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AW: Präsident des Bauernverbandes für "Wald und Wild" und Zusammenarbeit mit Jägern
Auszug "Schwarzwildreduktion - Möglichkeiten und Unmöglichkeiten", von Dr. Hoffmann Wildbiologe
...
Berechnet werden solche Populationsprognosen nach so genannten Leslie-Matrix-Modellen (vgl. auch Bieber & Ruf 2005), die auch die Ernährungssituation mitberücksichtigen können. Idealbedingungen sind mitteleuropäische Laubwälder mit hohem Buchen und Eichenanteil bei benachbarter Lage zu Hochleistungsackerflächen. Geht man von 1000 ha Waldfläche aus, die mit 200 ha fruktifizierenden Buchen und Eichen bestanden sind, ist selbst bei geringerer Mastleistung mit 2000 kg (bis 11.000 kg bei Eiche sind möglich) Frucht je Hektar zu rechnen. Für die Modellrechnung bei 1000 ha Wald ist bei 200 ha fruchttragenden Bäumen mit 400 Tonnen Mast zu rechnen. 14 Kirrungen auf 1000 ha Waldfläche (ca. 75 ha / Kirrung und 3 kg / Tag) bedeuten dagegen ca. 15 Tonnen Mais bei ganzjähriger Beschickung aller Kirrungen. Das Angebot an Feldfrüchten stellt, wenn auch zeitlich beschränkt, eine ähnlich „unerschöpfliche" Nahrungsgrundlage wie die Mast der Waldbäume dar. Ein moderner Weizenschlag produziert selbst bei geringen Bodenpunkten selten weniger als 6.000 kg je Hektar.
Die ordnungsgemäß beschickte Kirrung dürfte in Anbetracht der Nahrungsressourcen unserer Landschaft kaum der Motor für stärkeres oder schnelleres Wachstum sein, zumal sich hier laut Streckenangaben bis zu 40 % der jagdlichen Erfolge erzielen lassen. Allerdings dürfen Kirrungen keinesfalls zu Fütterungen und Ablageplätzen von menschlichen Nahrungsresten missbraucht werden und ebenso sollte die Kirrmenge bei Getreide deutlich unter 3 kg je Tag liegen. Die Kirrjagd muss als ein wesentliches Element der Schwarzwildreduktion angesehen werden. Wenn das Ziel Reduktion erreicht werden will, muss bei jeder Möglichkeit ein Frischling unabhängig seiner Gewichtsklasse erlegt werden. Gleiches gilt für Überläuferbachen und ältere „Beibachen", sofern sie nicht führend sind. Angeblich „nicht verwertbare" Frischlinge sind eine ungenügende Ausrede für eine Verschonung unter den heutigen Bedingungen und Zielen der Schwarzwildjagd, zumal auch Hasen bei gleicher Gewichtsklasse einen vorzüglichen und beliebten Braten abgeben. Angesichts der im Saarland niedrigen Kosten für eine Trichinenprobe sollte sich jeder Jäger einmal vor Augen führen, wie sich der allgemeine finanzielle Einsatz für die Jagd darstellt. Für einen verhinderten Wildschaden im Grünland sind selbst 100 Trichinenproben eine zu vernachlässigende „Belastung". Einen zusätzlichen Anreiz über Frischlingsprämien (< 10 kg) durch das Land zu schaffen, wäre dennoch der Problemlösung wahrscheinlich nicht abträglich.
??? Das würde mich sehr interessieren. Wer hat anhand von was diesen Beweis geführt?
Gerne auch per PM.
Auszug "Schwarzwildreduktion - Möglichkeiten und Unmöglichkeiten", von Dr. Hoffmann Wildbiologe
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Berechnet werden solche Populationsprognosen nach so genannten Leslie-Matrix-Modellen (vgl. auch Bieber & Ruf 2005), die auch die Ernährungssituation mitberücksichtigen können. Idealbedingungen sind mitteleuropäische Laubwälder mit hohem Buchen und Eichenanteil bei benachbarter Lage zu Hochleistungsackerflächen. Geht man von 1000 ha Waldfläche aus, die mit 200 ha fruktifizierenden Buchen und Eichen bestanden sind, ist selbst bei geringerer Mastleistung mit 2000 kg (bis 11.000 kg bei Eiche sind möglich) Frucht je Hektar zu rechnen. Für die Modellrechnung bei 1000 ha Wald ist bei 200 ha fruchttragenden Bäumen mit 400 Tonnen Mast zu rechnen. 14 Kirrungen auf 1000 ha Waldfläche (ca. 75 ha / Kirrung und 3 kg / Tag) bedeuten dagegen ca. 15 Tonnen Mais bei ganzjähriger Beschickung aller Kirrungen. Das Angebot an Feldfrüchten stellt, wenn auch zeitlich beschränkt, eine ähnlich „unerschöpfliche" Nahrungsgrundlage wie die Mast der Waldbäume dar. Ein moderner Weizenschlag produziert selbst bei geringen Bodenpunkten selten weniger als 6.000 kg je Hektar.
Die ordnungsgemäß beschickte Kirrung dürfte in Anbetracht der Nahrungsressourcen unserer Landschaft kaum der Motor für stärkeres oder schnelleres Wachstum sein, zumal sich hier laut Streckenangaben bis zu 40 % der jagdlichen Erfolge erzielen lassen. Allerdings dürfen Kirrungen keinesfalls zu Fütterungen und Ablageplätzen von menschlichen Nahrungsresten missbraucht werden und ebenso sollte die Kirrmenge bei Getreide deutlich unter 3 kg je Tag liegen. Die Kirrjagd muss als ein wesentliches Element der Schwarzwildreduktion angesehen werden. Wenn das Ziel Reduktion erreicht werden will, muss bei jeder Möglichkeit ein Frischling unabhängig seiner Gewichtsklasse erlegt werden. Gleiches gilt für Überläuferbachen und ältere „Beibachen", sofern sie nicht führend sind. Angeblich „nicht verwertbare" Frischlinge sind eine ungenügende Ausrede für eine Verschonung unter den heutigen Bedingungen und Zielen der Schwarzwildjagd, zumal auch Hasen bei gleicher Gewichtsklasse einen vorzüglichen und beliebten Braten abgeben. Angesichts der im Saarland niedrigen Kosten für eine Trichinenprobe sollte sich jeder Jäger einmal vor Augen führen, wie sich der allgemeine finanzielle Einsatz für die Jagd darstellt. Für einen verhinderten Wildschaden im Grünland sind selbst 100 Trichinenproben eine zu vernachlässigende „Belastung". Einen zusätzlichen Anreiz über Frischlingsprämien (< 10 kg) durch das Land zu schaffen, wäre dennoch der Problemlösung wahrscheinlich nicht abträglich.