Probleme mit Patronenlänge

Registriert
26 Jul 2001
Beiträge
1.755
Hallo Herrschaften,

ich mal wieder. ;)

Heute Abend wollte noch ein paar 8x57IRS laden und morgen den Nachtsichtvorsatz auf meiner B26 einschiessen/einstellen. Da wartet ein 60kg Keilerchen an der Kirrung ...

Irgentwas juckte mich und ich habe die noch vorhandenen (von mir wiedergeladenen) Patronen mit der Schieblehre mal nachgemessen .. und durfte mit Erstaunen festgestellen, dass bei fast allen die L6 variierte. Die Längen lagen zwischen 76,02 und 76,65 ...

Das schien mir doch recht seltsam, da alle aus einem Fertigungsgang waren.

Zunächst vermutete ich, dass ich die Geschosse einfach nicht sauber eingepresst, also den Hebel nicht komplett runtergedrückt hatte. Sollte nicht vorkommen, aber, naja.

Also Matrize eingespannt und auf vorschriftsmäßigen Sitz kontrolliert, Maßpatrone rein, Setzstempel kontrolliert. Alles soweit OK,
der saß auf dem Geschoß.

Dann habe ich jede der Verdächtigen nachgesetzt und nachgemessen - und behielt die Varianz .. zwischen 76,12 und 76,60. Einige liessen sich nocht ein/zwei Zehntel tiefer setzten, andere nicht.

Stempel ausgebaut, der sah unverdächtig aus.

Stempel eingebaut, einjustiert, die Längeren nochmal nachgepresst. Gleiches Ergebnis.

Nun bin ich druckmäßig auf der sicheren Seite; die Labo war für L6=76.0 berechnet - und hat unter 3000 bar - egal ob 76.0 oder 76.6. Und die V0 liegt zwischen 743 und 747 m (lt. QL) - also auch keine Sache, um auf 50 Meter auf Sauen zu schießen.

Aber wieso bekomme ich die Geschossen nicht auf gleiche Länge gesetzt? Ist der Stempel hin?

Die Matrize scheint OK, sauber und in (optisch) gutem Zustand.

Die Geschosse sind TM mit leicht abgeflachter Bleispitze (PMC B-128, 196gn).

Irgentwelche Ideen?

WmH

Joachim
 
Registriert
5 Okt 2018
Beiträge
2.032
Hallo Herrschaften,

ich mal wieder. ;)

Heute Abend wollte noch ein paar 8x57IRS laden und morgen den Nachtsichtvorsatz auf meiner B26 einschiessen/einstellen. Da wartet ein 60kg Keilerchen an der Kirrung ...

Irgentwas juckte mich und ich habe die noch vorhandenen (von mir wiedergeladenen) Patronen mit der Schieblehre mal nachgemessen .. und durfte mit Erstaunen festgestellen, dass bei fast allen die L6 variierte. Die Längen lagen zwischen 76,02 und 76,65 ...

Das schien mir doch recht seltsam, da alle aus einem Fertigungsgang waren.

Zunächst vermutete ich, dass ich die Geschosse einfach nicht sauber eingepresst, also den Hebel nicht komplett runtergedrückt hatte. Sollte nicht vorkommen, aber, naja.

Also Matrize eingespannt und auf vorschriftsmäßigen Sitz kontrolliert, Maßpatrone rein, Setzstempel kontrolliert. Alles soweit OK,
der saß auf dem Geschoß.

Dann habe ich jede der Verdächtigen nachgesetzt und nachgemessen - und behielt die Varianz .. zwischen 76,12 und 76,60. Einige liessen sich nocht ein/zwei Zehntel tiefer setzten, andere nicht.

Stempel ausgebaut, der sah unverdächtig aus.

Stempel eingebaut, einjustiert, die Längeren nochmal nachgepresst. Gleiches Ergebnis.

Nun bin ich druckmäßig auf der sicheren Seite; die Labo war für L6=76.0 berechnet - und hat unter 3000 bar - egal ob 76.0 oder 76.6. Und die V0 liegt zwischen 743 und 747 m (lt. QL) - also auch keine Sache, um auf 50 Meter auf Sauen zu schießen.

Aber wieso bekomme ich die Geschossen nicht auf gleiche Länge gesetzt? Ist der Stempel hin?

Die Matrize scheint OK, sauber und in (optisch) gutem Zustand.

Die Geschosse sind TM mit leicht abgeflachter Bleispitze (PMC B-128, 196gn).

Irgentwelche Ideen?

WmH

Joachim
mach dir keine Sorge wegen dieser kleinen Abweichung.
Bei Boattailgeschossen ist es eher die Regel dass die Geschosse ein bisschen unterschiedlich sind.
Stell am Messchieber mal eine halben Millimeter ein und schau durch den Spalt, das is lächerlich wenig.
Wenns mal mehrere Millimeter Abweichung sind dann würd ich mir sorgen machen!
 
Registriert
2 Okt 2008
Beiträge
5.546
der Setzstempel packt das Geschoß im oberen Drittel ...
Ich schau mir schon an, wie der Setzstempel das Geschoß fasst.

Bei Spitzgeschoßen gibt es meist wenig Probleme. Aber für die fetten Brummer vom Schlag eines RWS Evo verwende ich einen zweiten, innen ausgedrehten Setzstempel, der über die Kalotte drüber greift und das Geschoß erst am Mantel fasst.

Gerade bei Geschoßen mit Bleispitze ist eine Messung der Patronenlänge wenig aussagekräftig. Da verlass' ich mich lieber auf die Werte der Chamber-All – Geschossvergleichs-Messlehre.
 
Registriert
8 Nov 2023
Beiträge
214
Genau hier liegt das Problem der L6. Sie ist eigentlich total unwichtig, bis auf die Magazinbegrenzung. Viel wichtiger ist hier eine andere Messung:

Vom Hülsenboden bis zur Ogive die in die Felder und Züge gedrückt wird. Sprich, Hülsenboden bis Projektil mit Felddurchmesser. Es gibt Komparatoren die du an einen Messschieber aufsetzen kannst, die eben genau das messen. Dann wirst du auch erkennen, dass deine jetzt sehr "unpräzise" gesetzten Patronen wahrscheinlich aber recht konstant gesetzt wurden. Der Messpunkt der L6 an der Spitze des Projektils ist woher die Abweichungen stammen. Der Setzstempel setzt irgendwo dazwischen, man kann diesen auch aufschleifen oder aufreiben, dass er besser oder tiefer greift und seine Kraft überträgt.

CBTO nennt sich das ganze. Cartridge Base To Ogive. Ist auch sehr einfach zu ermitteln. Die Komparatoren kosten auch nur ein paar Euro.
 
Registriert
19 Dez 2013
Beiträge
923
Genau hier liegt das Problem der L6. Sie ist eigentlich total unwichtig, bis auf die Magazinbegrenzung. Viel wichtiger ist hier eine andere Messung:

Vom Hülsenboden bis zur Ogive die in die Felder und Züge gedrückt wird. Sprich, Hülsenboden bis Projektil mit Felddurchmesser. Es gibt Komparatoren die du an einen Messschieber aufsetzen kannst, die eben genau das messen. Dann wirst du auch erkennen, dass deine jetzt sehr "unpräzise" gesetzten Patronen wahrscheinlich aber recht konstant gesetzt wurden. Der Messpunkt der L6 an der Spitze des Projektils ist woher die Abweichungen stammen. Der Setzstempel setzt irgendwo dazwischen, man kann diesen auch aufschleifen oder aufreiben, dass er besser oder tiefer greift und seine Kraft überträgt.

CBTO nennt sich das ganze. Cartridge Base To Ogive. Ist auch sehr einfach zu ermitteln. Die Komparatoren kosten auch nur ein paar Euro.
Seit ich den Hornady Loch-n-Load bullet comparator verwende, kenne ich die Längen-Probleme nicht mehr. CBTO stimmt seither im Bereich von idR unter 5 Hunderstel-Millimetern.
Kann ich nur empfehlen
 
Registriert
19 Dez 2013
Beiträge
923
Mit der OAL gauge (Hülsen mit Gewinde) kannst du in deinem Gewehr die maximale Länge vom Hülsenboden bis zum Eintritt des Geschosses in die Züge messen (und von dort zurück die maximal zulässige Patronenlänge - bei mir idR einen halben Millimeter)
 
Registriert
8 Nov 2023
Beiträge
214
Ist das das mit den aufgesägten Patronenhülsen ?
Nein, du kannst auch eine abgeschossene Hülse nehmen. Dort gleitet das Projektil ja rein und raus da keine Spannung mehr durch den Hülsenhals gegeben wird. Da machst du dann ein wenig Loctite rein, setzt das Projektil vorsichtig weit vor, lädst es in das Patronenlager und die Felder und Züge schieben es, im noch feuchten Loctite so weit in die Hülse, sodass du anliegst.

Paar Minuten warten, vorsichtig die "Patrone" herausrepetieren und nachmessen. Bei Möglichkeit ein paar mal machen.
 
Registriert
28 Jul 2019
Beiträge
2.077
Wie hoch ist die Ladedichte? Bei sehr hoher Ladedichte (>1, ich bei der 8x57IRS nicht unbedingt erwarten würde) kann sich das Geschoss, je nach Grip im Hülsenhals, auch wieder herausschieben und so zu unterschiedlichen Serztiefen führen.

Gruß
Jan
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
85
Zurzeit aktive Gäste
508
Besucher gesamt
593
Oben