- Registriert
- 12 Nov 2014
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Vergangene Woche bedurfte es wiedermal einiges an Überredungskunst, dass mich meine Frau auf den Ansitz begleitete. Zum einen hatte ich bereits drei Sauen binnen einer Woche erlegt, was die Aussichten auf Schwarzwild zumal am Abendansitz deutlich schmälerte, zum anderen hatte meine Frau Ende Juli ihren 2. Bock für heuer bereits erlegt, was dazu führte, dass sie im Gegensatz zu mir keinen mehr frei hat. Weil ich ihr besagten (und überaus guten) Bock damals hergebllattet hatte, hab ich ihr vorgeschlagen, dass sie sich ja revangieren könne. Gesagt getan, wir bezogen also gemeinsam eine offene Kanzel und hatten nur ein Gewehr dabei, weil, diesmal war ja ich dran...
Nach der üblichen Wartezeit fing meine Holde dann auch an, auf ihrem Blatter die ersten Töne in die Landschaft zu entsenden. Ich blatte normalerweise auf nenm Buchenblatt und hatte - zur Sicherheit - auch einen kleinen Buchenzweig in der Innentasche meiner Jacke. Nach den ersten Tönen war ich auch froh drum, das Gepiepse meiner Holden erinnerte eher an Bussard mit Durchfall als an brunftiges Schmalreh. Ich hab ihr versucht, den "korrekten" Fieplaut zu erklären und ihr gesagt, die Betonung auf das Ende des Tones zu legen. Die 2. Strophe folgte, allein es änderte sich nichts an dem "Geräusch". In den ersten Ton der 3. Serie sprang dann auf 80m ein Bock aus der gegenüber liegenden Dickung. Mir stand der Windfang noch reichlich offen, meine Frau kam aus Grinsen nicht mehr raus. Zumal der Bock ein heuer verschollen geglaubter Bekannter aus dem Vorjahr war. Der hatte heuer nochmal ordentlich zugelegt. Allerdings verschwand er kurz drauf wieder hinter einer Hecke. Jetzt wollte ich ihr zeigen, wie man "richtig" blattet und fingerte mir ein Buchenblatt aus der Weste. Richtig schmachtend hallte das piiiAAAH über die Wiese, allein der bock blieb unsichtbar hinter der Hecke. Die zweite Strophe sollte es richten - aber der Bock blieb wo er war. Nach reichlich 5 Minuten musste ich meine Niederlage eingestehen. Meine Frau nahm daraufhin wieder ihr Pfeifchen zwischen die Lippen und siehe da, der Bock erschien erneut. Diesmal lies er sich sogar besser ansprechen. Die Stangen handbreit über Lauscher hoch, die 6 Enden allesamt fingerlang und blitzeblank gefegt, die Stangen unten massig auf ordentlichen Rosen. Letztere standen aber immernoch deutlich sichtbar über dem Haupt und bilden eine waagrechte Linie. Entsprechend der letztjährigen Einschätzung (3 - 4jährig) mochte der Kamerad heuer 4 bis 5 Jahre sein. Im Vergleich zum letzten Jahr hatte er v.a. an der Länge der Sprossen und an den Rosen zugelegt auch schien mir die Stangen Dicker als zuvor. Mit dieser Erkenntnis glitt der Spannschieber der R8 wieder auf Frieden, soll er noch ein Jahr haben und zeigen, was aus ihm werden kann. (zudem nahm mir der Bock die Entscheidung ab und verkrümelte sich erneut in der Hecke.)
Wenig später erschien eine Geiß mit ihren Kitzen und äste sich in Richtung unseres Heimweges. Den Vorschlag meiner Frau, (der Bock ist weg, lass uns heim gehen) konnte ich damit prima entkräften, denn die drei wolte ich nicht wegtreten, zumal es grad mal 20 nach 9 war.
Es dauerte dann auch nimmer lang, da erschien auf 80m vor uns ein enzelnes Rotwildkalb. Dazu muss man wissen, das dieses Revier fern ab der Rotwildgebiete liegt. Vor mittlerweile bald 4 Jahren sind aber in der Nähe knapp 30 Stück Rotwild aus einem Gatter ausgebrochen und halten sich seither recht hartnäckig in den angrenzenden Revieren. Aufgrund der relativ häufigen Beobachtungen auch bei uns (leider nur in der Schonzeit oder/und auf weite Entfernungen) geh ich davon aus, dass die sogar mehr geworden sind. Jedenfalls sind wir im rotwildfreien Gebiet.
Das Kalb zog überwiegend verdeckt hinter einem einzelnen Baum in der Wiese auf uns zu. Da ich schon ein zwei Stücke Rotwild in anderen Revieren erlegt hab, reichte ich die Wumme an meine Frau weiter, die das Kalb noch nicht entdeckt hatte. Dafür hat sie das Alttier dahinter am Dickungsrand schon gesehen und ging auch gleich mal auf dieses in Anschlag (was ich aber zu verhindern wußte). Das Kalb kam dann auch hinter dem Baum hervor und schickte sich an, in der nächsten Hecke zu verschwinden. Der Schuss aufs Blatt ließ unverzüglich verenden, das Alttier schlug sofort um und verschwand in der Dickung. Ich gratulierte meiner Frau zu ihrem ersten Stück Rotwild und nahm dann die Waffe wieder an mich (immerhin war ja eigentlich ich heut Abend dran!). Wir blieben noch ne gute halbe Stunde bis zum Ende des Büchsenlichts sitzen (bei dem Mond wärs sogar noch etwas länger gegangen), aber leider kam das Stuck nicht mehr zum Kalb zurück.
Mittlerweile ist das Stück zerwirkt und in der Truhe. Vielleicht hätten wir noch etwas warten sollen, ob nicht noch ein Hirschchen (Spießer/6er/8er) dabei gewesen wär, aber ich denke, als erstes Stück Rotwild darfs auch gern mal n Kalb sien, dann kann sich die Jungjägerin auch noch steigern.
Nach der üblichen Wartezeit fing meine Holde dann auch an, auf ihrem Blatter die ersten Töne in die Landschaft zu entsenden. Ich blatte normalerweise auf nenm Buchenblatt und hatte - zur Sicherheit - auch einen kleinen Buchenzweig in der Innentasche meiner Jacke. Nach den ersten Tönen war ich auch froh drum, das Gepiepse meiner Holden erinnerte eher an Bussard mit Durchfall als an brunftiges Schmalreh. Ich hab ihr versucht, den "korrekten" Fieplaut zu erklären und ihr gesagt, die Betonung auf das Ende des Tones zu legen. Die 2. Strophe folgte, allein es änderte sich nichts an dem "Geräusch". In den ersten Ton der 3. Serie sprang dann auf 80m ein Bock aus der gegenüber liegenden Dickung. Mir stand der Windfang noch reichlich offen, meine Frau kam aus Grinsen nicht mehr raus. Zumal der Bock ein heuer verschollen geglaubter Bekannter aus dem Vorjahr war. Der hatte heuer nochmal ordentlich zugelegt. Allerdings verschwand er kurz drauf wieder hinter einer Hecke. Jetzt wollte ich ihr zeigen, wie man "richtig" blattet und fingerte mir ein Buchenblatt aus der Weste. Richtig schmachtend hallte das piiiAAAH über die Wiese, allein der bock blieb unsichtbar hinter der Hecke. Die zweite Strophe sollte es richten - aber der Bock blieb wo er war. Nach reichlich 5 Minuten musste ich meine Niederlage eingestehen. Meine Frau nahm daraufhin wieder ihr Pfeifchen zwischen die Lippen und siehe da, der Bock erschien erneut. Diesmal lies er sich sogar besser ansprechen. Die Stangen handbreit über Lauscher hoch, die 6 Enden allesamt fingerlang und blitzeblank gefegt, die Stangen unten massig auf ordentlichen Rosen. Letztere standen aber immernoch deutlich sichtbar über dem Haupt und bilden eine waagrechte Linie. Entsprechend der letztjährigen Einschätzung (3 - 4jährig) mochte der Kamerad heuer 4 bis 5 Jahre sein. Im Vergleich zum letzten Jahr hatte er v.a. an der Länge der Sprossen und an den Rosen zugelegt auch schien mir die Stangen Dicker als zuvor. Mit dieser Erkenntnis glitt der Spannschieber der R8 wieder auf Frieden, soll er noch ein Jahr haben und zeigen, was aus ihm werden kann. (zudem nahm mir der Bock die Entscheidung ab und verkrümelte sich erneut in der Hecke.)
Wenig später erschien eine Geiß mit ihren Kitzen und äste sich in Richtung unseres Heimweges. Den Vorschlag meiner Frau, (der Bock ist weg, lass uns heim gehen) konnte ich damit prima entkräften, denn die drei wolte ich nicht wegtreten, zumal es grad mal 20 nach 9 war.
Es dauerte dann auch nimmer lang, da erschien auf 80m vor uns ein enzelnes Rotwildkalb. Dazu muss man wissen, das dieses Revier fern ab der Rotwildgebiete liegt. Vor mittlerweile bald 4 Jahren sind aber in der Nähe knapp 30 Stück Rotwild aus einem Gatter ausgebrochen und halten sich seither recht hartnäckig in den angrenzenden Revieren. Aufgrund der relativ häufigen Beobachtungen auch bei uns (leider nur in der Schonzeit oder/und auf weite Entfernungen) geh ich davon aus, dass die sogar mehr geworden sind. Jedenfalls sind wir im rotwildfreien Gebiet.
Das Kalb zog überwiegend verdeckt hinter einem einzelnen Baum in der Wiese auf uns zu. Da ich schon ein zwei Stücke Rotwild in anderen Revieren erlegt hab, reichte ich die Wumme an meine Frau weiter, die das Kalb noch nicht entdeckt hatte. Dafür hat sie das Alttier dahinter am Dickungsrand schon gesehen und ging auch gleich mal auf dieses in Anschlag (was ich aber zu verhindern wußte). Das Kalb kam dann auch hinter dem Baum hervor und schickte sich an, in der nächsten Hecke zu verschwinden. Der Schuss aufs Blatt ließ unverzüglich verenden, das Alttier schlug sofort um und verschwand in der Dickung. Ich gratulierte meiner Frau zu ihrem ersten Stück Rotwild und nahm dann die Waffe wieder an mich (immerhin war ja eigentlich ich heut Abend dran!). Wir blieben noch ne gute halbe Stunde bis zum Ende des Büchsenlichts sitzen (bei dem Mond wärs sogar noch etwas länger gegangen), aber leider kam das Stuck nicht mehr zum Kalb zurück.
Mittlerweile ist das Stück zerwirkt und in der Truhe. Vielleicht hätten wir noch etwas warten sollen, ob nicht noch ein Hirschchen (Spießer/6er/8er) dabei gewesen wär, aber ich denke, als erstes Stück Rotwild darfs auch gern mal n Kalb sien, dann kann sich die Jungjägerin auch noch steigern.
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