Eher weniger, mir schmeckt Wild nicht und ich möchte definitiv auch nicht sinnlos oder nur der Tradition wegen Tiere töten. Zudem möchte ich auch nicht Unsummen für einen Begehungsschein ausgeben. Ich könnte mir aber vorstellen, mal mit einem Jäger mitzugehen bzw. zu "hospitieren", aber ich habe keine Ahnung, wo die Anlaufstellen hierfür sind (wohne mitten in München).
Bei solchen Aussagen kommt mir als erstes immer der Gedanke, hast du Wildbret von guter Qualität probiert, als du festgestellt hast, dass es dir nicht schmeckt?
Bei den meisten ist es dann so, dass sie mal irgendwo die mieseste Qualität essen "durften", wo rauschiger Keiler oder halb vergammeltes Wild verarbeitet war. Oder sie haben Erzählungen vom "strengen" Wildgeschmack gehört und wollen kein Fleisch, das schmeckt, wie es im Ziegenstall riecht. Gutes Wildbret schmeckt nicht "wild".
Ich würde dir den Gang zur Münchener Kreisjägerschaft empfehlen. Dort kann man dir mit Kontakten sicher helfen, sowohl im Bezug auf Jäger, die dich mal mit raus nehmen als auch bezüglich hochwertiger Wildbretquellen. Und die Chance ist durchaus da, dass beides aus einer Hand geht.
Ich bin jagdlich auch nicht familiär vorbelastet und bin über das Interesse an der Falknerei dazu gekommen. Der Falknerschein steht noch aus, Familienplanung hatte Vorrang und Falknerei ist nichts für nebenbei. Aber die Aussage eines guten Bekannten "Jagd ist kein Hobby, Jagd ist eine Lebenseinstellung. Ihr (meine Frau hat mit mir den Schein gemacht) werdet danach viele Dinge mit anderen Augen sehen!" hat sich auf jeden Fall bewahrheitet.
Im meinem Kurs (Großstadt im größten Ballungsraum Deutschlands) war ziemlich alles anders als du es erlebt hast. Ca. 40% Frauen, es waren auch angehende Jäger mit "Migrationshintergrund" und Vegetarier dabei und einige bei mir aus dem Kurs haben das neue "Hobby" später zum Teil ihres Berufslebens gemacht.
Und ja, Jagd lässt sich auch mit Vollzeitjob und Familie vereinbaren.
Kontakte bekommt man halt nur mit etwas Initiative, bei mir ging es z.B. über den Jagdhornkurs nach dem Schein. Hundekurs kann auch was bringen, wenn man denn einen Hund hat. Oder halt übers Training auf dem Stand.
Schießen ist bei weitem nicht alles an der Jagd, aber es ist ein wichtiger Teil, bei dem die größte Verantwortung auf dem Jäger lastet. Ergo muss man sein Werkzeug beherrschen.
Aber aus meiner Erfahrung haben die meisten Jäger zu ihrem Werkzeug das gleiche Verhältnis wie ein durchschnittlicher Sportschütze oder Polizist. Man kann damit umgehen, aber über die notwendigen Kenntnisse als Anwender geht es nur recht selten deutlich hinaus.
Was hier im Forum diskutiert wird, ist halt eine kleine Blase, in der sich waffentechnisch besonders interessierte Jäger aus ganz Deutschland tummeln mit teilweise professionellem Hintergrund. Taugt aber nicht zur Ableitung auf die gesamte Jägerschaft.
Und die ist, wie schon geschrieben, von Homogenität weit entfernt.