Schwarzwildschäden mitbezahlen?

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18 Apr 2017
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Hallo lieber Jagdkollegen,

Ich bräuchte euren Rat zu einem Thema.
Kurz zu mir: Ich bin Jungjäger, Student und jage seit ca. 1,5 Jahren. Jage bei einem engen Verwandten im Revier mit und habe dort einen Begehungsschein erhalten. Ich zahle keine Pacht, hab im Gegenzug auch keine Erlöse aus dem Wild. Wenn der Pächter keinen Absatz für das Wild hat, da kümmere ich mich unentgeltlich ums Zerlegen und die Vermarktung. Für die Gelegenheit dort zu jagen helfe ich zusätzlich Brechschäden auf den Wiesen händisch zu beseitigen oder auch mal eine Kanzel zu stellen.

Vor kurzer Zeit hat eine größere Rotte Sauen in dem Revier eine 1,5 ha große Wiese komplett zerlegt. Der Eigentümer hat sich einen Spezialmulcher organisiert, weil es händisch nicht mehr zu meistern war. Für die Kosten müssen logischerweise die Jagdpächter aufkommen. Hintenrum habe ich mitbekommen, dass ich mich evtl. mit schätzungsweise 200-250 € daran beteiligten sollte, zu mir direkt gesagt wurde jedoch nichts. Ich rechne aber damit, dass er auf mich zukommt und mich auffordert daran mitzubeteiligen.

Wie schätzt ihr die Situation ein?
Ich will mich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und logischerweise muss ich die Regeln in dem Revier aktzepieren, wenn das gefordert wird. Aber habe ich das Recht da gegenteiliger Meinung zu sein? Was aus dem Mund kommt kann man nicht so schnell wieder rückgängig machen, deswegen brauche ich ein paar fundierte Meinungen erfahrener Jäger, die vielleicht solche Situationen schonmal erlebt haben.

Ich bin zumindest der Meinung, dass ich nicht gezwungen bin mich dort direkt finanziell zu beteiligen. Ich zahle keine Pacht, hab also nichtmal eine Möglichkeit wesentliche Erlöse aus dem Revier zu erzielen um das Geld wenigstens ansatzweise wieder reinzuholen. Ich weiß, jagen ist kein günstiges Hobby. Aber als Student sieht der Blickwinkel doch nochmal ein bisschen anders aus, wenn man nicht gerade X Summen nebenher ansparen kann. Mal abgesehen davon, dass ich meist nur in den Semesterferien Zeit für dieses Hobby hab. Oder seht ihr es im Bereich meiner Zuständigkeit dafür gleichermaßen wie alle anderen aufkommen zu müssen?

Was meint ihr dazu?

Wmh
 
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Hallo lieber Jagdkollegen,

...Hintenrum habe ich mitbekommen,...rechne aber damit, dass er auf mich zukommt und mich auffordert daran mitzubeteiligen.
Wmh

Hallo,
Hintenrum ist immer Mist!
Geh auf ihn zu und frage ihn ganz direkt was los ist und erklär ihm deinen Standpunkt.
Wenn im Hintergrund irgendwas köchelt ist das nicht gut.
Gibt früher oder später immer Krach.
 
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Wenn ich es richtig verstehe, dann hilfst Du bei der Bejagung von Schwarzwild, das wiederholt „Wildschäden“ verursacht. Du hilfsg hin und wieder bei der Beseitigung von Grünlandschäden, also drehst did Wiesenplacken wieder zurück.
Erlegtes Wild musst Du abgeben, hast also keinen „Nutzen“.
Da fände ich es schon ziemlich verwegen, wenn man von so einem „Helfer“ Geld für die Wildschadenbeseitigung oder die Wildschadenzahlungen verlangen würde.
Aber nichts ist unmöglich und Neid unter Jägern gut verbreitet.
Wenn sie Dich raus schmeissen, dann geh’ zum nächsten Forstamt und frag’ einfach nach Abschussgebühren für Reh- oder Schwarzwild oder was auch immer, dann hast Du mit Wildschadenzahlungen oder Hochsitzbau etc nichts am Hut.
Gruss, DKDK.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Nun wenn der Pächter ein enger Verwandter ist, wenn ich das richtig verstanden habe, würde ich hingehen und fragen ob da was drann ist was du gehört hast.
 
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Ich würde abwarten ob der Pächter was zu dir sagt und um welche Summe es sich dreht, und dann mal sehen, das du kein Geld rausbekommst nun - das ist bei den meisten so und das du nix bezahlen must ist bei vielen nicht so, und auf das Geschwätz hintenrum kannste pfeifen. Wenn Du seit 1,5 Jahren dort für Umme jagen kannst sollten dich 200,- € nicht umbedingt Abschrecken, außer du pfeifst tatsächlich aus dem letzen Loch, und dafür wird dein Pächter dann Verständnis haben außer ihm geht es gleich:LOL:
 
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Abwarten und Tee trinken!

Ja nach Lust und Laune kann es dann halt bei Meinungsverschiedenheiten dazu kommen, dass Du dann deinen Begehungsschein los bist oder nicht. Verwandtschaft reagiert manchmal auch nicht rational.

Daher unbedingt erstmal abwarten und sich gut überlegen was man sagt oder macht.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
So siehts aus, zumindest hier in der Gegend, wäre dies der seltenste Fall, da steht eher ne 1 mit 000 vor wenn es günstig ist...........
 
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Ein Jagdrevier ist soo teuer, wenn man mal alles zusammen rechnet (Pacht, BG, Hochsitze, Jagdessen, Wildäcker, Fahrtkosten, Futter, Pflanzungen, Wildschäden, etc. ec.), also da muss man nicht anfangen, einen Studenten wg. 200 Euro nachträglich anzugehen.

Wenn ich das Geld denn unbedingt brauchen würde, dann würde ich alle Jäger des Reviers zusammentrommeln und mal vorstellen "Wir haben jetzt xxx Euro an Wildschaden gehabt. Dieses Mal übernehme ich das, aber für die Zukunft müssen wir eine Regel finden, wie sich jeder nach seinen Möglichkeiten daran beteiligt."
 
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Ein Jagdrevier ist soo teuer, wenn man mal alles zusammen rechnet (Pacht, BG, Hochsitze, Jagdessen, Wildäcker, Fahrtkosten, Futter, Pflanzungen, Wildschäden, etc. ec.), also da muss man nicht anfangen, einen Studenten wg. 200 Euro nachträglich anzugehen.

Wenn ich das Geld denn unbedingt brauchen würde, dann würde ich alle Jäger des Reviers zusammentrommeln und mal vorstellen "Wir haben jetzt xxx Euro an Wildschaden gehabt. Dieses Mal übernehme ich das, aber für die Zukunft müssen wir eine Regel finden, wie sich jeder nach seinen Möglichkeiten daran beteiligt."


Das sehe ich völlig anders, nicht weil ich Pächter bin, sondern schon immer.
Wenn ich etwas unentgeltlich nutzen darf ( in diesem Fall der TS die Jagd eines Verwandten ) und es dort zu aussergewöhnlichen Aufwendungen kommt, würde ich, von mir aus, eine Beteiligung anbieten. Ich kenne nicht die Möglichkeiten des TS, aber in der Diskussion waren keine "Unsummen". Mir ginge es ums Prinzip!
 
G

Gelöschtes Mitglied 2356

Guest
Wenn der Jagdpächter eine Jagd pachtet ist er auch für den Wildschaden verantwortlich,
es sei denn es wurde vorher mit denen die mit gehen oder den Jagdgenossen etwas anders abgesprochen.
Hinterher Geld einsammeln zu wollen sieht für mich so aus als hat da jemand gepachtet der sich das nicht leisten kann.
Ja ich weis es gibt oft eine Erwartungshaltung von den Pächter, man gibt ja schließlich eine Jagdmöglichkeit.
Und vor lauter Dankbarkeit wird dann erwartet sich am Wildschaden zu beteiligen.
Grundsätzlich sollte man voher klären was es kostet dann kommt auch kein Verdruss auf.
 
G

Gelöschtes Mitglied 20170

Guest
Das sehe ich völlig anders, nicht weil ich Pächter bin, sondern schon immer.
Wenn ich etwas unentgeltlich nutzen darf ( in diesem Fall der TS die Jagd eines Verwandten ) und es dort zu aussergewöhnlichen Aufwendungen kommt, würde ich, von mir aus, eine Beteiligung anbieten. Ich kenne nicht die Möglichkeiten des TS, aber in der Diskussion waren keine "Unsummen". Mir ginge es ums Prinzip!
So etwas gehört aber im Vorraus vereinbart.
Es gehört sich nicht im nachhinein dann mit Wildschadensforderungen anzutanzen, wenn ich vorher dem Begeher eine KOSTENLOSE Jagdmöglichkeit gegeben habe!
Würde hier auch keinem einfallen.
Ich bin (noch) kein Pächter, aber im Nachhinein würde mir dass schon anstandshalber nie einfallen.

Der Pächter hier könnte maximal den TS fragen ob dieser freiwillig mitzahlen würde - in der Situation des Begehers hier würde ich das freiwillig dann auch tun.
 
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Lies einfach meinen Beitrag noch mal in Ruhe. Ich schrieb, was ich im Falle aussergewöhnlicher Aufwendungen tun würde, nämlich mich im Rahmen meiner Möglichkeiten beteiligen und so dem Pächter beistehen.
Da würde, wahrscheinlich, der Wille (das Angebot) mehr zählen als die Summe?
 
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