Die besten Naturverjüngungsflächen ganz ohne Jagd, die ich kenne, stehen in Potsdam, da wo die Leute ihre Hunde laufen lassen.
CdB
Die beste Naturverjüngungsfläche, die ich kenne, ist die RFö Dachsberg in Berlin, Hundeauslaufgebiet. Das wird wahrscheinlich ähnlich sein. Rehe gibt es nicht, wenn mal eins unter der AVUS durchkommt, bringen es die Hunde um oder jagen es vor´s Auto. Hase kommt genau so häufig vor, nur Sauen: reichlich.
Hier kann man sehen, was waldbaulich ohne wiederkäuendes Schalenwild geht! Und demnach auch, was mit wiederkäuendem Schalenwild nicht oder schlecht geht, wenn der Bestand zu hoch ist.
Natürlich gibt´s allerorten Buchenrauschen, die man plattfahren kann, damit immer noch genug stehen bleibt, aber das ist eine Momentaufnahme. Pflanze mal an ein paar Stellen Weiß- oder Küstentanne rein oder auch nur Douglasie oder Roteiche! Man selbst kann auch nicht den ganzen Tag Erbsensuppe essen, es muss auch mal Schnitzel sein. Dem Reh geht´s im übertragenen Sinne nicht anders, es selektiert stärker als der Feinschmecker im Ritz.
Ich zählte früher auch zu den "Rehstreichlern", die meinten Rehe zahlenmäßig erfassen zu können. Ich habe sie im Winter mit Milchviehmischfutter und Mais aus der Rutschfütterung verwöhnt und was der Möglichkeiten da mehr sind. Im meiner riesigen Eigenjagd von 81,2443 ha! Geschossen wurden immer 5 Rehe, seit Menschengedenken, 2 Böcke und 3 weibliche. Und vor dem Dorf stand im Winter der Sprung mit 20-30 Stücken auf den abgeernteten Zuckerrüben, das war so als ich anfing, dort in Vaters Revier zu jagen und das blieb bis nach seinem Tode so.
Dann sah ich den Wald irgendwann nicht nur als Kulisse für meine Jagdspiele, entdeckte das Laubholz in unserer Kiefernwüste, was dort schon seit Jahrzehnten hätte dominant sein können. Die Häher schleppten Eicheln und Bucheln aus der Nachtweide am Dorf in den Wald und pflanzten sie und ich hielt doppelt dagegen: ich schonte die Rehe und schoss die Häher! Gerne würde ich jeden Häher, den ich schoss, wieder lebendig machen! Ich fand Eichen und Buchen, die längst hätten mannbar sein können und doch nur halb stubenhoch waren. Den von mir geforderten Abschuss genehmigt zu bekommen, erforderte damals Widerspruch bei der UJB und eine Entscheidung nach Verbissgutachten von der Bezirksregierung! So sehr wurden Rehe gehätschelt. Und dann schoss ich, reichlich! Und überall zeigte sich in der Kiefernwüste Laubholz, überwiegend Buche, Eiche sowieso! Häher und Anflug regelten das. Sogar Ahorn kam, leider aber auch Traubenkirsche. Und die Douglasie bekam ich dank mobilem rechten Zeigefinger ohne Zaun aus dem Gröbsten raus, Buche und KüTa auch.
Die Wahrheit liegt wie immer in der Mitte: Überhege ist leider weit verbreitet und die übermäßigen Abschüsse in den Staatswäldern leider auch. Im Zweifelsfalle aber hat die Büchse zu sprechen und nicht der Futterautomat! Ich habe auf den 80ha jahrelang 10 und mehr Rehe im Jahr geschossen, und das nicht einmal wahllos! Ich habe halt nur die ganz guten leben gelassen und alles andere geschossen. Und man kann auch nur die Rehe schießen, die da sind! Vorgestern erst fiel mir ein Rickenkitz zum Opfer, ich hatte es als Schmalreh angesprochen, weil es weit nach Ricke und Bockkitz kam: 14kg aufgebrochen! Das geht ohne Fütterung nur mit angepassten Wilddichten. Am liebsten würde ich es wieder aufrichten, das musste nicht sein, einfach ein Fehler im Ansprechen. Vielleicht werde ich auch altersmilde, so richtig gerne schieße ich keine Rehe mehr...