Frage zur angebotenen Jagdmöglichkeit (Begehungsschein)

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eine weitere Überlegung meinerseits wäre, ob ich mittel- / langfristig denn die Möglichkeit (aufgrund des Alters der bisherigen Pächter) ergibt das Revier selber zu pachten und ob dies überhaupt von mir (TE) erwünscht ist.

So hätte man jetzt schon "den Fuß in der Tür" könnte einerseits Erfahrung und Ortskenntnisse sammeln und andererseits bei der Jagdgenossenschaft +Punkte sammeln.

Aber wie bereits geschrieben sehe ich das Angebot als nicht unbedingt unfair an, sieh es als Beitrag zu den bestehenden Reviereinrichtungen.

Die bis dato geschriebenen Anmerkungen finde ich richtig - es ist doch für alle Seiten besser wenn Fragen vor einer Partnerschaft geklärt werden um Streit und Stress zu vermeiden.

Horrido
Fitsch
 
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Irgendwie fair und irgendwie ungewohnt (zumindest für jemanden der sich noch nicht damit auseinandergesetzt hat:wink:) erstmal Vorkasse leisten zu müssen ohne Chance darauf dieses erste Geld wieder reinzuholen.


Moin, verstehe ich nicht!
1. geht jeder Pächter in Vorleistung.
2. ohne Chance das Geld wieder reinzuholen??? Soll der BGS die wirtschaftliche Existenz sichern?
Für mich wäre der viel wichtigere Punkt, wie weit sind die Pächter bereit den JJ an die Hand zu nehmen. Hier wird ziemlich viel Ausbildung nötig sein, das ist normal: Aber es muß auch jemand bereit sein, das zu leisten!
Marode Hochsitze! Dann hast Du ja gleich etwas wo Du Dich einbringen kannst und etwas in der Praxis lernst...

Horrido
 
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9 Jun 2016
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Vielen lieben Dank euch allen!

Ich habe mich nun dank eurer Rückmeldungen mit einem guten Gefühl dafür entschieden das Angebot anzunehmen
und im genannten Revier meine Erfahrungen zu sammeln.
Mein BGS ist schon abholbereit. Diesen habe ich noch nicht studieren können aber sofern dort nichts "seltsames" vermerkt ist läuft die Geschichte mal zumindest für das erste Jahr :)
Wenn es im Nachhinein doch nicht passen sollte hat man wenigstens erste Erfahrungen gesammelt. Wenn es passt könnte es aufgrund des Alters von einem der Pächter vermutlich auch möglich sein das Revier einmal selbst mit zu pachten.
 
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Prima, das halte ich für einen guten Schritt nach vorne! :thumbup:

Und selbst wenn die Reichsbedenkenträger Recht behalten sollten: Nach nur einem Jahr kannst Du dich einfach empfehlen, und bist dann wieder raus aus der Sache.

Aber wer weiss, ob Du das dann wollen wirst.
 
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Kannst uns ja auf dem Laufenden halten, ich persönlich finde es immer interessant wie sich ne Sache entwickelt ....
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
servus

Vielen lieben Dank euch allen!

Ich habe mich nun dank eurer Rückmeldungen mit einem guten Gefühl dafür entschieden das Angebot anzunehmen
und im genannten Revier meine Erfahrungen zu sammeln.
Mein BGS ist schon abholbereit. Diesen habe ich noch nicht studieren können aber sofern dort nichts "seltsames" vermerkt ist läuft die Geschichte mal zumindest für das erste Jahr :)
....

Glückwunsch zu Deinem Entschluss :thumbup:

Ich wünsch Dir eine gute Zeit, gute Jagdkameradschaft sowie Anblick und Waidmanns Heil :cheers:


Das wird schon passen !
 
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Verfallene oder aufgegebene Hochsitze sollte man schon aus Haftungsgründen abreißen. Die Rechtsprechung hat sich leider in den letzten 10 Jahren von der Überlegung wegentwickelt, dass jagdliche Einrichtungen, weil von Unbefugten nicht zu nutzen, egal in welchem Zustand sein dürften. Sobald man sich durch den Aufstieg eine "Attraktion", einen Ausblick usw. verspricht, ist man verkehrssicherungspflichtig. Was eine "Attraktion" ist, bleibt Einzelfallentscheidung des Gerichts.
Also weg mit dem alten Krempel!
 
G

Gelöschtes Mitglied 9935

Guest
... Sobald man sich durch den Aufstieg eine "Attraktion", einen Ausblick usw. verspricht, ist man verkehrssicherungspflichtig. Was eine "Attraktion" ist, bleibt Einzelfallentscheidung des Gerichts.

Wie meistens in dieser Republik:

Ich war von 1973 bis 2004 Richter am Landgericht Stuttgart und habe in dieser Zeit ebenso unglaubliche wie unzählige, vom System organisierte Rechtsbrüche und Rechtsbeugungen erlebt, gegen die nicht anzukommen war/ist, weil sie systemkonform sind. Ich habe unzählige Richterinnen und Richter, Staatsanwältinnen und Staatsanwälte erleben müssen, die man schlicht "kriminell" nennen kann. Sie waren/sind aber sakrosankt, weil sie "par ordre du Mufti" gehandelt haben oder vom System gedeckt wurden, um der Reputation willen. [...] In der Justiz gegen solche Kollegen vorzugehen, ist nicht möglich, denn das System schützt sich vor einem Outing selbst - durch konsequente Manipulation. Wenn ich an meinen Beruf zurückdenke (ich bin im Ruhestand), dann überkommt mich ein tiefer Eckel vor 'meinesgleichen'."

Frank Fahsel, Richter a.D. Fellbach

"In Deutschland kann man, statt einen Prozeß zu führen, ebenso gut würfeln."

Bundesverfassungsrichter a.D. Prof. Willi Geiger, Karlsruhe, Deutsche Richterzeitung
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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guter Preis, gute Wahl!

Das klingt alles fair!

Sammele nun VIEL Erfahrung dort, hör gut zu, was die an Erfahrungen weitergeben und entspann dich!

M.
 
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So, nachdem ein Großteil des ersten Jagdjahres abgelaufen ist möchte ich hier meinen versprochenen Zwischenbericht abgeben und zugleich eine weitere Frage an die erfahrenen Jäger/Pächter/BGS'ler richten.

Ich nutze die Jagdmöglichkeit als Hobby, welches ich neben meine Rolle als frischgebackener Papa und neben dem Beruf so gut es geht nutzen kann und möchte.
Das bedeutet, das ich im Vergleich zu manch einem Jagdschul-Kollegen nicht 4-5 Mal pro Woche im Revier bin, sondern im Schnitt 2-4Mal pro Monat.

Ich konnte jeweils im Mai, Juni und Juli einen Rehbock erlegen (2x Jährling, 1x dreijähriger 6er).
In dieser Zeit hatte ich auch öfters Anblick auf andere Wildarten die aber allesamt noch nicht freigegeben waren.
Während der letzten beiden Vollmonde bin ich auch nachts auf Sauen angesessen, hatte hier aber entweder keinen Anlauf oder keine Möglichkeit zum Schuß zu kommen.
Für das laufende erste Jahr bin ich mit der persönlichen Strecke ganz zufrieden, auch wenn ich mir noch mind. eine Sau und eventuell Raubwild bis zum Ende des Jagdjahres erhoffe.

Was ich als Jungjäger etwas vermisse ist die "Führung" der erfahrenen Jäger. Ich kann mehr oder weniger machen was ich will, das klingt für die einen bestimmt nach Luxux pur.
Mir wäre es lieber etwas mehr Ansagen und vor allem Tipps zu bekommen. Oftmals sehe ich die Pächter wochenlang nicht ,man tauscht sich kurz über SMS/Telefon aus, aber mehr nicht.
Daher ist es für mich z.b. noch nicht ganz einfach immer den richtigen/vielversprechendsten Sitz auszuwählen. Zumindest hab ich das Gefühl das ich oft am falschen Ort sitze.

Nun habe ich seit 2 Wochen noch einen Punkt der mich überrumpelt hat und bei dem ich nicht weiß wie ich damit umgehen soll -> Im Revier wurde ein beträchtlicher Wildschaden angemeldet der die maximale Haftungssumme der Pächter (2.000€) ausschöpft.
Die zwei vorhandenen Pächter erwarten nun von mir, das ich mich auch hier anteilig beteilige, auch wenn ich offiziell kein Pächter sondern nur BGS'ler bin.
Neben meiner Kostenbeteiligung zum Jahresanfang (450€) soll ich nun also nochmal knapp 700€ zuschießen.
Ich sehe mich als Jungjäger also direkt der Rolle eines Pächters ausgesetzt, was mich in meinem ersten Jahr etwas überfordert. So (teuer) hatte ich mir den Start nicht vorgestellt.

Nun werde ich mit Beginn des kommenden Monats als Alleinverdiener meiner kleinen Familie arbeitlos und werden ALG1 beziehen. Diese 700€ könnte ich noch aus Reserven bestreiten, jedoch möchte ich meine Situation damit genauer veranschaulichen.

Rein rechtlich wäre ich ja nicht verpflichtet diesen Schaden zu tragen, vielmehr moralisch.
Regelmäßige Beträge in dieser Größenordnung (>1.000€ p.a.) sind mir glaube ich zuviel. Bitte sagt mir ob ich hier naiv bin, muss man jährlich mit solchen Kosten rechnen?
Ich würde gerne weiterjagen, aber als Nicht-Pächter nicht mehr in dieser Kostenverantwortung.

Was würdet ihr mir raten, klingt das so als sollte ich diese Jagdmöglichkeit behalten, Augen zu, zahlen und durch und aufs nächste Jahr hoffen?
Sind solche Kostenbeteiligungen für BGS'ler normal oder werde ich hier übervorteilt?

Das waren jetzt mal meine mehr oder weniger koordinierten Gedankengänge die mich gerade umtreiben.
Freue mich auf Eure Rückmeldung und lasst es mich wissen wenn weitere Informationen fehlen die ich gerade nicht erwähnt habe.

Danke und Gruß!
 
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Hi, ich habe ebenfalls einen entgeltlichen Begehungsschein. Hierfür bezahle ich einen vereinbarten Hegebeitrag zum 01.04. eines jeden JJ. Im Vertrag sind zwei Stücke Rehwild sowie jedes 2. erlegte Stück Schwarzwild als Freistücke inkludiert. Wildschäden öder sonstige Kosten gehen nicht zu meinen Lasten. Das ist Sache der Pächter.

Damit habe ich absolute Klarheit über die Kosten, auch wenn mein Hegebeitrag gegenüber deiner Vorauszahlung sowie der Wildschadenbeteiligung höher ausfällt. Wenn die Wildschäden bei 2.000,-- gedeckelt sind und klar war, das diese Kosten durch drei geteilt werden, dann muss dir doch der "worst case Betrag" bekannt sein.

Ich möchte hier nicht werten, ob deine Vereinbarung fair ist. Wenn sie transparent ist, dann finde ich sie ok. Wenn du wie ein Pächter beteiligt bist, dann solltest du auch von Beginn an wissen, was auf dich zukommen kann.

Die Gretchenfrage wird sein, ob du die Gelder aufbringen kannst oder willst.
 
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17 Aug 2016
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Nun werde ich mit Beginn des kommenden Monats als Alleinverdiener meiner kleinen Familie arbeitlos und werden ALG1 beziehen. Diese 700€ könnte ich noch aus Reserven bestreiten, jedoch möchte ich meine Situation damit genauer veranschaulichen.


Sie wissen von dieser Veränderung und verlangen die 700€ dennoch?
 

Wheelgunner_45ACP

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Zur monetären Seite schreib ich jetzt mal nix, aber wenn die die Unterstützung fehlt, frag doch einfach mal danach, Telefon funktioneirt in beide Richtungen.

Wir (eigentlich der Pächter) haben das Kommunikationsproblem bei uns jetzt so gelöst, dass wir einmal im Monat- fix 2ter Samstag vormittag - einen Reviertag haben. Jeder der kann nimmt sich dafür Zeit, da wird halt das große Programm abgespult und hinterher sitzt man noch auf ein Bier zusammen. Finde ich richtig gut, man kann sich darauf einstellen und lernt auch alle, die mitgehen und unterstützen kennen, nicht nur meinen Pächter und die 2 weiteren, ortsansässigen Mitgeher.
 
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Das missfällt mir an den vielen tollen Konstrukten, die zwischen unentgeltlicher Jagderlaubnis ohne alle Rechte und Pflichten, dem entgeltlichen Begehungsschein (eigentlich auch ohne weitere Verpflichtungen) und der Verpflichtung als Pächter in den Grauzonen liegen.

Selbst wenn es die letzten 10 Jahre anders war, isses natürlich blöd, wenn gerade dieses Jahr durch z.B. intensivierten Maisanbau sehenden Auges der Wildschaden steigt und dann der BgS'ler, der ja nicht pachten darf, mit im Boot sein soll.

Wenn's so unterschrieben wurde, sei es so, leider sind dann die persönlichen Schicksalsschläge für die anderen nur so mittelinteressant.

Das mit dem Kümmern um den JJ ist halt stark personenabhänig, ich habe das Glück, in einem Revier untergekommen zu sein, das stark mit wiederkehrenden Jagdgästen arbeitet (bin auch einer, keiner der "Jagdfreunde" hat einen BgS) und ich unterschiedliche Herangehensweisen kennenlerne.
 

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