Bestand ist hoch, sonst wären die Abschusszahlen ohne Drückjagd nicht möglich. Insellage in mitten von "Privatjagden", Zuzug ist also auch gegeben, denn ringsum laufen die Töpfe m.E. noch reichlich über.
Interessanter weise schießen die Nachbarn aber angeblich weder stark verdasselte Stücke noch so schwache Stücke (im Durchschnitt). Also entweder wandern nur die Kranken und Schwachen zu uns rein, oder es sind wirklich nur "unsere" die wir jährlich abschöpfen.
Hm - mein Kompliment, wenn man das mit so wenig Details-Kenntnis beurteilen kann.
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Hm - ein kleines Gegenbeispiel aus einem mir sehr geläufigen Revier.
An manchen Tagen habe ich ca. 150 Stück gezählt, wenn ich von meinem Standort
den Blick in alle Himmelsrichtungen schweifen ließ.
Der Abschuß lag bei ca. 15 Stück pro Jahr.
Die wurden jährlich erlegt und 5 Stück legte der Verkehr dazu.
Trotzdem wurden es nicht mehr Rehe ... .
Die Zahlen waren im Folgejahr usw. im Prinzip identisch.
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Zur Dassel selbst ... diese Problematik kenne das eigentlich nicht, außer wenn Stücke
mal extrem abgekommen sind/waren.
Achtung - jetzt kommt eine Theorie, zu der der nachhaltige, belastbare Beweis fehlt:
Zu einer Dassel-Challenge kann auch das Substrat von Biogas-Anlagen führen, aber der
kausale Zusammenhang ist anders und wird auch von der untersuchenden Einrichtung
eigentlich nicht erkannt. Im Gespräch wurde der Zusammenhang herausgearbeitet.
Die Basis bildet das Substrat einer Biogas-Anlage. Dieses wird vom Rehwild 'mitgeäst'
und kann dann zu einer Entzündung führt - vom Äser bis zum Weidloch.
Das von der Entzündung betroffene Rehwild hatte ein Dassel-Problem, wie man von den
Untersuchungsstellen kommunizierte. Die eigentliche Problematik wurde nicht erkannt.
Letztendlich war unser Ansatz zur Eindämmung, dass wir alters- und geschlechtsunabhängig
jedes Stück erlegt und entsorgt haben, das wir als betroffen im Fokus hatten.
3 Jahre lang - wir haben die Abschusszahlen um über 100% überzogen.
Ganz offiziell
dem Amt kommuniziert - mit dem Tierwohl und dem Tierschutz begründet.
Danach ist das Phänomen wie verschwunden bzw. konnte nicht mehr registriert werden.
Für mich gibt es in dem Zusammenhang nur zwei Ansätze als denkbare Begründung:
Entweder war der 'Entzündungsauslöser' verschwunden, weil sich an der 'Biogasfront' etwas
geändert hat, oder wir haben einen 'Rehwild-Blutlinie' mit erhöhter Sensibilität eliminiert.
Diese Thematik 'Dasseln' ist verschwunden, wie sie gekommen ist.
Bevor wieder jemand an Bestandsdichte denkt ...
... genau dahin fahre ich, wenn ich mal Sprünge mit 50 Stück plus sehen will.
Echt starkes Rehwild - Kitze bis 13kg, usw. ... .
Tja - die Problematik vom Verbiss hat man dort auch nicht.
Dort kann sich das Rehwild noch artgerecht bewegen.
Dort ist eigentlich kein Verbiss festzustellen.
Dort kenn man eher Schäden durch das Fegen - aber das ist eine andere Baustelle.
Zurück zur Thematik 'Waidgerchtigkeit' - subjektiv hat das damit wenig zu tun.
Dieser 'erhöhte' Abschuß ist aus der Verantwortung im Sinne von Tierschutz und Tierwohl
begründet. Nur Neid-geprägte Mitbürger können dieses nicht nachvollziehen.
Ansonsten sollte es eine Selbstverständlichkeit sein - es gehört zu unseren Pflichten als Jäger.