Der Unterschied ist leicht zu erkennen, nämlich, daß hier Nahrungsmittel gewonnen werden, unabhängig davon, ob sich nebenbei noch jemand an den Knochen aufgeilt und dafür einen Haufen Knete unter die Leute bringt.
Um die Nahrungsmittel geht es denen aber nicht, die nach Ungarn fahren. Sie folgen also den gleichen Motiven wie die Fliegenfischer, die sich an ein slowenisches Trophäengewässer begeben- sind mithin unter "moralischen" Gesichtspunkten gleich zu bewerten. Der Vorgang des Beutemachens als solcher und sein Abschluss setzt bei der Jagd (Ortega y gasset) den Tod der Beute zwingend voraus, beim Fischen aber NICHT. Das ist zwar ein moralphilosophisch anderes Feld, will aber auch berücksichtigt werden.
Wir (Jäger) sind die Guten und die Releaser die Bösen ist jedenfalls intellektuell zu schlicht gestrickt.;-)
Wenn Catch & Release wirklich wie es überall behauptet wird in Deutschland vollständig verboten ist, wie begründet sich das Verbot das in Deutschland?
Ein direktes Verbot gibt es nicht. Das Tierschutzgesetz besagt, dass man keinem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen oder Leiden zufügen darf. Sportangeln" ist bei uns nicht als vernünftiger Grund gerichtsfest, Nahrungserwerb schon. Also muss man den maßigen Fisch entnehmen und aufessen oder aufessen lassen-wenn man nicht "kreative" Hegemaßnahmen findet, die die Entnahme auf wenige Fälle beschränkt.
Fakt ist: (Das bezieht sich auf Fly-only-Gewässer)
1. Wenn man einer größeren Zahl von Anglern sogenannte Trophäengewässer zugänglich machen möchte- und nicht nur den Superreichen-kommt man aus naheliegenden Gründen nicht um Besatz + catch and release herum.
2. In Zeiten des heiligen Vogels Kormoran kann man bestimmte (z.B. Äschenpopulationen) Fischpopulationen nur mit Hilfe zahlungsfreudiger Angler erhalten. Die kommen aber nur, wenn sie etwas (Größeres) fangen können in der erforderlichen Anzahl- womit wir dann wieder bei der Notwendigkeit von Catch and release sind.
3. Namentlich an österreichischen Gewäsasern leben ganze Hotels einschließlich der Bediensteten davon, dass an ihren Strecken zahlende Fliegenfischer fischen, die man nur zufriedenstellen kann, wenn Landschaft, Gewässer und Fischbesatz stimmen. Und da man nicht alle zwei Tage neue Fische ins Gewässer kübeln kann, sondern auch die Population unter möglichst natürlichen Bedingungen sich vermehren lassen möchte ist c.and r. erforderlich.
Diese Zusammenhänge muss man sehen-ob sie einem gefallen oder nicht.
Wie man dagegen am heimischen Baggersee verfährt, ist eine völlig andere Nummer.