Welches Klappmesser ist robuster? Diefenthal oder Puma?

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Habe ich Zweifel. Mir hat es mal den linear lock vom Sebenza an dem Brustbein von einem alten Bock verbogen.
Das wiederum ziehe ich in Zweifel. Von der Lockgeometrie, den wirkenden Kräften und den Hebelverhältnissen her ist das regelrecht unmöglich. Der Integral Lock hat lediglich eine Schwäche bei negativen Schockbelastungen (selbst das wäre zu relativieren sofern der Pocket Clip montiert ist und das Messer fest in der Hand gehalten wird). Diese spezielle Konstellation in der jagdlichen Praxis herbeizuführen ist quasi unmöglich, halbwegs gesunder Menschenverstand vorausgesetzt.
Jetzt nehmen wir mal Rotwild , nie im Leben . Nur dieses Messer.
Schrieb „als Jagdmesser eingesetzt“. An Brustkorb und Schloss von Hauptschweinen und Brunfthirschen oder gar beim Hochsitzbau mühe ich mich eher selten mit einem Klappmesser ab. The right tool for the job: Für solche Arbeiten gibt es Sägen (Slinky, aber die sporadisch im Lidl für unter fünf Euro erhältlichen Klappdinger mit Backlock taugen auch) und Äxte (Gränsfors Jägerbeil) bzw. in der Wildkammer sowieso Profiwerkzeug.
Das Para Military von Spyderco.
Ist sehr stabil und leicht …
Das Military wäre perfekt.
Durchaus gute, ja sogar legendäre Taschenmesser, aber „perfekt“ ist im Kontext raue Jagdpraxis viel zu weit hergeholt. Sie sind sowieso für einen ganz anderen Zweck konstruiert. Meine Feldstudien mit ihnen habe ich schon nach relativ kurzer Zeit abgebrochen. In aller Kürze:
Das Para Military hat einen Compression Lock: Sehr stabil, relativ sicher, aber umständlich zu entriegeln und dank diverser Hohlräume (hinter dem Lock Bar, in den Löchern des Liners, zwischen Linern und G10 etc.) nach dem Aufbrechen mit Bürste, Spülmittel und heißem Wasser kaum sauber zu bekommen, vielmehr ein Fall für Druckluftkompressor und Zahnstocher.
Zerlegen wiederum ist mühsam und keine Dauerlösung, da die Verschraubung nicht dafür ausgelegt ist, die Lanyard-Hülse fest in die G10-Schalen gestanzt ist und die Schalen deshalb über diese Hülse auseinandergedreht werden müssen und nicht getrennt werden können (d.h. über kurz oder lang Bruch). Die Bronze Washer sind relativ dünn, was bei ständigem Kontakt mit Schweiß nicht unproblematisch ist. Der Customer Service von Spyderco ist bezüglich Ersatzteile sowieso speziell.
Das Military wiederum hat Nested Liners, ist ebenfalls schwierig zu säubern und von der Dimensionierung der Verschraubung her wiederum nicht fürs Zerlegen ausgelegt.

Im Übrigen ist die Klingenform beider Militarys zwar auf den ersten Blick jagdlich tauglich, weist sich beim Praxiseinsatz (und in Kombination mit dem Griff) aber als alles andere als ideal (spitz, keilförmig, relativ empfindliche Spitze, zu wenig Bauch in Kombination mit zu tief angesetzter Spitze und zu weit nach unten ragendem Griffhöcker bzw. -ende). Und von der Ergonomie her sind beide für jagdliche Einsätze sehr ungünstig gestaltet, so dass die notwendigen Hebel nicht optimal angesetzt werden können, die Griffe für manche Arbeiten am Stück zu abgewinkelt und klobig sind et cetera.
Also einfach mal das Paramilitary oder Military aus der Hosentasche kramen, wenn man Beute gemacht hat. Das offenbart den Teufel in Details.

Wer ein Spyderco explizit für jagdliche Verwendungen sucht, sollte eher jenseits von Military und Paramilitary Ausschau halten. Just to drop a few names, from the top of my head and in no particular order: Stretch, Impala (discontinued), Chinook (discontinued, but as far as I know a newer version is due to hit the market soon), Endura, Delica, Native, Starmate (first generation and just for sentimental reasons). Und, falls sich jemand wundern sollte: Das Wegner fehlt explizit in der Aufzählung, das Ocelot sowieso.
Wer ein modernes Allerweltsmesser zum Belasten auf der Jagd sucht, schaut mal bei Zero Tolerance. Carbon Griffschalen und ziemlich stabil.
Ausgerechnet mit den Carbon-Griffschalen hat ZT Probleme, weil nicht verzugsfrei dimensioniert. Dazu der Lockbar Insert, solche Feinmechanik an absolut kritischer Stelle ist an einem Jagdmesser völlig fehl am Platz. Und nicht zuletzt hat man bei ZT einen Narren an Ball Bearing Washers gefressen: Good luck cleaning those after field dressing. So ein Messer verwandelt sich in der jagdlichen Praxis binnen kurzer Zeit zu einem rostenden Schrotthaufen. Die (neuere) ZT-Produktpalette ist eben eine Ausgeburt des marketingzentrierten postmodernen Konsumismus, auf eine Zalando-Kartons schnippelnde und Youtube-Reviews drehende, urbanisierte, praxisfremde und für Marketinghypes anfällige Fangemeinde. Der firme Waidmann lässt sich davon nicht blenden.
 
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25 Jun 2015
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Ein Puma Rüdemann.:biggrin:



Deswegen bleibt es ein Einhandmesser nach §42a und bei einer Kontrolle wärest du dran.

Dann bin ich lieber einmal dran und erkläre mich als mit einem unsicheren Messer rumzulaufen und für ein fixed ist meine Jeans definitiv zu klein!
 
Y

Yumitori

Guest
@ luwesch -

wenn Du die Verbindung zur Jagd herstellen kannst, hast Du ja kein Problem mit dem § 42a - aber im Zivilzeug oder gar im Nadelstreifen... .

Es gibt vernünftige Beamte und andere - aber die Zuverlässigkeit ist auch anläßlich einer Ordnungswidrigkeit schnell in Frage gestellt.
Damit wir uns richtig verstehen - ich halte den 42a für Unfug; was nicht heisst, dass eine Ordnungsbehörde nicht viell. einen karrieregeilen Sachbearbeiter irgendwo sitzen hat.....

Versuch' doch mal, ein feststehendes Messer (bis 120mm Klingenlänge :cool:) auf dem Gürtel zu tragen und zwar im Rücken; sörtweniger, als man denken möchte.

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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21 Jan 2002
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Ne nicht Rücken, da gibt's eine Klammer dazu, dann kann man es kopfüber an der Innentasche des Sakkos aufhängen, das sieht kein Mensch.:biggrin:
 
G

Gelöschtes Mitglied 6475

Guest
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Victorinox
 
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25 Jun 2015
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Ich habe noch ein Böker Fitz neck knife, das trage ich auch gerne mit aber es geht halt nichts über einen netten kleinen Folder;)
 
Y

Yumitori

Guest
N'Abend,

mir ist schon klar, dass ich mich hiermit wieder unbeliebt mache:

Es ist ein U n d i n g und eine grobe Unverschämtheit einen Polizisten, sei es auch nur ein "Gedachter" , einen "Bullen" (ob dick oder dünn) zu nennen.
Damit es niemand missversteht: Ich bin k e i n Polizei- und auch sonst kein Beamter, aber sowas gehört sich nicht, in einem Forum nicht und im heimischen Wohnzimmer auch nicht, jedenfalls nicht, wenn man die pubertäre Phase hinter sich gelassen hat.
Ja, ich nehme es so genau - und ich finde durchaus auch, dass man die Polizei nicht immer mögen muss - aber wenn ich vonjemanden erwarte, dass er mich angemessen behandelt, dann muss ich ihm umgekehrt den erforderlichen Respekt erweisen - aber das wissen alle, die sich jetzt angesprochen fühlen, selbst, hoffe ich jedenfalls.

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 

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