Wildbretpreise bei den regionalen Händlern--- einfach nur zum Kotzen

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Genau so sehe ich das auch, was die Wildbrethändler jetz hier treiben ist schlichtweg unverschämte Gewinmaximierung. Das Reh für 1,50 liegt in deren Froster genau so gut oder schlecht wie das für 5 Euro. Nur weil sie uns weniger zahlen verkaufen sie kein Stück mehr, aber machen sich ein gutes Stück mehr die Taschen voll.

Oder zahlt die Autoindustrie "Coronabedingt" ihren Zulieferern jetzt auch für die Teile nur noch 1/3 wie letztes Jahr? Bullshit.

Nein, diese Händler sind für mich das letzte. Die sollte man einfach konsequent trockenlegen.

...des einen Schaden ist immer des anderen Nutzen! Gilt generell! Wie willst du das durchbrechen? Durch Sozialimus?
 
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Leute habe gerade in den Nachrichten gehört das in NRW vielleicht schon am Wochenende die Gastronomie wieder öffnen darf! :)

Habe gerade einen Jährlingsbock gestreckt, vielleicht kommt der direkt nach dem abhängen auf meinen Grill. Ist ja wieder Grillwetter angesagt. :D(y)
 
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Ich halte es bei Blacky weder für Theorie noch habe ich es irgendwie bewertet !

@regloh : Spaciva ;):coffee:

Die Diskussion DIB-Glas vs. selbst gestaltetes "Blümchenglas" ist in Imkerkreisen und Foren ein Diskussionsthema wie hier im Forum Kaliber oder Waffen oder teilweise auch Hunde Diskussionen. o_O Chips holen, Bierchen aufmachen, wundern....

https://www.imkerforum.de/forum/thread/58561-ist-der-verkauf-im-dib-glas-verkaufsfördernd/

Es steht jedem Imker frei, bei entsprechender Qualifikation, das Glas als Signum für eine hohe Qualität und sozusagen ein national standardisiertes Produkt zu nutzen. Und damit letztlich auch als Vermarktungshilfe.
War damals (20ger Jahre) sehr auf national und mit finster dreinblickendem Reichsadler aufgemacht. Da viel "Zuckerhonig" und verschnittener Honig im Umlauf war, sollte dieses "deutsch" und "Gewähr für Echtheit" genau darauf hinweisen, dass man hier einen sauberen und hochwertigen Honig mit Garantie bekommt. "Made in Germany" sozusagen.

800px-Deutscher_Honig.jpg

Heutzutage ist das DIB Glas bunter und fröhlicher aufgemacht - der Hinweis "deutscher Honig" ist jedoch auch auf vielen selbst gestalteten Etiketten noch enthalten und kann/sollte als Abgrenzung zu den riesigen Mengen importierten Honigen aus China und Osteuropa verstanden werden, die dem Gros der Supermarkt und Discounter Honigprodukten zugrunde liegen. Dazu gab es einen Post weiter oben.

Nur damit mich niemand falsch versteht - ich finde diesen Ansatz vor allem auch zu Beginn seiner Entstehung als "Weg von der Honigpanscherei" gut und richtig - Produktstandards sinnvoll zu normieren. Das schützt den Verbraucher und irgendwie auch den Produzenten.

Was nicht passieren darf ist, dass diese Standards ggf sogar mit martbereinigender Absicht so hoch geschraubt werden, dass letztlich nur der Großproduzent davon profitiert, da die "Kleinen" die technischen oder fachlichen Voraussetzungen für die Produktion nicht mehr erreichen können (denke, dass ist in eine in Teilen berechtigte Kritik an einigen EU Standards (i.e. "krumme" Gurken, genormte Äpfel etc).

Als eine der größten Exportnationen der Welt würden wir uns mit einer "Kauft Deutsche Produkte !" Vermarktung vermutlich eher selber ins Knie schießen. Und warum auch ? Soll der Verbraucher doch frei entscheiden !

Die Vermarktungshilfe des DJV richtet sich mit seinem "Wild aus der Region" sicherlich ganz analog an Menschen, die in Abgrenzung von importierter Supermarkt Ware (aus Neuseeland oder sonstwoher) bewusst ein regionales, authentisches Produkt suchen.

Automagnet_mit_Telefonnummer.JPG

Mein Fazit ist, dass wir unter Verweis auf regionale Individualität eines Produktes bei explititer Wahrung des verbindlichen Qualitätsstandards eine sinnvolle und attraktive Ergänzung im Wildbretverkauf und somit eine Option gewinnen, um uns "am Wildhändler" vorbei einen eigenen, regionalen Kundenkreis nachhaltig zu erschließen.
Und so machen es viele von uns auch schon und wir können in diesem Faden doch aus den positiven Beispielen nur Inspiration ziehen, wie wir uns selber diesbezüglich optimieren können.

Das Prinzip ist gleich für Imker wie für Jäger :)

PS: Noch einen abschließenden Geschichte in Sachen Wildbret-Spende (Tafeln etc.):

Aus früheren Zeiten gibt es hier östlich der Elbe in vielen Gemeinden einen Weihnachtsabend für die alten Menschen im Gemeindehaus. Dazu gibt es ein Essen und oft einen "Kulturbeitrag" in Form einer Lesung oder Kinder machen Musik o.ä.
Aus alten Anekdoten hört man, dass da schon früher auf den Gutshöfen so war oder von den Honorationen des Dorfes so weiter geführt wurde und auch in der DDR wurden diese Dinge gepflegt und von der Jagdgesellschaft, so hießen die regionalen Jagdkollektive, mit Wildbretspenden bedacht.

In dieser guten und bisher jedes System überdauernden Tradition übernehmen meine Jagdfreunde und ich jährlich die "Wildbretspende" für diesen Abend.

Die Tradition eines "Halloween-Schweins" (ein strammer Überläufer wird vom Bäcker im Ofen vorgebacken und dann im öffentlichen Holzbackofen auf dem Dorfplatz fertig gebacken und von mir und einigen anderen Jägern/innen für einen guten Zweck (zB Kinderspielsplatz Reparatur, Dorf-Begrünung o.ä.) in knusprigen Roggenbrötchen oder mit Kraut verkauft habe ich mir vor einigen Jahren neu ausgedacht.
Das Schweinchen spende ich natürlich und wir bekommen als Jäger so viel positive Resonanz für dies Aktion, dass damit die Jägerei weiterhin auch positiv als eine gesellschaftliche Gruppe, die der Natur und den Menschen nützt anerkannt bleibt. So wie es früher überall war und sein sollte.

Und, zurück zum Thema, was meint Ihr, wieviele Leute nachdem sie einmal so ein Holzbackofen-Schweinchen mit gebratenem Kraut in einem Roggenbrötchen am wärmenden Feuer gefuttert haben genau sowas auch mal zuhause haben wollen und das ganze Jahr nach "habt ihr mal wieder ein Wildschwein für mich" fragen, wo sie früher "nur" Reh kannten und bei Schwarzwild immer etwas zögerten ? ;)
 
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hallo.
Am vergangenen Samstag war der Literpreis bei € 0,899. So tief wie nie zuvor.
Die knappen 30 Cent teilen sich dann auf in Herstellung, Vertrieb, Gewinn von Ölfirma und Umsatz vom Pächter. Da bleibt nicht viel übrig, bei 1,439 schon.
Fordern kann doch jeder, was er will. Jagd ist systemrelevant. Wildhandel nicht.

Wäre ich Gasrom, würde ich mich natürlich jetzt mit Wild eindecken - der Gewinn liegt Einkauf.

Als Betroffener Jäger würde ich mir aber auch merken, wer jetzt wie handelt, und das künftig berücksichtigen.

Ja, das Leben ist nicht fair. Aber manchmal ist es unfair zu Deinen Gunsten!
Aber wo genau gibt es denn jetzt dieses günstige Wild? Würde mir auch gern den TK vollmachen, aber irgendwie sind die Abgabepreise noch nicht gesunken... :)
 
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Nur als kleine Anmerkung und nicht wirklich überrraschend....

Ich verschenke ab und an Wildbret als Versucherle. Maultaschen, Landjäger, Stück vom Filet, Gehacktes. Lustigerweise kamen einige auf mich zu und wollten mehr, weil die Kinder es toll fanden.

Wildburger oder Wildschweinwurst scheint cool zu sein.:cool:

Meine Truhe ist übrigens gut leer. Ich mache den Preisverfall nicht mit. Das liegt auch daran, dass fast alle meine Kunden eher gute Einkommen haben und ich von vorneherein nicht auf die Billigschiene gehe. Rehrücken kostet im Feinkosten 40€ aufwärts, bei mir knapp 30€.

Ganz grob für den Abschluss der Kasse nachgerechnet, aber ich schätze, dass ca. 1/4 meiner Kosten durch Verkauf gedeckt sind. Ohne Eigenverbrauch.
 
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Nur als kleine Anmerkung und nicht wirklich überrraschend....

Ich verschenke ab und an Wildbret als Versucherle. Maultaschen, Landjäger, Stück vom Filet, Gehacktes. Lustigerweise kamen einige auf mich zu und wollten mehr, weil die Kinder es toll fanden.

Wildburger oder Wildschweinwurst scheint cool zu sein.:cool:

Macht das Dein Fleischer und Du verkaufst oder stellst Du die ganzen feinen Sachen selber her ? Plane perspektivisch auch zumindest für den Eigenverbrauch die Wurst und Aufschnitt selber herstellen - und nicht nur "Braten, Grillfleisch und Hack" wie bisher.

Für Bratwürste und Salami bringen wir bisher alle paar Wochen mal ein Schweinchen zum Metzger. Aber "selber machen" ist meine Philosophie :giggle:die irgendwie permanent mit der Realität um die knappe Ressource "Zeit" in meinem Leben kämpft. Geht vielen hier sicher nicht anders.
 
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Nee, ist es auch nicht. Das Problem ist nur der Transport, oder das nochmalige Einfrieren;)
Dann dürfte der Gastronom auch nicht in der Metro kaufen. Dafür gibt es Transport-Lösungen, die ich analog dann auch für wildes, vakuumiertes Stückgut anwenden würde.
 
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Der Thread hat Potential. :devilish: :evil:

Ich möchte wetten: Die jetzt am lautesten Schimpfen und Jammern sind die ersten, die den ach so bösen Händlern dann wieder liefern. :giggle:
Alle Parteien einigen sich drauf dass sie ihr Geschwätz von gestern nicht mehr interessiert und man sich doch im Grunde eh lieb hat.

Seit ich jage erachte ich es als selbstverständlich für meine Beständer auch Abnehmer aktiv zu werben. Auch das ist eine Form von Mithilfe im Revier.
Damit fängt man aber nicht erst an wenn die ersten Stücke schon in der Kühlung hängen und der Händler seine ernüchternde Preislist(e) bekannt gibt.

Gern würde ich annehmen wollen dass "die Jäger" ihre Lehren ziehen würden und mittels Direktverkauf das Angebot für die Händler so verknappen dass in der Zukunft ausgleichend hohe Preise bezahlt werden müssten.
Aber es wird nicht passieren.
 
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Macht das Dein Fleischer und Du verkaufst oder stellst Du die ganzen feinen Sachen selber her ? Plane perspektivisch auch zumindest für den Eigenverbrauch die Wurst und Aufschnitt selber herstellen - und nicht nur "Braten, Grillfleisch und Hack" wie bisher.

Ich arbeite in 2 Wellen ;-)

Bringe meine Stücke zu einem befreundeten Jäger, der fachmännisch zerwirkt (bzw. so, wie ich es will). Kostet 20€ Reh und so 30-40€ Sau. Bekomme es auf Wunsch vakuumiert und beschriftet zurück für die Truhe. Er entsorgt auch sauber und ich habe dafür keine Zeit (und Talent).

Dieser macht auch Top Landjäger & Schinken , sodass mich eine Sau zerwirkt bei 40 kg aufgebrochen so 70/80€ kostet. Alles Edele ist bei so einer Aktion Fleisch, alles andere Schinken und Wurst. Die Sau habe ich durch den Schinken oder Wurstverkauf weitgehend raus.

Die 2. Welle ist dann ein Metzger, der im Ort sehr gut angesehen ist. Er macht Maultaschen, Lyoner, Bratwurst,... so wie ich es will. Teilweise Dose, teilweise TK. Alles, was bis Oktober/November als reines Fleisch nicht verkauft wurde, geht dann raus (bis auf Rücken, Filet,...)
edit: dann wieder im März/April

Jetzte wirklich ganz grob gerechnet kostet mich das Kilo 4-5€ in der Weiterverarbeitung inkl. Dosen, Räuchern, Gewürze, Zugaben (Speck), Arbeitslohn. das geht bei dem Ratz fatz und ich habe bis auf Geräuchertes alles in einer Woche zurück. Sieht alles gut aus und Zeit dafür habe ich 2x nicht. Ich kalkuliere dann grob so, dass ich mit 2/3 verkauftem Zeug die Kosten drin habe.

Das Fleisch biete ich noch bei 3 Gaststätten an, die wollen aber nur portioniert (Rücken, 500g Gulasch). Das läuft so lala.

Habe insgesamt ca. 10 Sauen und 5 Rehe so weiterverarbeitet verkauft, Kundenkreis 10-15 Personen/Gaststätten. Der Rest der Strecke haben wir in der Schwarte/Decke verkauft. (edit: Plus Kollegen meiner Frau, nochmal 10 Leute)

Man verkauft in Summe mehr, wenn man mehr im Angebot hat. Man braucht aber auch ordentlich Platz, so mal 100 Würste, 300 Maultaschen, 50 Dosen Wurst, Salami,... bei der letzten Verarbeitung brauchen Platz (und der Metzger will auch nicht 5 kg bearbeiten, sondern 50)
 
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Hab gerade angesichts der Diskussion aus Interesse bei unserem mal nachgefragt.
Der nimmt bis Ende Mai einfach schlicht nichts an.
Ob das den Betroffenen dann soviel lieber wäre....
Ich finde es aber richtig und konsequent.
 
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In einem Anflug pathologischer Neugier (und weil die Standmaus nett war) habe ich auf dem letzen Weihnachtsmarkt mal hier probiert o_O
https://www.arktischer-honig.com/de/

Alter Falter - ein Erlebnis, welches ich nicht wiederholen möchte :cry: :sad:

War das diese Maus hier, die Dich lockte ? ;) Die Webseite ist recht umfangreich. Scheint mir ne Menge Marketing dahintger zu stecken...

markets68.jpg

Dort bieten die übrigens auch "Saunahonig" an. Zitat: "
Saunahonig
Den Honig beim letzten Saunagang auf den ganzen Körper auftragen. Augenpartie aussparen. 10-20 Min. einwirken lassen. Mit lauwarmem Wasser abspülen. Der Saunahonig enthält Peeling-Kristalle und ist fettfrei. Sie können ihn auch essen, da es sich um 100% Honig ohne Zusatzstoffe handelt."

Mangelnde Kreativität kann man dem Team dort sicherlich nicht nachsagen...

Aber mal im Ernst: so wie wir eben auf Produkte und Angebote reagieren und "zustehen", so geht es auch den potentiellen Erwerbern unseres Wildbrets (ob veredelt oder in der Decke/Schwarte).

Und Dein Konzept @Tz99 klingt zwar aufwändig aber sehr durchdacht und ich kann komplett nachvollziehen das und warum es klappt. Chapeau !

Zusammenfassend können wir also die Wildbretvermarktung optimieren durch:

1. Ein hochwertiges Basisprodukt (sauber schießen, sorgsam aufbrechen, ggf reinigen und kühlen)
2. Unter kritischer Selbstreflektion der eigenen Fähigkeiten und (und der dafür entbehrlichen Zeit) möglichst weiter veredeln und die Wirtschaftlichkeit dabei berücksichtigen (siehe Tz´s Konzept)
3. Durch Kostproben neue Kundenkreise gewinnen
4. Neugierig auf das Produkt machen - Beispiel Honigmaus am Stand des arktischen Ekelhonigs oder vielleicht einfach dem verkauften Wildbret Grill/Koch-Rezepte mitgeben, etwas über die Jagd und die Natur aus der das Wildbret kommt erzählen und dem Produkt so eine gewisse Einzigartigkeit mitgeben.
 

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