Reviergestaltung im Niederwildrevier

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Fingerhut (Digitalis) Ein paar Jahre habe ich jetzt Kulturhopfen probiert: Leider Fehlanzeige, das Klima und der Boden passt nicht.
Es irrt der Mensch solange er lebt. Wie lange hab ich jetzt mit dem Hopfen herumgemurkst? Seit 2 Jahren nichts gesehen davon. Ein Foristi hatte mir die Fexen vermittelt, aus der Hallertau. Bei der Kontrolle auf mögliche Heckbaue in der Karnickelhecke dann dass hier:
IMG_8068.jpg
An drei Stellen, immer im Abstand von 2 m geht er ab wie sonstwas.....In Verbindung mit dem vielen Totholz in den Hecken könnte das eine interesante Strukur werden.
 

z/7

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Der macht nen schön verfilzten Vorhang, rankt sich jedes Jahr an den Trieben vom Vorjahr hoch, die vergehen auch nicht so schnell, das wird von Jahr zu Jahr dichter. Die Vögel werden es lieben. Vllt machst ein paar senkrechte Stecken rein, daß er ein Stück in die Höhe kommt. Vogelbeere oder Weide.
 
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Hier sieht man es auf de Foto schlecht, aber ich denke dass wir wie im Urwald fast 50 % Totholz in den Hecken haben. Ein Teil ist durch Ringeln entstanden. Gerade auf den dürren Anwarten blockt alles Mögliche auf, zum Schießen und Fotografieren.

Leben ist Veränderung. Hier hat der Landwirt mit dem Frontlader die Hecke dorthin zurück geschoben wo sie herkam. Rohboden ist entstanden. Die Fläche würde sich schnell selbst begrünen. Ab 2020 nur noch autochthones Saatgut außerhalb von landwirtschaftlichen Flächen. Hab ich ja immer bei der Hand. ich werde mal in einem halben Jahr ein Foto machen.

IMG_8065.jpg
 
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Hallo zusammen,

Hab letztes Jahr ja ein Projekt aus Miscanthus und Blühfläche angelegt.

Heute mal ein paar Bilder davon, gefällt mir eig ganz gut, hab an der Fläche seit Sommer 2019 nichts mehr gemacht.

Außerdem hab ich mal einen Test gemacht und versucht in stehenden Weizen eine Blühfläche zu säen. Eig was spät aber bin nicht eher dazu gekommen.


2020050817501200.jpg2020050817502200.jpg2020050817502600.jpg2020050817503100.jpg2020050817503700.jpg2020050817510200.jpg
 
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Die niedrige, ehemalige Kibitzmischung legt los:
Der Hahnenfuss ist teilweise gut vorhanden, blüht lange und wird nicht so hoch...IMG_8075.jpg
Neben den Gräben legt jetzt der Bachnelkenwurz los..IMG_8080.jpg
Wenn die Bauern wüssten......:unsure:
Fangen wir mal einfach an: Der Hausmeister kennt zwei Pflanzen: Rasen und Unkraut!
Der Landwirtschaftsmeister etwas mehr, nämlich seine Kulturpflanzen und die Ackerwildkräuter. Aber was einen Meter weiter am Feldrand oder auch in der Wiese wächst, da ist er im Regelfall schon blank.
Beim Bachnelkenwurz zahlt man für ein Kilo Samen ich denke so 200-300 Euro. Kleinmengen für den Garten werden mit schwindeleregenden Preise gehandelt. Da wird es schnell vierstellig.
Der Bedarf an autochthonen Wildsamen ist sehr hoch. Was sind dafür ein paar Gabel voll Silage von diesem Standort?
Das Kilo Gänseblümchen kostet ca. 1.600 Euro im Handel. Das Geld liegt auf der artenreichen Wiese.
 

z/7

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Zwei Dumme ein Gedanke. Bachnelkenwurz hat's hier auch reichlich. Hätte gestern beinah ein Foto gemacht, mangels Fummelfon zur Hand entfiel das. Wußte gar nicht, daß die Samen gehandelt werden?:unsure:
 
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Zwei Dumme ein Gedanke. Bachnelkenwurz hat's hier auch reichlich. Hätte gestern beinah ein Foto gemacht, mangels Fummelfon zur Hand entfiel das. Wußte gar nicht, daß die Samen gehandelt werden?:unsure:

Alle Wildsamen werden gehandelt und die Preise sind teilweise sehr hoch. Viele davon kann man nicht kulturmäßig nachziehen. Neben den speziellen Standdortansprüchen können Feuchtstandorte nicht mit Kleinmähdrescher befahren werden. Dazu kommt dann die oft sehr lange Abreife. Den richtige Zeitpunkt der Ernte zu erwischen heißt immer: Ein Teil des Samens ist schon ausgefallen, dann erntet man einen Teil in mehr oder weniger Reifezustand und ein Teil der noch völlig grün oder in Blüte ist, haut man auch mit runter. Das war es dann für dieses Jahr.
Rainfarn, Nachtkerze, Wilde Karde, Lichtnelke, das geht alles vergleichsweise gut mit Mähdrescher
Die Ernte ist eben oft Handarbeit.

Seit März 2020 dürfen nur noch autochthone Samen in der Natur verwedendet werden, Ersatzherkünfte mit Genehmigung der UNB. Z.B. für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen.

Was anderes ist die Buntbrache auf dem Acker, das ist eine landwirtschftliche Ansaat.
 
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Ich hab letztens mal in nostalgischen Bildern geschwelgt und festgestellt, dass das, was die Alb früher mal charakteristisch ausgemacht hat, während der letzten 20 Jahre irgendwie verschwunden ist. Die Blumenwiesen sind einfach weg. Nur an ganz wenigen Standorten (in gottverlassenen Käffern) haben sie überdauert oder werden sogar gesondert im Rahmen des Biosphärengebiets gepflegt.

So sollte es eigentlich hier überall aussehen:

40140842_1_detail_Natur.jpg


P1260218.jpg


Stattdessen: Grüne Wüste.

Jetzt wurde im Zuge des Biosphärengebiets eine Saatenmischung als Ausgangsmischung für die ursprüngliche Albblumenwiese zusammengestellt:

Artenzusammensetzung:

Blumen (50%): Gewöhnliche Schafgarbe (Achillea millefolium), Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria), Wiesen-Glockenblume (Campanula patula), Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia), Wiesen-Kümmel (Carum carvi), Kornblume (Centaurea cyanus), Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea), Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa), Wiesen-Pippau (Crepis biennis), Wilde Möhre (Daucus carota), Weißes Labkraut (Galium album), Echtes Labkraut (Galium verum), Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense), Acker-Witwenblume (Knautia arvensis), Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis), Rauer Löwenzahn (Leontodon hispidus), Hornschotenklee (Lotus corniculatus), Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi), Moschus-Malve (Malva moschata), Klatschmohn (Papaver rhoeas), Große Bibernelle (Pimpinella major), Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Mittlerer Wegerich (Plantago media), Gewöhnliche Braunelle (Prunella vulgaris), Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris), Knolliger Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus), Zottiger Klappertopf (Rhinanthus alectorolophus), Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis), Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor), Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), Gewöhnliches Leimkraut (Silene vulgaris), Gras-Sternmiere (Stellaria graminea).

Gräser (50%): Rotes Straußgras (Agrostis capillaris), Wiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis), Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum), Glatthafer (Arrhenatherum elatius), Gewöhnliches Zittergras (Briza media), Aufrechte Trespe (Bromus erectus), Weiche Trespe (Bromus hordeaceus), Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus), Wiesenschwingel (Festuca pratensis), Horstschwingel (Festuca rubra), Flaumiger Wiesenhafer (Helictotrichon pubescens), Schmalblättriges Rispengras (Poa angustifolia), Goldhafer (Trisetum flavescens).

Gibts übrigens nicht im Handel, sondern wird extra auf Bestellung gemischt.
 
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Ich hab letztens mal in nostalgischen Bildern geschwelgt und festgestellt, dass das, was die Alb früher mal charakteristisch ausgemacht hat, während der letzten 20 Jahre irgendwie verschwunden ist. Die Blumenwiesen sind einfach weg. Nur an ganz wenigen Standorten (in gottverlassenen Käffern) haben sie überdauert oder werden sogar gesondert im Rahmen des Biosphärengebiets gepflegt.

So sollte es eigentlich hier überall aussehen:

40140842_1_detail_Natur.jpg


P1260218.jpg


Stattdessen: Grüne Wüste.

Jetzt wurde im Zuge des Biosphärengebiets eine Saatenmischung als Ausgangsmischung für die ursprüngliche Albblumenwiese zusammengestellt:

Artenzusammensetzung:

Blumen (50%): Gewöhnliche Schafgarbe (Achillea millefolium), Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria), Wiesen-Glockenblume (Campanula patula), Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia), Wiesen-Kümmel (Carum carvi), Kornblume (Centaurea cyanus), Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea), Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa), Wiesen-Pippau (Crepis biennis), Wilde Möhre (Daucus carota), Weißes Labkraut (Galium album), Echtes Labkraut (Galium verum), Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense), Acker-Witwenblume (Knautia arvensis), Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis), Rauer Löwenzahn (Leontodon hispidus), Hornschotenklee (Lotus corniculatus), Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi), Moschus-Malve (Malva moschata), Klatschmohn (Papaver rhoeas), Große Bibernelle (Pimpinella major), Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Mittlerer Wegerich (Plantago media), Gewöhnliche Braunelle (Prunella vulgaris), Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris), Knolliger Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus), Zottiger Klappertopf (Rhinanthus alectorolophus), Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis), Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor), Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), Gewöhnliches Leimkraut (Silene vulgaris), Gras-Sternmiere (Stellaria graminea).

Gräser (50%): Rotes Straußgras (Agrostis capillaris), Wiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis), Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum), Glatthafer (Arrhenatherum elatius), Gewöhnliches Zittergras (Briza media), Aufrechte Trespe (Bromus erectus), Weiche Trespe (Bromus hordeaceus), Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus), Wiesenschwingel (Festuca pratensis), Horstschwingel (Festuca rubra), Flaumiger Wiesenhafer (Helictotrichon pubescens), Schmalblättriges Rispengras (Poa angustifolia), Goldhafer (Trisetum flavescens).

Gibts übrigens nicht im Handel, sondern wird extra auf Bestellung gemischt.

Das zweite Bild soll aber nicht die o. g. Mischung sein? Auf dem 2. Bild ist nix dabei was ursprünglich auf Bild 1 vorgekommen ist.
M.E. handelt es sich dabei um eine einjährige Blühmischung. Sonnenblumen, Roter und Blauer Lein seh ich, alles einjährig. Dazu Ringelblumen(?), Kornblumen (allerdings oft vollblütige Gartenformen, die allerdings sowieso wieder verschwinden). Oft werden Blumen aus den Präriegesellschaften verwendet, die machen natürlich was her..
Die Cosmea ist so ein Beispiel. Sie kommt auch regelmäßig in den Blütenstreifen am Mais entlang vor. Blüht in allen Farben.
Oder die verschiedenen Mädchenaugen, auch aus der Prärie. Die seh ich im oberen Bild unter den Sonnenblumen. Im nächsten Jahr wird von dieser Pracht nicht viel übrig bleiben.

Eure Albwiesen mit den Wiesensalbeigesellschaften haben schon was (y)
Bei diesen Neuansaaten muss aber dann sehr spät gemäht werden. Der Klappertopf z.B. (in der Neuansaat enthalten) verschwindet bei zu früher Mahd. Er ist für Weidetiere vermutlich giftig und wird daher von den Viehhaltern nicht gerne gesehen. Eine sehr interessante Pfanze, einer der wenigen Halbschmarotzer. Wo er vorkommt, nimmt der Massenwuchs ab wenn er z.b. auf Kleearten drauf sitzt. Ohne Wirtspflanze könnte er auch wachsen, wird aber nur sehr niedrig.
Grünlandgesellschaften, Ruderalstandorte, Hochstaudenfluren sind halt für mich so interessant wie für ander Ladetabellen und ich freue mich über jeden der hier mitdiskutiert.
 
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Alles klar, danke! Wenn nämlich so eine Wiesenrenaturierung mit fremdländischen Gartenblumen gemacht würde, wäre die UNB bestimmt eingeschritten.
Bei dem ganzen Blütenhype sind viele Pharisäer unterwegs die Geld verdienen wollen. Man denke an die Saatwucherblume welche teilweise in den Maisblühstreifen enthalten ist. Oder das Jakobskreuzkraut war auch lange Bestandteil vieler Blühmischungen.
Hauptsache bunt! Aber sonst keine Ahnung.
 
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Bachnelkenwurz, ( Bluatströpfla ) habe ich etwa 10 Stück im Garten,
heuer sind sie nicht gekommen.......:cry: :sad:
Bausaujäger
Normal vertragen die auch eine Mahd. Im Internet verkaufen sie ein Gramm für 8,75 €. Der Handel sahnt natürlich wie überall das Meiste ab. Insofern geht diese Rechnung nicht auf. Aber raus mit dem Erdbeerbeet (sprich mal mit Deiner Frau) und Du kannst mit dem Ertrag jedes Jahr einen Hirsch schießen.:sneaky::LOL:
 
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Die blühen sicher seit 6-7 Jahren und wurden stehen gelassen bis sie gesamt hatten,
aber heuer nichts, unauffindbar, warum auch immer.
Frau hab ich übrigens keine, Freundin wohnt auswärts und daher auch kein Erdbeerbeet.:cool:

Bausaujäger
 

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