Täter war Jäger: „Kein Grund für eine Debatte“

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NACH MORD UND SELBSTMORD IN MOOSKIRCHEN / STEIERMARK​

Täter war Jäger: „Kein Grund für eine Debatte“​


Quellehttps://www.krone.at/3023066

Einen Tag nach der Bluttat in Mooskirchen sucht die ganze Region eine Erklärung. Der mutmaßliche Täter war Jäger, hatte also eine Waffe zu Hause. Für Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof ist das jedoch „kein Grund für eine Debatte“, wie er im Interview mit der „Krone“ erklärt.


„Krone“:Herr Franz Mayr-Melnhof, der mutmaßliche Todesschütze von Mooskirchen war Jäger.
Franz Mayr-Melnhof: Und da darf ich Sie gleich stoppen: Er war vielleicht Jäger. Er war darüber hinaus aber vermutlich auch Steirer, Pensionist, Familienvater, vielleicht Busfahrer. Mir ist nicht klar, warum man das jetzt so herausstreichen müsste.
Weil ein Jäger, im Unterschied zu den meisten anderen Steirern, Pensionisten, Busfahrern, eine Waffe führen und legal daheim haben kann.
Dann verweise ich auf die Statistiken: Gewaltverbrechen, an denen Jäger beteiligt sind, liegen im absoluten Promillebereich. Wenn etwas passiert, dann ist das mit illegalen Waffen, die davor weiß Gott auf welchem Schwarzmarkt besorgt worden sind.
Gewaltverbrechen, an denen Jäger beteiligt sind, liegen im absoluten Promillebereich.

Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof
Fakt ist, dass Jäger legal Waffen besitzen können. Eine Riesenverantwortung. Wie wird überprüft, ob sie psychisch dazu überhaupt in der Lage sind?
Wenn jemand unter 18 Jahre alt ist, gibt es vor der ersten Jagdprüfung einen Psychotest und ein Gutachten. Wenn jemand über 18 ist, fällt ein solches Verfahren weg, weil der Anwärter ohnehin zum Amtsarzt muss. Und dieser Mediziner auffällige Menschen herausfiltert und folglich zu einem Gutachter schickt.

Wie werden Waidmänner dann im Laufe der Jahre weiter überprüft?
Diese Überprüfung beschränkt sich auf Aufsichtsjäger, die alle fünf Jahre zum Amtsarzt müssen und eben bei Auffälligkeiten zu einem Spezialisten geschickt werden.

Für andere gibt es dann lebenslang gar keine Überprüfungen mehr?
Für sie gilt wiederum: Bei Auffälligkeiten, die etwa durch Aufsichtsorgane festgestellt werden, wird sofort reagiert.

Reichen die geltenden Bestimmungen aus?
Wir müssen diesen schrecklichen Einzelfall jetzt nicht als Aufhänger für eine Debatte nehmen. denn eine solche ist nicht nötig. Unser Waffengesetz ist sehr streng und ausreichend.
 
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Waffengesetzverschärfungen werden gerne in Angriff genommen, weil es das Sicherheitsbedürfnis der Bürger befriedigt. Der Normalbürger kennt keine Waffen, braucht keine Waffen und hat Angst vor Waffen. Weil Normalbürger keine Waffen braucht, braucht sie auch kein anderer. Er kennt die tatsächlich geringe Gefahr von legalen Waffen nicht und sie ist ihm auch egal. Hauptsache es wird etwas Aktionismus gezeigt! Gefühl schlägt Realität.
 
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was für mich zwischen den Zeilen als "aha" Info hängenbleibt, ist die Tatsache dass offenbar alle Waffenkäufer in Österreich zum Psychologen bzw Amtsarzt gehen müssen.

Wenn Leute durch Schläge, Tritte, Steine, Gift, Auto absichtlich umgebracht werden, findet doch auch keine Debatte über das Testwerkzeug statt.
bei Schwert, Messer (momentan eh state of the Art..) oder Schusswaffe wird aber dann gleich das übliche Fass aufgemacht...
 
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Eine unsinnige Diskussion um die Art des Selbsmords.

Wenn jemand Schluß machen will, kann er das auf vielerlei Art und Weise. Jemand, der sich vor einen nahenden Zug wirft, traumatisiert einen Lokführer; wer von einer Brücke springt, schädigt diejenigen, die ihn finden; wer mit dem Auto gegen den Brückenpfeiler rast, gefährdet und traumatisiert andere Verkehrsteilnehmer.

Wer sich mit Medikamenten oder Gift umbringt, reißt möglicherweise den Arzt/Apotheker/Familienangehörigen mit rein.

Mit er Waffe sieht es hinterher sicher nicht schön aus, aber es ist kurz und schmerzlos und hält die Zahl der Involvierten niedrig.

Gruß,

Mbogo
 
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Durch Mooskirchen bin ich gerade vom Zangtal / Voitsberg gefahren... war beim Kettner ein paar parcours Tauben zu schießen..
 

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