..., hatte ich 5 Patronen mit folgender Ladung gefertigt: N550 / 55 gr. Accu-Bonds-200gr, Paronenlänge: 85,0 mm Zünder: Federal 210 Premium. Der Streukreis mit 5 cm war sehr ernüchternd, ...
EINE Labo sagt doch gar nichts!
Wie lange lädst Du schon selbst - auch Langwaffe?
Woher stammen die Ladedaten?
(Bitte beantworten. Ich habe mir ja auch die Mühe gemacht.)
Es gibt verschiedene Wege zur gut schießenden Laborierung (das steht auch im Textteil der üblichen Wiederladebücher (RWS )gibt's als Download), DEVA):
- Ladeleiter (20 Patronen, je eine pro Ladungsgewicht, Sweet Spot suchen)
- Gleiche L6 (nach Buch o. max. Länge in der eigenen Waffe ausgemessen*), unterschiedliche Ladungsgewichte
- Gleiches Ladungsgewicht, unterschiedliche L6
Bei 2. u. 3.:
Meist 5 Patronen pro Ladung. ICH beginne insb. bei "heißen" Kalibern und/oder teuren Geschossen mit 3 Patronen pro Ladung. Ich teste lieber 5 Ladungen à 3 Schuss, als nur 3 Ladungen à 5 Schuss. Was mit drei Schuss schon Sch... ist kann mit fünf nicht mehr besser werden. Von den besten Ladungen werden dann je 5 Patronen geladen.
Von zu feinen Abstufungen zwischen den einzelnen Ladungen halte ich nicht viel (Ausnahme: Ladungsleiter), 3 bis 5 Ladungen zwischen Min. u. Max. reichen m.E. "im ersten Hieb"; beim Fein-Tuning dürfen es dann auch feinere Stufen sein.
Kommt man damit nicht rel. schnell zu brauchbaren Ergebnissen ist es meist zielführender Komponenten (TLP, Geschoss) zu wechseln, als es z.B. mit kleineren Abstufungen von Pulvergewicht o. L6 zu probieren.
Wie gut ist Dein Englisch?
Es gibt da im Netz "ungezählte" Artikel zur Ladungsentwicklung.
OCW, OBT, Ladder-Test, Rapid Load Development sind die Suchbegriffe.
rapid load development strategy
*) Max. L6 ausmessen
Putzstock o. Messingstab bis auf den Stoßboden (gespannte Waffe, wg. Schlagbolzen) in den Lauf und an Mündung Markierung anbringen, Geschoss von hinten ins Lager fallen lassen und
leicht feststoßen, Messingstab bis auf das Geschoss einführen, Markierung anbringen. Der Abstand der beiden Markierungen ist die max. L6 für diesen Geschosstyp. Bei dieser Länge beträgt der rotationslose Geschossweg NULL.
Bei Jagdpatronen soll der Abstand von den Feldern ca. 0,5-2 mm betragen, um die beste Präzision zu erreichen (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Das Geschoss soll mind. seinen Durchmesser im Hals sitzen (also bei Dir ca. 8 mm).
Bei Kalibern mit langem Übergangskegel sind oft beide Anforderungen nicht gleichzeitig zu erreichen (gerade mit leichten, schlanken oder Bootsheck-Geschossen) - in diesen Fällen tritt Freiflug auf, der meist der Präzision nicht zuträglich ist.
..., lag es daran das die Waffe neu ist?
Hmmm ...
Lag der erste Schuss (Stichwort Cold-Bore-Shot) in der Gruppe oder abseits?
Gerade gehämmerte Läufe sollen mehr dazu neigen.
Benchrester (und auch andere) schießen neue Läufe zuerst glatt (s. Henke-Katalog). Ob das bei Jagdwaffen nötig ist wird kontrovers diskutiert, schaden kann es aber nicht.
Bei gehämmerten Läufen (im Ggs. zu geschnittenen o. knopfgedrückten) bringt das am wenigsten - wenn es überhaupt etwas bringt.
Manche Läufe brauchen eine "Schmierung" durch Geschossmaterial, um ihre beste Schussleistung zu erbringen. D.h. nach einer chem. Reinigung schießt der Lauf zunächst schlechter, nach ca. 5 - 20 Schuss erreicht er die beste Präzision, bevor er mit zunehmender Verschmierung wieder schlechter schießt. Die Schusszahlen variieren von Waffe zu Waffe und hängen von Laufherstellung, Kaliber (Vo), Geschossmaterial, ... ab.
Mir wurde gesagt das man bei einer Neuwaffe die schußmenge an Anfang gering halten sollte.
Hä?
Man kann Läufe glattschießen (s.o.), d.h. man hat anfangs sehr kurze Reinigungsintervalle - das geht von "die ersten 5 Schuss nach jedem Schuss; dann 5x nach je 5 Schuss; ..." bis zu noch aufwändigeren Geschichten. Sehr gut im Albrecht ("Präzisionsschießen") beschrieben.
Dass das bei einem gehämmerten Heym-Lauf nötig sein soll bezweifle ich allerdings.
Was würde ICH tun?:
- Lauf chemisch reinigen (auch wenn der BüMa sagt, er habe das getan)
- 10 Patronen mit Deiner o.g. Labo laden
- 3-5 Labos zwischen Min- u. Max-Ladung laden, je 3 Patronen
- Lauf mit 5-10 Schuss "einschmieren" (gerne auch auf die Rehbockscheibe o. den Lfd. Keiler), ungeübtere sollten ggf. auch damit (insb. bei einer neuen Waffe) "auf Streukreis" schießen. Dazu eignet sich Deine o.g. Labo mit 5 cm durchaus.
- Waffe abkühlen lassen
- Streukreise schießen (nach max. 10 Schuss Waffe wieder abkühlen lassen; auch die eigene Konzentration lässt bei zu langen Serien gerne mal nach und was nützt eine noch so präzise Labo, wenn man es nicht erkennt, weil der "Steuermann" unkonzentriert war)
Schussbilder aufheben (ich verwende selbst gestaltete Scheiben, die ich abhefte)
Den jeweils ersten Schuss einer Gruppe markieren.
Selbst verschuldete "Flyer" markieren.
Viel Erfolg!
Ach ja ... Herzlich Willkommen im Forum!
WaiHei