Leihhund zur Jagd...

Registriert
12 Jun 2015
Beiträge
1.258
Exkurs:
Ein befreundeter Jäger ist vor ca 1 Jahr nun verstorben. Dieser hatte sich, bevor der Krebs einschlug, einen Teckel geholt. Besagter Teckel ist nun ca. 3,5-4 Jahre alt und seit 2 Jahren unbejagt. Nun habe ich gestern beim Gassi die Witwe getroffen die mir mitteilte, dass niemand mehr den Teckel zur Jagd abholen würde.

Da meine BrFr baw fertig ist (VGP geprüft), kam mir in den Sinn, vll. könnte ich den Teckel zur BrFr auf DJ´en mitnehmen, dann wäre der Hund wenigstens hin und wieder draußen mit dabei und dürfte das tun, zu was er geboren worden ist. Auch Einsätze im Kunstbau wären denkbar.

Nun ist das nicht einfach so machbar, das ist mir schon bewusst. Frage an Euch:
Wer hat eine identische/ähnliche Situation und wie könnte dieses Vorhaben gelingen?

Eure Erfahrungen würden mir weiterhelfen den gestern angestoßenen Denkprozess weiter voranzutreiben.

Klar ist:
- Beziehung zum Hund aufbauen
- (Grund-)Gehorsam auffrischen (mit mir als Aushilfsherrchen)
- Jagdliche Anlagen rauskitzeln (Laut? Besuch im Saugatter? Schweiß?)
- ....

In meinem Kopf ist noch nicht alles durchdacht und strukturiert und ich weiß auch noch gar nicht ob das Vorhaben umsetzbar ist. Ich finde es nur sehr schade einen im Saft stehenden stolzen Teckel-Rüden immer nur an der Flexileine zu sehen, wobei so viel mehr in dem Hund steckt (wie ich meine).

Gruß

JL
 
Registriert
4 Sep 2023
Beiträge
1.462
In Niedersachsen darf man nur mit geprüften Hunden jagen, checken ob der Hund "brauchbar" lt. Gesetz ist. Checken, ob und wenn ja wie der Hund Haftpflichtversichert ist. Impfpass etc. checken und der Witwe, bzw. Ihrer Familie klar machen, dass einem Hund bei der Jagd auch etwas zustoßen kann. Wenn das alles klar ist, dann erstmal regelmässig mit dem Hund arbeiten, Gehorsam, bei Fuß gehen, ablegen etc.
 
Registriert
28 Jan 2019
Beiträge
6.251
Ich denke, Du hast schon die Grundvorraussetzungen selbst beschrieben.
Helfen kann ich Dir leider nicht, da ich in so einer Situation noch nicht war.
Aber versuchen würde ich es auf jeden Fall!
Viel Glück, wird schon klappen!
D.T.
 
Registriert
27 Aug 2012
Beiträge
1.727
Kannst Du den Hund vielleicht ganz übernehmen?
Hunde können zwar recht gut einordnen, wann Jagd und wann nicht, aber eine gewisse Kontinuität ist notwendig.
Gerade für DJ benötigt der Hund eine gewisse Grundfitness, dass kann man nicht einfach durch Gassigehen erreichen und schon gar nicht an der FLEXI Leine.
Grundgehorsam gehört gaaaaanz besonders beim Dackel dazu und dort die Beachtung des Rückkehrsignals.
DJ und Baujagd passen nicht so richtig zusammen, nicht bei diesen Hund und in dieser Situation. ICH würde mich auf eins beschränken.
Sauengatter ist ne gute Idee, insbesondere in Hinsicht auf DJ.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.451
Prinzipiell ist Fremdnutzung von Jagdhunden möglich. Kenne ein paar, die grade für DJ-Einsätze von anderen Jägern mitgenommen werden, regelmäßig.

Grundvoraussetzung ist, wie @2terVersuch schon schrieb, daß der eigentliche Halter sich der potentiellen Gefahren bewußt ist, und sie akzeptiert.

Des weiteren sollte natürlich eine Beziehung zum Hund bestehen, die ist aber erfahrungsgemäß spätestens nach dem ersten Einsatz da, das liegt bei Jagdhunds in der Natur der Sache.

Von gelegentlicher Bauarbeit würd ich bei DJ-Nutzung absehen, ich fürchte, eine Unterscheidung bekommen grade ältere Hunde eher nicht mehr hin, wenn beides nur selten vorkommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
12 Jun 2015
Beiträge
1.258
Kannst Du den Hund vielleicht ganz übernehmen?
Hunde können zwar recht gut einordnen, wann Jagd und wann nicht, aber eine gewisse Kontinuität ist notwendig.
Gerade für DJ benötigt der Hund eine gewisse Grundfitness, dass kann man nicht einfach durch Gassigehen erreichen und schon gar nicht an der FLEXI Leine.
Grundgehorsam gehört gaaaaanz besonders beim Dackel dazu und dort die Beachtung des Rückkehrsignals.
DJ und Baujagd passen nicht so richtig zusammen, nicht bei diesen Hund und in dieser Situation. ICH würde mich auf eins beschränken.
Sauengatter ist ne gute Idee, insbesondere in Hinsicht auf DJ.
Ganz übernehmen fällt aus. Dies ist aktuell bei uns familiär nicht drin. Ein Hund genügt sagt die OHL.

Baujagd vs. Drückjagd kann ich nachvollziehen, jedoch werden diese Fächer im Rahmen der GP bei den Teckeln doch zusammen geprüft, sollten somit im "brauchbaren" Teckel drin stecken oder?

Das Thema Fitness und Grundgehorsam ist ein gutes Stichwort. Danke!
 
Registriert
12 Jun 2015
Beiträge
1.258
Prinzipiell ist Fremdnutzung von Jagdhunden möglich. Kenne ein paar, die grade für DJ-Einsätze von anderen Jägern mitgenommen werden, regelmäßig.

Grundvoraussetzung ist, wie @2terVersuch schon schrieb, daß der eigentliche Halter sich der potentiellen Gefahren bewußt ist, und sie akzeptiert.

Des weiteren sollte natürlich eine Beziehung zum Hund bestehen, die ist aber erfahrungsgemäß spätestens nach dem ersten Einsatz da, das liegt bei Jagdhunds in der Natur der Sache.

Von gelegentlicher Bauarbeit würd ich bei DJ-Nutzung absehen, ich fürchte, eine Unterscheidung bekommen grade ältere Hunde eher nicht mehr hin, wenn beides nur selten vorkommt.
Ja, die Gefahren werde ich in jedem Fall nochmal mit ihr ansprechen müssen. Auch das Thema Arztkosten, Verlust des Hundes für den Fall der Fälle etc. pp.
 
Registriert
27 Aug 2012
Beiträge
1.727
Ich verlange drei Dinge von meinen Hunden
1. Nicht in andere Hunde und Menschen reinbeißen (ausser bei den Schutzhunden, dann aber auf Kommando)
2. Nicht in der Wohnung sich lösen
3. Auf Kommando zurückzukehren

Alles andere ist eh Luxus.

Im Ernst, ICH möchte meine Hunde schon lenken bei der DJ und ICH möchte dass auf Rückkehrsignal sich der /die Hunde bei mir sammeln. (klappt nicht immer ) damit wir dann zusammen die nächste Dickung/Deckung gemeinsam angehen können.

Kann ja jeder entscheiden, was für ihn wichtig ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
21 Apr 2022
Beiträge
2.914
In Niedersachsen darf man nur mit geprüften Hunden jagen, checken ob der Hund "brauchbar" lt. Gesetz ist. Checken, ob und wenn ja wie der Hund Haftpflichtversichert ist. Impfpass etc. checken und der Witwe, bzw. Ihrer Familie klar machen, dass einem Hund bei der Jagd auch etwas zustoßen kann. Wenn das alles klar ist, dann erstmal regelmässig mit dem Hund arbeiten, Gehorsam, bei Fuß gehen, ablegen etc.
In NDS ist für Bewegungsjagden und die Jagd auf Federwild eine ausreichende Anzahl (laut Gesetzestext ist es einer) brauchbarer Jagdhunde mitzuführen, es müssen nicht alle brauchbar im Sinne einer abgelegten Prüfung sein.

Ohne Wertung, nur zur rechtlichen Einordnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
27 Aug 2012
Beiträge
1.727
Ganz übernehmen fällt aus. Dies ist aktuell bei uns familiär nicht drin. Ein Hund genügt sagt die OHL.

Baujagd vs. Drückjagd kann ich nachvollziehen, jedoch werden diese Fächer im Rahmen der GP bei den Teckeln doch zusammen geprüft, sollten somit im "brauchbaren" Teckel drin stecken oder?

Das Thema Fitness und Grundgehorsam ist ein gutes Stichwort. Danke!
In Thüringen kann man verschiedene "Module" für einen brauchbaren Hund beprüfen lassen.
Gehorsam und Stöbern zum Beispiel , würde ja für DJ reichen.
Kann man auch mit dem Schwarzwildgatter verbinden.
 
Registriert
4 Sep 2023
Beiträge
1.462
In NDS ist für Bewegungsjagden und die Jagd auf Federwild eine ausreichende Anzahl (laut Gesetzestext ist es einer) brauchbarer Jagdhunde mitzuführen, es müssen nicht alle brauchbar im Sinne einer abgelegten Prüfung sein.

Ohne Wertung, nur zur rechtlichen Einordnung.
Niedersächsisches Jagdgesetz (NJagdG) § 4 NJAGDG JAGDHUNDE 1. Die Jagdausübungsberechtigten stellen sicher, dass ihnen ein für den Jagdbezirk brauchbarer, geprüfter Jagdhund zur Verfügung steht. 2. Bei jeder Bewegungsjagd sowie jeder Jagd auf Federwild müssen hierfür brauchbare, geprüfte Jagdhunde in ausreichender Anzahl mitgeführt werden.
 
Registriert
21 Apr 2022
Beiträge
2.914
Niedersächsisches Jagdgesetz (NJagdG) § 4 NJAGDG JAGDHUNDE 1. Die Jagdausübungsberechtigten stellen sicher, dass ihnen ein für den Jagdbezirk brauchbarer, geprüfter Jagdhund zur Verfügung steht. 2. Bei jeder Bewegungsjagd sowie jeder Jagd auf Federwild müssen hierfür brauchbare, geprüfte Jagdhunde in ausreichender Anzahl mitgeführt werden.
Wie ich geschrieben habe, es müssen ausreichend geprüfte Hunde bei den genannten Jagden mitgeführt werden, es müssen nicht all geprüft sein.
 

MSP

Registriert
4 Mrz 2014
Beiträge
485
Ich finde das eine tolle Idee. Das wird den Hund sicher Freude bringen. Vorschreibende haben ja schon sehr wichtige Punkte erwähnt. Du musst dich auf rassetypische Unterschiede beim Jagdverhalten einstellen: Der Teckel jagd oft nicht führernah oder führerbezogenbezogen (im Unterschied zu einem Vorstehhund). Das Rückrufsignal ist oft vergebens, weil der Teckel durchaus einige hundert Meter entfernt stöbert. Also unbedingt ein GPS Halsband oder ähnliches nutzen, Teckel lassen sich auch gerne mal abholen, statt den Rückwechsel anzutreten... Muss man halt ausprobieren. Sauengatter vorher ist eine super Idee, um das Tier kennenzulernen.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
138
Zurzeit aktive Gäste
619
Besucher gesamt
757
Oben