Hegeschau Lamer Winkel (Luchs Gebiet)

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Woran machst du das fest?
An den seit Jahren in dem Gebiet abnehmenden Abschusszahlen....
Wie eingangs geschrieben handelt es sich bei den Revieren wo die Wand leer blieb (kann man auf den Fotos im Artikel auch schön lesen) und Eigenjagden die in dem Bereich meist reine Waldjagden sind und wo Rehwild ohnehin eher schärfer bejagd wird. Wenn dann dort die Abschusszahlen seit Jahren rückläufig sind bis hin zum jetzigen Ergebnis und dann ein Zusammenhang mit der Luchs Population immer noch in Frage gestellt wird nenne ich das Ignoranz.

Gruß
 
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An den seit Jahren in dem Gebiet abnehmenden Abschusszahlen....
Wie eingangs geschrieben handelt es sich bei den Revieren wo die Wand leer blieb (kann man auf den Fotos im Artikel auch schön lesen) und Eigenjagden die in dem Bereich meist reine Waldjagden sind und wo Rehwild ohnehin eher schärfer bejagd wird. Wenn dann dort die Abschusszahlen seit Jahren rückläufig sind bis hin zum jetzigen Ergebnis und dann ein Zusammenhang mit der Luchs Population immer noch in Frage gestellt wird nenne ich das Ignoranz.

Gruß

Ignorieren hilft aber nicht. Bei uns im schönen Harz ist der Luchs fester Bestandteil der Wildbahn, seit ca. 11 Jahren mit tagaktiver Sichtung. Alle Luchslebensräume sind besetzt, Jungtiere müssen abwandern.
Rehwildstrecke im Wald (Landeswald) konstant hoch. Was sich verändert hat ist die Jagdart, Einzeljagd bringt nur noch 20% der Strecke, der große Rest auf den Stöberjagden. Früher war es umgekehrt.
Was auffällt ist, dass es Waschbären und verwilderte Hauskatzen de facto im Revier nicht mehr gibt.
Die Bejagung auf der Einzeljagd im Wald ist schwieriger...aber auch interessanter, wobei ich der Meinung bin, dass großflächige Buchennaturverjüngungen mehr zur Unsichtbarkeit des Wildes beitragen als der Luchs.
 
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Ignorieren hilft aber nicht. Bei uns im schönen Harz ist der Luchs fester Bestandteil der Wildbahn, seit ca. 11 Jahren mit tagaktiver Sichtung. Alle Luchslebensräume sind besetzt, Jungtiere müssen abwandern.
Rehwildstrecke im Wald (Landeswald) konstant hoch. Was sich verändert hat ist die Jagdart, Einzeljagd bringt nur noch 20% der Strecke, der große Rest auf den Stöberjagden. Früher war es umgekehrt.
Was auffällt ist, dass es Waschbären und verwilderte Hauskatzen de facto im Revier nicht mehr gibt.
Die Bejagung auf der Einzeljagd im Wald ist schwieriger...aber auch interessanter, wobei ich der Meinung bin, dass großflächige Buchennaturverjüngungen mehr zur Unsichtbarkeit des Wildes beitragen als der Luchs.
Das klingt für mich schonmal deutlich plausibler als die Theorie, dass ein paar Luchse das Rehwild nahe an die Ausrottung gebracht haben sollen.
Wir jagen hier auch in größeren Revieren mit Einzeljagd und mehreren Drückjagden jährlich intensivst auf Rehwild und trotzdem sind die Strecken über die letzten Jahre gemittelt ziemlich konstant. Da kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass ein paar Luchse, deren Reviere auch noch deutlich größer sind als die paar tausend Hektar unserer größten Reviere innerhalb von ein paar Jahren dafür sorgen sollen, dass die Trophäenwände leer bleiben.
Ich könnte mir eher vorstellen, dass die Jäger einfach nur daran gewöhnt sind, in einem Puff voller Rehe zu jagen, die sich für ihr Überleben nie ernsthaft anstrengen mussten und jetzt durch die Anwesenheit eines Feindes wieder zu einer natürlichen Vorsicht zurückgekehrt sind.
 
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Natürlich werden die Rehe auch heimlicher wenn der Luchs da ist. Aber im Bayerischen Wald haben wir ihn nicht erst seit 3 Tagen. Und in den Kerngebieten gibt es eben auch deutliche Überschneidungen der Streifgebiete (durch Telemetriedaten und Aufnahmen auf Wild Kameras nachvollziehbar) . Und die konstant seit Jahren Rückläufigen Abschusszahlen rein auf die Unfähigkeit (vieler Jäger) abzuwälzen halte ich wie oben bereits erwähnt für Ignorant (und überheblich.)
Ich habe nichts gegen den Luchs im Allgemeinen ich habe ihn auch gelegentlich im Revier und habe mich sehr gefreut als ich einmal einen beobachten konnte aber man sollte mit Fakten auch sachlich umgehen.
 
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Die Rehe verlagern meiner Meinung nach ihre Aktivitäten zeitlich. In der Dämmerung, wo der Luchs herumschleicht oder lauert, ist kaum Aktivität. Dafür sieht man viel Reh-Wild am hellen Vormittag herumbummeln (Sauen nicht). Ist der Luchs woanders, erfolgt normale Menschausweichaktivität in der Dämmerung.
 
G

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Guest
Und die konstant seit Jahren Rückläufigen Abschusszahlen rein auf die Unfähigkeit (vieler Jäger) abzuwälzen halte ich wie oben bereits erwähnt für Ignorant (und überheblich.)

Was wäre denn die Gegenannahme? Nach meinem Eindruck stellen sich Jäger deutlich schlechter auf veränderte Bedingungen um als das Wild. Das ist schon allein oft ihrer totalen Fixierung auf bestimmte und gern auch stringente Rahmenbedingungen, die von Arbeitszeiten, jagdlichen Gestattungen, eingepaukten Wissen, den Lieblingskanzeln bis hin zum immergleichen Freitagabendansitz reichen, geschuldet. Wenn im Wolfsgebiet das Wild statt in der Dämmerung jetzt gern früh um 10 Uhr zur Äsung austritt, weil es die Gefahr "Wolf" höher bewertet, als die Gefahr "Mensch" dann ist schon bei vielen Jägern rein arbeitsbedingt Schicht im Schacht.
 
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Was wäre denn die Gegenannahme? Nach meinem Eindruck stellen sich Jäger deutlich schlechter auf veränderte Bedingungen um als das Wild. Das ist schon allein oft ihrer totalen Fixierung auf bestimmte und gern auch stringente Rahmenbedingungen, die von Arbeitszeiten, Lieblingskanzel bis immergleichen Freitagabendansitz reichen, geschuldet.

Absolut richtig. Man muss seine jagdliche Infrastruktur und Gewohnheiten periodisch überdenken und ändern.
Früher im Fichtenrevier wurde jedes Jahr ein Kahlhieb durchgeführt und auf der Blöße schoss man alle zwei Wochen einen Rehbock.
Jetzt ist Buchen-Dauerwald, der komplett in Verjüngung steht. Einzelbaumweise Nutzung, da muss man sich schon etwas einfallen lassen, um erfolgreich zu sein.
 
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Nach 20 Jahren jagen im Bayrischen Wald mit im ersten Jahrzehnt familiär gepachtetem Revier und auch heute noch häufigen Besuchen sind meine/unsere Erfahrungen anders mit dem Luchs. Wir hatten immer den Luchs im Revier, nicht dauerhaft, aber wirklich häufig. Monatelang bliebt er nie fern. Je nach Revierteil hat man es gemerkt wo und wie der Luchs aktiv war. Vor allem durch das Meideverhalten des Rehwildes, es trat dann oft des Nachts auf, das Sicherungsbedürfnis war sehr hoch, hohe Nervosität und pirschen war fast unmöglich, sind direkt abgesprungen. Winterfütterungen nahm das Rehwild dann in diesen Revierteilen schlecht an, wohingegen die "entlaufenden" Damtiere und Damhirsche sich nie am Luchs gestört haben. Andere Teile des Reviers konnte man gar nicht oft genug beschicken, die Rehe sind kaum abgesprungen wenn es Nachschub gab (damals wurde ähnlich wie bei Colchicus noch gefüttert, zumal der Schnee des Winters meist deutlich höher lag). Rehe gab und gibt es aber dort immer noch "zu hauf", auch gute Medallienböcke werden in dem Revier groß, und das trotz Luchs. Wenn der Wolf kommt wird sich das sicherlich ändern, aber die kleine Großkatze hat es nicht geschafft die Rehe suffizient zu reduzieren.

Vlt sind die Revierbedingungen im La(h)menwinkel anders, weniger Heckenstrukturen, mehr Jagddruck, mehr Ökojäger, mehr Freizeitsportler, mehr Seuchen....

Waihei Sauenglück
 
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Ein Kumpel hat seit 2005 einen Luchs im Revier, seit 3 Jahren streift ein 2. auch noch das Revier, die Rehwild Strecke sei relativ unverändert, in seinem 2. Revier hat er Schweizer als Nachbarn, und er sagte mir neulich als wir über das Thema sprachen Lieber 2 Luchse im Revier als ein Schweizer Nachbar
 

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