kontinente gibt's ja nicht mehr zu verteilen, aber in den alten Gemäuern können sie gut krakeelen, ohne das man sie außerhalb hört.

Mbogo
 

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