Frage zur Bejagung von flüchtigen Sauen

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Um mal wieder zum Thema zu kommen: Wie handhabt ihr das, wenn schon ein Stück nicht in Sichtweite liegt?
 
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Genau das ist Eitelkeit, alle doof nur ich nicht. Bei uns dürfen nur Jagdgenossen pachten, entsprechend wird gejagt. Und genau dafür ist das Reviersystem gut. Bei selbstbewirtschafteten Eigenjagden funktioniert es noch besser.
Ich brauche keinen Sozialismus im Deckmantel der Ökologie. Lass das Jagdrecht am Grundeigentum und es wird geregelt, was zu regeln ist.

Entscheidend ist nicht, was eine Minderheit an Jagdgenossenschaften in Eigenregie erfolgreich hin bekommt, sondern was in Zukunft mehrheitlich in den Privatwäldern bzw. Staatswäldern passieren wird.

Bis jetzt sieht es jedenfalls nicht danach aus, als würde insbesondere in den Privatwäldern vernünftig geregelt, was zu regeln ist.

Jagdgenossen, die quasi - sympbolisch - pachten, dennoch so jagen, dass der private Wald stimmt oder auch Eigenbewirtschaftungen sind in Deutschland in der absoluten Minderheit. Vielmehr ist es so, dass in der Fläche der Teil an Flächen immer größer zu werden scheint, die nicht mehr ernsthaft waldbaulich bewirtschaftet / bejagd werden, sondern nur noch von (übersättigten) Erben verwaltet. Das hat ökologische Einflüsse, die von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung sind und wenn Du das "Sozialismus" nennen willst, dann ist das Dein gutes Recht als freier Bürger. Mich viecht das aber nicht an.

Natürlich wäre es schön, wenn die Bauern mehr selber jagen würden bzw. in eigener Regie Begehungsscheine an Willige vergeben, aber es sieht nicht danach aus, dass diese Entwicklung in der Zukunft maßgeblich nach vorne schreitet. Ganz im Gegenteil. Die Zahl der Hobbyjäger wird immer mehr. Darunter überwiegend kaufkräftige Klientel, die locker gute Jagdpacht bezahlen, die so machem Eigentümer lieber ist, als die harte Waldarbeit für den "Enkelwald", denn sie selbst werden von den Bemühungen und dem zu treibenden Aufwand nix mehr haben.

Diese Entwicklungen passen aber nicht in die ökologischen Erfordernisse unserer Zeit. Das hat alles nix mit "Denkmantel" zu tun. Schau aufs Land und du siehst die Wahrheit. Solang die Alten noch können, passiert halbwegs was. Die Jungen hingegen haben sehr oft andere Berufe, kommen noch nicht mal mehr zur Genossenschaftsversammlung und wenn sie kommen, lassen sie sich veräppeln, weil sie sich nicht auskennen oder kein Interesse haben.

Wald ist aber nun einmal mehr als nur (schlecht rentierliches) Eigentum, sofern es sich um kleineres Waldeigentum handelt. Umgekehrt hätten aber auch größere Waldeigentümer keinen wirtschaftlichen Nachteil, wenn die Jagd an die Leine käme und streng ökologisch ausgerichtet würde.

Es würde zum Wohle der Ökologie und der gesamtgesellschaftlichen Funktionen unserer Wälder nur verhindert, dass Großgrundbesitzer oder auch staatliche/kommunale Eigentümer größerer Waldflächen mit der Einnahme von hohen Jagdpachten, Abschussgebühren und Einnahmen aus lukrativen Begehungsrechten /Standgebühren mehr Geld verdienen, als mit einer ordentlichen Waldbewirtschaftung.

Es ist nun einmal Fakt, dass Waldbewirtschaftung immer teuerer und die Vermarktung der Hobbyjagd immer lukrativer wird, je mehr die klimatischen Veränderungen uns Probleme bei der effizienten Waldbewirtschaftung bereiten und je mehr zahlungskräftige Büchsenlüfter in die Wälder strömen wollen, um ökologisch sinnvoll anmutend ihren Berufsstress abzubauen und dabei auch gleich den Sonntagsbraten zu schießen, wenn gerade kein anderes Hobby bzw. andere Verpflichtungen rufen.

Wenn Du diese Entwicklungen nicht siehst, bist Du entweder blind oder zwickst absichtlich beide Augen zu, weil Dir die eigenen egoistischen Interessen näher sind als die Ökologie und das Gemeinwohl.

Es nützt nämlich 0,0 der Ökologie, wenn in Deinem Fleck Wald eine wundervolle Naturverjüngung sichtbar wird und beim Nachbarn oder ein paar km weiter wieder Gegenteiliges zu sehen ist, weil andernorts das Rehessen gratis und ein paar Lutscherl Pacht jeglichen Verstand rauben.

Umgekehrt jedoch profitierst auch Du von der Werthaltigkeit Deines Waldvermögens selbst dann maximal, wenn Du möglicherweise nicht mehr direkten Einfluss auf die Gestaltung der Jagd ausüben kannst bzw. Deine Rechte hinsichtlich der Jagdausübung sich in Zukunft möglicherweise etwas modifzierter darstellen.
 
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Noch einen Blockwart?

Findest Du, dass ein Naturschutzwächter ein "Bockwart" ist?? Wenn ich mir anschaue, wie sich die Menschen in der Natur verhalten, wie oft Regeln und Hinweise nicht beachtet werden oder man es geradezu attraktiv findet, Wege zu verlassen, denke ich, dass wir viel mehr Naturschutzwächter bräuchten. Auf der anderen Seite bin ich alt genug, um aus Erfahrung zu wissen, dass gerade die Leute mit Begriffen wie "Blockwart" etc. um sich werfen, die in praxi gerne selbst einmal die Freiheit überstrapazieren. ;)
 
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Entscheidend ist nicht, was eine Minderheit an Jagdgenossenschaften in Eigenregie erfolgreich hin bekommt, sondern was in Zukunft mehrheitlich in den Privatwäldern bzw. Staatswäldern passieren wird.

Bis jetzt sieht es jedenfalls nicht danach aus, als würde insbesondere in den Privatwäldern vernünftig geregelt, was zu regeln ist.

Jagdgenossen, die quasi - sympbolisch - pachten, dennoch so jagen, dass der private Wald stimmt oder auch Eigenbewirtschaftungen sind in Deutschland in der absoluten Minderheit. Vielmehr ist es so, dass in der Fläche der Teil an Flächen immer größer zu werden scheint, die nicht mehr ernsthaft waldbaulich bewirtschaftet / bejagd werden, sondern nur noch von (übersättigten) Erben verwaltet. Das hat ökologische Einflüsse, die von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung sind und wenn Du das "Sozialismus" nennen willst, dann ist das Dein gutes Recht als freier Bürger. Mich viecht das aber nicht an.

Natürlich wäre es schön, wenn die Bauern mehr selber jagen würden bzw. in eigener Regie Begehungsscheine an Willige vergeben, aber es sieht nicht danach aus, dass diese Entwicklung in der Zukunft maßgeblich nach vorne schreitet. Ganz im Gegenteil. Die Zahl der Hobbyjäger wird immer mehr. Darunter überwiegend kaufkräftige Klientel, die locker gute Jagdpacht bezahlen, die so machem Eigentümer lieber ist, als die harte Waldarbeit für den "Enkelwald", denn sie selbst werden von den Bemühungen und dem zu treibenden Aufwand nix mehr haben.

Diese Entwicklungen passen aber nicht in die ökologischen Erfordernisse unserer Zeit. Das hat alles nix mit "Denkmantel" zu tun. Schau aufs Land und du siehst die Wahrheit. Solang die Alten noch können, passiert halbwegs was. Die Jungen hingegen haben sehr oft andere Berufe, kommen noch nicht mal mehr zur Genossenschaftsversammlung und wenn sie kommen, lassen sie sich veräppeln, weil sie sich nicht auskennen oder kein Interesse haben.

Wald ist aber nun einmal mehr als nur (schlecht rentierliches) Eigentum, sofern es sich um kleineres Waldeigentum handelt. Umgekehrt hätten aber auch größere Waldeigentümer keinen wirtschaftlichen Nachteil, wenn die Jagd an die Leine käme und streng ökologisch ausgerichtet würde.

Es würde zum Wohle der Ökologie und der gesamtgesellschaftlichen Funktionen unserer Wälder nur verhindert, dass Großgrundbesitzer oder auch staatliche/kommunale Eigentümer größerer Waldflächen mit der Einnahme von hohen Jagdpachten, Abschussgebühren und Einnahmen aus lukrativen Begehungsrechten /Standgebühren mehr Geld verdienen, als mit einer ordentlichen Waldbewirtschaftung.

Es ist nun einmal Fakt, dass Waldbewirtschaftung immer teuerer und die Vermarktung der Hobbyjagd immer lukrativer wird, je mehr die klimatischen Veränderungen uns Probleme bei der effizienten Waldbewirtschaftung bereiten und je mehr zahlungskräftige Büchsenlüfter in die Wälder strömen wollen, um ökologisch sinnvoll anmutend ihren Berufsstress abzubauen und dabei auch gleich den Sonntagsbraten zu schießen, wenn gerade kein anderes Hobby bzw. andere Verpflichtungen rufen.

Wenn Du diese Entwicklungen nicht siehst, bist Du entweder blind oder zwickst absichtlich beide Augen zu, weil Dir die eigenen egoistischen Interessen näher sind als die Ökologie und das Gemeinwohl.

Es nützt nämlich 0,0 der Ökologie, wenn in Deinem Fleck Wald eine wundervolle Naturverjüngung sichtbar wird und beim Nachbarn oder ein paar km weiter wieder Gegenteiliges zu sehen ist, weil andernorts das Rehessen gratis und ein paar Lutscherl Pacht jeglichen Verstand rauben.

Umgekehrt jedoch profitierst auch Du von der Werthaltigkeit Deines Waldvermögens selbst dann maximal, wenn Du möglicherweise nicht mehr direkten Einfluss auf die Gestaltung der Jagd ausüben kannst bzw. Deine Rechte hinsichtlich der Jagdausübung sich in Zukunft möglicherweise etwas modifzierter darstellen.
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Kleine Buchempfehlung. Lies das, dann sind deine Ansichten weniger absolut.
So und jetzt möchte ich was über flüchtige Sauen lesen. Du bekommst heute keine Antwort mehr von mir.
 

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Ich hab ja schon ein paar Sauen auf DJ geschossen, aber letztesJahr glaubte ich eine Doublette auf Überläufer geschossen zu haben - aber es lagen ein 126kg-Keiler und seine Frau!😉

So viel zum sicheren Schätzen auf DJ!

Um gut das Doppelte verschätzt, es dürften tatsächlich nur ein paar Sauen gewesen sein. Oder einfach zu Eitel für ne Brille?
 
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Um gut das Doppelte verschätzt, es dürften tatsächlich nur ein paar Sauen gewesen sein. Oder einfach zu Eitel für ne Brille?

Ja, ich habe mich verschätzt, aber ich habe tatsächlich nur wenige Sauen geschossen - bist Du jetzt zufrieden? Oder willst Du jetzt genaue Zahlen?
 
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Werter Bluadwurz-

Na, gar nichts halt.
Aber während Sie lesen können Sie hier nicht das ökologische Wort schreiben.
Sie sind heut aber ganz schön langsam!

derTschud, hat 7x "ökologisch" gelesen in Ihrer #108
 
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Ich wüsste nicht, was Deine Literaturempfehlung mit meinem von Dir zitierten Beitrag jagdrechtlich mit dem Artenschutz zu tun hat? :unsure:
Jetzt antwortete ich doch, meint Gott ich bin nicht zu retten. Lies es dann kannst Du was lernen. Das gibt einen neuen Blick auf Wald und Artenschutz.
Das ist allerdings universitäre Fachliteratur, deshalb nicht ganz billig.
 
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Jetzt antwortete ich doch, meint Gott ich bin nicht zu retten. Lies es dann kannst Du was lernen. Das gibt einen neuen Blick auf Wald und Artenschutz.
Das ist allerdings universitäre Fachliteratur, deshalb nicht ganz billig.

Offensichtlich hast Du mich nicht verstanden. Von "Artenschutz" war hier in keinem Zusammenhang die Rede. Jagd ist eine systemische Dienstleistung für Ökologie bzw. Waldbau und Landwirtschaft. Der Artenschutz hingegen muss zentraler Bestandteil einer zukunftsorientierten Land- und Forstwirtschaftspolitik sein. Die Jagd hat dabei keine Gestaltungsfunktion. Sie hat als Dienstleistung politische Vorgaben umzusetzen, von denen uns die Hoffnung bleibt, dass diese Vorgaben ökologische und ökonomische Aspekte in einer vom Menschen dominierten Kulturlandschaft möglichst ausgeglichen berücksichtigen. Und GENAU an diesem Punkt kann man den "Artenschutz" auch gleich verhackstücken. Zentraler Gegenstand allen Handelns ist der Mensch in der von ihm geprägten Kulturlandschaft. Er entscheidet also in einem demokratischen Prozess, welche Arten er letztendlich als "schützenswert" erachtet und ich denke, dass das am Ende genau diese Arten sein werden, die im Rahmen der gesellschaftlichen Weiterentwicklung unserer Kulturlandschaft just unter den oben erwähnten Vorgaben eine Überlebenschance haben, die entstehen, wenn man ökologische und ökonomische Aspekte einer gesellschaftspoltischen Abwägung unterwirft.

Vereinfacht gesagt: Verlieren wir bspw. irgendwo Wald durch Kalamitäten bzw. Umweltkatastrophen, gehen Arten verloren. Wird dann wieder aufgeforstet, kommen wieder welche hinzu.

Welche Arten hinzu kommen werden bzw. sich nachhaltig etablieren können, hängt von den Parametern der Wiederaufforstung ab. Diese wiederum sind Ergebnis eines politischen/gesellschaftlichen Entscheidungsprozesses der nicht bundeseinheitlich gleich sein wird, sondern landesspezifisch angepasst.
 
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Werter Bluadwurz-

Na, gar nichts halt.
Aber während Sie lesen können Sie hier nicht das ökologische Wort schreiben.
Sie sind heut aber ganz schön langsam!

derTschud, hat 7x "ökologisch" gelesen in Ihrer #108

Werter Tschud,

zählen Sie bitte morgen noch einmal in meinen Beiträgen. Vielleicht kann ich mich steigern.

Waidmannsprost
Der Bluadwurz :cool::p:coffee:
 

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