Sauer 80, Sauer 90, Sauer 2000 Verschluss

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Es schiebt halt ein bisschen …

Die 9,3x62 kickt mit den üblichen Geschossgewichten wesentlich härter als eine 8x68S. Da ich Mauser 66 mit identischer Schaftform in beiden Kalibern besitze, kann ich mir dazu ein qualifizierteres Urteil erlauben. Die meisten, die die den angeblich starken Rückschlag der 8x68 immer wieder gebetsmühlenartig behaupten, haben vermutlich noch nie mit dem Kaliber geschossen.

Ich bin selbst dem Framing auf den Leim gegangen, habe mir aber trotzdem eine 8x68 gekauft, weil es sich um eine gravierte Mauser 66 handelte. Da waren ein paar Schuss mit 14,5g KS bei. Auf dem Stand hatte ich mich bereits auf einen kräftigen Schlag eingerichtet. Tatsächlich habe ich kaum mehr gemerkt als bei einer stramm geladenen .30-06. Ich war fast enttäuscht. Das einzige Argument gegen eine 8x68 ist, dass es dafür keine günstige Fabrikmunition gibt.

Dies ist zwar o.t., da es aber viele S80 und auch einige S90 in 8x68 gibt, die man wegen der unberechtigten Vorurteile teils günstig bekommt, passt es doch zum Thema.
 
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SEM oder nicht wäre mir ziemlich egal. Man muss dazu wissen, dass einige schon ab Werk mit SEM ausgerüstet wurden… und einige andere von den Schwerpunkt-Fachhändlern, die zum Teil auch sehr versierte Büma waren.
Der wohl überwiegende Teil dieser SEM dürfte daher handwerklich sehr gut ausgeführt worden sein.

Kommt drauf an, ob man ein anderes ZF montieren (lassen) will und wenn ja, welches.

Kleiner Tipp: viele S80/90 haben das Zeiss 2,5-10x52 drauf. Das hat 57mm Objektivaußendurchmesser, genau wie die 50er S&B-Gläser, die 50er Leica Fortis und Magnus und auch die 50er von Meopta. Wenn man diese Gläser montieren lässt, kommt man bei der SEM mit einem neuen Hinterfuß aus, der Objektivring kann bleiben. Die Kosten dafür sind überschaubar. Otto Repa kann das machen, zumindest für Zeiss Innenschiene hat er noch Rohteile. Man muss allerdings vorher ermitteln, ob man mit dem Augenabstand hin kommt, weil das alte Zeiss 52 schon recht lang ist. Rechnerisch muss man bei den neuen Gläsern 1-1,5cm Länge abziehen, weil die gut 9 cm Augenabstand haben und nicht 8cm wie das alte Zeiss. Man hat aber einigen Spielraum, weil man den Objektivring weiter vorne oder hinten setzen kann.

50er Zeiss und Swarovski haben leider 56mm Objektivaußendurchmesser, so dass man den Objektivring nicht erhalten kann, wenn man so ein ZF montieren will.
 
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Wenn bei mir die Waffe mit einem 2,5-10 Zeiss kommen würde, würde ich gar nichts ändern.
Ist doch ein tolles Glass!

Auf meiner 90 sitzt ein Kahles. Super Optik.

Meine 8x68S ist auch meine Mauser 66. Das war in D meine liebste Büchse fuer Schwarzwild. Für Sauen im Weizen und Nachts auf Wiesen und Mais. Mein Glass hier ist das alte 8x52 Diasta. Nicht variabel. In Deutschland würde ich es wohl heute auch ersetzen. Hier gibt es keine Nachtjagd Das 14,5 KS ist eine sehr gute Murmel in der 8x68👍

Also, keine Angst vor der 8x68S

Ich würde aber die 8x68S in einer 90 bevorzugen.
Als mein Vater vor zig Jahren seine 80 in 8x68 gekauft hatte, war am Anfang die Kammer nach dem Schuss blockiert. Das ist wohl um die 45 Jahre her. Die Waffe ging an Sauer und danach war alles fein.
Das trat wohl am Anfang auf.
Bei meiner 90 in 300 Weatherby gibt es keine Probleme.
 
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Was ist jetzt eigentlich der konkrete Unterschied zwischen Sauer 80 und Sauer 90?

Guten Morgen,

meines Wissens waren die Änderungen unerheblich und wie folgt:
  • Schlankere Schaftform
  • die vordere Riemenbügelhalterung befand sich nicht mehr am Schaft sondern am Lauf
  • die Sicherung wurde durch einen Druckknopf ergänzt, diesen muss man drücken und kann dann erst die Sicherung vorschieben
  • Änderungen bei dem Abzugsbügel (ich meine etwas vergrößert)
  • Der Laufauflagepunkt am Vorderschaft wurde entfernt (sollte ursprünglich durch das Aufliegen der dünnen Läufe präzisionssfördernd sein, führte aber zu Nachteilen). Diese Auflagepunkte im Schaft kann man aber bei einer Sauer 80, sofern es nicht schon gemacht wurde, auch selber abschleifen/entfernen.
Am Verschlusssystem wurde nichts geändert.

Gruß
sebi
 
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Als mein Vater vor zig Jahren seine 80 in 8x68 gekauft hatte, war am Anfang die Kammer nach dem Schuss blockiert. Das ist wohl um die 45 Jahre her. Die Waffe ging an Sauer und danach war alles fein.
Das trat wohl am Anfang auf.

Das war wohl gerade am Anfang der Produktion, gerade bei stärkeren Kalibern, ein gelegentliches Problem. Grund war ein zu raues/unpoliertes Patronenlager. Nach dem Schuss lag die heiße Patrone an der Patronenlagerwand an und ließ sich nicht rausrepeterien. Nach dem abkühlen der Patronen nach einigen Sekunden/Minuten ließ sich die Patronen dann meist wieder rausrepetieren. Für einen zweiten/dritte jagdlichen Schuss natürlich unakzeptabel. Meist wurden die Patronenlager zur Behebung des Problems nochmals ordentlich poliert.
 
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Da war auch mal was mit dem Abzug. Ein Jagdfreund meines Vaters hatte beide Probleme auf einmal. Er wollte einen Probeschuss vom Autodach machen, drückte ab, es passierte nichts, dann hat er die Waffe auf die linke Seite gelegt und bautz ging der Schuss los. Danach ging das Gewehr erstmal nicht mehr auf. Das war Anfang der 1990er, er wollte weder von der Sauer 80 noch von der 8x68 noch irgendwas wissen und bekam dann eine der ersten R93, und zwar in 9,3x62. Mit der jagt er bis heute ausschließlich, und zwar von Anfang an mit dem 19g TUG.
 
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Was mich an der Konstruktion als praxisrelevantes Detail stört ist: die Kammer verriegelt nicht durch Drehung, sondern durch die Stützklappen. Keine Spannkurve, sondern der Verschluss bewegt sich nur geradlinig.
Richtig festgeklemmte Hülsen gehen somit nicht raus. Auch sind die Passungen so genial eng, dass sie zwar schön gleiten, aber auch zufrieren können. Angeblich ist das sogar schon vorgekommen bei nicht richtig entfettetem Verschluss bei sehr tiefen Temperaturen.
 
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Was mich an der Konstruktion als praxisrelevantes Detail stört ist: die Kammer verriegelt nicht durch Drehung….
Richtig festgeklemmte Hülsen gehen somit nicht raus. Auch sind die Passungen so genial eng, dass sie zwar schön gleiten, aber auch zufrieren können. Angeblich ist das sogar schon vorgekommen bei nicht richtig entfettetem Verschluss bei sehr tiefen Temperaturen.
Lese ersteres auch häufig, aber erlebt habe ich es noch nie bei den 80/90 - nicht bei 6,5x68, 7RM, .300 Wby. Zugefrorene Kammer hatte ich hingegen schon auf der Pirsch durch den verschneiten Tann, allerdings bei Steyr-Mannnlicher SL - war eigentlich nur selten mit Ballistöl in Berührung gekommen… ich denke, es war einfach die richtige Mischung aus nassem Schnee und Eiswasser.
 
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