Na, dann werde ich wieder mal versuchen, für gute Laune im Forum zu sorgen …
Würde ich als Wiederlader zur Ladungsentwicklung beispielsweise eine Ladungsleiter schießen, die aussagekräftiger als Kaffeesatzlesen ist, würde ich folgendes berücksichtigen:
Zutaten
Lauf und Munition mit Potenzial. Bedeutet, dass die Kombination von Anfang an brauchbare Ergebnisse liefern sollte. Ist das nicht der Fall, kann man sich den ganzen Rest ersparen.
Grundsätzlich gilt, dass die Bedingungen von Schuss zu Schuss möglichst genau reproduziert werden müssen.
Dadurch wird gewährleistet, dass der Lauf reproduzierbar schwingt und die Reaktion der Waffe von Schuss zu Schuss möglichst gleich bleibt.
Folgendes ist in diesem Zusammenhang zu beachten:
Alles, was die Laufschwingung beeinträchtigt oder verändern könnte, sollte vermieden werden.
a) Lauf sollte frei schwingend sein.
Es kann zu beträchtlichen Präzisionseinbußen kommen, selbst wenn der Lauf auch nur leicht anliegt: oberes Bild mit leicht anliegendem Lauf; unteres Bild mit freiem Lauf.
b) Ich würde den Lauf nicht direkt auf eine Unterlage auflegen, sondern immer den Vorderschaft.
c) Auch würde ich die Waffe nicht an der Optik halten, weil dadurch das Schwingverhalten und damit die Präzision beeinträchtigt werden
könnte. Außerdem belastet das auch ohne Not die Montage.
Die Waffe sollte immer gleich auf die Auflage gelegt werden (gleiche Auflagepunkte am Vorder- u. Hinterschaft).
Die kritischste Variable im System im Zusammenhang mit der Reproduzierbarkeit des Vorganges ist immer der Mensch am Schaftende. Daher muss sein Einfluss so gering wie möglich gehalten werden. Der Schütze sollte nicht mit der Waffe kämpfen, sondern (wenn überhaupt) nur mit möglichst wenig Muskelkraft die Zielausrichtung bewerkstelligen. Wenn das Kaliber und die Hinterschaftform es zulässt, ruht die Waffe überwiegend ohne Zutun des Schützen nur durch ihr Eigengewicht fixiert auf den Sandsäcken. Der Schütze ist höchstens als Gegenlager zu gebrauchen, um den Rückstoß nach hinten möglichst gleichbleibend und neutral abzufangen. Der Rückstoß der Waffe sollte möglichst geradlinig erfolgen (das hängt natürlich stark von der Hinterschaftform und dem Kaliber ab). Die Waffe muss nicht kräftig eingezogen werden, sondern nur leicht nach hinten mit der Brust (Brust ist besser als Schulter, weil die Brust nicht oder kaum ausweichen kann und somit einen dezidierteren Widerstand bietet) abgestützt werden. Ich lege die rechte Abzugshand nur leicht an den Schaft an, ohne mit dem Daumen den Schaft zu umgreifen.
6. Nur wenn man es so praktiziert, kann (wenn man das möchte) das wahre Potenzial einer Waffe bzw. Laborierung ermittelt werden. Anmerken möchte ich noch, dass sich nicht jede Waffe gleich verhält. Das bedeutet, bei einer Waffe hat es kaum Einfluss, ob der Lauf anliegt oder an die Optik gegriffen wird, bei einer anderen kann es aber ganz anders aussehen. Daher sind obige Punkte allgemeine Empfehlungen, die aber bei jeder Waffe ihre Gültigkeit haben, da ihre Befolgung mit Sicherheit nicht schadet.