ECS vom Stand schnallen, wer hat Erfahrung?

Registriert
18 Feb 2013
Beiträge
5.023
@halfwayg0ne +1
Ich denke auch, dass 20-30 DJ pro Saison für einen passionierten Berufstätigen einigermaßen machbar sind solange der Partner mitspielt, ich würde aber eher mit dem unteren Ende dieser Spanne rechnen.

Auch wenn @ElCaracho das mit seinem Wachtel macht (y), denke ich dass du langfristig den Cocker eher mit zur Ansitzjagd nehmen wirst. Ich genieße das beim Terrier (9kg) sehr und auch wenn sie dabei nicht "ausgelastet" wird, so führt gemeinsames Beutemachen vom Ansitz (das ganze Jahr über!) doch ebenfalls zu mehr Bindung von Führer und Hund.

@Eifel94 Was die verschiedenen "Sorten" von DJ angeht... wenn der Hund gut jagt, wirst du dir in wenigen Jahren die Jagden so aussuchen können wie du sie gern hättest ;)
Und überleg dir das mit dem Durchgehen doch mal: Macht Spaß, man sieht mehr Wild, man friert nicht, man sieht die Arbeit der Hunde unmittelbar (und ich persönlich schätze auch, dass ich mich nicht selbst mit der Verantwortung des Schusses auf bewegtes Wild belasten muss).

Ach ja, persönliche Erfahrung: Kenne Spaniels nur von Durchgehern, es gab da in meiner alten Heimat eine sehr passionierte Züchterin.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8583

Guest
Für den hier beschriebenen Einsatz sollte doch ein RHD wunderbar geeignet sein. Warum Zeit in einen Cocker investieren, der das dann eventuell nie richtig lernt?

Ergänzung: Bei belastbarem Nervenkostüm und wenn man einen etwas hochbeinigeren Hund will, wäre ein DJT noch besser geeignet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

ElCaracho

Anzeige/Gewerblicher Anbieter
Registriert
12 Feb 2014
Beiträge
1.801
Auch wenn @ElCaracho das mit seinem Wachtel macht (y), denke ich dass du langfristig den Cocker eher mit zur Ansitzjagd nehmen wirst. Ich genieße das beim Terrier (9kg) sehr und auch wenn sie dabei nicht "ausgelastet" wird, so führt gemeinsames Beutemachen vom Ansitz (das ganze Jahr über!) doch ebenfalls zu mehr Bindung von Führer und Hund.

Gibt ja auch kleinere Wachteln als meinen, hab schon fertige Hündinnen mit 16kg gesehen, die passen noch bequem in den Rucksack.

Ist schwer dem Mann einen guten Rat zu geben, solange man nicht das ganze Jagdjahr kennt. DJ sind halt wirklich nur Nov/Dez. Vielleicht mal noch ein bissl Januar (bei mir im Januar zum Bsp. vielleicht noch 1-2, im Oktober eigenltich auch nur 3).

Und auch als Wachtelführer hab ich ja meinen Hund das ganze Jahr. Also macht er bei mir alles an Jagd mit was es gibt, das eine lastet ihn mehr das andere weniger aus. Manches macht er gut, anderes ist grenzwertig.

Wenn ich MEINEN Wachtel zusammenfassend betrachte übers gesamte Jagdjahr:

- Wasser:

Top, der macht jeden Spass mit. Keine Eifersüchteleien um Beute bei mehreren Hunden im Wasser. Taucht auch mal einer Blesse nach. Ganzjahresbeschäftigung, Temperatur ist ihm herzlich egal, da bremse im Winter eher ich als er. Danach ist der auch platt, je nach Jagdumfang hält das auch schon mal 3 Tage vor.

- Stöbern:

Dafür ist er gemacht, hat immer gut geklappt. Versorgt aber mehr meine Standnachbarn als mich mit Wild, bei großen Jagden zwischen 15-19 km auf der Uhr, jagt so bis 1,5 km weg, meistens aber im Mittel so 500m Radius (hängt ja auch mit dem Wildaufkommen zusammen). Steht meistens nach 1,5 Stunden wieder am Stand, macht etwas Pause und läuft dann nochmal ne Knappe Stunde. Bislang hab ich erst 3 mal auf ihn warten müssen. Nur einmal musste ich ihn holen. Kurze Stöbertouren kennt er nicht, also im Wald bei mir nur mit Leine, im Feld auch frei. Weil weg heißt bei ihm auch weg.

- Ansitzjagd:

Er will mit und er findet auch auf/neben dem Sitz Ruhe. Man merkt aber, dass es eigentlich nur Erwartungshaltung auf Beute ist. Also die "Wartezeit" macht er ruhig mit, aber ich muss schon Strecke bringen. Bei Sauen kriegt er sich nicht mehr ein(keine rationale Erklärung meinerseits, Hasen lässt er kommentarlos passieren), deswegen bleibt er je nach Sitz mal im Auto oder in einer geschlossenen Kanzel darf er trotzdem mit.

- Treibjagd:

Geht, der findet schon immer was. Aber kleine Treiben verlässt er dann doch. Das mit dem bogenreinen Jagen kann ich mir in die Haare schmieren. Er kommt dann allerdings "zügiger" zurück, wenn er merkt, dass er falsch ist.

- Zuhause:
Ruhiger Hund, verspielt, verfressen. Durch Fremde leider in große Beigeisterung zu versetzen.


Lieber Threadersteller,

zeichne dir dein ganzes Jagdjahr mal so im Geiste oder auch auf Papier auf und überleg dir welchen Hund du da unter kriegst. Einen superpassionierten Hund im Hochsommer zu beschäftigen ist manchmal schon ein großer "Spass". Der geht dir nämlich die Wände hoch, wenn du ihn langweilst.
Ich rechne für meinen Wachtel, der 24 Stunden, 365 Tage im Jahr um mich rum ist. In etwa 4 Stunden meiner Tageszeit (natürlich in kleinen Portionen) an Nichtjagdtagen. Meine bessere Hälfte liebt zwar unseren Hund, allerdings bleibt die Beschäftigung an mir hängen.
Wenn du also die 4 Stunden (natürlich bei 38 Grad im Schatten weniger, an Jagdwochen(enden) deutlich mehr) unterbringst, dann kommst du auch mit einem extrem passionierten Hund klar.

Wenn du allerdings sagst, das ist nicht drin, dann vielleicht was ruhigeres, dass auch von anderen Familienmitgliedern bespasst werden kann.
Eins ist nämlich bei (unserem) Wachtel ziemlich eindeutig: Bindung nur an eine Person.
 
Registriert
18 Feb 2013
Beiträge
5.023
Ich muss gestehen dass ich keine eigene direkte Erfahrung als Führer habe aber ich habe auch meine Zweifel an der Empfehlung „Dackel“, die hier in verschiedenen Threads bei der Frage nach dem „Jagdhund light“ gegeben wurde.

Der einzige Vorteil des Dackels ist die handliche Größe, die ihn zum „Immerdabeihund“ macht und nebenher auch Futter- und TA-Kosten etwas reduziert. Außerdem ist das humane Verletzungsrisiko überschaubar falls der Hund völlig unerzogen ist.*

Das ändert aber nichts daran, dass das ein riesiger Hund in einem kleinen Körper ist und zwar gezüchtet aus einer selbständigen Bracke mit einer Prise Terrier soweit ich weiß... bin aber kein Kynologe.


*Vorteile, die in meinen Augen schon wieder ausgeglichen werden durch das allgegenwärtige Bau-Risiko und ständigen Nervenkitzel weil der Hund seine Größe nicht kennt.
 
Registriert
27 Mrz 2005
Beiträge
1.976
Hier mal meine 5cents,

Ich stand vor 12Jahren auch vor der Entscheidung was es für eine Rasse werden soll. Aufgrund der Erfahrung mit einem hochpassioniertem ECS Rüden in meiner Jugend war auch der ECS mit auf dem Portfolio.
Ich habe während 2 Saison eine Stöberhundgruppe begleitet die zu 90% SS/ECS führt. Was ich da gesehen habe hat mich vom Spaniel Abstand nehmen lassen. Diese Hunde jagten mir zu Führer bezogen, selbst bei den Durchgehern nicht weiter als 50m. Die 2/3 Hunde die vom Stand geschnallt wurde fungierten eher als persönliche Strecke Verhinderer. Das mag alles der Einarbeitung geschuldet sein, aber meiner Meinung nach taugt der Spaniel nicht nicht als Standschnallerhund.
Hätte mein Anforderungsprofil einen Hund für das NW Revier für Buschieren, Apport, leichte NS etc. erfordert wäre der Spaniel eine Option gewesen.

So wurde es zwei SNLH. Leider ist mein Rüde im Mai verstorben und deshalb stehe ich wieder vor der Wahl. Es haben sich die Anforderungen leicht verändert und deshalb wird neu bewertet werden müssen was passt.

Ich möchte dir den ECS nicht ausreden, ich bin immer noch ein Freund der Rasse, aber als Standschnaller würde ich ihn nicht einsetzen. Und wenn der ein oder andere Züchter von "weitgehenden" Hunden aus seinem Zwinger spricht ist das immer relativ. Ich persönlich könnte keinen Hund gebrauchen der nur 2-300m um den Stand sucht. Der Hund muss für mich persönlich einen deutlich grösseren Radius haben. Meine SNLH suchten zwischen Stand und bummelig 1000m zuverlässig, wenn da nix war konnte das schon mal bis zwei Kilometer gehen. Dabei kam man aber immer wieder zum Stand und suchte von dort aus weiter. Der vom Stand geschnallte Hund muss gehen wollen und nicht nach 300m Abpfiff geben.

Langer Rede gar kein Sinn, ECS kann für dich taugen wenn Du mit ihm durchgehst. Standschnaller eher nicht.

A.
 
Zuletzt bearbeitet:

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.451
Das ändert aber nichts daran, dass das ein riesiger Hund in einem kleinen Körper ist und zwar gezüchtet aus einer selbständigen Bracke mit einer Prise Terrier soweit ich weiß... bin aber kein Kynologe.
Dackel sind eben keine Terrier, sie haben einen sehr guten Mittelweg zwischen der Vorsicht der Bracke und dem Übermut des Terriers und kennen ihre Größe sehr wohl. Was sie groß macht, ist ihre Leistungsfähigkeit trotz Handtaschenformat.

Warum der Dackel hier in Frage kommt ist sein Entfernungspotential. Die Beinlänge sorgt einfach dafür, daß er keine zu großen Radien zieht. Dafür kommt das Wild schön langsam. Für die vom TS geschilderten Voraussetzungen ideal.
 
Registriert
18 Feb 2013
Beiträge
5.023
@z/7 Ich schrieb ja auch nur von einer „Prise“ :)

Der eingeschränkte Radius der Dackel war mir nicht bewusst, man lernt nie aus (y)
 
Registriert
24 Nov 2013
Beiträge
2.524
Warum der Dackel hier in Frage kommt ist sein Entfernungspotential. Die Beinlänge sorgt einfach dafür, daß er keine zu großen Radien zieht. Dafür kommt das Wild schön langsam. Für die vom TS geschilderten Voraussetzungen ideal.
Mit Blick auf meinen KHT muss ich dir in allen Punkten widersprechen. Er kennt seine Größe nicht. Was ihm schnell Übernachtungen in der Tierklinik einbrachte. Einem Weimaraner, der an einem vorm Dackel geschossenen Reh schnüffel wollte, hing er an der Weste. Der Dackel trägt seine Weste nicht wegen den Sauen. Sondern wegen anderen Hunden. Ohne diese hätte ihn 3 Terrier letztes Jahr übel zugerichtet. 1km Luftlinie ist der gerne weg. Wenn der ne Fährte hat geht es los.
 
Registriert
7 Jul 2020
Beiträge
3.370
Habe ich das überlesen, oder gibt es noch keine Informationen zur hauptsächlich vorkommenden Wildarten bei den DJen?

Ich gebe Ihnen eine guten Rat, wenn sie körperlich in der Lage sind, gehen Sie mit ihrem Hund mit durch. Dann wäre die Wahl der Rasse gut, und es ist wirklich toll die Hunde in der Dickung bei der Arbeit beobachten zu können und man sieht ein Vielfaches an Wild, zu den frierenden Jägern auf dem Ansitz. Ich komme offensichtlich in das Alter in dem meine Gastgeber oft glauben mir was gutes zu tun, wenn ich irgendwo im Wald sitzen darf. Das sind nicht die schlechtesten Stände, aber durchgehen ist immer besser.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
7 Jul 2020
Beiträge
3.370
Sie lasten im Übrigen keinen Hund über die Jagd aus, mal von ganz besonderen Ausnahmefällen abgesehen, und auch bei denen gibt es Schonzeiten. Ich bin im Vergleich zu normalen Menschen schon recht viel unterwegs, trotzdem gilt auch für meine Hunde vielleicht 60 Tage - also richtig jagen- im Jahr Jagdhund und gut 300 Tage Hofhund. Das haben bislang alle Hunde problemlos mitgemacht, einschließlich der Jagdterrier. Ein Wachtel war nicht dabei, aber das wäre nicht das Ausschlusskriterium, auch der wird nicht schlechter damit zurecht kommen. Die Dackelidee finde ich auch sympathisch, weil der so handlich ist, und damit fast überall mit hin kann, auch mit anderen Familienmitgliedern, aber er sinnvoll vom Stand zu schnallen ist. Wie weit die gehen, ist einerseits Anlage, aber da lässt sich auch noch vieles beim Einarbeiten regeln. Anlagen zu bremsen ist einfacher, als nachträglich versuchen den Gang darein zu bekommen, der nicht angelegt ist. Man kann mehr Zeit mit dem Tier verbringen, wenn es keinen Aufwand macht ihn dabeizuhaben, gerade wenn man schon beruflich eingespannt ist.
 
Registriert
4 Feb 2009
Beiträge
10.416
Ich arbeite eng mit Gatterneister von 2 Schwarzwildgattern zusammen, einhellige Meinung: über alle Rassen betrachtet arbeiten die Dackel am besten am Schwarzwild!!!
Also nix von der Vorsicht der (meisten) Bracken, sondern min. so scharf wie sehr gute Terrier!

Aber nochmal zur Eingangsfrage: ich habe noch nie einen Cocker erlebt, der vom Stand geschnallt wurde, allerdings auch erst einmal einen Cocker bei Durchgehern gesehen, der zumindest eine schöne, bunte Weste trug .
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.451
1km Luftlinie ist der gerne weg. Wenn der ne Fährte hat geht es los.
Da ist er dann aber auch ne Weile beschäftigt, oder? Ich hab noch keinen Dackel erlebt, der drei Reviere weiter war. Ne gute Bracke ist schnell mal etliche km weiter. Im übrigen hängt das ja immer von der Wildart ab. Und da sie mit Dackel schön langsam sind, ist die Chance, daß sie im Bogen erlegt werden, recht hoch.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8583

Guest
Dackel sind eben keine Terrier, sie haben einen sehr guten Mittelweg zwischen der Vorsicht der Bracke und dem Übermut des Terriers und kennen ihre Größe sehr wohl. Was sie groß macht, ist ihre Leistungsfähigkeit trotz Handtaschenformat.

Warum der Dackel hier in Frage kommt ist sein Entfernungspotential. Die Beinlänge sorgt einfach dafür, daß er keine zu großen Radien zieht. Dafür kommt das Wild schön langsam. Für die vom TS geschilderten Voraussetzungen ideal.
Je mehr ich über Jagd und Hunde lerne, umso mehr sehe ich den Dackel und den Terrier als ideale Hunde für das Schalenwildrevier. Die Rassen haben halt bei den Jungjägern das Imageproblem "spießiger Lodenjockel" oder "Handgranate mit Fell". So wenig angebracht wie bei den nicht jagenden Zivilisten, die auch keinen Pudel wollen, obwohl das eigentlich der ideale Haus- und Familienhund ist. Man kann die Menschen eben nicht zwingen zu ihrem Glück, das versuchen nur politische Sekten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Registriert
28 Nov 2007
Beiträge
3.075
Ein Cocker ist ein Buschierhund. Buschiert wird unter der Flinte. Was meinst Du, warum der vor allem von Durchgehern eingesetzt wird? Der Hund ist darauf gezüchtet, führernah zu arbeiten. Wenn man einen Hund effektiv vom Stand schnallen möchte, sollte der etwas weiter gehen als 30 m. Unabhängig von der Dauer der Arbeit. Das ist es, was @HoheTannen meinte. Ich persönlich kenne ECS nur bei Durchgehern.

Vllt verrätst Du uns, was der Hund sonst noch können sollte. Dann kann man vllt was konstruktives sagen.
NEIN !! In D gezüchtete ECS sind KEINE Buschierhunde. Das sind die Working Cocker in GB. In D sind es kleine Allrounder.
 
Zuletzt bearbeitet:

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
105
Zurzeit aktive Gäste
555
Besucher gesamt
660
Oben