Warum eigentlich ist die 7x64 bei uns out?

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Der Drall der 7x64 ist 220mm. Somit 1:8,66.
Das ist der Standard- Drall nach CIP. Viele alte Waffen haben einen längeren Drall. 1:10 und höher ist gar nicht so selten. Der Trend geht heutzutage nun mal zu langen, schweren Geschossen mit hohem BC (wg. Querschnittsbelastung -> hohe Eindringtiefe und Ausschusswahrscheinlichkeit) und das ist aus diesen Waffen einfach nicht machbar.
Manche Hersteller (z.B. Steel Action -> Drall = 1:14,2 - keine Ahnung, wie sowas mit vernünftigen Geschossgewichten funktionieren soll) verkaufen selbst heute noch Waffen in 7x64 mit extrem langem Drall.
Ich glaube auch nicht, dass die Popularität der Schalldämpfer mit dem Niedergang der 7x64 zusammenhängt.
Der Niedergang der 7x64 begann deutlich vor Einführung der SD!
Dass die Popularität schon vor Einführung der SD abgenommen hat, ist korrekt. Der Trend zum Schalldämpfer und zu kurzen Lauflängen hat es aber sicher nicht besser gemacht.

denn die Konkurrenz - Patrone .270Win und .30/06 brauchen die gleiche Lauflänge und v.a. die.270
ist die Patrone, die nicht mit schweren Geschossen klar kommt bzw.es gibt kaum Geschosse über 150gr, Standard sind 130gr.
Die .270 Win hat das gleiche Problem, ja. Interessant finde ich, dass die Hersteller bei der aber langsam umdenken und Waffen mit kurzen Dralllängen auf den Markt werfen. In den USA sind Waffen in .270 Win mit kurzem Drall nicht mehr ungewöhlich. Es ist vermutlich nur eine Frage der Zeit, wann das auch bei europäischen Herstellern ankommt.
Die 7x64 leidet darunter, dass die Hypes von der anderen Seite des großen Teichs an ihr vorbei gehen. Der Trend zu Geschossen mit hohen BCs kommt ja auch von dort. Leider interessiert sich da drüben aber kaum jemand für die 7x64.
 
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Na ja, die US - Geschosse mit extrem hohen BC sind i.d.R. Match - oder modifizierte Match - Geschosse, ich denke da v.a. an Hornady ELD - X und ELD - M. Da lieber auf vernünftigen Geschossaufbau achten, wenn stärkeres Wild bejagt wird - wenn ich Gams oder Muffel bejage und das auf größere Entfernung, dann passt ELD -X ( hab ich gerade mit der 7mmBM gemacht).
Bei stärkerem Rot - oder Schwarzwild würde ich auch zu Lasten des BC gerade in einer schnellen 6,5 oder 7mm(da gehört die CM nicht dazu) ein robust gebautes, langes und schweres Geschoss wie Oryx oder Mega oder Nosler Part.wählen, wenn nicht bleifrei völlig andere Anforderungen stellt!
 
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Die CIP wurde ja schon 1914 gegründet und die Patrone 7x64 1917 von Brenneke entwickelt und ihr den 220er Drall verpasst.
Das da ein so schneller Drall wie 1:10" verbaut wurde, hab ich bislang noch nicht gehört. Macht doch auch keinen Sinn.

Die .270Win hat einen 1:10" Drall und die 7mm Rem Mag 1:9,5". Verwechselst du das gerade mit diesen Patronen?
 
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Servus miteinander,

Ich habe nun hier fast alles gelesen.

Bin selbst durch die .270 zur 7x64 gekommen.
Seit mehr als zwei Jahren nutze ich nun die .270 in 130grs und glücklicherweise sind mir jetzt immer wieder schwere Hirsche und dicke Keiler über den Weg gelaufen.
Ausschuss war nicht regelmäßig bei größerem Wild.
Es stört mich eig nicht, weil alles mehr oder weniger sehr gut gezeichnet hat bzw. in Sichtweise verendet ist.

Allerdings habe ich dies zum Anlass genommen, um mal wieder neue (gebrauchte) Waffen kaufen zu können, um mir einzureden, dass 7x64 in schwereren Geschossen hierfür besser geeignet ist. (Ist nur haben wollen, habe auch .300, 375, 308 zu Hause). Es wurde Sauer 200 und Sauer 80 zu tollen Preisen!

Mir ist aufgefallen, dass meine gewohnte Munition im Vergleich zu .270 und .308 ca. 30% günstiger in 7x64 ist. Deswegen hat es mich noch mehr gefreut und ich habe gleich Lebensvorrat gekauft.

Bei dickem Wild fühle ich mich nun ein wenig ausschusssicherer und freue mich über neues im Waffenschrank.

Rückstoß liegt meiner Meinung aber eher am Geschossgewicht. Ich merke bei zB 130grs bei .308, .270 oder 7x64 keinen Unterschied. Genauso verhält es sich zu 150grs.

PS:
Zur Kurzlaufeignung. Ich habe natürlich auch die tollen 42er und 47er Läufe in .308 mit einem Roedale Ti48.
Am liebsten schiesse ich aber mit einem möglichst dicken und langen Lauf MIT Schalldämpfer.
Mein Favorit ist im Moment ein .270 22mm Jagdmatchlauf in 60cm mit benanntem Schalldämpfer.
Damit schiesst man dann einfach wie mit einer Laserkanone.
Deswegen werden die 7x64 Läufe in 60cm auch ein Gewinde bekommen und ich bin mir sicher, dass ich diese sehr gerne führen werde.
Vielleicht bin ich komisch
Nein, Du bist nicht komisch.
Mein 6,5 CM Lauf (Match-Lauf von LW) hat 19mm Mündungsdurchmesser, ist - selbstverständlich - 60 cm lang und hat ein 15x1 Gewinde. Solche Laufmaße sind halt für das Schießen in jeder Hinsicht immer vorteilhaft.
Also wenn Du komisch wärst, wäre ich es auch.
 
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Die 7x64 wird eher als die Magnum des kleinen Mannes im Feldrevier beschrieben. Nun kommt das Rehwild kaum noch aufs Feld, wenn es im Wald schon zusammengeschossen wird. Weniger Wild im Feld = weniger Bedarf an langrohrigen Feldkalibern.

High BC Bullets gibt es in .284 aber einige und die 7x64 ist auch nicht zu schwach um sowas zu beschleunigen. Evtl. dann aber nur als Einzellader.

Mir selbst ist meine Mauser94 in 7x64 zu kurz, der 56cm Lauf flammt schonmal und ist unnötig laut, einen Schalldämpfer wollte ich der alten Baustelle aber nicht mehr verpassen.
170gr Hammerhead und 140gr oder 150gr TTSX haben auch bis 90kg DJ Sauen gut gewirkt ( waren aber nur 3).
Handgeladene CDB oder 160er NP oder 150er TTSX wären meine Wahl, da ich maximalen BC nicht benötige.
ELD X oder 170gr Hammer Hunter, Berger Hybrid etc. gibt es aber auch noch.

Daher ist die Neue eben die Mutter der 7x64 und bekommt 62cm + Dämpfer.

Hätte ich nicht den Knall mit der 8x64s, wäre es wieder eine 7x64 geworden und auch 62cm Lauf + Dämpfer.
 
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Ein Grund für die aktuelle "Unbeliebtheit" der 7x64: Viele der alten Büchsen haben lange Läufe und kein Mündungsgewinde. Daher müsste für Schalldämpfernutzung ein Gewinde geschnitten werden. Allerdings würde dann der Lauf recht lang, was in der Kanzel sehr umständlich sein kann.

Nun könnte man den Lauf natürlich kürzen, aber die 7x64 ist leider eine Patrone, die nach langen Läufen verlangt, um ihr Potential auszuschöpfen. Im Vergleich zu manch anderen Patronen, verliert sie relativ viel Leistung pro cm kürzerer Lauflänge. Um das ein wenig zu kompensieren, bräuchte man schwerere Geschosse. Diese sind aus kurzen Läufen in der Regel etwas effektiver als leichte Geschosse. Dafür haben diese alten Waffen aber in der Regel nicht den nötigen Drall. 1:9 sollte es dann schon sein, damit man auch sehr schwere und lange Geschosse stabilisieren kann. Vor allem, wenn es dann auch noch bleifrei sein muss.

Dank Bleifreipflicht in immer mehr Bundesländern, steht man mit den alten Waffen in 7x64 vor einigen Problemen. Da bietet es sich einfach an, dass man gleich auf ein Kaliber ausweicht, bei dem man lange und schwere Geschosse problemlos stabilisieren kann und die mit kurzen Läufen gut harmonieren. Nicht umsonst ist die .308 so beliebt.

Generell ist mir in den letzten Jahren aufgefallen, dass sich Waffen ohne Mündungsgewinde immer schlechter verkaufen. Bei der 7x64 kommen oben genannte Gründe noch dazu. Das betrifft aber nicht nur die 7x64, sondern z.B. auch viele Waffen in 7mm Rem. Mag.
Ich führe Mauser 66 von 5,6x57 bis 9,3x64. Bis auf eine 8x57 IS - als Ultra mit 51cm Lauf - und die 9,3x64 mit 65cm Lauf haben alle 60cm Lauflänge, auch die 7x64. Alle Läufe haben die aufgesetzte "Mündungsmuffe" von OR.
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Die Büchsen mit den 60cm Läufen sind ohne SD allesamt nicht länger als 1,05m, womit ich bislang noch in keiner Kanzel ein Problem hatte.
 
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Der Knall ist nicht nur gefühlt weiter weg vom Ohr. Die paar Zentimeter merkt man schon, weil der Schalldruck mit der Entfernung exponentiell abnimmt.

Mein Problem mit der 7x64 ist der Drall. Schwere bleifreie Geschosse verträgt sie leider nicht gut. Leichte Geschosse taugen aber wieder nicht gut für weite Schüsse, da diese einen schlechteren BC haben. Gerade für die weiten Schüsse (z.B. im Gebirge auf Gams) war die 7x64 ja immer gut.
Wenn man noch Blei-Munition benutzen darf, ist die 7x64 nach wie vor eine tolle Patrone.

Man könnte natürlich auch den Lauf wechseln und z.B. einen 1:8er Drall verbauen. Dann wäre sie auch mit schwerem bleifreien Geschossen kompatibel. Das ist ja im Prinzip das Konzept der 7mm PRC. Ob das in einem vernünftigen Kosten/Nutzen-Verhältnis steht, muss jeder selbst entscheiden.
Meine verschiedenen 7x64/7x65 "verdauen" von 8g bis 11,5g im wesentlichen alles gut. Am wohlsten fühlen wir uns so im Bereich bei 10g, und da gibt's ja auch bleifrei durchaus was.
z.B.
Meine 7x64/7x65r schießen jedenfalls gut damit.
 
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Die ideale Lauflänge für die 7x64 unter Beüchsichtigung des Brennschlusses bei traditioneller Ladung sind ziemlich genau 64 cm...
Die Patrone bringt allerdings genügend Kraft mit, dass auch kürzere Läufe gehen. Zu weit unter 60 cm würde ich aber nicht fallen wollen, weil da das Mündungsfeuer doch schon arg ist... Einem Schalldämpfer täte das auch auf Dauer gar nicht gut...
 
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Meine erste Büx, M98 mit 60 cm Lauf in 7x64. Im gemischten Wald/Feldrevier mit hohen Feldanteil ein super Allrounder. Waren aber auch noch keine Schalldämpfer erlaubt und man schoss Blei. Habe hauptsächlich die TIG geschossen.
 
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Die 7x64 leidet darunter, dass die Hypes von der anderen Seite des großen Teichs an ihr vorbei gehen. Der Trend zu Geschossen mit hohen BCs kommt ja auch von dort. Leider interessiert sich da drüben aber kaum jemand für die 7x64.
Weil wir die 280 Remington haben und ja auch nichts anderes als eine 7x64 ist.
 
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Weil wir die 280 Remington haben und ja auch nichts anderes als eine 7x64 ist.
Hat die .280 denn überhaupt eine nennenswerte Anhängerschaft bzw. werden dafür viele Büchsen offeriert? Mein Eindruck ist, dass stattdessen 7RM und .270 Win. viel gefragter sind. In Frankreich sieht man Mun. .280 Rem. doch ab und zu in Jagdgeschäften…
 
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Die 7x64 wird eher als die Magnum des kleinen Mannes im Feldrevier beschrieben. Nun kommt das Rehwild kaum noch aufs Feld, wenn es im Wald schon zusammengeschossen wird. Weniger Wild im Feld = weniger Bedarf an langrohrigen Feldkalibern.

High BC Bullets gibt es in .284 aber einige und die 7x64 ist auch nicht zu schwach um sowas zu beschleunigen. Evtl. dann aber nur als Einzellader.

Mir selbst ist meine Mauser94 in 7x64 zu kurz, der 56cm Lauf flammt schonmal und ist unnötig laut, einen Schalldämpfer wollte ich der alten Baustelle aber nicht mehr verpassen.
170gr Hammerhead und 140gr oder 150gr TTSX haben auch bis 90kg DJ Sauen gut gewirkt ( waren aber nur 3).
Handgeladene CDB oder 160er NP oder 150er TTSX wären meine Wahl, da ich maximalen BC nicht benötige.
ELD X oder 170gr Hammer Hunter, Berger Hybrid etc. gibt es aber auch noch.

Daher ist die Neue eben die Mutter der 7x64 und bekommt 62cm + Dämpfer.

Hätte ich nicht den Knall mit der 8x64s, wäre es wieder eine 7x64 geworden und auch 62cm Lauf + Dämpfer.
Dein "Knall" ist allerdings gut zu verstehen, ich habe ja auch eine - mit 65cm LW Match Lauf.
Wie ich schon schrieb hat die 8x64s die Rasanz einer 7x64 geparrt mit der zuverlässigen Wirkung einer 8x57 IS. Hochwildjäger, was willst Du mehr?
 
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Hat die .280 denn überhaupt eine nennenswerte Anhängerschaft bzw. werden dafür viele Büchsen offeriert? Mein Eindruck ist, dass stattdessen 7RM und .270 Win. viel gefragter sind. In Frankreich sieht man Mun. .280 Rem. doch ab und zu in Jagdgeschäften…
Wenn ich die US Youtuber so sehe ist die jüngere Schwester der 280 rem, die 280 AI sehr beliebt.
 
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Hat die .280 denn überhaupt eine nennenswerte Anhängerschaft bzw. werden dafür viele Büchsen offeriert? Mein Eindruck ist, dass stattdessen 7RM und .270 Win. viel gefragter sind. In Frankreich sieht man Mun. .280 Rem. doch ab und zu in Jagdgeschäften…
.284shehane und .284Win sowie neu 7PRC sind beliebte F-Class Kaliber.
 

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