Genau das ist der Punkt.Rainbow schrieb:marterhund schrieb:ist es nicht so je härter der Stahl und größer der Schärfwinkel,
um so schnitthaltiger die Klinge
wie lange kann man mit welchem Stahl "Haare spalten" :?:
Die Härte allein ist es nicht. Die Stähle unterscheiden sich auch in der Feinkörnigkeit ihrer Struktur und ihrem Gefüge. Mehr weiß ich dazu aber mangels metallurgischer Ausbildung leider nicht.
Ich weiß nur, daß es ein echtes Vergnügen ist mein Moramesser, aus Kohlenstoffstahl zu schleifen. Der ist sicher nicht besonders weich, aber er ist ruckzuck rasiermesserscharf, hält die Schneide gut und die läßt sich auch durch einfaches Abziehen um Welten besser instandhalten, als rostfreie Klingen aus Chromstahl.
Greetz Anton
Kohlenstoffstahl hat ein wesentlich feineres und gleichmäßigeres Gefüge als die meisten rostfreien Stahlsorten. Chrom ist zwar schön für die Rostfreiheit aber nicht für die Karbidgröße.
Bei großen Karbiden und flachem Winkel brechen die Karbide aus der Schneide aus. Aus diesem Grund ist eine feine Schneide mit dem S90v gar nicht möglich. 2,3% Kohlenstoff ist auch wirklich zuviel des Guten.
Wenn man sich die Zusammensetzung des AEB-L ansieht wirkt der mit seinen 0,65% C richtig langweilig. Der Stahl hat aber ein extrem feines Gefüge was ihn Schnitthaltig und gut nachschärfbar macht.
Der Trick bei dem Stahl ist das die Legierungselemente genau in der Menge vorhanden sind wie sie sich noch miteinander vetragen. Mit dem AEB-L hat die Firma Uddeholm es geschaft einenb Stahl zu entwickeln der trotz Rostfreiheit ähnliche Eigenschaften wie Kohlestoffstahl hat. Dieser Stahl wurde übrigens für Rasierklingen entwickelt