Weidgerechtigkeit in der Jagdpraxis

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Aber wie oft kommt ein solches Verfahren vor?
Bei der Novelle zum JWMG wurde dem LJV konkret die Frage gestellt, was denn die „ungeschriebenen“ Regeln sei. Man konnte sie nicht benennen. Dann gibt es sie auch nicht.

tja, dummerweise findet sich sowohl der Begriff der "Waidgerechtigkeit" als auch dessen Definition trotzdem im JWMG...
 
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Kennst Du den Philosophen Robert M. Pirsig? Sein Hauptwerk umfasst den statischen und dynamischen Qualitätsbegriff. Kurzfassung: Jeder kann sich unter Qualität irgendetwas vorstellen und auch absente Qualität feststellen, aber Qualität an sich nicht abschließend/quantifizierbar positiv definieren. Streiche Qualität, setze Waidgerechtigkeit und man findet im Buch "Zen und die Kunst ein Motorrad zu reparieren" viele Denkanstöße...
Genau daran dachte ich eben auch. Danke für deinen Beitrag. Spricht mir aus dem Herzen.
Nicht alles muss bzw. kann bis ins Detail formuliert werden aber jeder weiß, was gemeint ist.
Hat wohl was mit selbständig Denken zu tun ....
 
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Genau daran dachte ich eben auch. Danke für deinen Beitrag. Spricht mir aus dem Herzen.
Nicht alles muss bzw. kann bis ins Detail formuliert werden aber jeder weiß, was gemeint ist.
Hat wohl was mit selbständig Denken zu tun ....
Eben weil ich selbstständig denken kann......
Nachdem du aber weißt, was gemeint ist, bitte, leg los.
 
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Sein Ansatz lautet:
  • primär nach vorne, früh aufstehende Hasen beschießen.
  • sich duckende Hasen ignorieren
  • nach hinten ausweichende Hasen wenig beachten
An der Systematik tüftelt er jedes Jahr ein bisschen weiter, ändert ein bisschen.
Er lernt jedes Mal dazu (sagt er) und verfeinert das System.
Ich hatte in den 3 Jahren noch nicht das Vergnügen, kenne es nur von Berichten Dritter
und aus seiner persönlichen Darstellung.
Auch wenn man den Eindruck gewinnen könnte - wir haben keinen Stress miteinander.
Im Gegenteil - er ist ein sehr angenehmer Nachbar.
Trotzdem waren wir seit ein paar Jahren nicht mehr gegenseitig auf der Treibjagd.
In der Zeit gibt es einfach zu viele Möglichkeiten ... .
Diese Erkenntnisse wurden uns schon vor über 60 Jahren versucht zu vermitteln.
Also sooo neu nun auch wieder nicht.
 
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Darf man dann auch Rehen in Kopf schießen?
Unter dem Aspekt des Tierschutzes und der Jagdgesetze kannst du in der Jagdzeit ein Stück Wild unter der größtmöglichen Vermeidung von Schmerzen oder Qualen, auf jede Art und Weise totschießen, die das sicherstellt.
Rehe werden ja aus weidgerechten Gründen nur dann nicht auf oder in den Kopf geschossen, wenn ein schön verperltes Gehörn, pardon "Geweih" drauf ist.

Übrigens:
Waidgerechtigkeit beschreibt das Verhältnis zum Wild
Waidmännisch das Verhältnis zu Mitjägern und Mitmenschen
 
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Rehe werden ja aus weidgerechten Gründen nur dann nicht auf oder in den Kopf geschossen, wenn ein schön verperltes Gehörn, pardon "Geweih" drauf ist.


also ich muß schon sagen, hier fehlt wohl der Ironiesmiley.
Jeder der die hier diskutierte Waidgerechtigkeit ernst nimmt tut so etwas generell nicht. Man trifft immer wieder mal solche Spezialisten die erzählen wie toll sie das hinbekommen. Das geht 99 mal gut doch eines Tages läuft das Wild egal welches dann mit Äserschüssen o. sonst einer Schweinerei vom Ort der Tat und das ist immer einmal zu viel!
Es passiert sowieso schon unbeabsichtigt genug wenn man nicht auf den unruhigsten Körperteil anhält. Gilt genauso für die Trägerkunstschüsse.

Mit zumindest bemühten waidgerechten Grüßen
 
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also ich muß schon sagen, hier fehlt wohl der Ironiesmiley.
Jeder der die hier diskutierte Waidgerechtigkeit ernst nimmt tut so etwas generell nicht. Man trifft immer wieder mal solche Spezialisten die erzählen wie toll sie das hinbekommen. Das geht 99 mal gut doch eines Tages läuft das Wild egal welches dann mit Äserschüssen o. sonst einer Schweinerei vom Ort der Tat und das ist immer einmal zu viel!
Es passiert sowieso schon unbeabsichtigt genug wenn man nicht auf den unruhigsten Körperteil anhält. Gilt genauso für die Trägerkunstschüsse.

Mit zumindest bemühten waidgerechten Grüßen
Ich will da gar nicht widersprechen. Mich hat es nur gewundert, dass das bei dem noch kleineren Hasenkopf auf 80m in Ordnung wäre, wenn es bei einem Reh auf z.B. 40m unterlassen werden soll.
 
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Man machts einfach nicht. Gleicht einer Hinrichtung. Ist aber mehr eine moralische Geschichte.
Drum gibst du als großer Raubwildjäger auch Fuchs und co. die selbe Chance. Oder ist ist das keine moralische Geschichte? Vermeide bitte solche Aussagen wie "Man macht sowas nicht", nur weil du keine Phantasiee dafür hast. Und stelle dich nicht als oberste moralische Instanz dar. Beim Raubwild schaut es mit der Moral gleich ganz anders aus......
 
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Drum gibst du als großer Raubwildjäger auch Fuchs und co. die selbe Chance. Oder ist ist das keine moralische Geschichte? Vermeide bitte solche Aussagen wie "Man macht sowas nicht", nur weil du keine Phantasiee dafür hast. Und stelle dich nicht als oberste moralische Instanz dar. Beim Raubwild schaut es mit der Moral gleich ganz anders aus......
Da Raubwild wie Fuchs und Co. Ausgesprochene Nahrungsopportunisten sind die im Endeffekt mit jedem Siedlungsgebiet sowas wie ihren persönlichen Nationalpark haben in denen ihre Bestände teilweise explodieren können, haben sie immer eine Chance. Das kann man von Hase, Rebhuhn und Co. Nicht behaupten.
Nachdem ich in Niederösterreich jage möchte ich dir kurz einen Auszug aus unserem Jagdgesetz vorlegen: §2 (1) "Mit dem Jagdrecht ist die Berechtigung und Verpflichtung verbunden, das Wild unter Rücksichtnahme auf die Interessen der Land- und Forstwirtschaft zu hegen, damit ein artenreicher und gesunder Wildstand sich entwickeln kann und erhalten bleibt."

Das sollte man übrigens auch nach der Jagdprüfung noch wissen.

Nachdem in der heutigen Zeit eben Hase, Fasan, Rebhuhn und Co. Landesweit gesehen keine steigenden Besätze zeigen, und wir eben verpflichtet sind auch bei jagdlicher Nutzung einen gesunden Bestand übrig zu lassen/zu erhalten, ist es vollkommen richtig Ihnen diese Chance zu geben.

"Beim Raubwild schauts mit der Moral gleich ganz anders aus..."
Vermeide bitte solche Aussagen, wenn man es bei dir selbst bei anderen Wildarten nicht anders gehandhabt wird. Wasser predigen und Wein trinken sag ich nur.

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen, wenn du aber noch weitere Fragen zu Grundsätzen der Jagd hast, dann schau lieber mal in Literatur oder Netz nach, bevor du dich hier zu Themen (Niederwild) äußerst, zu denen du keine Erfahrungen hast, wie ich zumindest vermute.
 
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also ich muß schon sagen, hier fehlt wohl der Ironiesmiley.
Jeder der die hier diskutierte Waidgerechtigkeit ernst nimmt tut so etwas generell nicht. Man trifft immer wieder mal solche Spezialisten die erzählen wie toll sie das hinbekommen. Das geht 99 mal gut doch eines Tages läuft das Wild egal welches dann mit Äserschüssen o. sonst einer Schweinerei vom Ort der Tat und das ist immer einmal zu viel!
Es passiert sowieso schon unbeabsichtigt genug wenn man nicht auf den unruhigsten Körperteil anhält. Gilt genauso für die Trägerkunstschüsse.

Mit zumindest bemühten waidgerechten Grüßen

In 15 Jahren 116 Posts einzustellen stellt natürlich schon eine Autorität dar, die Respekt erheischt.

Aber - Hier fehlt gar nix, denn ohne zu wissen wie viele Rehe und ähnlich großes Wild aufs Blatt gezielt, aber nicht dort getroffen wird, liegt mit großer Wahrscheinlichkeit deutlich unter 99%.
Bevor hier Moral gepredigt wird, sollte ein Background vorhanden sein, der auf praktischer Jagd beruht, denn die bejagbaren und bejagten Tiere sind von so unterschiedlicher Größe und Verhalten, dass viele davon aufgrund der doch häufig mäßigen Schussleistung von Jägern (ich schreibe nicht "der Jäger") gar nicht beschossen werden dürften.
Ob Füchse, vor allem kleine, Hasen, Marder und Vögel etwa wie Krähen beschossen werden, wird da doch viel weniger nachgedacht, was die nach einem (vermeintlichen) Fehlschuss davontragen, das gleiche gilt bei kleinen, schnellen und weiten Vögeln.
Wer auf ein Reh die "Acht" als Norm für ausreichende Treffsicherheit ausgibt, dürfte auf was kleineres gar nicht schießen, wobei der Fehlschuss noch das kleinere Übel ist.
Nachdem man gegenseitig nicht weiß, von welcher Basis ausgegangen wird, sind 99x mal schon ein Level, das nur wenige Jäger erreichen. Für mich kann ich sagen, das ich auf meine Jagdjahre gerechnet das nicht erreiche und einige Punkte drunter liege.
Unruhiger Körperteil? Es gibt Jäger, denen reicht es, wenn das Reh oder ein Körperteil, wie Hals oder Kopf (pardon: Träger und Haupt) 5 Sekunden ruhig ist, anderen reichen 50 Sekunden nicht für einen "sauberen Blattschuss".
Kunstschuss ist was anderes als Duseltreffer, man sollte weder bei einem noch vom anderen als dem jagdlichen Durchschnitt ausgehen, sondern versuchen auf ein höchstmögliches Level an Treffsicherheit zu kommen, wer das nicht anstrebt, nicht erreicht oder erreichen will, wird jeden besseren Schützen für einen Kunstschützen halten.
Aber sauber zu treffen allein, macht einen Jäger noch nicht waidgerecht, allenfalls selbstgerecht.
 
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"Beim Raubwild schauts mit der Moral gleich ganz anders aus..."
Vermeide bitte solche Aussagen, wenn man es bei dir selbst bei anderen Wildarten nicht anders gehandhabt wird. Wasser predigen und Wein trinken sag ich nur.

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen, wenn du aber noch weitere Fragen zu Grundsätzen der Jagd hast, dann schau lieber mal in Literatur oder Netz nach, bevor du dich hier zu Themen (Niederwild) äußerst, zu denen du keine Erfahrungen hast, wie ich zumindest vermute.
Ich predige nicht Wasser und trinke Wein, sonder nich predige was ich selbst lebe. Glaube mir, ich kenne die Niederwildhege mit all ihren teils perversen Auswüchsen. 10 Jahre in einem Extremniederwildhegegebiet haben mich gegenüber dieser Szene kritisch gemacht. Warum bejagst du Hase und Co. überhaupt noch wenn es so schlecht um sie steht? Für die Hasen ists egal ob sie der Fuchs oder der Jäger holt. Das Geschwafel von der ökologischen Notwendigkeit der Raubzeugbekämpfung kann ich nicht mehr hören und nachher wird mit den Streckenfotos geprotzt. Du bist ja ein gutes Beispiel dafür.
 
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Du mußt nicht ständig predigen was du selbst lebst, es hat ein jeder deinen Standort verstanden.
Und es hat jeder verstanden, daß es Dir dort unten gefällt.

Uns ist halt einfach der Aufenthalt in den Suhlen etwas weniger gefällig als Dir.

derTschud
 

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