....Im Sinne von Traditionen gibts da durchaus Parallelen.....
...und noch mehr Unterschiede.
Während eine militärische Truppe gemeinsam für ein erklärtes Ziel kämpft, oft nur mit Kameradschaft durchhalten kann, ist jeder Jäger ein Individuum mit ganz eigenen persönlichen Interessen. Nicht selten Konkurrent statt Partner. Daher rührt der Spruch, dass nichts eine Freundschaft schneller zerstören kann, als gemeinsam eine Jagd zu pachten.
.....Ich freue mich z.b. sehr über das Bruchritual, den letzten Bissen gebe ich mit einem Gefühl der Ehrfurcht. Ich verzichte nie darauf, ich verharre beim erlegten Stück gern einige Zeit. Mitjäger tun das nicht alle. Ich finde es schade aber es ist nicht meine Entscheidung. ....
Warum findest Du das schade?
Wenn es
Dir ein Gefühl der Ehrfurcht vor dem Wunder der Schöpfung gibt, kannst Du das doch problemlos so zelebrieren.
Aber warum sollten es andere Jäger dann ebenso machen, wenn sie es nicht so wie Du empfinden?
Das heißt ja nicht zwangsläufig, dass sie KEINE Ehrfurcht vor dem Wunder der Schöpfung hätten. Vielleicht empfinden sie das nur anders und möchten es anders ausdrücken. Zum Beispiel durch korrektes Ansprechen, Schonung führender Stücke, perfekte Trefferleistung oder allgemeiner Vermeindung von Qualen fürs Wild oder unnötigen Stress durch zu hohen Jagddruck.
Alle Formen der Ehrerbietung an einer Tierleiche nützen nichts mehr, denn das Tier hat nichts mehr davon. Seine Artgenossen auch nicht, denn sie bekommen davon nichts mit. Es ist nur noch Show, die sich der Jäger selbst gönnt, wenn ihm das gefällt.
Viel besser finde ich praktizierte Ehrfurcht, die sich auf lebendes Wild bezieht, jeder Jäger für sich, ganz still und leise, ohne plakative Showeinlagen.