Gesellschaftsjagden in Zeiten von Corona

z/7

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Naja, nicht direkt, aber die Zielrichtung war schon erkennbar. ;)
Dann hast das gründlich mißverstanden. Ich halte den ganzen Desinfektionsmittelzinnober für sowas von übertrieben. Und glaube auch nicht, daß sich auch nur einer beim unmittelbaren Jagen anstecken wird, DJ schon gleich gar nicht.

Mich amüsiert lediglich, daß man auf der einen Seite einen ungeheuren Aktionismus entfaltet und auf der anderen Seite dann basics wie das mit dem Stift übersieht.

Oder daß ein Drittel der Leut dann doch keine Maske trägt. Und/oder nicht auf den Abstand achtet. Wenn mein Hund nicht bei nem glücklichen Erleger gelandet wär, ich hätt mich direkt vom Stand weg abgeseilt. So mußt ich noch mal zum Aufbrechplatz.

Fakt ist, daß den meisten die wahrscheinlichsten Übertragungswege NICHT präsent sind. Zumindest verhält man sich nicht so.

Kann @Mantelträger gar nicht dankbar genug sein, daß er das wie ein ceterum censeo wiederholt. Abstand und im Zweifel Maske. Alles andere lenkt nur vom wesentlichen ab, verwirrt unnötig und sorgt für Ablehnung des gesamten Maßnahmenpakets.
 
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*Achtung Ironie!*

Bin mal gespannt, wie sich die erste Treibjagd für in diesem Jagdjahr gestalten wird im anderen Revierbogen, mit etwa 15-20 Jägern. Sonntag ist's soweit.

Vielleicht degradiere ich den Tag gleich zu einer Faschingsveranstaltung, welche sowieso nicht stattfinden werden (und ich eigentlich Faschingsmuffel bin) um einem der Vorreiter aller Hygienemaßnahmen zu huldigen. Man kann über ihn sagen was man will, aber Weitblick hatte er!

Schicke Maske und Hut aufgesetzt. Dazu ein orangenes Sicherheits-Leibchen. Ich finde das hat was ;) michael-jacksons-mundschutz-wird-versteigert-michael-jackson.jpg
 
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Abstand und im Zweifel Maske

Alltagsregeln seit Monaten, so what ?

Es ist auch im Freien bei Jagdaktivitäten etwas mehr Disziplin gefragt: um den Hals fallen und Abknutschen (wie unsere Jagdblogger vorführen) fallen nun mal weg...! :rolleyes:
für mich sowieso ein no-go. An das unmenschliche Nicht-Händeschütteln hat man sich doch auch bereits gewöhnt.

Eig. Schreiber hat doch wohl jeder im Auto bzw. in jeder Jacke wenn DJ_Zeit ist... ich lauf doch niemand wg sowas hinterher. :giggle: An seine Patronen denkt doch auch jeder (meistens!).
 
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Man will eben irgendwas tun. Und auch Verantwortung zeigen etc pp.
Ich verstehe das ja. Diese Überschiessen ist aber tatsächlich ein Grund der zu mangelnder Akzeptanz führt.
Maßnahmen müssen zielgerichtet und sinnvoll sein.

Man beachte noch enmal den Anachronismus. Die meisten Leute stecken sich nachweislich zu Hause an. Dort trägt aber niemand die maske und schnauzt andere deswegen auch nicht an.

Drausen, wo das Infektionsrisiko (eine Infektion ist keine Erkrankung, eine Erkrankung ist in 85% der Fälle so mild, das nicht wahrnehmbar) aber verschwindend gering ist, beginnt man aber unnütze Regelungen zu schaffen. Sogar Absagen sind der Fall.
Dabei ist es speilend einfach alles umzusetzen.
Man bleibt draussen. Teilt die Gruppen im Vorfeld organisatorisch und räumlich auf und schon ist alles getan.

Auch das Beknuddlen zur Begrüßung word nicht zu einer Infektion führen. Da reicht die übertragene Viruslast nicht aus. Das lehnt man aus anderen Gründen ab ;)

Als kommunizierte Faustregel gubts die 15m in direkten Kontakt in nicht belüfteten Räumen. Sonst reicht die Viruslast nicht.
Man erinner sich an den einzelhandel. Keine Schutzmaßnahmen und trotzdem niemand erkrankt.
Es reicht nicht an der Kasse kurz zu palavern.

Da wo man sich länger drinnen aufhält, geschehen die Infektionen: Zu Hause, In allen Wohnformen (Altenheim, Wohnheim, Flüchtlingsheim,...) Arbeit in Innenräumen.
Die Jagd findet draussen und weitestgehend allein statt. Gemeinsame An- und Abreisen in einem Fahrzeug wäre fast die einzige Möglichkeit. Danach geht man eben nicht in den beheizten Saal oder nachher an die Theke. Mehr muss im Grunde nicht beachtet werden.
Keine falsche Scheu.
Die echte Risikogruppe kann von sich aus allen möglichen Verantsaltungen fernbleiben oder sich entsprechende effektiver schützen.
Ich hätte mehr Sorgen, ob jemand mit seinem Jagdwagen aus einem ASP Gebiet ohne Reifendesinfektion ASP einschleppt. ;)
 
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Moin,

das MULNV NRW hat gestern ein aktualisiertes Schreiben mit dem Titel "Hinweise und Empfehlungen für die Durchführung von
Gesellschaftsjagden unter Corona-Bedingungen" herausgebracht.

(Ich habe es noch nicht online gefunden, sonst hätte ich es verlinkt. Die Kreisjägerschaften und UJB in NRW sollten das Papier aber zur Hand haben.)

Nachtrag: Hier in einem Blog ist das Dokument von dritter Seite zu finden.


Waidmannsheil,
Schnepfenschreck.
 
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Irgendwie haben sich wohl einige Forstämter nicht von Stöberjäger beraten lassen.
Am 16.10. kolportiert ein Konkurrenzprodukt, das ich hier der zitatstechniscgen Richtigkeit zumindest nennen muss, folgendes:
DJZ
"16. Oktober 2020
4668
Jäger, die in Corona-Risikogebieten wohnen, müssen sich darauf einstellen, von Drückjagden der Landes- und Bundesforsten ausgeladen zu werden.
Diese unterliegen ja ohnehin strengen Corona-Regelungen. Ein staatlicher Forstbetrieb schrieb jetzt entsprechende Jäger an und teilte ihnen mit, dass sie an der gebuchten Drückjagd nicht teilnehmen können.
Es heißt in dem Schreiben: „Gemäß des Ihnen mit der Einladung bekanntgegebenen Corona-Merkblattes für Gesellschaftsjagden ist die Teilnahme für Jäger aus Corona-Risikogebieten gemäß Ausweisung des RKI nicht möglich. Nach den uns vorliegenden Unterlagen ist Ihr Wohnort als Risikogebiet ausgewiesen. Ich muss Ihnen daher bedauerlicherweise die Teilnahmemöglichkeit für die geplante/n Ansitzdrückjagd/en absagen.“

..........
Also hat zumindest irgendwer beim Forst Risikogebiete in D entschlüsselt, Fr. Meier aus der Registratur die Anmeldungen vor Jagdbeginn auch prüfen und die betroffenen Personen ausladen lassen.
 
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Am 16. galt das auch noch für Hessen. Die Regeln wurden ja erst diese Woche überarbeitet. Vorher galt neben den Risikogebieten die Regel 50+ bitte zu Hause bleiben.

Ich würde statt „entschlüsselt“ lieber interpretiert verwenden wollen :)
 
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Ich koordiniere eine Gruppe von Jagdfreunden, die Ende November immer ein Wochenende in der Schorfheide sind (Landkreis Uckermark).
Die derzeitige Planung sieht vor, daß jeder der von außerhalb anreist (also meine 17 Mann / Frau Gruppe) einen negativen Covid Test vorzeigen muß, der max. 2 Tage alt ist.
Stand heute findet die Jagd statt (mit ca. 140 Schützen).
 
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Gedanken sollte man ich schon machen für alle Eventualitäten und für sich selbst entscheiden, wo die Grenze des vertretbaren erreicht ist.

Das kann man eindeutig formulieren: Vertretbar ist, was erlaubt ist und was nicht erlaubt ist, ist auch nicht vertretbar, weil der JS dran hängt.

Deshalb: Unmittelbar davor noch einmal die Behörde fragen und wenn es erlaubt ist, sich an die Vorgaben halten, die für den Landkreis Gültigkeit besitzen.

Ist das nur ein Mundschutz und 1,50 Mindestabstand, freut man sich des Lebens. ;)
 
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So sehe ich das auch und deshalb, vor allem aber weil Niederwildtreibjagden im Gegensatz zu Schalenwildbewegungsjagden nicht nötig sind, sollte man sie absagen. Bei der Anpassung der Rot-, Reh- und Schwarzwildbestände können sich das viele Reviere nicht leisten.

Überraschung, aber es gibt auch Niederwildreviere in denen die Bestände reguliert werden müssen, bei uns zum Beispiel sind Schäden durch Feldhasen zu ersetzen.

Ich könnte ja auch einfach sagen Drückjagden sind nicht notwendig um die Schalenwildbestände zu regulieren und hier einfach von jedem mitteleuropäischem Revier ausgehen, wär aber auch nicht richtig oder?😉
 
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Naja, nicht direkt, aber die Zielrichtung war schon erkennbar. ;)

Ich glaube, manche Revierinhaber sind gar nicht unglücklich, sich nun mit der Corona-Situation aus der Verpflichtung zu Bewegungsjagden herauswinden zu können, wenn sie diese anstrengende und stark beunruhigende Jagdart ohnehin nicht besonders mögen.

Das kann ich mir aber nicht so recht vorstellen. Wer ist denn zur Bewegungsjagd verpflichtet? Wenn ich sie nicht brauche oder will, beteilige ich mich nicht und schon gleich gar nicht als JL. Ende der Debatte!

Auf der anderen Seite: Brauche ich die DJ, weil es ohne nicht funzt, stehe ich vor einer komplexen juristischen Situation, die juristischen Leien (zurecht) Unbehagen verursacht. Und macht man das beruflich, also zB als RL oder FBL, ist man ganz anders abgesichert bzw. behörderlicherseits unterstützt.
 
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Die Frage lässt sich denke ich genau so wenig pauschal beantworten, wie die Frage ob jede ausgefallene Drückjagd den Untergang des deutschen Waldes bedeutet. Es kommt immer drauf an und wie die regionalen Gegebenheiten sind.

Treibjagd auf Niederwild ist ja nicht nur Hase und Fasan, auch Füchse werden dabei erlegt. Und gerade in Regionen mit Räude/Staupe sicherlich auch ein Beitrag. Dazu habe ich das Thema Hasenverbiss ja schon einmal detaillierter erläutert.

Wobei ich mich gerade frage, ob es im Falle von Seuchen nicht auch Ausnahmeregelungen geben würde, wenn dem so wäre.

Ansonsten sind coronabedingte Wildschäden natürlich Debatten, die man führen darf, nur nützen werden sie ebenso wenig, wie sie in anderen Geschäfts- bzw. Gesellschaftsbereichen nützen. Wir haben das Virus, Zahlen und angeordnete Maßnahmen, deren Umsetzung erste Priorität hat, wenn sie beschlossen wurden. Will sagen: Wenn die Existenz des Wirtes oder Einzelhändlers gefährdet ist oder Leute arbeitslos werden, dann ist auch dem Bauern oder dem Staatswald im Volkseigentum der Wildschaden zumutbar.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Bist Du Pächter und oder hast Du schon mal mit einem Bauern eine Diskussion über Verbiss geführt?
 
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So sehe ich das auch und deshalb, vor allem aber weil Niederwildtreibjagden im Gegensatz zu Schalenwildbewegungsjagden nicht nötig sind, sollte man sie absagen. Bei der Anpassung der Rot-, Reh- und Schwarzwildbestände können sich das viele Reviere nicht leisten.

Der Hase ist in manchen Revieren wieder stark "im Kommen" und verbeißt auch. Der ÖJV bietet sogar schon Flintentraining an. Die Gefährdungslage ist also nicht zu unterschätzen und wenn dann die Hobbyjagd schon mal zu etwas brauchbar ist ..... ;)

Ansonsten finde ich, dass man das Thema knallhart "dogmatisch" sehen muss. Lese das Handelsblatt und du stellst fest, dass sich niemand Corana leisten kann. Das Virus zeigt sich m. W. davon aber sehr unbeeindruckt und deshalb muss die knallharte Umsetzung von Corona-Maßnahmen überall gelten. JEDER hat sich OHNE wenn und aber danach zu richten und das weitestgehend ohne Ausnahme. Die Regeln sind, wie sie sind und wenn das eine Absage zur Folge hat, ist das so.

Warum?

Wenn die Akzeptanz für Corona-Maßnahmen in der Gesellschaft weiterhin prökelt, kommen wir auf den Hund. Die Akzeptanz prökelt, wenn wir das mit den Ausnahmen bzw. unterschiedlichen Sichtweisen nicht irgendwie lösen.
 

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