Umweltjagd im Saarland / WUH 24

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anonym

Guest
Hallo,

in der aktuellen WUH ist ein Artikel über die Umweltjagd im Saarland. Auf dem zugehörigen Photo ein zur Strecke liegender Bock welcher schon eine Stange abgeworfen hat.
icon_mad.gif


Nun erkläre mir einer den Sinn dieser Jagd.
Das hat nach meiner aktuellen Beurteilung nichts mehr mit Jagd zu tun, mir kam da der Gedanke an Ungezieferbeseitigung.
Irre ich mich ?

Was haltet Ihr davon, was sagen die Saarländer ?

Horrido
 
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Was regst Du Dich denn auf? Wenn jemand seine Böcke im Winter schießen will, soll er es doch tun. Ich schieße sie halt lieber im Sommer und freue mich am Gehörn.

Der Sinn der Jagd ist immer noch das Wildpret. Da steht der Bock im Winter der Ricke aber in nichts nach.

Solche Sätze wie, "Das hat nichts mehr mit Jagd zu tun" sind doch Blödsinn. Bloß, weil ein halb abgeworfener Bock auf der Strecke liegt. Ich hätte den auch geschossen, wenn ich als Jagdgast dabei gewesen wäre. Mal was anderes halt.

hubbert

Noch ein edit für die waidgerechte Fraktion: Bei dieser Jagd waren Böcke freigegeben, es lag also kein Schonzeitvergehen vor.

[ 19. Dezember 2005: Beitrag editiert von: hubbert ]
 
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anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von hubbert:
Was regst Du Dich denn auf? Wenn jemand seine Böcke im Winter schießen will, soll er es doch tun. Ich schieße sie halt lieber im Sommer und freue mich am Gehörn.

[ 19. Dezember 2005: Beitrag editiert von: hubbert ]
<HR></BLOCKQUOTE>

Dann heben wir bald alle Regeln und auch Traditionen auf. Dann spricht auch nichts mehr gegen Nachtsichtgeräte auf der Büchse, Abschaffung der Jagd- und Schonzeiten und warum eigentlich noch Jagd als Handwerk.
 
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GP,
wieso alles aufheben? Verändern, ja:
- Jagdzeit auf Rehböcke 1.5. bis 30.6. und wieder ab 15.9. bis ca. 15.01. Dann hat er auch genügend Ruhe vor uns.
Dem Bock ist es egal, ob er mit oder ohne Gehörn getötet wird!
Wieso sollte "Tradition" ein guter Grund für solch komischen Jagdzeiten sein, wie wir sie in D haben?
To
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von torfstecher:
GP,
wieso alles aufheben? Verändern, ja:
- Jagdzeit auf Rehböcke 1.5. bis 30.6. und wieder ab 15.9. bis ca. 15.01. To
<HR></BLOCKQUOTE>
Blödsinn. Man kann Böcke auch gut in der Blattzeit schießen, es gibt keinen Grund für eine Schonzeit in der Brunft. Dem Bock ists egal, wann er fällt, Hauptsache, er fällt überhaupt.

hubbert
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von GP-Pfalz:


Dann heben wir bald alle Regeln und auch Traditionen auf. Dann spricht auch nichts mehr gegen Nachtsichtgeräte auf der Büchse, Abschaffung der Jagd- und Schonzeiten und warum eigentlich noch Jagd als Handwerk.
<HR></BLOCKQUOTE>

Nee. Nicht generalisieren. Ich bin garantiert kein ÖJVler, aber beim Rehwild wäre ich

1. für eine Aufhebung des Abschussplans. Der Abschuss soll sich nur nach den Vorstellungen des Grundstückeigentümers richten. In Feldrevieren braucht es ja eh keinen Plan.

2. für eine Verlängerung der Jagdzeit auf Böcke. Der Jäger soll die Böcke dann schießen, wenn er es für richtig hält. Der ÖJV-Anhänger kann dann im Winter einen Bock nach dem anderen schießen und sich dabei ökologisch korrekt vorkommen, der "gemeine DJV-Trophäenjäger" kann dies weiterhin im Sommer tun und sich am Gehörn erfreuen.

Jagd bleibt trotzdem ein Handwerk und Spaß macht es auch dann.

Und frag mal einen Schweißhundeführer, ob er nicht vielleicht den Einsatz von Nachtzielgeräten befürwortet. Ob man jetzt mit behördlicher Genehmigung mit der Taschenlampe die Sauen schießt, wie in RLP, oder ob man es mit dem Nachtzielgerät tut: Die Chance, das richtige Stück aus der Rotte sicher zu erlegen, ist mit dem Nachtzielgerät ungleich höher. Was soll daran also nicht waidgerecht sein? Und jetzt komm mir nicht mit: "Dann sitzt man ja jeden Abend draußen, unabhängig vom Licht und beunruhigt ständig das Revier."

Jagd entwickelt sich weiter. Walter Frevert hat auch mal gesagt, dass Schießen mit einer Büchse mit Zielfernrohr keine Jagd mehr ist...eine damals verbreitete Meinung. Aber die Zeiten ändern sich und die Jagd auch.

hubbert
 
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anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von GP-Pfalz:


Dann heben wir bald alle Regeln und auch Traditionen auf. Dann spricht auch nichts mehr gegen Nachtsichtgeräte auf der Büchse, Abschaffung der Jagd- und Schonzeiten und warum eigentlich noch Jagd als Handwerk.
<HR></BLOCKQUOTE>

Du wirfst da was gewaltig durcheinander
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Weil die Saarländer handwerklich jagen, liegen da Böcke. So wird ein Schuh draus!
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Klaus

[ 19. Dezember 2005: Beitrag editiert von: Klaus Maylein ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von GP-Pfalz:
Nun erkläre mir einer den Sinn dieser Jagd.
Das hat nach meiner aktuellen Beurteilung nichts mehr mit Jagd zu tun, mir kam da der Gedanke an Ungezieferbeseitigung.
<HR></BLOCKQUOTE>

In Luxemburg machen sie das auch und das schon lange.
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Diese Schweine !!!
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gopher, der das nicht wirklich tragisch findet
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von GP-Pfalz:


Dann heben wir bald alle Regeln und auch Traditionen auf. Dann spricht auch nichts mehr gegen Nachtsichtgeräte auf der Büchse, Abschaffung der Jagd- und Schonzeiten und warum eigentlich noch Jagd als Handwerk.
<HR></BLOCKQUOTE>

Und in den 20ern und 30ern des letzten Jahrhunderts war auch noch das Zielfernrohr unwaidmännisch ...
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von torfstecher:
... Verändern, ja:
- Jagdzeit auf Rehböcke 1.5. bis 30.6. und wieder ab 15.9. bis ca. 15.01. Dann hat er auch genügend Ruhe vor uns.
...
<HR></BLOCKQUOTE>

Und was besseres fällt dem ÖJV nicht ein? Wir jagen schon seit Ewigkeiten (bevor es den ÖJV-BW überhaupt gab) nach Intervalljagdgrundsätzen. Aber mir von Berlin oder Stuttgart die Intervalle vorschreiben zu lassen, werde ich bis auf's Messer bekämpfen. Da ist grad BW landschaftlich zu unterschiedlich (gebirgigstes Land in .de - nicht etwa Bayern) und auch Rüchsichtnahme auf jährlich schwankende Vegetationsperioden wäre nicht mehr möglich! Ihr spielt damit direkt den Wohnzimmerjägern ins Blatt, die eh keine Ahnung haben, wann Wild läuft und wann nicht. Volltrottel!!!!!!


Und eine Verkürzung auf den 15.01 ist schon gleich garnicht akzeptierbar! Ab Mitte Januar laufen die Rehe bei uns wieder. Von November bis Mitte Januar geht es nur über Zwangsbeunruhigung. Und verdammt noch mal: Das Jagdrecht ist ein Eigentumsrecht. Werden Jagdzeiten eingeschränkt, schränkt ihr meines Vaters Eigentumsrecht ein. Der hat zwar kein jagdliches Interesse, aber in BW würde eine Verkürzung der Jagdzeiten an der inzwischen sensibiliserten Fraktion der Eigenjagdbesitzer und des Verbandes der Grundbesitzer eher scheitern als vor ein paar Jahren noch in Bayern. Aber irgendwann werden sowohl die Phantasien des ÖJV-Bayerns (und falls sich jetzt auch noch der ÖJV-BW hinter die Zwangsintervalljagdwünsche stellt, auch deren) als auch die der LJVs von multiplen Klagen der Grundbesitzers vom BVG eingekocht!
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Sowohl die ÖJVs als auch die LJVs diskutieren über das Jagdrecht als wäre es ihres. Das Jagdrecht gehört aber dem Grundeigentümer und der Großteil der Mitglieder beider Vereine sind nur Nutznießer desselben. Der übliche Irrsinn in .de erlaubt es, daß die Nutznießer über die Köpfe der Rechtsinhaber hinweg sogar politisch beachtet über deren Rechte (und entsprechende Werte) diskutieren!
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Ihr angeblich für die Eigentümer redenden von allen Seiten gehört alle miteinander im hohen Bogen rausgeschmissen! Wir brauchen keinen enteigneten aus der Jagdnutzung die Gesamtnutzung okkupierenden "Jagdherren". Aber genauso wenig brauchen wir sozialisiernde rousseausche Robespierre etc.
Euren "volonte general" dürft ihr ruhig für euch behalten. Beide - verarschende der Grundeigentümer.

[ 20. Dezember 2005: Beitrag editiert von: Tiroler Bracke ]
 
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anonym

Guest
Jetzt bleibt doch mal sachlich! Bei der sog. Umweltjagd waren Anfang November per Sondergenehmigung ausdrücklich Rehböcke frei! Wobei niemand gezwungen wurde, es auch zu tun! In diesem Bereich (saarl. Urwald) wird nur zweimal im Jahr gejagt, das hat doch wohl mit Ungezieferbekämpfung überhaupt nichts zu tun!
Übrigens, es war eine perfekt organisierte DJ!
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von hubbert:

Ich bin garantiert kein ÖJVler, aber beim Rehwild wäre ich

1. für eine Aufhebung des Abschussplans. Der Abschuss soll sich nur nach den Vorstellungen des Grundstückeigentümers richten. In Feldrevieren braucht es ja eh keinen Plan.

2. für eine Verlängerung der Jagdzeit auf Böcke. Der Jäger soll die Böcke dann schießen, wenn er es für richtig hält. Der ÖJV-Anhänger kann dann im Winter einen Bock nach dem anderen schießen und sich dabei ökologisch korrekt vorkommen, der "gemeine DJV-Trophäenjäger" kann dies weiterhin im Sommer tun und sich am Gehörn erfreuen.
<HR></BLOCKQUOTE>

Diesem Teil deines Postings stimme ich im Großen und Ganzen zu. Dem Bock ist es schliesslich egal ob er im Sommer- oder Winterhalbjahr gestreckt wird. Und warum soll jemand der sich ansonsten an einer guten Trophäe freut nicht doch die Möglichkeit haben einen schwachen Jährling auch noch im Dezember der Wildbahn zu entnehmen?
Dafür würde ich allerdings für eine Verkürzung der Jagdzeit auf Rehwild insgesamt plädieren, ab 31. Dez. Sollte „Hahn in Ruh“ sein.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von hubbert:

Und frag mal einen Schweißhundeführer, ob er nicht vielleicht den Einsatz von Nachtzielgeräten befürwortet. Ob man jetzt mit behördlicher Genehmigung mit der Taschenlampe die Sauen schießt, wie in RLP, oder ob man es mit dem Nachtzielgerät tut: Die Chance, das richtige Stück aus der Rotte sicher zu erlegen, ist mit dem Nachtzielgerät ungleich höher. Was soll daran also nicht waidgerecht sein? Und jetzt komm mir nicht mit: "Dann sitzt man ja jeden Abend draußen, unabhängig vom Licht und beunruhigt ständig das Revier."
<HR></BLOCKQUOTE>

Nun ja, ich persönlich bin kein Freund der Nachtjagd, ich kann dem stundenlangen dummen Rumsitzen bei Dunkelheit an einer Futterkiste einfach nichts abgewinnen und praktiziere dies dementsprechend auch sehr selten.

Da ist der Morgenansitz am Rückwechsel wesentlich reizvoller und (fast) genauso vielversprechend. Von daher kann ich mich auch mit der Anschaffung eines Nachtzielgerätes nicht anfreunden.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von hubbert:

Jagd entwickelt sich weiter. Walter Frevert hat auch mal gesagt, dass Schießen mit einer Büchse mit Zielfernrohr keine Jagd mehr ist...eine damals verbreitete Meinung. Aber die Zeiten ändern sich und die Jagd auch.
hubbert
<HR></BLOCKQUOTE>

Jagd entwickelt sich weiter und das ist auch gut so. Doch vorsicht vor der kritiklosen Übernahme aller technischen Neuerungen.
Das regulieren von Wildbeständen vom heimischen PC aus ist wie uns die Amis gezeigt haben ja mittlerweile auch kein Problem mehr.
Zum einen viel effektiver als die veralteten Jagdmethoden, zum anderen braucht man nicht mehr in der Kälte rumzustiefeln, sondern kann bei einem Glas Rotwein in der warmen Stube bleiben.
 
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@ KLosterförster: Genau die Richtige antwort.

Es ist eben ein Naturschutzgebiet indem nur 2mal im Winter gejagt wird wann sollte man die Böcke da sonst schießen?????????
 
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Ist halt für viele schwierig sich daran zu gewöhnen, daß auch Böcke im Winter geschossen werden, mich eingeschlossen. Generell ist es egal, ob der Bock im Winter oder Sommer zur Strecke kommt. Allerdings könnte ich das nicht. Vielleicht weil ich ein Trophäenjäger bin? Aber ich jage genauso gerne auf weibliches Rehwild, was bekanntlich keine Trophäe hat. Also doch kein Trophäenjäger? Oder ist es einfach nur Tradition, die ja nicht immer was schlechtes sein muß? Oder Gewohnheit...
hubbert schrieb oben, daß der Sinn der Jagd das Wildbret sei. Bei mir ist es das nicht der alleinige Sinn, da gehört zu meinen jagdlichen Beweggründen vielmehr als nur der reine "Fleischerwerb" in Wald und Feld.
Gruß Dublette
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Dublette:
hubbert schrieb oben, daß der Sinn der Jagd das Wildbret sei. Bei mir ist es das nicht der alleinige Sinn, da gehört zu meinen jagdlichen Beweggründen vielmehr als nur der reine "Fleischerwerb" in Wald und Feld.
Gruß Dublette
<HR></BLOCKQUOTE>

Es geht darum, dass hier mancher die Tophäe des Bockes über sein Wildpret stellt. GP hatte oben gesagt, dass er diese Umweltjagd als Ungezieferbekämpfung bzw nicht als Jagd ansieht. Dabei bleibt festzuhalten, dass der Unterschied der Umweltjagd zur "normalen" Drückjagd lediglich in der Freigabe von Böcken bestand.

Wer Trophäen so überbewertet und allein darin den Sinn der Jagd sieht, hat in meinen Augen die Jagd insgesamt noch nicht verstanden. Es sollte mehr ums Wild und weniger um die Eitelkeiten des Jägers gehen.

hubbert
 

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