@ Ips: Vergleiche biologisches Alter der Baumarten Birke, Weide, Aspe, Vogelbeere usw. mit dem der Klimaxbaumarten ! Sind etwa Stabilität und Langlebigkeit nicht wichtig ?
Wer will hier lockere Taiga-Wälder auf guten Standorten ??
völlig unpassender Vergleich
@Unterbacher:
Du hast mit Deinen Jugenderfahrungen recht, jeder Forstpraktikant lernte früher schon das Prinzip der sauberen Wirtschaft ; in Zeiten wo jedes Forstrevier um 1000 ha mit 10 Forstwirten besetzt war und jeder kleinste Käferbefall in Normaljahren gefunden wurde .
Und selbst damals gabs Käferjahre, in denen eine Gradation davongaloppierte.
Heute haben v.a. kommunale Forstbetriebe bis 1000 ha überhaupt keine eig. Arbeitskräfte mehr und die Unternehmer können sich momentan die Aufträge aussuchen.
Als Jobber im Wald hast Du wohl damals scheinbar genauer beobachtet als heute.
Du solltest Dir heute mal vor Ort von einem erfahrenen Forstmann die Zusammenhänge erklären lassen, in den Hauptschadensgebieten. Es ist nicht überall gleich in D - z.B. hat OVS deutlich gemäßigtere Schadholzanfälle, denen man mit voller Regie-/Unternehmerkraft und gutem Vermarktungs- bzw. Zwischenlagerkonzept schon beikommen kann.
Schau mal in den rheinlandpfälz. Westerwald als Beispiel - dort gibts Reviere, die pro Jahr den Holzanfall des ganzen Betriebs von OVS hatten seit 2018.
Es herrscht in der aktuellen Kalamität ein dermaßene Dynamik, infolge dieser Abfolge der Trockenjahre, die ein Laie sich einfach nicht vorstellen kann.
Weiß Du, wie es im letzten Sommer zuging, als nach 3 Wochen Hitze, die Käfer deutlich schneller fertig wurden und bis zu 4 Generationen nach- und nebeneinander in der Veg.-Periode. anlegten? Schon mal gehört, wieviel Mio Käfer das für einen kleinen Busch sind ?
Wenn überall gleichzeitig in einem Gebiet neuer Stehendbefall losbrach ? Gerade einen Harvester durchgeschickt und die 2000 fm sind soeben gerückt, die Maschinen aber schon weg im Nachbarbetrieb und nach 14 Tagen stehen die nächsten 1000 fm zeichnend oder schon rot da.
Ein Kampf gegen Windmühlen ! Da braucht man keinem einzelnen Käferbaum mit dem Schäleisen nachrennen, das ist absolut lächerlich ! Es gibt viele Flächen, die gar nicht bearbeitet werden können(Steilhang, Besitzer unklar etc). Kronen hacken ? Nochmehr Geld für eine Maßnahme einsetzen, deren Ertrag die Kosten nicht mehr deckt ?
Das geschlagene und verkaufte Holz kann nicht schnell genug abfließen, wenn Kunden nicht abnehmen; dafür kann auch kein Förster etwas. Gespritzt wird nicht mehr, punkt !
So - und Kunden sind abhängig von Logistik, von Ihren Kunden.
Jedem irgendwie in der Wirtschaft Tätigen ist doch wohl klar, wie vernetzt heute global alles ist und das man als einzelner Player darin eingebunden und Abhängigkeiten unterworfen ist.
Es ist hier frappierend, wieviele Leute den Forst-und Landwirten absprechen, daß sie Geld mit ihrer Flächenbewirtschaftung verdienen dürfen.
Ach nein, ich vergaß ja, die Landschaft ist lediglich dafür da, den Jägern ein Ambiente zu schaffen, damit sie ihre auf teilweise fragwürdiger Motivation basierende Passion ausleben können.
Vermutlich arbeiten diejenigen in ihrem Job ja für Muscheln oder Hosenknöpfe.