Waffe neu oder nicht wo finde ich einen Gutachter

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Moin Moin,

die Sache ist einvernehmlich abgeschlossen, daher möchte ich einfach wertfrei den Vorgang nochmal schildern.

Ich habe eine neue Anschütz 1782 bei egun gesehen, die mich interessiert hat.
Die Bilder bei egun sind ja manchmal schlecht, daher fragte ich den Händler
ob die Brünierung in Ordnung sei, es sah auf dem Bild komisch aus, Es kam als Antwort, ist eine Neuwaffe. Ja ok so stand es ja auch in der Verkaufsanzeige.

Ich ersteigere die Waffe, und wenn ich nicht falsch liege hat der Händler die Waffe schon losgeschickt bevor er mein Geld auf seinem Konto hatte, das habe ich auch noch nicht erlebt.

Als die Waffe ankommt feue ich mich zunächst wundere mich jedoch, dass keinerlei Dokumente bei sind, auf dem Bild bei egun waren doch noch Papiere zu sehen mit Anschützlogo, ich wühle nochmal in der Luftpolsterfolie, nix ....

Ich schaue auf die Rechnung die per emeil gekommen war, da steht zwar das Modell, aber keine Waffennummer und auch sonst nix....

Darauf hin schaue ich mir die Waffe genauer an und stellle Druckstellen vom Schraubstock am Schaft, diverse Kratzer und Montagespuren am Schaft und Montagespuren auf den Picantinny Basen fest.

Ich schreibe dem Verkäufer eine mail und erkläre den Rücktritt vom Kauf und richte mich gedanklich schon mal auf viel Stress ein.

Ca 30 min später habe ich per mail das Rücksendeetikett für Overnite im Postkörbchen, Waffe wird am nächsten Tag (gestern) abgeholt.

Bereits heute habe ich den Kaufpreis wieder auf meinem Konto.

Meine Anfrage, ob die Waffe gegen eine tatsächlich neue Waffe getauscht werden kann wird negativ beantwortet, es sei keine mehr da.

Da die Abwicklung von der Sache her schlussendlich korrekt gelaufen ist, erspare ich mir eine persönliche Wertung und möchte auch den Namen des Händlers öffentlich nicht nennen, für den Fall, dass es sich hier tatsächlich um einen unglücklichen Zufall gehandelt hat.

Vielen Dank für die hilfreichen Antworten, sollte so etwas nocheinmal passieren und weiter eskalieren weis ich jetzt das die Deva eine gute Anlaufstelle ist um ggf. eine fragwürdige Waffe beurteilen zu lassen.


Gruß

Norra
 
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Gut gelaufen. Aber Mal ehrlich, Anschütz???? Ich kannte das egun Angebot und somit den Verkäufer.
Gibt das jetzt eine gute, neutrale oder schlechte Bewertung?
 
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ich habe mich entschlossen nicht zu bewerten weil die Abwicklung letztendlich ok war, es bleibt die Tatsache das die Waffe nicht neu war, da kann es ja wohl keine gute Bewertung für geben.
 
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ich finde die Rückabwicklung vom Händler vorbildlich und würde das sogar positiv bewerten. Selbst und im Freundeskreis habe ich da schlimmere Fälle erfahren. Die Rückerstattung bis zum letzten Tag rauszögern war noch das harmloseste.
 
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Da hat wohl jemand Qualitätsware handfest angezogen...wie bekommt man Montagespuren an die Stahlbasen der 1782?

Abwicklung ist dort immer blitzschnell und gut, Ware fast immer.
 
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Moin,

noch ein Nachtrag zu Anschütz selbst, auf meine Anfrage vom letzten Jahr kurz nach Weihnachten, wie das Abzugsgewicht einzustellen sei, teilte man mir heute mit, das diese
Information exklusiv an Büchsenmacher weitergegeben werde.

Ob andere Hersteller das auch so machen weis ich nicht, da ist es aber bislang nicht notwendig gewesen den Hersteller zu befragen, weil man Informationen im Netz findet (Sako) zum Beispiel.

Bis jetzt habe ich den Markt bezüglich einer neuen oder gebrauchten Anschütz 1782 noch beobachtet, diese Beobachtungen werde ich jetzt wohl erst mal einstellen, denn das Abzugsgewicht möchte ich schon selbst einstellen können.

Gruss

Norra
 
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Ja dieses Dokument liegt mir auch vor, ich habe auch explizit gefragt ob dieses Dokument auch Gültigkeit für die 1782 hat, dies blieb jedoch unbeantwortet.
Wenn man auf egun ersteigert ist es eher fraglich ob der Händler noch kostenlos das Abzugsgewicht einstellt.
Der Büchsenmacher vor Ort würde sich das Einstellen verständlicherweise fürstlich bezahlen lassen.
Addiert man diese Kosten auf den Preis der Büchse drauf finde ich sie nicht mehr so attraktiv.
 
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ich habe mich entschlossen nicht zu bewerten weil die Abwicklung letztendlich ok war, es bleibt die Tatsache das die Waffe nicht neu war, da kann es ja wohl keine gute Bewertung für geben.
Die Waffe war scheinbar neu.
Hatte eben nur Montagespuren.
Vielleicht stand sie montiert im Geschäft.
Ändert nichts daran dass die Sache gesetzlich gesehen neu war.
 
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Das wissen wir nicht und werden wir wohl auch nicht mehr herausfinden, ich bezweifele auch das eine Waffe die bereits montiert wurde egal zu welchen Zwecken noch als Neuwaffe in den Verkehr zu bringen ist.
Und selbst wenn....hätte ich als Anbieter ja wohl darauf hinzuweisen und die Beschädigungen an der Ware auch vor dem Verkauf entsprechend zu deklarieren.

Neuwaffe mit Montagespuren z.B. und alle wäre zufrieden gewesen.

Oder ist es auch ok wenn Du Dir einen Neuwagen bestellst und der schon mal rundrum Kratzer hat ?

Und die Alufelgen beim rangieren auf dem Hof des Verkäufers schon mal kräftig am Bordstein langgeschrappt sind ?

Ich mutmaße mal nein oder ?????

PS

auf einer Seite einer RA KAnzlei steht fpgendes zu lesen:

Als fabrikneu kann eine Ware nur dann angesehen werden, wenn sie noch nicht benutzt worden ist, durch Lagerung keinen Schaden erlitten hat und nach wie vor in der gleichen Ausführung hergestellt wird (OLG Saarbrücken, Urteil vom 02.04.2014, Az.: 1 U 11/13).

Ich denke da war deutlich mehr dran als Schaden durch Lagerung, aber im Einzelfall muss wohgl jedesmal das Gericht entscheiden weil es eine glasklare Definition im juristischen Sinne nicht zu geben scheint.
 
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Ich habe nicht gesagt dass ich damit zufrieden gewesen wäre. Daher brauchst du nicht mutmaßen.
Frage mich aber auch warum jetzt der ganze Aufriss hier.
Zurückgeschickt und gut.
Passiert bei waren in Deutschland Tausendfach.
 
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Ich kenne jmd der nennt sich Büchsenmacher und der würde alles ZF und Schaft ohne mit der Wimper zu zucken ohne Schonbacken oder ähnliches in den Schraubstock packen.
Ich kenne auch BM die gehen mit dir und 2-3 Büchsen zum Schießstand und du kannst die Probeschießen. Ob das immer Vorführwaffen sind oder deine Zukünftige mit der ggf. schon mal mehr Leute geschossen haben und dann doch nicht gekauft haben (man kauft ja nur meist eine von den drei Möglichkeiten).
 
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Was soll der Aufriss….wie du es nennst….heute wollte ich nur meine Erfahrungen mit Anschütz hier öffentlich machen, damit andere für sich beurteilen können ob das der richtige Partner ist. Das muss jeder für sich entscheiden.

Ich war zunächst nach dem Vorfall entschlossen zu klären ob die Waffe neu ist bzw. legal als solche zu verkaufen ist.

Nach gründlicher Überlegung ist mir klar geworden das von einer solchen Klärung nur Dritte (wie du z. B. ) profitieren würden, weil der Händler das künftig dann wohl nicht mehr machen würde, wenn es nachweislich nicht I o war.

Nach reiflicher Überlegung war es mir aber den Aufwand nicht wert.

Und mal im Ernst, das ist doch mal eine nette Abwechslung zu einer Kaliberdiskussion.
 

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