Klassik Guns - Zeigt mal eure Klassiker

Registriert
20 Okt 2016
Beiträge
4.293
@AlbertanLuger:
Halt sie in Ehren, die Simson-Quer, Kal. 16-70, Typ 76E (falls mit Ejektoren) wurde nebenbei bemerkt im alten S&S-Werk gebaut ("Fortuna" wäre der korrekte Name, wurden aber je nach Wunsch und Marktgegebenheiten auch mit Simson oder Merkel bezeichnet, und miß mal die Choke aus- Suhler (Quer-)Flinten sind normalerweise voll/voll gebohrt ( Mündungsinnenmaße etwa 16,2mm).
Typische Suhler Flinte mit verbessertem A&D-System mit obenliegenden Abzugsstangen (nach Kerner). Die Abzüge können von einem Fachmann butterweich und dennoch sicher rastend gestellt werden.
Wandersmann
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
20 Okt 2016
Beiträge
4.293
Nochmal eine Suhler Querflinte Kaliber 16-65, Beschuß Februar 1924, der Firma "LIGNOSE Berlin & Suhl". Nur 2,85Kg trotz 75,5cm-Läufen; 3/4 und 1/1 Choke. Klassische A&D-Schlosse mit untenliegenden Stangen (und dadurch härteren Abzügen). Diese einfache, schlicht brünierte Bauart - war, wie auch die weiter oben vorgestellte Meffert Flinte - eine Antwort auf billigere Produkte der (ausländischen) Wettbewerber. Preis 1925 um 110.-, mit Ejektoren ca 145.-Reichsmark. Dennoch gute Deckung der Schrote mit 3 und 3,5mm.
Solche Waffen erschließen sich heute dem Liebhaber "für ganz kleines Geld" bei dennoch gutem Zustand - und Hasen, Enten und Fasane sind über die Wirkung von 65er oder 67,5er Patronen stets zu Tode erschrocken, wenn man denn treffen kann;-).Anhang anzeigen 40504Anhang anzeigen 40502Anhang anzeigen 40503
Lignose produzierte u.a.auch Pulver und Patronen sowie Pistolen.
Wandersmann
 
Registriert
23 Mrz 2009
Beiträge
641
Ich hab auch so ein altes Schätzchen im Schrank stehen.

Laut WBK des Vorbesitzers 11,15x? und 16. Ich gehe von 11,15x60R aus und 16/65. Gebaut wohl von Otto Barrot aus Hagenau im Elsass.
Die Beschusszeichen konnte ich weitestgehens nachvollziehen.
Nach meinen Recherchen taucht der BüMa Otto Barrot erstmals 1895 in einem Einwohnerverzeichniss von Hagenau auf. Vorher lebte er wohl in Biche, nordwestlich von Hagenau. Daher kann die Produktion des Drillings wohl zwischen 1895 und 1912 (ab hier war Hagenau französich) eingeordnet werden.
Eine "Nitro" Stempelung konnte ich nirgends auf der Waffe finden. Denke das es sich damit wohl um einen reinen Schwarzpulverbeschuss handelt.
Was eigentlich schade ist. Bei der Waffe lagen 3 Patronen. 2 mit Tlm und eines mit reinem Bleigeschoss. Beim Schütteln hört man das Pulver, daher vermute ich das die Patronen mit NC Pulver geladen sind und die Waffe damit geschossen wurde. Schwarzpulver Schrotpatronen sind nicht mit dabei.
Zustand ist deutlich gebraucht. Er ist dicht, aber die Läufe bedürfen einer weiteren intensiveren Reinigung ich befürchte der Kufgellauf dürfte rauh etwas rauh bleiben. Auch Holz und Schaftkappe sieht man die Lebenszeit an. Der Drilling stamnmt aus einer Erbsache.

Kann vielleicht noch einer hier mehr zu dem guten Stück sagen?










 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
31 Okt 2014
Beiträge
1.892
Ich hab auch so ein altes Schätzchen im Schrank stehen.

Laut WBK des Vorbesitzers 11,15x? und 16. Ich gehe von 11,15x60R aus und 16/65. Gebaut wohl von Otto Barrot aus Hagenau im Elsass.
Die Beschusszeichen konnte ich weitestgehens nachvollziehen.
Nach meinen Recherchen taucht der BüMa Otto Barrot erstmals 1895 in einem Einwohnerverzeichniss von Hagenau auf. Vorher lebte er wohl in Biche, nordwestlich von Hagenau. Daher kann die Produktion des Drillings wohl zwischen 1895 und 1912 (ab hier war Hagenau französich) eingeordnet werden.
Eine "Nitro" Stempelung konnte ich nirgends auf der Waffe finden. Denke das es sich damit wohl um einen reinen Schwarzpulverbeschuss handelt.
Was eigentlich schade ist. Bei der Waffe lagen 3 Patronen. 2 mit Tlm und eines mit reinem Bleigeschoss. Beim Schütteln hört man das Pulver, daher vermute ich das die Patronen mit NC Pulver geladen sind und die Waffe damit geschossen wurde. Schwarzpulver Schrotpatronen sind nicht mit dabei.
Zustand ist deutlich gebraucht. Er ist dicht, aber die Läufe bedürfen einer weiteren intensiveren Reinigung ich befürchte der Kufgellauf dürfte rauh etwas rauh bleiben. Auch Holz und Schaftkappe sieht man die Lebenszeit an. Der Drilling stamnmt aus einer Erbsache.

Kann vielleicht noch einer hier mehr zu dem guten Stück sagen?

Hallo,
ich denke, daß Otto Barrot nur der Händler war. Das Stück sieht schon sehr nach Suhl oder Zella-Mehlis aus. Nicht gleich sichtbare Hinweise auf den tatsächlichen Hersteller finden sich oft noch auf dem Stoßboden der Basküle oder z. B. zwischen oder neben den Abzügen. Manchmal findet man sie erst wenn die Schlosse oder das Abzugsblech ausgebaut werden. Vom Gravurstil her tendiere ich zu FW Kessler Suhl.
 
Registriert
23 Mrz 2009
Beiträge
641
Ok danke. Da werde ich mal schauen. Bin gespannt. Im Einwohnerverzeichnis von Hagenau 1895 wird der Otto Barrot als Waffenschmied geführt.
 
Registriert
31 Okt 2014
Beiträge
1.892
Die 11,15 er Patronen gab es übrigens von 11,15 x 31R bis 11,15 x 80R. Neben der 11,15x60R war insbesondere die 11,15x52R sehr verbreitet. Also mal nachmessen.
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.241
Moin!

Ich hatte mal eine 11,(2)x65R in der Hand (lies sich nicht genauer messen, da Bodenfund). Gab es das Kaliber auch?

Viele Grüße

Joe
 
Registriert
23 Mrz 2009
Beiträge
641
Die 11,15 er Patronen gab es übrigens von 11,15 x 31R bis 11,15 x 80R. Neben der 11,15x60R war insbesondere die 11,15x52R sehr verbreitet. Also mal nachmessen.
Bei der Waffe lagen noch 4 Schuss dabei. Bodenstempel nicht zu erkennen. Ich messe mal. Geschosse sind 3x TLM und 1x Vollblei. In der Hülse hört man Pulver , ich denke sind mit NC geladen. Sobald ich Zeit habe werde ich mich nochmal eingehender mit dem guten Stück auseinander setzen.
 
Registriert
19 Aug 2005
Beiträge
4.365
Moin!

Ich hatte mal eine 11,(2)x65R in der Hand (lies sich nicht genauer messen, da Bodenfund). Gab es das Kaliber auch?

Viele Grüße

Joe

das ist sozusagen der kern der familie: 11,15x52R, 11,15x60R und 11,15x65R
wobei es nur noch die letzte in die CIP liste geschafft. das fiel unter die sogenannten express patronen wobei die 11,15ner eine besonderheit haben die sich hinter dem kürzel LK verbürgt.
LK bedeutet Lancaster Kugel weil die mutterhülse für diese büchsenpatronen die messingschrotpatrone kal. 410 war.
zentralfeuerschrotpatronen wurden damals als Lancasterpatronen bezeichnet, mit kugel geladen wurde dann die Lancaster Kugel draus. der einzige unterschied ist der gerade rand im vergleich zum schrägen rand wie ihn die meisten echten messing schrotpatronenhülsen aufweisen.
diese patronen sind mindestens so häufig wie die 11,15x60R Mauser in kipplaufwaffen. einfach mal ne schublehre nehmen:

die 11,15x60R Mauser hat 13mm boden und 15mm randdurchmesser

die 11,15x 52,60 und 65 R hat etwa 11,9mm boden und 13mm randdurchmesser
 
Registriert
26 Jan 2005
Beiträge
8.334
Hier ein paar Bilder von einem Hahn-Pirschstutzen: Achtkantlauf in 9,3x72R,
tiefe Bleizüge, aber blank und scharfkantig ( wie neu). Dioptervisierung,
Schaftmagazin, Reibverschluss. Montiert ist ein Kahles 4/60 auf SEM. Dürfte
in den 30er-Jahren aufgesetzt worden sein. Auf der Laufschiene ist eine Fa. Müller
und Stocker angeführt, konnte aber darüber nichts finden.
27892386ro.jpg

27892388uk.jpg

27892389zx.jpg

27892390pa.jpg

27892392ot.jpg

27892393jq.jpg


WTO
 
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
Dann auch mal, Hahndrilling im Einsatz.
16/70,16/70, 30-30WIN, Zeiss 6x42

Horrido
 

Anhänge

  • Resized_20161203_122452.jpg
    Resized_20161203_122452.jpg
    72,7 KB · Aufrufe: 483
  • 170101_062000_0.jpg
    170101_062000_0.jpg
    63,3 KB · Aufrufe: 487
  • 170101_062000_1.jpg
    170101_062000_1.jpg
    71,9 KB · Aufrufe: 1.044
Registriert
19 Nov 2015
Beiträge
2.349
Hier ein paar Bilder von einem Hahn-Pirschstutzen: Achtkantlauf in 9,3x72R,
tiefe Bleizüge, aber blank und scharfkantig ( wie neu). Dioptervisierung,
Schaftmagazin, Reibverschluss. Montiert ist ein Kahles 4/60 auf SEM. Dürfte
in den 30er-Jahren aufgesetzt worden sein. Auf der Laufschiene ist eine Fa. Müller
und Stocker angeführt, konnte aber darüber nichts finden.


WTO

Müller gabs in Suhl und Zella ca. 25 die mit Waffen zu tun hatten.
Stocker ist mir nicht bekannt, "Stöcker" gab es zwei in Wuppertal.
"Müller&Stocker" unbekannt.
Welchen Beschuss hat die Waffe?
 
Registriert
26 Jan 2005
Beiträge
8.334
Es kann auch "Müller & Stock " heißen, der hintere SEM-Sockel hat da
vielleicht etwas abgetrennt. Das Baujahr soll 1910 sein. Beschussstempel
konnte ich noch nicht begutachten. Außergewöhnlich ist der kurze (50cm) Lauf.
Der Schaft scheint nach Verlauf der Fischhaut nachträglich verlängert worden zu sein.
Auch der Vorderschaftabschluss kommt mir nicht ganz koscher vor. Möglicherweise
wurde in den 30ern bei der Montage des Glases der Lauf gekürzt ....?

WTO
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
155
Zurzeit aktive Gäste
571
Besucher gesamt
726
Oben