Servus zusammen,
da ich auch ein fleißiger Mitleser bin, will ich euch nun von meinem Jagderfolg diese Woche erzählen, der beim Ansitz während einer Einladung nach Lohr am Main stattfand.
Ich saß Montag Nacht an einer Kirrung an, die seit einigen Tagen von einem Überläufertrupp besucht wurde. Da die Zeiten von Tag zu Tag völlig variierten (mal 1900, dann 0145, dann 0400, dann wieder 2100), setzten wir uns im Schichtsystem an.
Ich war von 0000 bis 0300 dran.
Die Kanzel stand im Laubhochwald, Schußfeld in Richtung Osten. Von der Kanzel Richtung Osten ging es hangaufwärts. Ca 30m vor der Kanzel war die Kirrung. Bestes Mondlicht, wolkenfreier Himmel.
Nach einer Stunde kam ein Stück Rehwild und spazierte 20min im Hang umher und lenkte mich von der Kälte ab.
Danach über eine Stunde Stille. Um 0245 war mir so kalt, dass ich ans Abbaumen dachte. Da aber 0300 abgemacht war, blieb ich sitzen - zum Glück!
Um 10 vor 3 fing es oben im Hang an zu rascheln und ich hörte Wild anwechseln. Zuerst dachte ich an das Reh, doch dann sah ich auf ca 75m den schwarzen Bollen stehen, der sich immer quer zum Hang bewegt und ständig stehen blieb, um dann umständlich die Richtung zu wechseln.
Als die Sau noch ein paar ihrer Bahnen gemacht hatte, war ich mir ganz sicher, dass sie eindeutig einen Vorderlauf schonte. Es waren noch circa 2 solcher Bahnen, bis sie an der Kirrung war. Da sie eindeutig humpelte entschloss ich mich zu schießen, sobald sie frei und gut im Licht stehen würde.
Als sie 2 Schritte ins Licht machte und wieder stehen blieb, ließ ich auf ca 45m fliegen.
Die Sau rannte weit rechts an der Kanzel vorbei hangabwärts, dann schepperte es einige Male und raschelte, dann war Ruhe.
Ich rief die Ablösung an, dass ich geschoßen habe und die Sau zwischen Kanzel und Parkplatz gerannt sei. Da ich mir nicht sicher war, ob die Sau verendet, weitergeflüchtet war oder im Wundbett lag, riet ich ihm zur Vorsicht und Taschenlampe.
Ca 20min später war er da und wir gingen zum Anschuß. Tiefe Eingriffe, aber kein Schweiß. Da er auf dem Weg zur Kanzel nichts gesehen hatte, entschloßen wir uns, noch auf der Fluchtrichtung bis zum Weg, auf dem wir ohnehin zurück zum Auto mussten (alles Hochwald), zu gehen und die Umgebung abzuleuchten.
Wir gingen ca 10m hangabwärts, leuchteten rundherum ab...Und entdeckten in ca 25m einen dicken Klumpen!
Nach einer vorsichtigen Annäherung stellten wir fest, dass die Sau tot war!
Es lag ein ca 3-4jähriger Keiler mit offenem Bruch im Vorderlauf!
Daten der Erlegung:
Waffe: Remington 700 mit Leupold VX-III 3,5-10x50.
Kaliber: .30-06, Patrone: Geco.
Distanz: ca 45m, Flucht ca 40m.
Treffer Hochblatt, kein Ausschuß.
Gewicht aufgebrochen 66kg.
Leider habe ich es noch nicht gecheckt, wie man Fotos vom Computer hochlädt. Sobald ich das herausgefunden habe, folgen die Fotos!
Gruß + WH!
SteinMike