Jäger im Alter...

z/7

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Ganz einfach: Du bezeichnest den Ort garnicht erst als "rechts von dir" sondern als das was er eindeutiger ist: Als "westlich von dir". Oder zum Beispiel als " in 270° gelegen".
Oder hast du mal einen Skipper gesehen, der seine Karte je nach Kurs ständig dreht und neu ausrichtet?
Das Entscheidende ist doch die Karte in deinem Kopf. Und die braucht zu ihrem Entstehen feste Bezugspunkte.
Stichwort: Augmented reality.
Weiß nicht, ob wir das schon mal hatten. Es gibt Sprachen, da sagt man nicht rechts und links von jemandem, sondern nennt die entsprechende Himmelsrichtung. Also "Da kommt nordwestlich von Dir ein Krokodil aus dem Fluß." Ich mein, bei den Aborigines z.B. ist das der Fall.

Ich versuch das bei der Beschreibung von Örtlichkeiten auch eher in absoluten Angaben zu machen und nicht relativ zur Position eines Beobachters, was ja gern zu Mißverständnissen führt. Also "Westufer" statt "linkes Ufer" oder "nördlich vom Weiherweg", statt "rechts vom Weiherweg."
 
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Wir haben Begeher, die nach Jahren im Revier heute noch nicht wissen wie die Himmelsrichtungen im Revier sind und mit rechts oder links anfangen.
Das sind die, denen man einen Schnittmusterbogen hinlegt und nach dem Weg fragt.
Die würden sich auch im Revier verlaufen, wenn man sie irgendwo aussetzt.
Navis sind wie Computer, das Problem sitzt davor.
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

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Beschreibungen mit Himmelsrichtungen... selbst meine Harvesterfahrer und Rücker, einige Forstkollegen und auch viele Jäger sind damit komplett überfordert. Auch rechts und links (gerade eben wieder erlebt) funktionieren nicht zuverlässig.


CdB
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Treffpunkt beschrieben, du kommst von dort und fährst nach dort an der Eiche am Ortseingang geht der Weg nach rechts Richtung Fläche, dort treffen wir uns.
Ich komm an, er steht mit dem Wagen auf der falschen Seite, in die entgegengesetzte Richtung!

Der Wind kommt heute von Süden du arbeitest dort und wirst dann nicht von der MAstanlage geruchlich belästigt - da drüben

Ahh ja


usw
kannste nur noch den Kopf schütteln

CdB
 
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In Schweden anders.
Schon in der Schule werden die Kinder an den Orientierungslauf herangeführt.
Karte und Kompass.

Bei meiner allerersten Elchjagd bin ich teilweise als Treiber durch, der Jagdleiter gab mir eine kopierte Revierkarte, vorher fragte er nach Kompass.
Dann erklärte er mir wo ich hin soll und dann so 3 km durch den weglosen schwedischen Wald.
 
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Hallo, ich hatte in den 80ern eigentlich eine recht gut Orientierung. Muss jetzt aber feststelle, das dies manchmal stark nach lässt. Im dichten Wald habe ich auf Drückjagden die letzten Jahre einige Male mich komplett vertan. Meist um 180Grad. Ist echt ärgerlich und kostet Zeit.
Handynavi funktioniert in diesen Wäldern eigentlich nie bzw. funktioniert überhaupt nichts. Das Hunde-Garmin ist meist die letzte Hilfe. Display ist aber nicht sehr groß. Nur letztens Stand das Teil nicht auf „Nordung“ und ich habe es erst später gemerkt.
Im Winter bei starken Frost habe im eigenen Revier mal die Orientierung verloren.
Nachsuche bei beginnender Dämmerung. Hund am Riemen brauchte nicht lange zum Stück. Allerdings war die Abteilung so dicht das ich teilweise kriechen musste. Am Stück viel die Taschenlampe aus. War eigentlich nicht weit im Dickicht drinnen. Nur gerade Gehen war da unmöglich mit dem Reh tragend. Ich lief also irgendwie im Kreis, brach in einen gefrorenen Bach ein und die Hose war fast bis zum Knie gefroren. Kam dann auf der anderen Seite der Dickung raus und konnte mich wieder orientieren. Trug das Reh dann zum nächste Forstweg und ging dann über eine Viertelstunde zum Auto zurück.
 
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Das ist der Vorteil einer langen Zeit im Revier, nach 30 Jahren kenne ich jeden Stein.
Ich weiß immer wo ich bin.
Allerdings betrete ich Abteilungen nicht nur zur Nachsuche. Sondern gerne auch mal am Sonntagvormittag einfach mal quer durch.
Manche Kollegen kenne das Revier nur vom Auto aus.
 
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habe im eigenen Revier mal die Orientierung
Man fragt sich, auf wievielen Tausend ha Manche jagen... ;)

In ständig bejagten Landschaftausschnitten hatte ich noch niemals Probleme.
Ich verlustiere mich seit 01.04. u.a. in einem neuen Revier...350 ha Wald en bloc, viele, aber nicht nur Kahlflächen.
Schon längst ist alles im Griff - Verlauf der wenigen Forststraßen, Luftbild, Sitze als markante Punkte.
Im Kopf Zusammenhang herstellen, welcher Bestand endet wo usw...
Ganz wichtig die besten Zugänge zu den Sitzen merken, vor allem für morgens im Dämmern. Daneben gleich die Bestockungs-Reste abspeichen im Hirn, die fängisch für Wild sind, weil sie Deckung bieten. Dann weiß man, wo man hinschauen muß...
Nicht überall gibts gefegte Pirschwege. Das Revier liegt im von Sturm und Käfer völlig zerfetzten Waldgebiet.

Man muß neben bloßem Herumfahren auch ein paar Stunden zu Fuß investieren, denn dann sieht man viel und merkt sichs einfach besser. Einmal Sonntags in 2 Wochen raus fahren wäre allerdings zuwenig Aufwand betrieben...
Die Fahrwegerschließung gerade in den alten BL ist doch mehr als gut. Hier kommt man alle 500 m spätestens auf einen Hauptweg.

Einzig auf einem topfebenen Truppenübungsplatz mit reiner Kiefer und überwiegend rechtwinklig angelegten Wegezügen und Gestellen ists etwas schwieriger, dort braucht man manchmal nach Einweisung in einen neuen Jagdplatz ein Markierungsbändchen oder ein Sprühfarbenpfeil. Natürlich eine Revier- und Standkarte.
Aber auch dort war ich schon mehrmals in gleichen Revieren und eine Vertrautheit stellt sich ein, wie alles zusammenhängt.
 
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Ich verhalte mich das ganze Jahr als Spaziergänger und versuche Dickungen nie ohne Grund zu betreten. Ich will das Wild nicht beunruhigen. Nur zur Drückjagd gehe ich in diese Abteilungen.
Ich bin zwar im wieder versucht diese Gebiete zu erforschen, aber die Vernunft siegt.
 
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Na wenn es nur 100ha sind okay. Wir haben hier so rund 700 ha Wald.
Wenn ich da heute mal eine oder zwei Abteilungen zu Fuß durchquere juckt das das Wild wenig.
 
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Das Dickicht in dem ich mich verlief hatte keine 20ha. Nur ohne irgend ein Licht kann man sich, wenn man sich vertan hat, nicht mehr Orientieren. Aus der Dickung raus, stand ich im offenen Holz und brauchte nur ein paar Sekunden um zu wissen wo ich bin.
 
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Einmal macht man das und dann ists doch gut...
Tief in Dickungen krieche ich auch nicht, wozu auch ?

Du siehst ja, wie wichtig für Nachsuchen eine gute Ortskenntnis sein kann...
Meine letzte ging 2 km, davon 1.5 ins Nachbarrevier, das ich aber auch gut kannte...

Besonders schwierig sind im übrigen geschlossene Buchen-Naturverjüngungen (die klass. "Rauschen"), da sieht alles gleich aus und man kann schon mal etwas aus der Richtung kommen... ;)
 
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Das ist der Vorteil einer langen Zeit im Revier, nach 30 Jahren kenne ich jeden Stein.
Ich weiß immer wo ich bin.
Allerdings betrete ich Abteilungen nicht nur zur Nachsuche. Sondern gerne auch mal am Sonntagvormittag einfach mal quer durch.
Manche Kollegen kenne das Revier nur vom Auto aus.
Ein Jagdpächter der das 1000 ha Revier seit 30 Jahren Bejagd konnte mir an einem Sonntagmorgen, am Handy nicht erklären wo er sich festgefahren hatte . Nach sehr grober Beschreibung habe ich ihn nach einer Stunde gefunden .Es gibt nichts was es nicht gibt. War aber aber meine Schuld, gibt halt unterschiede ob man Begeher oder Pächter ist. ;) (y)
 
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ich bin in vielen Revieren unterwegs. Manche selten , manche häufiger (immer als Gast). Ich versuche bei jedem der Reviere immer ein Revierkarte zu bekommen oder zu fotografieren oder vorher mit Google Maps anzusehen. Beim Ansitz auch mal Google Maps zum Einprägen von Merkmalen oder Entfernungen nutzen. Das klappt seit Jahren sehr gut. Im eigenen Revier kenne ich auch quasi alle Ecken. Viel laufen mit dem Hund. Kanzeln bauen, Böcke aufstellen , Pflege.. man kommt überall mal hin. Im Zweifel die Garmin Uhr mitlaufen lassen. Handys sind nicht sehr gut im Wald wie ich auch schon feststellen konnte. Bezeichnungen von markanten Ecken oder Kanzel auf der Revierkarte. Gäste bekommen die immer digital vorab und eine Einweisungsrunde ins Revier.
 

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