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Als ich nur Cineschoot gelesen habe und er selber schon sagt was er im Lauf gefunden hat!Sehr interessant, das zu lesen.
Wegen des nickelplattierten Geschosses: ich verstehe grundsätzlich nicht, warum man sowas in den Lauf packt. Auch die Cineshot mit der Zinnauflage läßt man besser stehen.
Der Ärger ist in vielen Fällen, dass die Ablagerungen nur bedingt, manchmal gar nicht rauskommen, ohne "Gewalt" anzuwenden. Robla MIL könnte über Nacht einwirkend, helfen. An der Verfärbung wird man das aber auch nicht erkennen, sondern lediglich durch Inspektion des Laufs per Kamera/Endoskop.
Wenn ich sowas habe/hätte, gäbe es einen Ablaufplan, der in etwa so aussieht:
- Lauf reinigen
- Lauf per Isopropanol vor dem ersten Schuß entfetten
- Knifte auseinanderbauen und kontrollieren, ob sich da grober Unfug breit macht. Sind die Bettungsmaterialien RISSFREI (ich hab da meine Erfahrung!), ist die Bettung sauber ausgeführt, liegt das Material sauber im Schaft und ist FEST damit verbunden? Ist der Bettungsausschnitt wirklich passend? Ich hab schon gesehen, daß zwar "was reingeschmiert wurde", das aber irgendwie keinerlei sauberen Kontakt zum Rückstoßstollen des Systems hatte. Dann ist die Bettung sinnlos. Genauso verhält sich das, wenn in HOLZ gebettet wurde, ohne daß da mindestens ringsrum 2-3mm Bettungsmasse eingebaut ist. Bei ner 700er war einfach eine Ausfräsung im Schaft, und rein mit dem System. Die meisten schossen, aber nicht jede.
- Rückbau des Systems in den Schaft. Den Hersteller ggf. kontaktieren, ob es eine REIHENFOLGE beim Anziehen gibt (is bei der Atzl z.B. so) und das Ganze per DREHMOMENTschrauber. Nicht das geeichte Handgelenk!. In den meisten Fällen sind 6Nm bei M5 und M6 Schaftschrauben vorgesehen, was ich über die Jahre habe sammeln können. Auch hier: die Reihenfolge und das stetig aufbauende Drehmoment beim Anziehen der Schrauben ist entscheidend. Es bringt nichts, vorne anzuziehen bis der Schrauber auslöst, und dann hinten. Immer gleichmäßig anziehen und dann in der gegebenen Reihenfolge schließlich das erforderliche Drehmoment aufbringen
- Liegt der Lauf frei im Schaft? Mindestens mal 1-2mm ringsrum. Bei dünnem Lauf eher mehr, siehe auch Jan´s Grafik. Da geht was!
- Montage reinigen, dass die Kontaktflächen sauber sind
- Montage drauf, kontrollieren, daß sie sauber "zieht", nicht verkantet ist, nirgends aufliegt (z.B. an der Kimme). Bei Pica: DREHMOMENT anwenden! zumindest mal für den Test. Bin Fan der Recknagel.
- Munition auf Beschädigung kontrollieren. Defekte Spitzen sind nicht schön.
- ==> Patrone einrepetieren und wieder rausrepetieren und PRÜFEN! Passiert eine Beschädigung beim Repetieren, weil z.B. der Einlaßwinkel ins Lager nicht paßt? Hakt es beim Repetieren, wenn die Patrone quasi aus dem Magazin gelupft ist? Das wäre ein erster Hinweis. Ggf. verschiedene Geschoßformen testen.
- Beste Auflagebedingungen herstellen. Benchrestauflagen sind da sicherlich von Vorteil. Ich gehe davon aus, daß sauberes Schießen bekannt ist. Also z.B. Nichtschußhand weg vom Vorderschaft, keine Hand am ZF...und so weiter. Bin lange genug auf Ständen, um zu sagen, daß das immernoch sehr häufig anzutreffen ist.
- Und noch ein Hinweis zur Munition: sofern möglich, einmal den Radialschlag messen. Wenn da Abweichungen, sagen wir über 5/100 auftreten, sind die bei sonst präziser Büchse/Munitionskombination definitiv auf der Scheibe sichtbar. Meist um ~4, 5cm. Wer das nicht glaubt, kann das selbst mal testen, indem die Munition ausgemessen und gruppiert wird. Die "0 und bis 4/100" laufenden schießen und dann mal die gemessenen Ausreißer. Das ist sehr interessant ;-)
- Tja, und dann anfangen, Löcher zu schießen...
Ich kann das einfach nicht verstehen wozu die gut sein soll! Wenn ich billige Mun für Kino kaufe dann den pracktischen Würfel 50Stk. S&B. Aber jeder wie er mag. Ich verstehe nur nicht warum hier einige zum Thema Laufreinigung so eine Wissenschaft draus machen und sich dann solche Patronen durch den Lauf jagen. Kläre mich bitte einer auf wozu das gut ist?