»Rehkitzen macht der Klimawandel schwer zu schaffen«

Fex

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02.04.2014, 00:05 Uhr | dpa


Weil der Frühling infolge der Erderwärmung immer früher kommt, überleben immer weniger der jungen Rehe. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images)

Die Erderwärmung lässt nicht nur Gletscher schmelzen und den Meeresspiegel ansteigen, sondern verlangt auch Tieren viel ab. Bei Rehen ist das einer neuen Studie zufolge allerdings ein Problem. Demnach gefährdet derKlimawandel das Leben neugeborener Rehkitze. Weil der Frühling infolge der Erderwärmung immer früher kommt, überleben weniger der jungen Rehe in Frankreich ihren ersten Sommer, wie ein Forscherteam um Floriane Plard von der Universität Lyon herausfand.
Während die Pflanzen wegen des Klimawandels immer früher austrieben, blieb die Geburtszeit der Rehkitze in den vergangenen Jahrzehnten unverändert. Dadurch verpassten die stillenden Muttertiere die Zeit des besten Nahrungsangebots und könnten ihre Kitze schlechter versorgen, schreiben die Forscher in der Zeitschrift "PLOS Biology". Während sich viele andere Tiere an die veränderten klimatischen Bedingungen anpassen können, scheinen Rehe damit Probleme zu haben.

Überlebenschance für Rehkitze sinkt
Die Forscher verglichen für ihre Untersuchung den Geburtszeitpunkt der Rehkitze und deren Überlebenschancen mit dem Zeitpunkt des Pflanzenaustriebs über einen Zeitraum von etwa 27 Jahren. Außerdem analysierten Plard und ihre Kollegen die Temperaturentwicklung im Untersuchungsgebiet in der Champagne im Nordosten Frankreichs.

Zwischen 1985 und 2011 stieg die Frühlingstemperatur demnach um rund 1,5 Grad. DiePflanzen trieben dadurch etwa zwei Wochen früher aus. Der durchschnittliche Geburtszeitpunkt der Rehkitze habe sich aber nicht verändert, berichten die Forscher. Je weiter Frühlingsaustrieb und Geburt auseinanderlagen, desto schlechter stand es demnach um die Überlebenschancen der Kitze. Den Grund dafür vermuten Plard und ihre Kollegen in der schlechteren Versorgung der Muttertiere. Denn die reichhaltige Vegetation während des Pflanzenaustriebs hilft Rehen, ihren erhöhten Energiebedarf für die Milchproduktion zu decken.

Rehe können sich dem Klimawandel nicht anpassen

Nichts deute darauf hin, dass sich die Rehe an die veränderten Bedingungen anpassen können, berichten die Forscher. Ein früher im Jahr geborenes Muttertier bringe nicht automatisch auch das eigene Kitz früher zur Welt. Die Folge: Es gebe keine evolutionäre Anpassung des Geburtszeitpunkts der Rehe an den Klimawandel, erklärt Plard. Insgesamt nehme der Bestand der Rehe dadurch ab.

Die Studie zeige, dass der Klimawandel die Rehe in der Champagne vor ernsthafte Probleme stelle, schreibt der Wissenschaftsjournalist Jonathan Chase in einem Begleitartikel. Andere Tiere wie die Kohlmeise könnten sich gut an die Folgen des Klimawandels anpassen. Sie pflanzten sich einfach früher im Jahr fort.

Ernste Folgen für das Ökosystem

Während der Zeitpunkt der Fortpflanzung bei Kohlmeisen aber von der Lufttemperatur gesteuert werde, löse bei Rehen die Tageslänge den Eisprung aus - und diese bleibt auch im veränderten Klima konstant. Die Studie sei eine düstere Warnung, dass sich nicht alle Tiere an die veränderten Bedingungen anpassen können, mit noch nicht absehbaren Folgen für das Ökosystem.



Quelle: dpa
 
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ich sehe es eher anders - durch höhere Temperaturen bekommen wir bei Silogras und Grünroggen frühere Mahdtermine, und die sind dann meist VOR dem Setztermin der Kitze.

Letztes Jahr mit dem kalten Frühjahr war die Erstmahd extrem spät, und entsprechend viele Kitze wurden ausgemäht.
 
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ich sehe es eher anders - durch höhere Temperaturen bekommen wir bei Silogras und Grünroggen frühere Mahdtermine, und die sind dann meist VOR dem Setztermin der Kitze.

Letztes Jahr mit dem kalten Frühjahr war die Erstmahd extrem spät, und entsprechend viele Kitze wurden ausgemäht.

+1 Hinzu kommen die immer kürzeren Abstände zwischen den einzelen Schnitten. Wobei das zumindest bei mir im Revier dazu geführt hat, dass immer mehr Kitze im Wald gesetzt werden.
 

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Moin,

nein, nein. Ihr habt doch keine Ahnung. Ihr seit ja bloß tatsächlich draußen und seht ja nur die Realität. Die Wissenschaftler können das viel, viel besser einschätzen. Schließlich sind sie ja Wissenschaftler.
Die Rehe werden noch vor Beginn der nächsten Blattzeit vollständig ausgestorben sein. Darauf verwette ich eine Banane. Das ist so sicher wie das Waldsterben.

Weidmannsheil 50+

P.S.: EINE Banane für alle und ausschließlich Selbstabholung. :)
 
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anonym

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02.04.2014, 00:05 Uhr | dpa
...Den Grund dafür vermuten Plard und ihre Kollegen in der schlechteren Versorgung der Muttertiere. Denn die reichhaltige Vegetation während des Pflanzenaustriebs hilft Rehen, ihren erhöhten Energiebedarf für die Milchproduktion zu decken...

Und nach dem "Pflanzenaustrieb" sind die Planzen alle weg weil ausgetrieben, oder wie soll man sich das vorstellen?

Klar, dann haben die Geißen nichts mehr zum äsen, leuchtet ein.:what:
 

50+

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@Clayperon

Ging mir auch so durch den Kopf. :cheers:
 
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Moin!

Ich habe den Artikel grob überflogen: die Autoren gehen - soweit ich das sehen konnte, die supplements habe ich noch nicht - davon aus, dass die gerade aufbrechende Vegetation, die ja die höchste Konzentrationan Nährstoffen enthält, für das Rehwild optimal sei. Ist der Austrieb gelaufen und die Blätter z. B. fertig entfaltet, ist die Konzentration an Nährstoffen je Gewichts- bzw. Volumeneinheit niedriger und die Nahrungsqualität schlechter, weil für die gleiche Menge an z. B. Kalzium mehr Menge an Blättern geäst werden muss.

Viele Grüße

Joe
 
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Wie ist das exakte Verhältnis von Austriebsbeginn zu Überlebensraten? Wie wurde das erhoben? Wurde die Milch untersucht auf Menge und Zusammensetzung? Wurden andere Faktoren die als Grund in Frage kommen ausgeschlossen wie z.b. mehr Feinde, bessere Möglichkeiten für Feinde in warmen Jahren etc. Was ist mit Mähverlusten usw. usw. . So ist diese Studie nicht einmal das Papier wert auf dem sie steht.
Man könnte von dieser Studie ja auch eine Einschränkung der Jagd auf die "offensichtlich" aussterbenden Rehe ableiten....:biggrin:.
 
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anonym

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Moin!

Ich habe den Artikel grob überflogen: die Autoren gehen - soweit ich das sehen konnte, die supplements habe ich noch nicht - davon aus, dass die gerade aufbrechende Vegetation, die ja die höchste Konzentrationan Nährstoffen enthält, für das Rehwild optimal sei. Ist der Austrieb gelaufen und die Blätter z. B. fertig entfaltet, ist die Konzentration an Nährstoffen je Gewichts- bzw. Volumeneinheit niedriger und die Nahrungsqualität schlechter, weil für die gleiche Menge an z. B. Kalzium mehr Menge an Blättern geäst werden muss.

Viele Grüße

Joe

...Joe ???

was für ein Gequatsche!
Keine Sau braucht so was, wenn es wärmer werden sollte, wird es die Rehlein erfreuen!
 
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Guest
Riecht nach "Storchproblem", wie bei den Singvögeln, die sterben auch alle aus wegen des Klimawandels. :roll::roll:



CdB
 
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Heutzutage wird überall durch jeden rumgeforscht.Das Ergebnis ist zum gewissen Teil der Subjektivität des Federführenden geschuldet.
Daß des Reh in Fronkreisch oder Old Germanien ausstirbt,weils etwas wärmer unter der Decke wird,widerlegt z. B. schon die Bergmannsche Regel.:):):)
 
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Da sich die Setzzeit beim Rehwild von Anfang/Mitte April bis Mitte Juni hinzieht, finde ich das Rehwild als Art, eigentlich extrem angepaßt. Auf jeden Fall kann ich von Bestandsrückgang oder gar Aussterben nichts merken.:biggrin:
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Da sich die Setzzeit beim Rehwild von Anfang/Mitte April bis Mitte Juni hinzieht, finde ich das Rehwild als Art, eigentlich extrem angepaßt. Auf jeden Fall kann ich von Bestandsrückgang oder gar Aussterben nichts merken.:biggrin:


Naja die "Studie" wurde in der Champagne durchgeführt, die Region ist dafür bekannt, daß die Untersuchungen von Rehwild in erster Linie auf dem Teller, bei einem guten regionalen Tropfen durchgeführt wird.

Im Frühjahr wird auch dort das Rehwild auf der Speisekarte knapp, darum das Gezeter, der Gast war wohl Klimaforscher...:cool: (bzw. um dem Waldgeist zu folgen; Klimaxforscherin und hatte gerade ihre Bergmannsche Regel)


CdB:twisted:
 
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anonym

Guest
Riecht nach "Storchproblem", wie bei den Singvögeln, die sterben auch alle aus wegen des Klimawandels. :roll::roll:
CdB

Genau. DER Klimawandel hier bei mir in der Siedlung hat auch einen Namen: Pica pica.

Obwohl - wie ich grade sehe kann das gar nicht sein:

"Bei Gartenbesitzern sind Elstern jedoch meist unbeliebt. Sie gelten als Singvogelkiller, obwohl diese nur 15 bis 20 Prozent der Nahrung ausmachen, und obwohl Amseln, Buchfinken, Kohlmeisen und andere Kleinvögel in Nachbarschaft von Elstern trotzdem höchste Siedlungsdichten erreichen. Mit ihrer hohen Nachkommenzahl können diese nämlich die Verluste des einen oder anderen Jungvogels mühelos verkraften."

Quelle dieses grandiosen Dummfugs.
 

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