Bislang habe ich noch keine Antwort darauf bekommen, "wer wie den Overbore unter welchen Prämissen definiert?"
Da wirst du auch keine Antwort drauf bekommen, denn was dem einen heute "zu overbore" ist, kann morgen, wenn sich der "Zeitgeist" dem er ewig nachläuft sich hahingehend ändert, für ihn schon die "Erfüllung" sein.
Man wird halt unglaubwürdig, wenn man sich allzuoft an Adenauers (die, die mit "früher nix zu tun haben wollen" bitte mal "Konrad Adenauer" googeln, um zu sehen wer das denn war) Motto: "Watt kümmert mich mein dumm Jeschwätz von jestern!" hält.
Ein Schalldämpfer schützt mein Gehör. Zweifelsfrei erwiesen.
Nur muß man sich fragen, ob eine Magnum die 4-5g Pulver in einem eh nur ca. 6,5-7,5 weiten Innenlauf verbrennt, unbedingt noch durch Laufkürzung weitere 10-20% im Innenvolumen beschränkt werden muß, weil sie ja so fuuuuuurchtbar lang ist, nur um dann noch lauter zu knallen.
Dann kann ich mir doch auch gleich ein Kaliber mit hohem Laufinnenvolumen (sprich großer Kaliberweite, wie 9-9,5mm) zulegen, dessen Patronen von vorneherein für offensives TLM (früher Brennschluß) ausgelegt sind und somit erst gar nicht in die hohen Schalldrücke der Magnums kommen. 140dB zu 150dB ist mehr als deutlich für das eigene Ohr wahrnehmbar. Aber selbst gedämpft liegen die Magnums und mit progressiven TLM geladene Patronen noch über der Gefahrengrenze für´s menschl. Gehör.
Wenn auf der DJ 30-40m neben dir jemand mit einer 8x68S aus normalem 60-65cm Lauf oder einer .30-06 mit 51cm Lauf steht und abdrückt, ist es für dich noch deutlich lauter, als deine eigene 9x57 mit 60cm Lauf die gerade mal etwas über einem Meter vor deinem Ohr losgeht.
Wer empfindlich ist und SD (bei Standardkaliber angepaßten Lauflängen) benötigt, ist auch da mit 9x57 etc. gut beraten.
Hoher Schalldruck ist immer das Ergebnis ungeeigenter (zu kurzer) Lauflänge und soll durch den Anbau eines SD wettgemacht werden. dann steigt aber wieder die Gesamtlänge der Waffe und der Vorteil der kurzen Waffe ist wieder weg. Zudem muß zusätzl. eine für das hohe Gasvolumen der Magnumpatrone oder der mit progress. Pulver geladenen Standardpatrone, schalldäpferverträgl. Labo gesucht werden.
Also rückt die Waffe so oder so vom Ideal wieder ab.
Es stellt sich ein Problem: wie werden dann all deine genannten Patronen wohl mit bleifreien Geschoßen funktionieren ?
Sowohl in .358", als auch in .366" und .375" gibt es genügend bleifreie Geschosse. Leichtere als die übl. Standardgewichte der bleihaltigen und auch welche in den Originalgewichte. Wie halt bei den "zeitgeistigen" Patronen auch.
Auch bei 9x57 oder 9,3x57 steigt unter beibehaltung des Gasdruckniveaus bei Reduzierung der Geschoßmasse die Vo.
d.h. nicht nur eine .308Win. wird mit einem 130grs. Cu-Geschoß "schneller" als mit einem 165grs. Bleigeschoß, sondern auch eine 9x57 mit einem 180grs. Cu-geschoß anstelle eines 250grs. Bleigeschoß.
Gegenfrage: Was machen bei Bleifreizwang Nutzer von volumenkleinen, dunnkalibrigen Patronen, wenn die betr. Waffe nicht zufriedenstellend mit den leichten Bleifreien schießt?
Ein schwereres, bleifreies Geschoß nehmen verbietet sich durch das geringe Hülsenvolumen und den meist bei "zeitgeistigen" Kalibern viel zu kurzen Übergangskonus.
Da läßt sich bei der 9x57 oder 9,3x57 aber dank des sehr langen Überganges einiges machen.
Übrigens auch ein Vorteil den Kaliber "aus der Klamottenkiste" wie 6,5x57, 7x57, 7x64 gegenüber "zeitgeistigen" (aber teils gleichalten) wie .260Rem., .270Win. 7mm-08Rem., .308Win. und .30-06 haben.
Bleifrei wird von allen jagdl. Waffennutzern, egal welches Kaliber/welche Waffe sie führen, (faule) Kompromisse, letztendlich auf Kosten des Wildes, abfordern.