Rebhuhn

Registriert
27 Apr 2006
Beiträge
66
An alle die noch welche im Revier haben
Wie sieht es eigentlich mit dem Problemkink Rebhuhn aus.Steigt der Besatz zur Zeit oder sinkt er ;wie ist so der Trend. Eigentlich müsste doch das zur Zeit heiße Wetter und der heiße Juni den Hühnern entgegenkommen.
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Laffo:
An alle die noch welche im Revier haben
Wie sieht es eigentlich mit dem Problemkink Rebhuhn aus.Steigt der Besatz zur Zeit oder sinkt er ;wie ist so der Trend. Eigentlich müsste doch das zur Zeit heiße Wetter und der heiße Juni den Hühnern entgegenkommen.
<HR></BLOCKQUOTE>

Nee die Hitze kommt ihnen nicht entgegen. Ach den Fasanen nicht. Wenn du keine Wasserstellen im Revier hast, wird es für die Küken eng
icon_sad.gif
Wir haben zum Glück 2 Teiche und einen kleinen Graben im Revier, die noch ausreichend Wasser haben. Wenn man jedoch noch zusätzliche Tränken raus bringt, werden auch die dankbar angenommen.

Rebhühner haben wir schon lange nicht mehr in jagdlich relevanter Stückzahl im Revier
icon_sad.gif
Eigentlich sind wir froh, wenn wir überhaupt mal ne Kette da haben.

Der Wegfall der Kleinfelderwirtschaft hat ihnen schwer zu schaffen gemacht und die Winter 78-79 und die darauf folgenden nasskalten Fühjahre haben die Bestände gänzlich zusammenbrechen lassen
icon_sad.gif
 
Registriert
23 Feb 2004
Beiträge
2.260
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von 30.06spr:


Nee die Hitze kommt ihnen nicht entgegen. Ach den Fasanen nicht.(
<HR></BLOCKQUOTE>

Heute in 2 Stunden 25 l Regen ! Das war aber auch wirklich bitter nötig. Insgesamt ist die Wärme aber schon sehr hilfreich.

Bei uns geht der Trend bei den Hühnern wirklich steil nach oben. Bis vor 4 Jahren gab es sogut wie keine mehr. Absolut erfreulich. Bin mal gespannt was man so auf den Stoppeln sieht. Brutpaare waren aber sehr gut da.
 
Registriert
1 Apr 2005
Beiträge
58
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von 30.06spr:


Der Wegfall der Kleinfelderwirtschaft hat ihnen schwer zu schaffen gemacht und die Winter 78-79 und die darauf folgenden nasskalten Fühjahre haben die Bestände gänzlich zusammenbrechen lassen
icon_sad.gif
<HR></BLOCKQUOTE>


Hallo,

wobei mehr Kleinfelder mehr Wegeseitenräume bedeutet.Gerade die gut gedüngten mit Deckung und vielem Kleingetier versehenen Wegeseitenräume sind für Rebhuhn Überlebenswichtig! Hier liegt heute das Problem. Unbefestigte lt. Karte ca. 14m breite Wege werden hier langsam auf 5m breite zusammengepflügt. Ein Landwirte sagte mir mal: "Wachsen kann man nur nach außen." Und er hat recht, denn bei den Kontrollen der bewirtschafteten Flächen steht der Landwirt besser da, wenn mehr Wirtschaftsfläche vorhanden ist, als beim Ausgleichszahlungsantrag angegeben.
Anders als in den 80er und 90er Jahren achtet auch keiner in der Gemeinden auf die tatsächliche breite der Wege, denn dieses würde die vielgepriesene Eigenverantwortung und dem Bürokratiabbau voll widersprechen.
Kurz gesagt: Es kümmert sich einfach keiner drum. Der Einzige der dieses Thema mal anspricht und die Landwirte auffordert die ursprünglichen Wegebreiten einzuhalten ist der Vertreter von Bündnis90/ die Grünen. Er wird nicht nur von den Landwirten sondern auch vom Gemeinderat nur müde belächelt.
Traurige Angelegenheit!

Gruß

Pomh
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.253
Mit den Hühnern sind wir sehr zufrieden. Nach der Auswilderung im Jahr 2002 und 2003 hatten wir im Herbst 2003 einen Besatz von 30 Stück. Ein Auswilderung im Jahr 2001 mit polnischen Hühnern ist völlig fehlgeschlagen. Es wird sehr genau gezählt, was bei unseren regelmäßigen und hohen Schneelagen einfach ist (550 - 650 m NN). Die Hühner müssen an die Fütterungen. Frühjahr 2004 waren 27 übrig geblieben. Herbstbestand 2004 von 12 Paaren: 89 Stück. Frühjahrsbestand 2005: 32 Stück. Herbstbestand 2005 ca. 130 Stück. Frühjahrsbestand 2006: ca. 70-75 Stück. Wie es in diesem Jahr wird können wir nóch nicht sagen. Das nasse Frühjahr brachte nicht viele Insekten. Das geht jetzt erst los. Aber durch den langen Winter haben die HÜhner auch erst spät mit der Brut begonnen. Normalerweise erfolgt Ende Mai der erste Siloschnitt, da brüten die HÜhner noch nicht in den Wiesen. Duch das schlechte Wetter erfolgte der Siloschnitt erst Anfang/Mitte Juni. Da waren die Hühner alle in den Wiesen. Nach dem Schnitt sahen wir wieder Paarhühner. Ein Teil hat auch in den Stilllegungen gebrütet. Die hats dann jetzt mit der 14 Tage früheren Mulch erwischt. Mal sehen wie das ausgeht in diesem Jahr. Die Erstgelege werden wir wohl abschreiben können. Nachdem in jeder Lebensraum I - Fläche sicher ein Paar brütet werden es wenigstens diese Paare schaffen, denke ich.
Gruß colchicus
 
Registriert
26 Jul 2005
Beiträge
2.985
@PomH

kann ich nur unterstützen. Dazu kommt noch der tlw. vorherrschende "Mulchwahn" einiger Landwirte. Zahlreiche Seitenstreifen und Graswege werden ab Juni kurzgehalten, dass die Gräslein nur nicht höher als 10 cm werden. Das führt dazu, dass dort viel weniger Insekten vorkommen (Kükennahrung) und optische "Barrieren" zwischen möglichen Territorien von Rebhähnen fehlen. Ich hörte dazu ein sehr interessantes Referat bei einer Kreisgruppe nahe Würzburg. Leider weiß ich den Referenten nicht mehr, war glaub ich ein Tierarzt, der sich mit diesem Thema intensiv befasst hat.

Das unterstütz ja auch die These von .30-06spr (der soooo schöne Hünd hat, dass ich den einen fast nicht ansprechen konnte
icon_biggrin.gif
icon_biggrin.gif
). Immer größere Feldstücke ergeben automatisch weniger Seitenstreifen, was sich eben negativ bemerkbar macht.

wmh

Georg


PS:
Nach der Ernte wird man sehen, ob unsere wenigen Hühner was hochgebracht haben, ich bin vorsichtig optimistisch
 

steve

Moderator
Registriert
9 Jan 2001
Beiträge
11.552
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von foxl_01:
"Mulchwahn"<HR></BLOCKQUOTE>

Das trifft es ziemlich gut. Aber ihr klagt über ein paar Randstreifen am Weg. Das ist bei uns in den Weinbergen und Obstfeldern 14-tägige Praxis und zwar flächendecken!

Allerdings profitiert das Wild sehr davon, dass nicht mehr jeder Kleinstbauer für seine 5 Reihen Sauerkirschen das Geld in den Arsch geblasen bekommt. Es sind jede Menge Brachflächen entstanden. Diese Flächen, dazu die kleine Parzellierung (keine Fläche größer als 1 Hektar, mehr als zwei Drittel der Felder sind wenige 100 Quadratmeter groß) und eine recht scharfe Raubwildbejagung haben bei uns die Hühnerbesätze etwas ansteigen lasse. Wir bejagen die Hühner auch wieder vorsichtig und kommen so auf 10-20 Stück auf 400 Hektar.

Letztlich zeigt sich aber auch etwas anderes, solange von außen Raubwild und vor allem die Luftwaffe ständig nachrücken, wachsen die Niederwild-Träume nicht in den Himmel. Aber wenigstens kann das Niederwild (Hase, Fasan, Huhn, Kanikel) wieder in bescheidenen Maßen (Gesamtstrecke im letzten Jahr 130 Kreaturen) bejagt werden.

Übrigens, Hecken sind für das Rebhuhn meines Erachtens Gift. In den Heckenpartien bei uns finden sich fast nur Fasanen, die Rebhühner bevorzugen auch im tiefsten Winter die freie Feldflur.

Das es bei 30.06Spr daheim mit den Hühnern so schlecht aussieht, könnte vielleicht auch ein wenig daran liegen, dass Fasan und Rebhuhn in einer gewissen Konkurrenz zu einander stehen...vielleicht ähnlich wie mit Reh- und Rotwild. Man findet sie nur ganz selten nebeneinander in guten Beständen.
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.253
Also das mit dem Mähen muss man differenziert betrachten. Das Niederwild braucht den kurzen Rasen und auch unbewachsenen Boden. Wenn alles nach ein paar Tagen
Dauerregen versifft ist, dann sind die Hasen froh wenn sie sich auf einen Maisacker trocken laufen können. Die reinen Graswege zwischen den Feldern sehe ich gerne gemäht. Dort erwärmt sich nach dem Regen der Boden schneller und die Insekten kommen raus. Wie sollen die Küken was finden, wenn ha-weise alles abgesoffen ist. Nasses hohes Gras ist Gift für die Küken. Anders verhält es sich bei blüten- und kräuterreichen Wegen oder Wegrändern. Die stehen normalerweise auch nicht so hoch. Es ist die Vielfalt die dem Wild entgegenkommt. Wichtig ist es, dass die gemähten Wege vom Mähgut geräumt werden. Normalerweise würde dadurch eine Ausmagerung entstehen, aber da tut man sich schwer, wenn in der Nachbarschaft überall gedüngt wird.
Ich fange schon seit Jahren "Wiesenplankton" mit einem feinen Kescher und da erkennt man schnell auf was es ankommt. Ameisenhaufen gehen im hohen Bewuchs unter. Sie brauchen Sonne. Die Vorverlegung des Mulchzeeitpunktes ist ein herber Rückschritt für die ganze Sache. Auf diesen Flächen sollte bis 1. August Ruhe sein, außer wenn Problemunkräuter (Ackerkratzdistel) vorkommen. Ich mähe kleinere Nester auch mal selbst mit der Motorsense aus. Aber es ist ein Riesenkrampf wenn Altstilllegungen die von der Vegetationszusammensetzung her Grünlandcharakter haben, so früh gemulcht werden.
Deswegen der Appell: Weg von der Selbstbegrünung, den die dadurch im ersten Jahr entstehenen Ruderalgesellschaften müssen gemulcht werden, wenn sich der Bauer nicht das ganze Feld versauen will. Die Lösung kann nur eine gezielte Begrünung sein. Demnächst werde ich hier mal ein paar Bilder unserer Lebensraum I - Flächen reinstellen, die nun im 4. Jahr stehen ohne das da eine Maschine drübergefahren ist.
Gruß Colchicus
 
Registriert
16 Mrz 2006
Beiträge
47
Guten Morgen PomH,

ich weiß zwar nicht wo Du herkommst, aber 14 m breite Wirtschaftswege habe ich noch nie gesehen. Es ist zwar richtig, dass hier und da mal ein halber Meter zuviel abgepflügt wird, doch dass jemand 9 m über den Grenzstein hinaus pflügt halte ich für ziemlich übertrieben. Und das der Landwirt besser da steht, wenn mehr Fläche da ist als Ausgleichszahlungen fließen ist völliger Blödsinn. Sicherlich hat die Veränderung in der Landwirtschaft auch Einfluss auf das Rebhuhn.

Doch wenn ich sehe, was in manchen Feldrevieren an Krähen, Elstern und anderen Prädatoren, vom Raubzeug ganz abgesehen, unterwegs ist, braucht man sich nicht zu wundern. Weiter würde mich auch mal eine Studie über den Einfluß der Krummschnäbel auf das Rebhuhn interessieren.

Und Deine Freunde von den Grünen sorgen erst dafür, dass die Landwirte, für das Rebhuhn, die Wege in den Ursprungszustand zurücksetzen und dann verbieten Sie das Jagen.

Waihei
Fuchsjäger
 
A

anonym

Guest
In den 50/60er Jahren wurden bei uns im Nachbarrevier auf 473ha 270 Hühner im Jahr geschossen
icon_eek.gif

Ich kann mich nicht mehr dran erinnern, das mal auf ner Jagd bei uns Hühner in jagdlich relevanter Zahl vorhanden waren.
icon_sad.gif


In den 50er Jahren ist bei uns das letzte Birkwild verschwunden. Die Flurbereinigung hat da schweren Schaden angerichtet. Obwohl der Hase hat von der Flurbereinigung eindeutig profitiert.
Was dem Rebhuhn wohl fehlt, sind die hier 3 Morgen Kartoffeln, da 2 Morgen Runkeln(nach oben Deckung und unten Nahrung), der große Kaffhaufen, den der Dreschkasten ausgespuckt hat und an der nächsten Hecke entsorgt wurde.
Dazu kam der Wegfall der "Schwarzen Woche", wo sich einige erst auf andere Methoden umstellen musten, bis sie ihr Revier wieder sauber hatten.
Am überzähligen Raubwild kann es bei uns eigentlich nicht liegen
icon_wink.gif


Ich denke eher, das wir einfach zu wenig Brutpaare haben und deshalb die natürliche Regeneration des Bestandes nicht in die Hufe kommt. Weil sich ja die Hühner nicht im Familienverband verpaare, wird es wohl am mangelnden Austausch unter den sperlich vorkommenden Ketten liegen.
 
Registriert
25 Jul 2002
Beiträge
879
Hier beim Dorf haben noch etliche Hobbylandwirte ihre kleinen Parzellen, die noch mit allerlei Hackfrüchten und natürlich auch verschiedenen Getreidesorten beackert werden. Bei mir hinterm Haus höre ich jeden Abend, wenn die Hühner sich zusammenrufen. Bei den Treibjagden kommen aber nie mehr als 3 Ketten vor und die Stückzahlen insgesamt schwanken seit Jahren auch nicht großartig.
Das die Pächtergemeinschaft ein besonderes Augenmerk auf die Hühner richtet, möchte ich nicht sagen aber irgendwie müßte doch die intensive Fasanenhege auch bei den Rebhühnern durchschlagen.
Vor dreißig Jahren sind wir als "Jäuster" noch bei der Hühnersuche im September mitgegangen. Da war es üblich das 3 Schützen und ein Hund an einem Nachmittag mindestens ein Dutzend der wohlschmeckenden Vögel erbeuteten.
Wer mal bei sommerlichen Temperaturen über Stoppeläcker, stark verkrautete Kartoffelfelder oder durch Gemüseplantagen gelaufen ist, der kann sich vorstellen, wie sehr man die Rast unter kühlen Bäumen herbeisehnte.
Hühner gab es damals noch genug. Es steckte ja praktisch in jedem Kartoffel oder Grouwenacker eine Kette. Manchmal Ketten von 10 oder 12 Stück.
Dafür das ich den "Marketenderrucksack" schleppte bekam ich nachher immer einen größeren Anteil der Strecke. Meine Mutter hat sie gerupft und Sonntagsmittags gebraten. Wers nicht weiß: Eine wahre Delikatesse!
icon_smile.gif

Allein schon deswegen ist der Niedergang der Besätze ein echter Jammer!
 
Registriert
23 Feb 2004
Beiträge
2.260
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von 30.06spr:
I
Dazu kam der Wegfall der "Schwarzen Woche", wo sich einige erst auf andere Methoden umstellen musten, bis sie ihr Revier wieder sauber hatten.Am überzähligen Raubwild kann es bei uns eigentlich nicht liegen
icon_wink.gif


<HR></BLOCKQUOTE>

Ja wurde früher noch im Wochenblatt und Käseblatt angekündigt. O-Ton: " Die JAB möchten sich die benötigten Mengen bitte bei der Gemeindeverwaltung abholen "
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.253
Also ich will die Flurbereinigung nicht schönreden, vorallem nicht die vor 30 Jahren. Unsere Gemeindejagd hatte 254 ha, da wurden in guten Jahren 200 Hühner erlegt. Interessant ist die Tatsache dass in unserem Hegering zwei Jahre nach Abschluss der Flurbereinigungsverfahren (Abschluss 1968-70) im Jahr 1972 die höchste Hühnerstrecke von 975 Stück auf knapp 4.000 ha Feld erlegt wurde. Geht man davon aus, dass 25 % des Herbstbesatzes maximal erlegt wurden (dann hielten die HÜhner nicht mehr)dann hatten wir einen Herbstbestand von 1 Huhn pro ha i. Durchschnittt. Wir hatten aber 13 Bauern mit je einem Kartoffel- und Rübenacker und heute nur noch zwei. Der Hackfruchtanteil lag bei 15 % der Ackerfläche, heute bei 0,15 % (Saatguterzeuger). Diese Äcker sind aber chemisch rein und nicht mehr mit den früheren Äckern vergleichbar. Wir profitieren in unserem Revier vom Erdbeeranbau, der hackfruchtähnliche Strukturen hervorbringt. Die Stoppeln von früher werden durch die Lebensraum I Flächen sogar noch besser ersetzt.
Es stimmt allerdings nicht dass sich Hühner aus derselben Kette nicht verpaaren. Ich kenne Inselpopulationen wo die eine Kette bis zum Frühjahr wieder so zusammengeschlagen wurde, das gerade noch ein oder zwei Paare übrig geblieben ist. Es existieren aber Untersuchungen der Ösis, wo Geschwisterpaarungen wesentlich geringere Schlupfraten mit sich bringen. Inzucht kann somit auch beim Zuwachs dieser Restbestände eine Rolle spielen. Deswegen habe ich mit vier Blutlinien bei der Auswilderung angefangen um gleich ein entsprechendes Genpotential zu bekommen. Wenn sich die Hühner zwischen den Ketten mischen können, dann tun sie es. Bevor die Art aber ausstirbt zieht die Natur schon mal die Notbremse, die aber auf Dauer auch nicht hilft. Ein schlechtes Jahr und die Show ist zu Ende.
Dass die Räuberbejagung in vielen Revieren im Argen liegt, das wissen wir ja. Wir haben in den beiden letzten Wintern jedesmal rund 50 Hühner verloren.
Unser Ziel ist ein Herbstbestand von 150 Stück, dann werden wir mal jagen. Die hätten wir in diesem Jahr sicher erreicht,w enn nicht dieses Mistfrühjahr uns einen Dämpfer gegeben hätte.
Grundsätzlich kann man sagen, dass über die Wildarten Fasan und Rebhuhn soviel Wissenslücken in der Jägerschaft bestehen wie sonst bei keiner. Das macht die Sache nicht einfacher. Es gibt über Rebhühner praktisch von Einzelbeiträgen abgesehen überhaupt keine Literatur. Die würde vermutlich auch nicht gelesen werden. Wenn aber das 17. Sauenbuch erscheint, wird das auch ein Bestseller.
Der Trunk auf das edle Waidwerk bleibt mir da immer ein wenig im Halse stecken.
 
Registriert
23 Jul 2001
Beiträge
1.147
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von colchicus:
.... Ein Teil hat auch in den Stilllegungen gebrütet. Die hats dann jetzt mit der 14 Tage früheren Mulch erwischt. Mal sehen wie das ausgeht in diesem Jahr. Die Erstgelege werden wir wohl abschreiben können. Nachdem in jeder Lebensraum I - Fläche sicher ein Paar brütet werden es wenigstens diese Paare schaffen, denke ich.
Gruß colchicus
<HR></BLOCKQUOTE>

Um das Mulchen von Stiilegungsflächen zu verhindern bieten sich Vereinbarungen nach $ 4 der Direktzahlungenverpflichtungs VO zwischen anerkannten Naturschutzverbänden (DJV und alle LJV' außer NRW und Hamburg und Bremen sind anrekannt)an. Diese Vereinbarungen unter Hinweis auf den naturschutzfachlichen Wert der Offenlandprogramme der LJV's gelten als Befreiung von der Mulchpflicht. Ein gesonderter Antrag auf Befreiung ist nicht erforderlich. In Hessen reicht sogar der Eintrag W (= Wildacker) im Flächenverzeichnis aus, um von der Mulchverpflichtung befreit zu sein.

Wer weiteren Info-Bedarf (bes. NRW) hat maile mich bitte an.

Ferdi
 
Registriert
28 Mai 2003
Beiträge
1.914
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von fuchsjäger2:
Guten Morgen PomH,

ich weiß zwar nicht wo Du herkommst, aber 14 m breite Wirtschaftswege habe ich noch nie gesehen. Es ist zwar richtig, dass hier und da mal ein halber Meter zuviel abgepflügt wird, doch dass jemand 9 m über den Grenzstein hinaus pflügt halte ich für ziemlich übertrieben.

Waihei
Fuchsjäger
<HR></BLOCKQUOTE>

Genau da liegt ja der Hase im Pfeffer: Es glaubt einem keiner. Nachdem ich unser Revier einmal wirklich en detail mit der Flurkarte verglichen habe sehe ich die Sache genau wie Pomh. Früher wurden in nicht geringem Maße Triftwege zum Viehtrieb angelegt, auch nach der Flurbereinigung. Die sind laut Karte auch immer noch vorhanden, und öffentliches Eigentum. Trotzdem sieht man sie in der Feldflur praktisch gar nicht mehr, weil sie von den Bauern klammheimlich ihrem Acker zugeschlagen wurden. Das kann schon Jahrzehnte her sein, jedes Jahr ein halber Meter, und fällt heute keinem mehr auf.

10 Meter ist ein extremes Beispiel. Aber auch die übrigen Grenzlinien gerade an Gräben und Hecken müssten breiter sein als das in der Realität der Fall ist. Ein Meter macht den Unterschied als Brutstätte für Huhn und Fasan.

Wirklich Fuchsjäger, schau Dir mal die Flurkarte Deines Revieres bzw. des Beständers an und geh mal ein paar Stunden im Revier mit dem Maßband die Knicks und Gräben ab. Du wirst erleuchtet werden.

Politisch ist da nix zu machen, genausowenig wie bei unsinnigen Agrarsubventionen. Man sollte nicht glauben daß die Naturschutzbehörden aktiv werden, und wenn, dann ist man als Pächter oder Begehungsscheininhaber seine Jagdgelegenheit los, da die gleichen Leute, die illegal die Randstreifen unter den Pflug nehmen auch über die Pacht entscheiden. Man berührt direkt deren finanzielle Interessen, da kommen Existenzängste auf. Dieser Weg ist also utopisch.

Man kann nur versuchen, über Stillegungen und Wildäcker zu verhandeln. Wir haben es im letzten Herbst geschafft, einen einzigen Landwirt dazu zu überreden, seine beiden Stillegungsstreifen nicht an den Rand, sondern mittig durch zwei Schläge laufen zu lassen, auch wenn das etwas aufwändiger in der Bewirtschaftung ist. Immerhin.

Dompfaff
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
109
Zurzeit aktive Gäste
570
Besucher gesamt
679
Oben