Drückjagd: Repetierer oder Kipplauf?

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9,3x74R nehme ich fürs Kino PPU. Die bieten ebenfalls verschiedene günstige Randpatronen an.
 
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Ob jemand in Erwartung der Strecke bzw. des Anlaufes wirklich einen Halbautomaten braucht muss jeder selbst wissen, militärisch aussehende HA haben meiner Ansicht nach bei der Jagd absolut nix verloren. Gar nicht, weil ich hinter jedem AR Nutzer jemanden erwarte, der damit nicht umgehen kann oder damit unverantwortlich damit umgeht, sondern weil wir als Jäger - mehr als jede andere Gruppe - massiv auf einen gesellschaftlichen Konsens angewiesen sind und dazu militärisch anmutendes Gehabe nicht förderlich ist.

Wer das in seiner Freizeit will, soll sich zur Miliz oder der Reserve melden.
(y) treffend gesagt ! - genau meine Überzeugung .

Es gibt Jagdwaffen und es gibt militärische Handfeuerwaffen und diese Unterschiede haben Gründe !
Ich bin Jäger; kein milit. oder MEK-Scharfschütze, Soldat oder sonstwas und das wird immer so bleiben.

Gegen jagdliche HA mit Normal-Magazin habe ich nichts, wenn genauso umsichtig und versiert bedient, wie Rep. oder KL-Waffen. Der Vorteil, für einen evtl. schnellen Nachschuss ohne Rumgehampel aufs beschossene Stück, im Anschlag bleiben zu können, verbindet diese Waffe mit der DB.
Alte Regeln besagen, das beschossene Stück ist solang im Blick zu behalten, bis es sicher verendet ist und man soll nicht schon wieder nach Weiteren im Verband gieren. Es zählt der erste, tödlich anzubringende Schuß aufs Stück. Das ist im übrigen auch der, der die größte Freude bereitet.
Aber was interessieren heute schon noch alte Regeln.

Schindluder kann man mit allen Büchsen-Typen treiben - wobei ich, wenn ich schnelle 5er Salven höre auf Jagden, sofort Mitgefühl mit dem dort kontrollierendem, nachsuchenden Hundeführern verspüre !
Ballermänner führen selbst nie Hunde. Das Chaos von Anschüssen aus erlegtem und abgegangenem Wild kann nur der ermessen, der mal einen Hund für Riemenarbeit abgeführt hat.

Mittlerweile hat sich zum Glück die Ansage eingebürgert, nach 2 ungeklärten Schüssen, bei denen das Wild nicht in Sichtweite verendet, ist für den jeweiligen Schützen Hahn in Ruh; wer weiter schießt (außer auf krankes Wild!), ist ein Aasjäger und gehört von der Jagdleitung nach Hause geschickt.

Der von den Ausrüstern intensiv beworbene, mittlerweile schon übermässige Hype um Drückjagden auf Schalenwild und die angeblich notwendige Ausrüstung (Geradezug, Großmagazine) dazu hat uns nicht unbedingt weiter gebracht; heute rennen blutige Anfänger auf Drückjagden herum, die vorher überhaupt noch kein Stück auf der Einzeljagd sauber zur Strecke brachten, aber sofort eine "schnelle" Büchse anschafften.

Manchmal stelle ich mir die Frage, in welchen Revieren diese wie für kriegerische Auseinandersetzungen ausgerüsteten Leute unterwegs sind und welchen Anlauf sie denn so haben.
Gibt es denn wirklich diese Verhältnisse so häufig wie in den Jagd-Pornos vermittelt, wo ständig Rotten und Rudel anwechseln und die 20er Packung auf einem Holzständer vor einem liegt ?
 
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Wieder mal ein Thread der Kategorie 'besser als Kino'. 👍
Es ist vollkommen wurscht, womit jemand rausgeht, DB, Repetiererbüchse mit Zylinder- oder Geradezugverschluss, SLB jagdlicher oder miltärischer Anmutung...am Ende des Tages kommt es einzig und allein darauf an, dass man sein Handwerkszeug beherrscht und seine Fähigkeiten und v.a. deren Grenzen kennt. Ein unbelebter Gegenstand kann nicht waidmännisch oder unwaidmännisch handeln, das kann nur der Mensch.
Eigentlich sollte man von jedem, der schlau genug war, um die Jägerprüfung zu bestehen, soviel Intelligenz erwarten können, um oben geschriebenes zu verstehen.

Aber...verstanden ist halt nicht einverstanden...ganz besonders nicht im Internet, wo nicht diskutiert, sondern Recht gehabt wird...und ganz besonders nicht in Deutschland, wo der Spruch 'Was ich nicht mag, das darf kein anderer mögen, was ich nicht brauche, das braucht keiner!' eine ebenso idiotische wie verbreitete Lebensmaxime ist.

Und: Menschen, die etwas gegen die Jagd haben, machen das nicht an unserem Handwerkszeug fest, sondern an dem, was wir tun...auch das sollte eigentlich jedem Jäger klar sein.

Aber das ist schon OK, ansonsten wäre dieses Forum um so viele wunderbare Fremdschäm-Threads ärmer. 😁
 
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Und: Menschen, die etwas gegen die Jagd haben, machen das nicht an unserem Handwerkszeug fest, sondern an dem, was wir tun...auch das sollte eigentlich jedem Jäger klar sein.
Es gibt sogar Menschen, die nix gegen die Jagd haben aber bei Gestalten, die bis hin zur Bewaffnung aussehen, als wären sie Angehörige einer Spezialeinheit heftiges Stirnrunzeln bekommen.
 
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Nein, es ist nicht wurscht und wer dies leugnet, hat nicht verstanden, worum es heute für den "Jägerstand" geht !

Ich distanziere mich entschieden von Leuten, die meinen, daß ihr Auftritt in der Öffentlichkeit und ihr Bild unter Ihresgleichen keine Rolle spielt.

...und gsD musste ich mich wissentlich mit solchen Jagdscheininhabern bisher nicht abgeben...
 
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Schindluder kann man mit allen Büchsen-Typen treiben - wobei ich, wenn ich schnelle 5er Salven höre auf Jagden, sofort Mitgefühl mit dem dort kontrollierendem, nachsuchenden Hundeführern verspüre !

Das ist leider nicht so selten.
 
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Aber...verstanden ist halt nicht einverstanden...ganz besonders nicht im Internet, wo nicht diskutiert, sondern Recht gehabt wird...und ganz besonders nicht in Deutschland, wo der Spruch 'Was ich nicht mag, das darf kein anderer mögen, was ich nicht brauche, das braucht keiner!' eine ebenso idiotische wie verbreitete Lebensmaxime ist.
@BGSoderNIX hat ausdrücklich "seine Meinung" wiedergegeben und dies sollte wohl in einem Forum möglich sein. Die Unterstellung: "was ich nicht mag.........." ist daher völlig fehl am Platz.
Und: Menschen, die etwas gegen die Jagd haben, machen das nicht an unserem Handwerkszeug fest, sondern an dem, was wir tun...auch das sollte eigentlich jedem Jäger klar sein.

Aber das ist schon OK, ansonsten wäre dieses Forum um so viele wunderbare Fremdschäm-Threads ärmer. 😁
Deinen Optimismus möchte ich haben. Die Menschen, die etwas gegen die Jagd haben sind nach meinen Erfahrungen eher uninformiert oder ideologisch geprägt und dadurch ohne eigene Meinung. Eigene Erfahrungen oder Kenntnisse haben sie häufig nicht.

wipi
 
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Nein, es ist nicht wurscht und wer dies leugnet, hat nicht verstanden, worum es heute für den "Jägerstand" geht !

Ich distanziere mich entschieden von Leuten, die meinen, daß ihr Auftritt in der Öffentlichkeit und ihr Bild unter Ihresgleichen keine Rolle spielt.

...und gsD musste ich mich wissentlich mit solchen Jagdscheininhabern bisher nicht abgeben...

(y) manchmal kann man Entsprechendes vermuten, wenn man Jagdteilnehmer sieht, ihre offensichtlich frierende Waffe warm verpackt in der Gewehrtasche, vom Auto bis zum Stand tragen...
 
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Generell ist die Waffe egal, es kommt immer auf die Person dahinter an.
Ich persönlich finde jedoch: militärisch anmutende Waffen haben auf der Jagd nichts zu suchen.
Ich selbst würde mir auch keinen HA zulegen und erst recht keine AR. Das hängt aller Wahrscheinlichkeit mit meiner jagdlichen Erziehung und meiner ethischen Vorstellung zusammen. Ich ziehe nicht in den Krieg, sondern gehe auf Jagd.
Argumente wie das diese eine Waffe passt sind für mich irgendwie nichtig, ich habe einen Büma der mir meine Waffen angepasst hat und zwar alle.
In knapp 15 Jahren bei 20 bis 30 Bewegungsjagden/Jahr habe ich weniger als 5 Mal alle 4 Schüsse hintereinander mit meiner einfachen Repetierbüchse auf 4 verschiedene Stück Wild verschossen. 1 Mal davon hätte ich noch einen fünften Schuss sicher anbringen können. Ich drehe weder Drückjagdpornos noch jage ich in Gattern, also bei einer Chance von 1:300 erfreue ich mich an diesem besonderen Waidmannsheil und trauere nicht der 5ten Sau nach die ich nicht erlegen konnte. Ich habe in dieser Zeit genau 3 Nachsuchen auf Bewegungsjagden verursacht. Ich kann mich an jede einzelne erinnern und es waren alles ausdrücklich meine Fehler. Da hätte weder eine andere Waffe, ein anderes Kaliber oder mehr Schüsse etwas anderes bewirkt. In den allermeisten Fällen reichen auf der Drückjagd 2 Schuss zur sofortigen Verfügung und die gilt es schon inkl. Ansprechen oft auf schmalen Schneisen sicher und tödlich ins bewegte Ziel zu bringen.
 
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Immer diese Scheingefechte...

Davon ab, dass das Thema mal wieder völlig zertreten wurde kommen hier wieder seltsame Ansichten zutage.

Bei den allermeisten Drückjagden ist es doch so, dass die Waffen erst beim Anstellen ausgepackt, also sichtbar werden. Ganz selten sieht man jemanden am Sammelplatz oder bei der Begrüßung, der die Waffe schon trägt.

Dann läuft da niemand in Camo rum denn jeder muss gesehen werden. Sicherlich gibt es einige, die (meist dem Wetter und Matsch geschuldet) nicht wirklich angemessen auflaufen. Aber das muss dem Jagdherrn gefallen, nicht mir. Würde es jenem nicht gefallen wären schon entsprechende Worte gewechselt worden.

Den Spaziergängern im Wald ist das eh wurscht. Die sehen ein paar bewaffnete Müllmänner da rum stehen und sind je nach Couleur dann entweder einsichtig oder aufgebracht bis unbelehrbar wenn der Weg nicht weiter begangen werden soll.

Ich selbst lege an mein Auftreten ein gewisses Mindestmaß an. Dies umfasst die nichtmilitätische Ausrüstung ebenso wie das gepflegte Gespräch mit interessierten. Ich wei0 von revieren zu berichten, da machen "Lodenjockel" mit ihrem Geplärre den Waldbesuchern soviel für die Jagd kaputt, da kommt es auf den Knallstock gar nicht an!

Um es mit dem alten Fritz zu sagen: "Jeder nach seiner Facon!" Bevor man aber andere nur aufgrund von Äußerlichkeiten (Ausrüstung usw) in Schubladen stecken will sollte jeder besser mal vor der eigenen Haustüre kehren. Wäre für die Jagd mehr gewonnen als durch dieses Geplänkel und Frontenaufbau.
 

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