Pink vs Orange

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Leider hat @Beowulf80 (noch) nicht auf meine Frage geantwortet, daher gerne auch an alle anderen mit RotGrün-Schwäche:

Rein interessehalber: macht Orange, rot oder pink für Euch nen Unterschied? Wie isses mit gelb?
Ist das für Euch alles "Grau", oder ist irgendwas davon "besser"?
Finde die Frage als Nichtbetroffener interessant, da ja etwa 5-10 Prozent von uns Männern Probleme mit der Rot/Grün-Wahrnehmung haben.

Gruß, g
Ich kann nur für mich persönlich schreiben. Ich sehe die Farben, ich sehe natürlich Unterschiede zwischen rot, gelb, pink und orange, wenn: die Fläche groß genug ist (Kugelschreiber-Schrift ist zB sehr schwierig) und, wenn die Farben klassisch sind, also blutrot, grasgrün, rostbraun, knallorange. So lackierte Autos kann ich wahrnehmen und benennen.

Alles, was davon abweicht, kann ich irgendwann einfach nicht mehr "benennen". Braun ist grün und rot ist braun. Alles eins. Je dunkler die Töne, desto schwieriger, dann ist irgendwann alles erdfarben, egal, ob rot, braun oder grün.

Was für mich ebenfalls schwierig ist, ist das Wahrnehmen des Fellwechsels :) "Das Knallrot sieht doch ein Blinder mit Krückstock!" Ja, nicht immer so richtig toll...wenn Mama daneben steht, wird's besser.

Zurück zur Warnfarbe: Blaze Orange im Wald ist kein Problem, wenn man nicht unbedingt im Indian Summer in Nordostamerika steht. Pink sehe ich persönlich auch sehr gut, komischerweise verschwindet blau bei mir sehr schnell, obwohl es ja ausserhalb meines schwachen Spektrums liegt. Auch hier wieder königsblau super, dunkelblau/navy schlecht zu sehen. Rot wie einige Varianten der Härkila Kamko ist schon wieder zu dunkel, um für mich als Warnfarbe zu funktionieren.

Ich fühle mich nicht "behindert" durch dieses Problem, man sieht ja Farben, nur eben anders. Lachs/mauve/petrol usw. sind mir ein Begriff, kann ich aber nicht zuordnen. Die Sehtests sind bunte Bälle. Die Ampeln sind klar zu erkennen, sind aber auch behindertengerecht gestaltet. Wer nur monochrom sieht, da ist's dann auch egal.

Durch die Farbschwäche ging mir ein Job beim Hamburger Zoll durch die Lappen. "Nur noch zum Amtsarzt" und da war dann halt Schluss. Naja, vielleicht hat alles im Leben einen Sinn. Bin jetzt woanders verbeamtet, wo 5 Farben relevant sind, ich sie aber nicht benennen muss. Puuh.
 
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Was mich in dem Zusammenhang mal interessieren würde: warum redet eigentlich alle Welt von "pink"? In meinem Sprachzentrum ist dieser Farbton seit Jahrzehnten als "rosa" abgespeichert.

Weil es weniger schwul klingt? Nicht wirklich. Ist den Leuten überhaupt bewußt, daß das ein englisches Wort ist? Das nur über digitale Farbskalen Einzug in unseren Wortschatz gefunden hat?

Wie es aussieht ist das gaaaar nicht so einfach .


Wenn es sogar eine Doktorarbeit dazu gibt.
 
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Durch die Farbschwäche ging mir ein Job beim Hamburger Zoll durch die Lappen. "Nur noch zum Amtsarzt" und da war dann halt Schluss. Naja, vielleicht hat alles im Leben einen Sinn. Bin jetzt woanders verbeamtet, wo 5 Farben relevant sind, ich sie aber nicht benennen muss. Puuh.
Hatte mal vor Jahren einen Azubi der sah das Neon Orange auf Buchen nicht oder nur sehr schlecht. Pink sah er wiederum gut , für uns absolut nicht nachvollziehbar wenn die Farben vom gleichen Hersteller kommen. Auf seine Verbeamtung hatte das allerdings keinen Einfluss.
 
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Wieviel erschossene/angeschossene Jäger/Treiber gab`s denn bisher, die aufgrund der schlechten Sichtbarkeit durch Orange zu Tote kamen, daß diese Farbe jetzt , nachdem sie sich etabliert hat, durch eine andere ersetzt werden müsste ? M.W. ist Hellgold da bezüglich Sichtbarkeit unübertroffen.Das weiß jeder Künstler.Das Experiment kann man ja jederzeit zuhause machen, wo der Blick als erstes hängen bleibt. Warum also nicht gleich das Beste ?
 
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Der Wechsel von orange auf pink in Übersee ist auch der Tatsache geschuldet, daß dort teils großer Andrang auf die Jagd in einem recht kleinen Zeitfenster herrscht und es dort kein Reviersystem gibt so wie hier, was einem i.d.R. bessere Übersicht verschafft, wer gerade im Revier unterwegs ist: man kennt sich i.d.R. besser, ist kommunikativ verknüpft, wird bspw. angestellt oder stellt selber an. Das allein verschafft natürlich auch schon ein gewisses Maß an Sicherheit.
In Übersee hingegen weiß man in einem Jagdgebiet oft nicht, wann wo noch andere Jäger unterwegs sind, und ob überhaupt. Da ergibt es dann schon Sinn, auf maximalen Farbkontrast zu setzen. In einem prächtigen Indian Summer mit feurigen Ahornblättern ist daher blaze orange nachvollziehbar blaze pink unterlegen.
Möglicherweise wäre da sogar schwarz gut, oder eine Kombi aus pink und schwarz, damit man vor den Haupthintergründen immer einen möglichst guten Farbkontrast erwirkt. In einem Nadelwald werfen sowohl blaze orange als auch blaze pink sehr gute Kontraste.

Bei alldem lobe ich mir aber irgendwie den ruhigen und einsamen Ansitz im Revier. Da kann man nämlich ganz normale Jagdsachen anziehen und muß sich über so einen Zirkus keine Gedanken machen.
 
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Ob das Wild Treiber besser sieht oder nicht, ist ja nicht ganz so wichtig aber das der Schützen möglichst früh erkennen kann, was da aus dem Dickicht kommt schon. Wenn eine andere Farbe mehr Sicherheit bringt, bin ich dafür, wenn nicht (was die Untersuchungen aber nahe legen) kann ja alles beim alten bleiben.

Falscher Ansatz! Es geht überhaupt nicht primär darum, ob man die Treiber/Durchgehschützen oder die Hunde besser oder schlechter wahrnimmt; dafür sorgt schon allein die Tatsache, dass sie sich im Gelände bewegen und dabei einen gewissen "Krach" machen (außer natürlich die notorisch stumm hetzenden XXXHunde :eek:). Wer sich als Treiber pink oder hellblau einkleiden will kann das natürlich auch tun, völlig wurscht.
Wenn ich Durchgeher wäre und um meine eigene Sicherheit besorgt sein müsste, würde ich lieber zu Hause bleiben, denn dann sind auf der Jagd sowieso die falschen Leute!
Wichtig ist vielmehr, dass die Standschützen gesehen werden - und zwar von den möglichen Nachbarn und den Durchgehern - und NICHT vom Wild. Deshalb ist Blau, alles mit Blau-Anteil und alles Reflektierende für den Standschützen eigentlich tabu!

Ansonsten halte ich natürlich den KOMPLETTEN Tarnschutz für sehr wichtig - und plädiere daher, neben dem Camou-Plasitkschaft der eigenen Knifte dafür: https://www.jagd.de/il-lago-prestige-herren-funktionsunterwaesche-keiler_0211521.html
damit man auch gesehen wird, wenn man mal den Stand für wichtige Sitzungen verlassen muss...
 
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Der Wechsel von orange auf pink in Übersee ist auch der Tatsache geschuldet, daß dort teils großer Andrang auf die Jagd in einem recht kleinen Zeitfenster herrscht und es dort kein Reviersystem gibt so wie hier, was einem i.d.R. bessere Übersicht verschafft, wer gerade im Revier unterwegs ist: man kennt sich i.d.R. besser, ist kommunikativ verknüpft, wird bspw. angestellt oder stellt selber an. Das allein verschafft natürlich auch schon ein gewisses Maß an Sicherheit.
In Übersee hingegen weiß man in einem Jagdgebiet oft nicht, wann wo noch andere Jäger unterwegs sind, und ob überhaupt. Da ergibt es dann schon Sinn, auf maximalen Farbkontrast zu setzen. In einem prächtigen Indian Summer mit feurigen Ahornblättern ist daher blaze orange nachvollziehbar blaze pink unterlegen.
Möglicherweise wäre da sogar schwarz gut, oder eine Kombi aus pink und schwarz, damit man vor den Haupthintergründen immer einen möglichst guten Farbkontrast erwirkt. In einem Nadelwald werfen sowohl blaze orange als auch blaze pink sehr gute Kontraste.

Bei alldem lobe ich mir aber irgendwie den ruhigen und einsamen Ansitz im Revier. Da kann man nämlich ganz normale Jagdsachen anziehen und muß sich über so einen Zirkus keine Gedanken machen.
Das ist das beste Jagen überhaupt ! Dieser ganze Gesellschaftsrotz ist mir sowas von zuwider .
 
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Irgendwie amüsant aber auch ermüdend, wie es bei einem so simplen Thema wie Wahrnehnung von Signalfarben immer noch neue Erkenntnisse oder Neuentwicklungen gibt.

Da hat im Straßenverkehr jeder eine orangene Warnweste dabei, irgendwann gabs dann fast nur noch neongelbe im Verkauf, war wohl ein Marketing-Trend.
Im Wald laufen alle in Orange herum, da kommt nun pink.

Ach je
 
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Irgendwie amüsant aber auch ermüdend, wie es bei einem so simplen Thema wie Wahrnehnung von Signalfarben immer noch neue Erkenntnisse oder Neuentwicklungen gibt.

Da hat im Straßenverkehr jeder eine orangene Warnweste dabei, irgendwann gabs dann fast nur noch neongelbe im Verkauf, war wohl ein Marketing-Trend.
Im Wald laufen alle in Orange herum, da kommt nun pink.

Ach je
Die können Dich auch mit den passenden Studien zur Jagd im Lendenschurz zwingen. Ich glaube denen gar nichts mehr. Für jeden Kack wird eine passende Begründung erfunden.
 
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Pink an der Warn- oder Schlagschutzweste beim Hund: Kein Problem! Ich selbst würd es auf der Jagd allerhöchstens tragen, wenn ich auf Flamingos pirsche.
 

z/7

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Die können Dich auch mit den passenden Studien zur Jagd im Lendenschurz zwingen. Ich glaube denen gar nichts mehr. Für jeden Kack wird eine passende Begründung erfunden.
Kann man so nicht sagen. Daß Rosa die bessere, weil universellere Signalwirkung hat, hab ich schon vor vielen Jahren gesagt. Wollt nur keiner hören. Meinswegen hätten wir von Anfang an damit arbeiten können.

Da hat im Straßenverkehr jeder eine orangene Warnweste dabei, irgendwann gabs dann fast nur noch neongelbe im Verkauf, war wohl ein Marketing-Trend.
Denke, da haben vllt die Straßenbauer und sonstige öffentliche, die traditionell in orange rumlaufen, vllt bissl gelobbiet. Damit man Unfall besser von geplant wegkennt. Oder so.
 
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Kann man so nicht sagen. Daß Rosa die bessere, weil universellere Signalwirkung hat, hab ich schon vor vielen Jahren gesagt. Wollt nur keiner hören. Meinswegen hätten wir von Anfang an damit arbeiten können.
Nee irgendwann ist es auch mal gut. Jeder ist für seinen Schuss selbst verantwortlich und es darf nur bei gegebenem Kugelfang geschossen werden. Wer damit nicht umgehen kann, der verbringt halt ein paar Jahre in einem Hundekäfig. Sind das alles Freudianer . Der Mensch ist ein Prothesengott, aber für jede Eventualität ein Stützrad vorschreiben, geht echt zu weit.
 

z/7

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Nee irgendwann ist es auch mal gut. Jeder ist für seinen Schuss selbst verantwortlich und es darf nur bei gegebenem Kugelfang geschossen werden. Wer damit nicht umgehen kann, der verbringt halt ein paar Jahre in einem Hundekäfig. Sind das alles Freudianer . Der Mensch ist ein Prothesengott, aber für jede Eventualität ein Stützrad vorschreiben, geht echt zu weit.
Wer spricht von Vorschreiben? Man kann auch etwas als besser anerkennen, ohne es als Zwang zu gestalten. Wieviele hatten denn schon Signalwesten an, obwohl nur Hutband gefordert war. Das bessere ist des guten Feind.
 

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