Das ganze Statement ist für den, der sich mit datenschutz auskennt, ein echter Schenkelklopfer. :lol: Selten so was Amüsantes im Bereich des Datenschutzes gelesen.
"Um das Stadtrevier P. jagdlich erfolgreich zu verwalten, verwenden wir moderne Medien wir Smartphones, Internet, emails, das Programm Revierwelt und whatsapp.
Wir merken uns "WhatsApp".
Dazu ist es nötig personenbezogene Daten zu erheben und an teilnehmende Jäger zu versenden. Diese werden nicht bewusst an Dritte weitergegeben.
Wo ist der Fehler?
Hier: Mit der verpflichtenden Nutzung von WhatsApp gibt die Stadt die Daten bewusst an Dritte in ein unsicheres Drittland weiter. :lol:
Soweit auf unseren Seiten personenbezogene Daten (beispielsweise Name, Anschrift oder E-Mail-Adressen) erhoben werden, erfolgt dies, soweit möglich, stets auf freiwilliger Basis.
Siehe unten ....
Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung auch nicht an Dritte weitergegeben.
Aha, man nutzt WhatsApp und verspricht das? Sorry, keine Ahnung vom Datenschutz!
Sehr spannend ist im Übrigen der datenschutzrechtliche Begriff von "Dritten". "Dritte" sind in diesem Fall alle ausserhalb der Stadt. Wenn eine ausdrückliche Zustimmung vorliegen soll (das ist hier die Zusicherung !!!), wie regelt man dann die Weitergabe der Daten an einen neuen BGS-Inhaber, der dazukommt?
Wo ist hier die Zustimmung? Wenn ein neuer kommt, fragt man dann alle ab, die schon dabei sind, ob es ok ist, die Daten an diesen weiterzugeben? Wohl kaum.
D.h.: Das was hier steht, ist ausdrücklich unrichtig.:lol:
Wir weisen darauf hin, dass die Datenübertragung im Internet (z.B. bei der Kommunikation per E-Mail) Sicherheitslücken aufweisen kann. Ein lückenloser Schutz der Daten vor dem Zugriff durch Dritte ist nicht möglich.
... und genau deshalb nutzt man unsichere Kommunikationswege wie WhatsApp! :lol:
Der Datenschutzbeauftragte der Stadt Pfullingen hat den Vertag auf datenschutzrechtliche Belange hin geprüft und für richtig befunden.
Mit dem würde ich mich gerne mal treffen. Wer sowas abnickt (den Vertrag, die Nutzung von WhatsApp, ...), dem empfehle ich einfach einmal, erst einmal paar Grundlagenseminare (!) zum Thema Datenschutz zu besuchen. Gerne bei mir.
Wer hier Sicherheitsbedenken hat sollte an der Jagd nicht teilnehmen.
Ich kopiere zur Erläuterung den Abschnitt von Oben hier noch einmal hin:
Soweit auf unseren Seiten personenbezogene Daten (beispielsweise Name, Anschrift oder E-Mail-Adressen) erhoben werden, erfolgt dies, soweit möglich, stets auf freiwilliger Basis.
Es ist ja alles freiwillig, nicht wahr :lol:. Aber wer nicht "freiwillig" auf seine Grundrechte verzichtet und die vorgeschriebene Kommunikation nutzt, darf nicht mitjagen. Das Ganze von einem Monopolanbieter im Bereich der Stadt P.
man könnte es ja auch so in etwa darstellen, gibt wohl genug Jäger, denen die Jagd höher steht als der persönliche Datenschutz.
Darum geht es nicht. Es geht hier darum, dass eine Stadt, als öffentliche Stelle, die dem Gemeinwohl verpflichtet ist, ihre Monopolstellung dazu benutzt, Bürger ihrer Grundrechte zu berauben und sie dazu zwingt, datenschutzrechtlich unzulässige Passi in Verträgen zu unterschreiben und die Nutzung von datenschutzrechtlich unzulässigen (!!!, nicht nur bedenklichen!!) Kommunikationswerkzeugen vorschreibt.
Das ist der eigentliche Skandal. Das Ganze dann auf diese Art und Weise zu begründen ist :lol::lol::lol::lol::lol::lol::lol::lol::lol:
So und mal kurz ganz nebenbei:
Ich betreibe Datenschutz nicht als Hobby, sondern als Beruf. Nach 3 Büchern zum Thema Datenschutz, bei ca. 40 - 60 Seminartagen pro Jahr, in denen ich (auch kommunale !) Datenschutzbeauftragte aus- und weiterbilde, traue ich mir zu, das Ganze zu beurteilen. Es gab schon Aufsichtsbehörden, die mich angerufen haben und nach meiner Meinung gefragt haben ...
Aber das Ganze ist ein wunderschönes Beispiel für meine Seminare. Endlich kann ich (von Wildkameras mal abgesehen) Jagd und Beruf in meinen Seminaren an einem Beispiel verbinden. Ich werde das Statement meinen Teilnehmern demnächst vorlegen und sie bitten, das zu beurteilen. Ich freue mich schon auf das Gelächter bei der Besprechung der Lösung. Da werden selbst die Datenschutzanfänger schon beim Lesen das Lachen anfangen.