Der «Erfolg» des LADA NIVA`s beruhte primär auf seinem sehr günstigen Preis. Auf nichts anderem! Das sollte Mann immer im Hinterkopf behalten! Nur der günstige Preis, verhalf dieser Konstruktion zu Absatz! Zurzeit bin ich etwas angepisst von der modernen Technik. Für mein Motorrad BMW K1300R musste ich 5-mal meinen Hintern lupfen, damit BMW den 30000er Service mehr schlecht als recht beenden konnte. Das Motorrad hat seitdem gefühlte 90000km runter. Bei meinem Citroen fehlen die Service Einträge im Citroen Netzwerk, so das Arbeiten doppelt ausgeführt wurden.
Für Weltweite Reisen ist der LADA NIVA nicht geeignet. Für den heimatlichen Forst, durch das wenige Geld das er neu gekauft kostet, irgendwo doch.
Würde ich mir den LADA NIVA nochmal kaufen? Nö, Gott bewahre, eigentlich nicht. Weil er nun aber bald durch ein Nachfolgemodel abgelöst werden soll, gebe auch ich hier meinen Senf dazu. Die letzten Tage, mit gebrochenem Bein nach Motorradunfall, verbrachte ich verblüffend viel Zeit vor diversen LADA NIVA Foren. Offensichtlich hatte mein LADA NIVA einen recht prägenden, vielleicht sogar faszinierenden Eindruck bei mir hinterlassen.
Nach meiner Bundeswehrzeit 1984-85 besass ich einen LADA NIVA. Den hatte ich dann aber, bevor er vor Rost auseinanderbrach, mit hohen Wertverlust weiterverkauft. In meiner 15-monatigen Wehrpflicht Zeit, hatte ich diverse Fahrzeuge der Deutschen Bundeswehr in Sonthofen im Allgäu zur Verfügung. Testete die Fortbewegung dieser Bundeswehr Fahrzeuge im Tiefschnee und in Schneehaufen. Der VW Funk Kübelwagen Typ 181 mit anderem Fahrwerk und Bereifung als der Standard 181 kam damals erstaunlich gut voran, ganz ohne jeden Allradantrieb. Unimogs, diverse LKW`s hatten Dank diverser Sperrdifferentiale, ebenfalls eine enorme Geländegängigkeit und Schneetauglichkeit. Nun....der LADA NIVA....das Standard Szenario war, das im Gelände 2 Räder diagonal Bodenkontakt hatten, die beiden anderen diagonalen 2 Räder in der Luft hingen. Die in der Luft hängenden Räder hatten Antrieb, die mit Bodenkontakt keinen! Ursache bei meinem Fahrzeug war wohl das fehlende Zubehör Hinterachs Sperrdifferential. Die beständig mitlaufenden, laut dröhnenden Antriebswellen waren nicht gut gewuchtet. Hier könnte mit nachwuchten in einer LKW Reparatur Werkstatt Abhilfe geschaffen werden. Seitenscheiben mit Handkurbel liessen sich nicht ganz versenken(Auah!), also nix mit Ellenbogen auf dem Fensterrahmen. Die Beschleunigung war ätzend Lahm, aber die Endgeschwindigkeit war für damalige Zeiten Top. Mein NIVA lief mit damaligen 1.6l Vergasermotor nach Tacho 145km/h. Damals, bevor SUV`s populär wurden war damals der Mitsubishi Pajero ohne beständigen Allradantrieb der einzig im Strassenverkehr wahrnehmbare Konkurrent. Dieser Pajero war deutlich schneller in Beschleunigung und Endgeschwindigkeit. Insgesamt war aber damals der Subaru Allrad PKW, der absolute Schneekönig!
Nur wird dieser Mitsubishi Pajero, wie auch der Subaru, mittlerweile eben nicht mehr gebaut. Der LADA NIVA dagegen, nur leicht verändert, eben immer noch!
Bei meinem LADA NIVA lag der Benzinverbrauch bei 14-15L Normalbenzin Bleifrei. Das Fahrgastraum Gebläse im Deutschen ~0-Grad Matsch Winter hatte nur wenig Chancen die beschlagenden, gefrierenden Scheiben frei zu halten. Beim vorwärts in einer mit Schneebedeckten Steigung hochfahren, brach er wegen miserabler Bereifung irgendwann nach links oder rechts aus. Das rückwärtsfahren Bergab entwickelte sich zur Katastrophe. Die Hinterradbremsen machten eher zu, als wie die Scheibenbremsen vorne. Die Folge war alle 2 Meter ein beständiges sich Querstellen des LADA`s. Alles in allem würde ich die Geländegängigkeit des LADA NIVA`s mit nahe Null definieren. Da wo der durchkommt, kommen andere moderne Fahrzeuge mit fähigen Fahrern ebenfalls durch. Aaaaber, das Auto hat alleine durch die robuste, mechanische Konstruktion, etwas für sich. Bei meinem Fahrzeug war zwar alles für viel teures Geld Hohlraumversiegelt. Leider muss bei meinem Fahrzeug das Versiegeln total schiefgelaufen sein, weil er mir trotz allem Rostschutzaufwand unterm Hintern wegrostete. Vermutlich hatte die versiegelnde Werkstatt, aus welchen Gründen auch immer. Das Fahrzeug im nassen, gesalzenem Zustand versiegelt. Der Loch Rostfrass in den Schwellern zeigte das es sich um mehrfach gefaltete Bleche in Lagen übereinander handelte. Bei den üblichen Karosserieverwindungen im Gelände rieben alle diese Bleche aneinander. An den Blechfalzen ergaben sich Haarrisse. Anstelle eines soliden 4-kant Rohres, war dieses Rohr nun eben aus mehrfach gefaltetem Karosserieblech hergestellt. Zwischen den Blechschichten meinte ich durch die Rostlöcher hindurch das eingedrungene Salzwasser zu sehen.
Beim Fahren auf Deutschen Bundesstrassen hing der Aufbau immer etwas nach rechts herunter, was wohl der Regenwasserablauf Wölbung der Strasse, als auch den langen Spiralfedern zu verdanken war. Alles in allem eben ein Produkt, aus einer damaligen sozialistischen Mangelwirtschaft.
Mit Hammer und Meissel, liessen sich viele festgerostete, üblicherweise aufgeschweisste Muttern einfach abmeisseln. Durch hochwertige "imperialistische westliche" Muttern wieder ersetzen. Heute stellt sich in unserer digitalisierten Welt eine ganz andere Problematik. Es gibt so gut wie keine Autos mehr, die zum "selberschrauben" geeignet sind. Die Abhängigkeit von Willen-, oder aber Nichtwillen, einer Werkstatt, zeigte mir in den letzten Jahren die unerwünschte Abhängigkeit. Dagegen ist der LADA NIVA zum Selberschrauben ganz klar geeignet!
Rostschutz bereits beim Kauf ist bei diesem Fahrzeug allerdings das allerwichtigste. Als Zusatzausrüstung würde ich das im Zubehör erhältliche Hinterachs Sperr Differential von Anfang an einbauen. Gerade 2 dieser Hi-Lift Wagenheber, klappbare Kohlenschaufel mit Hacke, würde ich mitführen. An der Stossstange eine zum Fahrzeuggewicht, zur Ampereleistung der Batterie, passende Seilwinde. 40 Jahre lang wird der LADA NIVA nun gebaut. Dann kann er einfach nicht soo schlecht sein.....
Wer mal etwas recherchiert nach z.B. Toyota Landcruiser. Stösst evtl. auf die Geschichte von Deutschen Südostasienreisenden, die Ihre ausgebauten kaputten Landcruiser Achs-Teile erst mit einem Flug nach Deutschland repariert bekamen. Nun wird es wohl sicherlich kaum LADA NIVA Ersatzteile Weltweit geben. Aber in Europa und Russland gibt es die ganz sicherlich. Das nachsenden von Ersatzteilen Weltweit, sollte über einen Paketdienst ebenfalls machbar sein. Die Stärke dieser LADA Konstruktion, liegt in der Selberschrauberei! Aber eben auch im günstigen Preis, mit allen damit verbundenen Nachteilen!
Für weltweite Reisen sollte vielleicht eher die Marke mit dem Stern, oder doch den Toyota, bevorzugen. Nur ist die G-Klasse Gross, Schwer und auch Gebraucht noch Schweineteuer. Der LADA NIVA dagegen ist eher Niedlich, Klein und Handlich für Europäische Wälder, Jagdreviere geeignet.
Was ich mir für den LADA NIVA immer gewünscht hätte, wäre ein verzinkter Leiterrahmen, mit darauf geschraubter verzinkter Fahrgastzelle. Dazu diverse Aufbau Ausführungen in ganz lang bis ganz kurz, bis hin zum minimal Cabrioaufbau. Diese LADA NIVA Mischung aus PKW Karosserie, mit den Touch eines Geländewagens, ist mehr Schein denn Sein. Von den Sowjets bin ich da etwas enttäuscht!