Klettersitz / Baumsitz in der Praxis

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Ich verstehe ja, dass ein aufrichtiges Wort und Männern ( und Frauen) gern auch mal deutlich sein darf. Trotzdem kann man das auch weniger polemisch formulieren.

Eine formschlüssige Verbindung nutzt Dir übrigens nix, wenn du die Last nicht darüber absetzen kannst, weil zum Beispiel die Rinde zerbröselt. Eine reibschlüssige Verbindung kann je nach Anpresskrafr und Reinwert auch ne Menge. So schaffst du das dann auch mit den 8 Rädern einer Lok, bei 20 t Radsatzlast 300 kN Zugkraft zu erzeugen ( Stahl auf Stahl, Auflagefläche pro Rad weniger als ein 2 Euro Stück). Oder auch ein Auto 0-100 in 3,5sek zu beschleunigen.
Du erkennst also zerbröselnde Rinde als Problem, aber Gummieinlagen die darauf greifen sollen nicht?
Die Zinken sind ja gerade dazu da, das sie durch die Borke direkt an den Stamm gehen. Daher sind Baumarten mit dicker Borke schlichtweg nicht für Klettersitze geeignet. Das kleine Einmaleins des Klettersitzeinsatzes.
 
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Daher sind Baumarten mit dicker Borke schlichtweg nicht für Klettersitze geeignet. Das kleine Einmaleins des Klettersitzeinsatzes.
Hallo @Nachtdurchflatterer: Hast Du jemals mit einem Klettersitz einen Baum Bestiegen? Hast Du die jemals mit jemandem Unterhalten, der etwas Erfahrung mit dem Klettersitz hat? Deine Aussage ist das genaue Gegenteil zu allen Aussagen und Erfahrungen, die ich gemacht hab und von anderen Ketteren gehört hab und kann so nicht stehen bleiben: Dickborkige Baumarten sind definitiv besser als Kletterbaum geeignet, als das bei dünnborkigen Bäumen der Fall ist, ais zwei Gründen:
1. Die Stammverletzungen bei dickborkigen Baumarten sind deutlich geringer, diese Bäume können also auch über mehrere Jahre als Ketterbaum verwendet werden.
2. Die Krallen greifen deutlich besser und tiefer in die Rinde und die Rinde bricht nicht so schnell aus wie bei dünnborkigen Baumarten. Dünnborkige Baumarten neigen bei hohem Saftfluss oder Frost eher dazu, dass die Kletterelemente abrutschen. Entweder, weil die Krallen nicht in die gefrorene Rinde eindringen können und oberflächig abrutschen, oder weil die Rinde großflächig wegbricht und die Klemmelemente auf den feuchten Stamm (bei hohem Saftfluss) abrutschen.
Die Stammverletzungen bei dünnrindigen Baumarten (Birken, Buchen etc.) können binnen kurzer Zeit Stammfäule Prozesse in Gang bringen, die den Baum in kurzer Zeit als Kletterbaum ausschließen.

Ach ja: Wenn Du daran zweifelst, dass grobborkige Bäume sich einfach von Ihrer Rinde trennen lassen, dann solltest Du al versuchen, eine Kiefer (nicht die Spiegelrinde), Lärche oder Douglasie zu entrinden. Und nicht die Dünnen junge Bäume, sondern die mit ordentlicher Rinde und einem Durchmesser, den man klettern könnte.
 
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Hallo @Nachtdurchflatterer: Hast Du jemals mit einem Klettersitz einen Baum Bestiegen? Hast Du die jemals mit jemandem Unterhalten, der etwas Erfahrung mit dem Klettersitz hat?
Hallo Diplomwaldschrat. Sowohl als auch.

Hier wurde schon die Broschüre der SVLFG verlinkt. Ich bin mit den Verfassern beruflich häufig zusammen. Es handelt sich um Außendienstpersonal der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft, man kann die einfach anrufen und fragen. Wenn man den Abflug macht müssen die es ja ggf. bezahlen.

Meine Aussage zu dickborkigen Baumarten war in seiner Pauschalität tatsächlich falsch.
ABER:
Stammverletzungen sind überhaupt kein Kriterium bezüglich der Sicherheit!
Der Baum ist kein Menschenleben wert.
Wenn ich keine Bäume habe die ich beschäftigen darf, dann ist der Klettersitz an der Stelle nicht geeignet. Das mit Gummiauflagen kompensieren zu wollen ist gefährlicher Unsinn.
 
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Hallo,

hat jemand Erfahrungen bzw. Ideen, wie man die großen Regenschirme für die Jagd praktikabel am Klettersitz / Baum befestigen kann?
 
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Um einen Angelschirm zu befestigen, braucht es zwei Fixpunkte, das wären die Bodenplattform und der obere Rahmen. Man könnte am Unterteil auf der baumabgewandten Seite eine Art Hülse befestigen, in die man den Schirm stellt und dann am oberen Rahmen mit einem Kabelbinder oder einem kleinen Spanngurt befestigt. Ich hab es nicht ausprobiert und weiß auch nicht, obder Schirm vom Durchmesser nicht zu groß ist. Nachteilig wäre auch die Schirmstange beim Mitschwingen.
Es gibt aber auch extra Schirme für Klettersitze
 
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Interessante Anregung. So in der Art hatte ich mir das auch überlegt, in der Hoffung der Abstand zwischen Bodenplatte und Oberteil ist nicht zu groß. Werde es testen.
 
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Hallo,

hat jemand Erfahrungen bzw. Ideen, wie man die großen Regenschirme für die Jagd praktikabel am Klettersitz / Baum befestigen kann?
Wie sich die Probleme doch gleichen...

Ich hab diese Woche exakt über selbes Problem ebenfalls nachgedacht. Die Umsetzung hab ich noch nicht durch, der Wetterbericht für Morgen sagt halbwegs trockene Verhältnisse voraus, von daher hab ich das Problem erstmal vertagt.

Mein Plan sieht folgendermaßen aus:
1. Geeigneten günstigen Schirm besorgen. Durchmesser etwa 1,6 bis 1,8m (So meine Planung)
2. Eine der Spangen ausbauen und die Bespannung längs der Naht der ausgebauten Spannge auftrennen, Die beiden "losen" Schirmfelder um die jeweils nächste Spange legen und fixieren. Ich weiß noch nicht wie, vermutlich erst mal mittels Klebeband etc. Vielleicht näht mir meine Holde das dann irgendwann mal fest.
3. Der Schirm wird mit hochgenommen, aufgespannt und mit zwei Zurrgurten an den Baum fixiert. Der Stamm selbst liegt dann im Bereich der Lücke, den der Schirm hat (wo die Spange ausgebaut wurde). Damit die Bespannung auch weit aufgespannt bleibt, wollt ich mittels eines Gummizugs die beiden Spangen hinter dem Stamm auf Zug bringen.

Wie gesagt, ist bislang nur eine Idee und ich bin noch nicht so weit, damit in Serienreife zu gehen.
 
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20231103_192959.jpg
So in etwa. Unten ist der Stamm und der Gummizug blau dargestellt.

@blaserr93: Die Überlegung hatte ich auch zuerst, aber sind wir mal ehrlich, der Klettersitz ist eh schon so eng, dass ich keine zweite Seitliche Einschränkung neben dem Stamm brauche.
 
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So in etwa. Unten ist der Stamm und der Gummizug blau dargestellt.

@blaserr93: Die Überlegung hatte ich auch zuerst, aber sind wir mal ehrlich, der Klettersitz ist eh schon so eng, dass ich keine zweite Seitliche Einschränkung neben dem Stamm brauche.
Hier kann man gut sehen, wie es bei denen zum fertigkaufen gemacht wird:

 
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Und keine krallen die reinbeissen...
Das gibts bestimmt auch mit Akku.
Hier wird irgendwie gerne ignoriert das der Baum meist einem anderen gehört und der den gesund haben will. Die Z-Bäume sollten nicht der Naturverjüngung zum Opfer fallen. Die Bäume mit BHD 25-50 sollten noch 30-50 Jährchen wachsen, je nach Art mehr oder weniger, gesund und ohne Fehler
 
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Und keine krallen die reinbeissen...
Das gibts bestimmt auch mit Akku.
Hier wird irgendwie gerne ignoriert das der Baum meist einem anderen gehört und der den gesund haben will. Die Z-Bäume sollten nicht der Naturverjüngung zum Opfer fallen. Die Bäume mit BHD 25-50 sollten noch 30-50 Jährchen wachsen, je nach Art mehr oder weniger, gesund und ohne Fehler
Pro Hektar werden ca 100 Z-Bäume ausgezeichnet, ein Klettersitz deckt mehrere Hektar ab. Demzufolge entwertet ein klettersitz vielleicht 0,5% der Z-Bäume. Ökonomisch zu vernachlässigen und ökologisch ein absoluter Gewinn!
Ungeachtet dessen, sollte natürlich IMMER der Eigentümer oder bewirtschaftet vorher gefragt werden! Was meiner Erfahrung nach aber auch getan wird.
 
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Und keine krallen die reinbeissen...
Das gibts bestimmt auch mit Akku.
Hier wird irgendwie gerne ignoriert das der Baum meist einem anderen gehört und der den gesund haben will. Die Z-Bäume sollten nicht der Naturverjüngung zum Opfer fallen. Die Bäume mit BHD 25-50 sollten noch 30-50 Jährchen wachsen, je nach Art mehr oder weniger, gesund und ohne Fehler

Steile These. Unser Förster und JAB meinte mal, dass bei dickborkigem Bäumen die Krallen nicht durchgehen. Davon mal abgesehen geht auch nicht alles Holz in den Möbelbau,
 

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