statt über 12, 20, 70, 76 usw. zu streiten.
Vorspann aus dem Buch: "Vollständige Anweisung auf Scheiben und bei Jagden gut schiessen zu lernen", von L. Allich, Heilbronn 1846:
Die Flinte
Von Wein und Liebe mag das Heer
Der Federschützen singen.
Dir Flinte, treffliches Gewehr!
Will ich ein Loblied bringen;
Singt, Brüder, singt! Sie ist es werth,
Das unser Lied sie preisst und ehrt.
Lasst des Erfinders kühnen Witz
Frohlockend uns erheben,
Er hat den Donner und den Blitz
In uns're Hand gegeben;
Wir schleudern schnell und fern, wie der,
Des Todes Pfeil rund um uns her.
Viel dünkten unsre Väter sich,
Wenn sie mit Pfeil und Bogen
In grauer Vorzeit ritterlich
Zur Jagd und Fehde zogen.
Sie zielten lang und fehlten viel,
Denn ihr Geschoss war - Kinderspiel.
Nur zitternd wankt' zum fernen Mal
Der matte Pfeil hernieder,
Wie majestätisch hallt im Thal,
Der Flinte Donner wieder!
Wie stürzt im Flug, wie rollt im Lauf,
Sie alles plötzlich über'n Hauf!
Der Wanderer schleppt an seinem Stab
Die Qual der Langeweile:
Er seufzt bergan und sehnt bergab
Sich nach der letzten Meile.
Noch eins so weit, zehnmal so schwer
Trag ich - nein, trägt mich mein Gewehr!
Fühl' ich die wunderbare Last
Auf meinen Schultern liegen,
So ist's, als ob beim Schopf gefasst
Mich Engel schwebend trügen -
Und eh'r verlöscht das Tageslicht,
Eh's mir an Kraft und Lust gebricht.
Der Räuber lässt mich ungeneckt
Mit ihr vorüber ziehen;
Sie hält den Wilddieb in Respekt,
Und macht sie lieber fliehen.
Ich schlafe gut die ganze Nacht,
Wenn sie an meinem Bette wacht.
Muss ich im Wintersturm mit ihr
Zu Hause müssig bleiben,
So hilft die bösen Grillen mir
Die Zauberin vertreiben.
Ich seh' sie wie mein Püppchen an,
Und spann, und spiel, und putze d'ran.
Nichts kann mir, hab ich Kraut und Loth,
Der Stein der Weisen dienen.
Die Flinte schafft mir Fleisch und Brod
Aus Gottes Magazinen.
Ihr Alchymisten scheert euch zum -
Sie wandelt Blei in Silber um.
Ihr dank ich alles, was ich bin,
Und alles, was ich habe.
So nimm denn, Freudenschöpferin!
Des Weihrauchs volle Gabe.
Singt Brüder, singt, sie ist es werth,
Dass unser Lied sie preisst und ehrt!
[ 05. Oktober 2006: Beitrag editiert von: fuhrmann ]
Vorspann aus dem Buch: "Vollständige Anweisung auf Scheiben und bei Jagden gut schiessen zu lernen", von L. Allich, Heilbronn 1846:
Die Flinte
Von Wein und Liebe mag das Heer
Der Federschützen singen.
Dir Flinte, treffliches Gewehr!
Will ich ein Loblied bringen;
Singt, Brüder, singt! Sie ist es werth,
Das unser Lied sie preisst und ehrt.
Lasst des Erfinders kühnen Witz
Frohlockend uns erheben,
Er hat den Donner und den Blitz
In uns're Hand gegeben;
Wir schleudern schnell und fern, wie der,
Des Todes Pfeil rund um uns her.
Viel dünkten unsre Väter sich,
Wenn sie mit Pfeil und Bogen
In grauer Vorzeit ritterlich
Zur Jagd und Fehde zogen.
Sie zielten lang und fehlten viel,
Denn ihr Geschoss war - Kinderspiel.
Nur zitternd wankt' zum fernen Mal
Der matte Pfeil hernieder,
Wie majestätisch hallt im Thal,
Der Flinte Donner wieder!
Wie stürzt im Flug, wie rollt im Lauf,
Sie alles plötzlich über'n Hauf!
Der Wanderer schleppt an seinem Stab
Die Qual der Langeweile:
Er seufzt bergan und sehnt bergab
Sich nach der letzten Meile.
Noch eins so weit, zehnmal so schwer
Trag ich - nein, trägt mich mein Gewehr!
Fühl' ich die wunderbare Last
Auf meinen Schultern liegen,
So ist's, als ob beim Schopf gefasst
Mich Engel schwebend trügen -
Und eh'r verlöscht das Tageslicht,
Eh's mir an Kraft und Lust gebricht.
Der Räuber lässt mich ungeneckt
Mit ihr vorüber ziehen;
Sie hält den Wilddieb in Respekt,
Und macht sie lieber fliehen.
Ich schlafe gut die ganze Nacht,
Wenn sie an meinem Bette wacht.
Muss ich im Wintersturm mit ihr
Zu Hause müssig bleiben,
So hilft die bösen Grillen mir
Die Zauberin vertreiben.
Ich seh' sie wie mein Püppchen an,
Und spann, und spiel, und putze d'ran.
Nichts kann mir, hab ich Kraut und Loth,
Der Stein der Weisen dienen.
Die Flinte schafft mir Fleisch und Brod
Aus Gottes Magazinen.
Ihr Alchymisten scheert euch zum -
Sie wandelt Blei in Silber um.
Ihr dank ich alles, was ich bin,
Und alles, was ich habe.
So nimm denn, Freudenschöpferin!
Des Weihrauchs volle Gabe.
Singt Brüder, singt, sie ist es werth,
Dass unser Lied sie preisst und ehrt!
[ 05. Oktober 2006: Beitrag editiert von: fuhrmann ]
