"Wildschweine außer Kontrolle"

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Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Was soll ein Schießsnachweis erreichen? Hessen-Forst hat den bei uns ja schon Zeit Jahren, sind deshalb die Schüsse besser geworden? Auf den Forstjagden wo ich bin, NEIN!
Ein Förster hier hat sich seine private Gruppe für seine Mais und DJ aufgebaut, regelmäßig Schiesskino, in der Saison alle 4 Wochen, nur Bekannte, jeder kennt jeden, neue Leute können gerne dazu kommen, gehen auch gerne dann mit ins Kino, weil es einfach Spass macht. Sind bei den Leuten die damit machen die Schüsse besser geworden? Ja sehr sogar!
Dieses üben kann ich aber nur von Leuten verlangen die es auch wollen und mit Spass bei der Sache sind.
Mit Zwang würde man nur erreichen das man auf einmal keine guten Schützen mehr hat, oder man müsste dafür bezahlen das die Leute ihren Nachweis machen.

Genau das ist der springende Punkt. Ruf mal am kommenden Samstag um 8 Uhr 20 Jäger an und sag Du hast Sauen fest und sag dass um 10 Uhr Treffpunkt ist. Dann rufst Du ne halbe Stunde später die von den 20 an die zugesagt haben und sagst, die Sauen sind doch raus aber da ja eh jeder kurzfristig Zeit gehabt hätte, hast du das Schießkino reserviert und es geht auch da um 10 Uhr los.

Und jetzt kann man mal seine eigenen Kandidaten gedanklich durchgehen und abgleichen, wer am Schießkino den gleichen "Spaß" hat wie an der Drückjagd. Ich meine es ist absolut legitim von Leuten zu verlangen, die "Spaß" an Drückjagden haben auch entsprechend zu üben. Sonst endet der "Spaß" doch recht schnell wieder wenn der Schweißhund die Ernüchterung bringt...
 
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Wobei das ja alles Sachen des Jagdleiters sind. Diese Problematik kann auch kein noch so guter Schießsnachweis lösen, sondern den kann ich als Jagdleiter nur selber abstellen.

Anscheinend haben wir Land auf Land ab unfähige Jagdleiter.... denn das Geballere findet überall statt, in der Vergangenheit und auch in der Zukunft.

Die Schuld dafür auf den Jagdleiter abzuwälzen finde ich ist etwas zu einfach gedacht.

Was soll er denn tun,....wenn geballert wurde, ist das Kind doch schon in den Brunnen gefallen, soll er dann den Täter vor versammelter Mannschaft ein Schild umhängen "darf von niemandem mehr zur Drückjagd eingeladen werden"....

... diese "Helden" schlagen doch morgen bei der nächsten Jagdgesellschaft auf und murksen dort weiter.

Gruß

HWL
 
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aber da ja eh jeder kurzfristig Zeit gehabt hätte, hast du das Schießkino reserviert und es geht auch da um 10 Uhr los.
Und jetzt kann man mal seine eigenen Kandidaten gedanklich durchgehen und abgleichen, wer am Schießkino den gleichen "Spaß" hat wie an der Drückjagd.
In der Realität ist es bis zum nächsten Schießkino etwas weiter zu fahren. Die Kosten sind erheblich höher und eine Jagd ist es ganz und garnicht.

Ich bin persönlich auch der Meinung, dass man die großen Verbesserungen nicht auf dem Schießstand erzielt.
Das Treffen mit Büchse und Zielfernrohr ist kein hoher Anspruch.
Die realistische Bewertung der Situation und der eigenen Fähigkeiten, gepaart mit dem Vermögen die Erkenntnis auch anzuwenden, ist aus meiner Sicht der Schlüssel.
ICh sehe in erster Linie eben nicht das Schießproblem, sondern das Menschliche.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
@ Mantelträger: Grundsätzlich bin ich da bei Dir, man könnte es auch in "Theorie und Praxis" unterteilen. Aber dessen Handwerkszeug schon auf dem Stand nicht funktioniert, muss es nicht erst auf der Jagd testen. Dazu ist der Stand oder das Kino sicherlich mehr als geeignet, zumindest eine gewisse Basis bezüglich der Fähigkeiten zu schaffen. Angefangen vom Umgang mi der DJ Waffe an sich, über schnelle Repetieren bis hin zu sauberem Mitschwingen kann man doch einiges "theoretisch" auf dem Stand erlernen. Hier kann und darf die Drückjagd nicht als Bühne für ein Training dienen.

Und wenn diese Basis an Fertigkeiten gelegt ist, kann ich mich auf der Jagd rein auf die Bewertung der Situation konzentrieren und muss mich nicht noch um Handhabung der Waffe oder sonst was kümmern. Dazu wird der "Theoretiker" vielleicht eher mal zu dem Schluss kommen, den Finger gerade zu lassen weil ihm der ein oder andere Film im Schießkino gelehrt hat, besser auch mal den Finger gerade zu lassen. Wir haben als Gruppe im Kino schön öfters die Beobachtung gemacht, dass beim ein oder anderen gerade die ersten Schüsse nicht ganz da sitzen wo sie sollten. In der Realität läuft der Film halt nicht mehrmals durch oder es gibt pro Jagd 8-10 Chancen.
 
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Die Forderung

mehr zu üben ist schon berechtigt, es sollte aber auch dicht an der Praxis geübt werden. Für DJ heißt das, nach dem Einüben grundlegender Techniken auf den laufenden Keiler Schießkino. Und auch das ist weit von der DJ-Realität entfernt, nach 2 Stunden Anstehen bei feucht-kaltem Wetter in dicker Kleidung ist es kein Vergleich mit dünnerer Kleidung bei trockenen Umweltbedingungen und ein paar Probeanschlägen ein paar gute Treffer hinzubekommen. Von schwierigen Ständen und Schußfeld ganz zu schweigen.

Nachtsichtgeräte und andere Ansprechhilfen haben damit erst mal nix zu tun, sie sind zunächst mal weidegerechter, als der Schuß ins Dunkelgraue. Das es Reviere gibt, wo sie kontraproduktiv sind, ist unbenommen. Bei mehrmaliger Verwendung eines Saufangs wird dieser auch seine Wirksamkeit verlieren.

Gruß,

Mbogo
 
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Anscheinend haben wir Land auf Land ab unfähige Jagdleiter.... denn das Geballere findet überall statt, in der Vergangenheit und auch in der Zukunft.

Die Schuld dafür auf den Jagdleiter abzuwälzen finde ich ist etwas zu einfach gedacht.

Was soll er denn tun,....wenn geballert wurde, ist das Kind doch schon in den Brunnen gefallen, soll er dann den Täter vor versammelter Mannschaft ein Schild umhängen "darf von niemandem mehr zur Drückjagd eingeladen werden"....

... diese "Helden" schlagen doch morgen bei der nächsten Jagdgesellschaft auf und murksen dort weiter.

Gruß

HWL
Also bei uns wird man eingeladen und wer Scheisse baut wird nicht mehr eingeladen. Spezialisten die Scheisse bauen sortiert das System, jeder kennt fast jeden, eigendlich sehr erfolgreich aus. Wenn ich auf eine DJ gehe und da fällt einer durch gute und erfolgreiche Teilnahme auf, nehme ich auch gerne Kontakt zu diesem auf, genau so wie mir ein schlechter Schütze gerade bei kleinen Jagden auffällt und das nächste mal garantiert nicht mehr Teil nimmt.
Das geht natürlich nur bei unseren kleinen Jagden. Habe ich natürlich wie unser Forst DJ verkauft, dann habe ich keinen Überblick mehr und muss mich auf das Übungszettelchen verlassen.
 
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Gelöschtes Mitglied 9073

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Also bei uns wird man eingeladen und wer Scheisse baut wird nicht mehr eingeladen. Spezialisten die Scheisse bauen sortiert das System, jeder kennt fast jeden, eigendlich sehr erfolgreich aus. Wenn ich auf eine DJ gehe und da fällt einer durch gute und erfolgreiche Teilnahme auf, nehme ich auch gerne Kontakt zu diesem auf, genau so wie mir ein schlechter Schütze gerade bei kleinen Jagden auffällt und das nächste mal garantiert nicht mehr Teil nimmt.
Das geht natürlich nur bei unseren kleinen Jagden. Habe ich natürlich wie unser Forst DJ verkauft, dann habe ich keinen Überblick mehr und muss mich auf das Übungszettelchen verlassen.

Wer oder was ist denn "bei uns"? Die kleine Privatjagd?

Wie man u.a. auch an der stolzen Wortwahl hier im Forum in den betreffenden Fäden erkennen kann, wird auch auf Bezahljagden "eingeladen" :biggrin: Geprüft wird da aber nichts. Höchstens der Geldeingang.
 
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@ Mantelträger: Grundsätzlich bin ich da bei Dir, man könnte es auch in "Theorie und Praxis" unterteilen.

Und wenn diese Basis an Fertigkeiten gelegt ist, kann ich mich auf der Jagd rein auf die Bewertung der Situation konzentrieren und muss mich nicht noch um Handhabung der Waffe oder sonst was kümmern. Dazu wird der "Theoretiker" vielleicht eher mal zu dem Schluss kommen, den Finger gerade zu lassen
Es wäre Unsinn hier zu widersprechen ;) Der GRundastz ist richtig. Ich möcht nur ergänzen:
Nach meinen Erfahrungen wird man die Fähigkeiten auf keinem Schießstand erwerben. Auch nicht in den sehr raren Schießkinos.
Es steht einfach viel zu wenig Ausbildungszeit zur VErfügung, um das von dir gewünschte auf diesem Wege zu erreichen.
Eine gute Basis ist der essenzielle Teil. Die wird man mit den wenigen und nicht stringend fortgeführten Standbesuchen nicht verbessern.
Es bräuchte als eine Art Praxisseminar mit höherem Zeitaufwand. So der Stand der Erkenntnis. Das ist für alle Ausbildungen gleich.
Ein Jäger wird seine Erfahrungen daher eben auch nur auf der Jagdsammeln können. So wie Autofahrer durch die tägliche Praxis.
In kurzer Zeit kann man nur die persönlichen Grenzen aufzeigen-was ohne Zweifel einen sehr hohen Wert hat. Das is auf Fahrscicherheitstrainings genau das Gleiche. Man fährt dann nicht besser/schneller. Man kennt die Grenzen.
Wer diese Erkenntnis hat, wird seine Grenzen besser einschätzen können und mit der Zeit weiter verschieben.

Alles andere halte ich persönlich für wohlfeile Worte und einen heeren Ansatz, aber ohne praktische Relevanz. Es ist eben nicht umsetzbar. Bleibt in der Zeit der Jagdausbildung eine solide Basis zu setzen und durch die Prüfung den Leistungsnachweis zu haben. Der Rest muss mit der Zeit wachsen. Wer regelmäßig zur JAgd geht, wird am schnellsten vorankommen. Die Stände können nur unterstützen oder längere Leerphasen überbrücken.
Da ist die Jagd nicht anders als der Rest des Lebens.
Ich betone nochmal: Meine persönliche Einschätzung. Auf den Schießständen erfolgt ja auch keine echte fachliche Unterweisung. Jeder macht da seins. ;)
Aus der PRaxis: Ein Wochendendseminar von 10 Teilnehmern zum Thema Erntejagd müsste etwa 500€ pro Teilnehmer kosten, um durchführbar und einen Erfolg zu haben. Das zahlen nun nicht soooo viele ;)
Bleibt am Ende die erfahrene TRuppe, mit der man erfolgreich jagt. Die Erfahrung wuchs aber eben auch am Ackerrand und über gute Vorbilder.
 
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Gelöschtes Mitglied 9073

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Dazu wird der "Theoretiker" vielleicht eher mal zu dem Schluss kommen, den Finger gerade zu lassen

Mehr als Theorie sind deine postings hier leider auch nicht. Alles ist wie es ist und es wird auch so bleiben. Eher geht es noch weiter bergab.

Wahrscheinlich reicht bald der Wochenkurs und angesichts entfallener Standgebühren (wegen der ASP) kriecht auch noch die letzte Schlafmütze mit Jagdschein, die bisher für DJ Gebühren noch zu geizig war, ins Revier.
 
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Mantelträger;2724881 Ich betone nochmal: Meine persönliche Einschätzung. Auf den Schießständen erfolgt ja auch keine echte fachliche Unterweisung. Jeder macht da seins. ;) [/QUOTE schrieb:
Auf unserem kleinen Schiessstand wird jedem geholfen, obs ihr (ihm) passt oder nicht! :) Die meisten sind dankbar für eine kleine Exkursion in das lfd. Keiler Training. Viele kommen danach regelmässig üben, da sich schon nach kleiner Anleitung und Hilfestellungen erste Verbesserungen einstellen. Ziel ist. 5 lfd. - 5 Treffer, sonst wird vom Wald abgeraten :p
 
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Gelöschtes Mitglied 3257

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Mehr als Theorie sind deine postings hier leider auch nicht. Alles ist wie es ist und es wird auch so bleiben. Eher geht es noch weiter bergab.

Wahrscheinlich reicht bald der Wochenkurs und angesichts entfallener Standgebühren (wegen der ASP) kriecht auch noch die letzte Schlafmütze mit Jagdschein, die bisher für DJ Gebühren noch zu geizig war, ins Revier.

Sorry, aber das sehe ich komplett anders. Wir selber haben es zum Großteil in der Hand, diese lange überfällige "Selbstreinigung" in Gang zu setzen. Und wenn mit gutem Beispiel voran zu gehen mit regelmäßigen Standbesuchen, Leute zu motivieren etc. Theorie ist, dann bin ich gerne Theoretiker. :lol:
 
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Der Argumentation kann ich folgen. Warst Du schon mal daran beteiligt grössere Beitragserhöhungen durchzusetzen?
Erfahrungsgemäß wird dann wieder ein Teil Mitglieder verschwinden, auf die niemand Einfluß hat und die trotzdem auf jeder DJ auftauchen... denk mal drüber nach.

Horrido

Sie verschwinden, weil sie sich unter den gegebenen Verhältnissen das Verschwinden leisten können,.... ....müssten sie "geprüfte Schießleistung" abliefern oder "Jagd aufgeben"........ würden 95 % zum Üben kommen und auf die restlichen 5 % könnte man verzichten.

Gruß

HWL
 
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Du möchtest also Leute mit weiteren Zwängen beglücken und dafür auch den Jagdschein entziehen.
Ich kann mit solchen Einstellungen nichts anfangen.
 
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Moin!

Und wieder diese IMHO völlig schwachsinnige Diskussion über Schiessnachweise ... Wenn ich gewusst hätte, dass DAS dabei rauskommt, hätte ich den Link nicht eingestellt. :no:

Wir brauchen Jäger, die SPASS an ihrem Tun haben, damit sie das, was sie tun, auch gut tun. Wir brauchen keine Erfüllungsgehilfen, die mit der auf die entsprechenden Jagdart zugelassenen Munition auf den Ständen, für die sie das erforderliche Qualifikationsniveau in einem dreistufigen Nachweisverfahren bewiesen haben, nach Ausfüllen eines Ansprechbestätigungsbogens in vierfacher Ausfertigung ...

Mir ist doch als Jagdleiter egal, wenn da "Opa Krause" ankommt, der nicht mehr so schnell schiesst wie "Fidi Meier". Den "Opa" setze ich an eine Stelle, wo er noch zwei von drei langsam anwechselnden Rehen kriegen kann, den "Fidi" dahin, wo vielleicht 4 - 5 x die Sauen vorbeifliegen. Der würde auf dem anderen Stand auch nicht mehr als drei Rehe anbringen können, da wäre seine Anwesenheit verschenkt. Und bevor ich den Stand leer lasse frage ich nicht danach, ob "Opa" seinen Schiesssübungsnachweis hat oder nicht, solange ich mich darauf verlassen kann, dass er die Sicherheit beachtet und nur dann schiesst, wenn das Reh alle vier Läufe am Boden hat.

Viele Grüße

Joe
 

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