"Unentgeldlicher" BGS mit Hegebeitrag

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Zum Glück besteht NRW ja nun nicht ausschließlich aus Ballungsräumen, aber die vielen Menschen hier machen es nicht einfacher.

Und: es steht natürlich jedem Pächter frei, andere unentgeltlich oder rein gegen Arbeitsleistung jagen zu lassen. Die Regel ist das hier eben leider nicht.
Richtig, ich bezahle einem anderen seine Freizeitgestaltung....

600/12=50. Da geben manche mehr für Verträge im Fitnessstudio aus, ohne es zu nutzen.
 
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Die zwei Stück Rehwild wären frei und das Wildbret inkl.

Bei uns kannst du maximal 5 € je kg für Rehwild in der Decke nehmen... und für Damwild 3.60 €, Schwarzwild maximal 3 €... also um den Gegenwert der 11 Stücke mal darzustellen.

Dafür hat er jemanden, der alle seine Revierarbeiten erledigt inkl kirren und so weiter.

Das Raubwild halte ich auch kurz, dazu hat er nämlich keine Muße.

Ich habe in dem Jahr einen Bock frei gehabt, auf den ich eingeladen war. Als ich ihn aus der Kammer holen wollte, wurden dann 150 € aufgerufen... fand ich schon grenzwertig.

In einem anderen Revier zahle ich 60€ ohne das irgendwie eine Gegenleistung verlangt wird, obwohl ich diese mehrmals im Jahr anbiete. Dort ist man froh, wenn sich überhaupt jemand um die Rehe kümmert. Das Revier ist aber fast eine Stunde entfernt und somit für mich zeitlich nicht mehrmals die Woche machbar.

Ich bin wirklich ziemlich ratlos wie ich jetzt damit umgehen soll.

Das ruhige Gespräch werde ich auf jeden Fall noch mal suchen. Von der Tendenz der Antworten liege ich aber wohl nicht ganz falsch mit dem schlechten Gefühl
Über diese Preise in der Decke wären viele froh. Bei uns sind und waren die Preise immer niedriger. Besonders beim SW. Aktuell haben wir dort mit 1,90 den besten Preis. Es gab aber auch Zeiten da gab es nicht mal 0,30 für A Stücke bzw. Gab es Phasen ohne Abnahme durch den Wildhandel. (Auch das ist ein Risiko des Pächters, neben Wildschaden usw.

Was die ganze Zeit falsch rüber kommt, für die 600€ darfst du viel mehr als Rehe erlegen. Schreibst ja selbst von Raubwild. Sicher aber auch Sauen und mal ein Stück Niederwild.

Jagd übe ich in meiner freien Zeit aus. Warum soll ich ohne Not (du schreibst wenig Sauen --> wenig Schaden?! Und nur 2.100€ Pacht) überhaupt einen wildfremden (du bist erst in das Dorf gezogen) an der Jagd und damit an meiner Freizeit beteiligen.
Dazu noch einen JJ, der eventuell jagdlich noch nicht selbstständig ist?

Dazu so ein Vertrauensbruch. Im Netz Dinge verbreiten, worüber um Stillschweigen erbeten wurde?


Und noch als letzten Punkt, mit den 2.100€ Pacht sind die Kosten per Anno nicht gedeckt.
 
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Du schreibst, Du bist neu im Dorf. Bevor Du als Neuer im Dorf das Tischtuch mit dem örtlichen Jagdpächter zerschneidest würde ich mir das gut überlegen. Viele haben hier geschrieben, dass das Angebot (für den Anfang) nicht sooo schlecht ist, bis auf die Sache mit dem fehlenden unentgeltlichen BGS, die finde ich auch nicht i.O. Aber vielleicht hat er mal schlechte Erfahrungen mit Begehern gesammelt und ist nun übervorsichtig.
 
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@ SteelAction308, ich würde mir nicht ganz so viel Gedanken machen. Du stehst nicht vor einer Lebensentscheidung, könntest - falls Du Dich auf das Angebot einlässt - jederzeit korrigieren und würdest selbst im schlimmsten Fall maximal wenige hundert Euro in den Sand setzen.

Meine Partnerin und ich sind selber Pächter. Die unmittelbaren Revierkosten (Pacht/BG/Material) sind für unsere Gegend durchschnittlich und entsprechen gut 300 Euro pro Reh inkl. Kitze. Es gibt hier kein Hochwild, außer ein paar Sauen. Auch gibt hier äßungsbedingt keinerlei kapitale Stücke. Bzgl. Materialkosten meine ich nur die unmittelbaren Ansitzeinrichtungen, d.h., eventuell zzgl. Fahrtkosten, zzgl. Kettensäge, zzgl. Motorsense, zzgl. Unterkunft, zzgl. Fütterung, zzgl. Revierfahrzeug, zzgl. PKW-Anhänger, zzgl. Kühlung etc. Unser Ansitzeinrichtungen bestehen nur aus "Drückjagdsitzen", keine teuren Kanzeln. Spielt auch keine Rolle, da wir im eigenen Revier wohnen und deshalb nicht raus gehen, wenn das Wetter gar nicht passt.

Beteiligung an Revierarbeit ist gewünscht/selbstverständlich, aber es gibt noch deutlich mehr als das zu beachten/pflegen:
- Verhältnis zu Jagdgenossenschaft (Bürgermeister, Landbesitzer), Nachbarpächter
- Abschussmeldungen, Waldbegehungen, Forstvorgaben
- Verpflichtung zur Zahlung der Jagdpacht für 9 Jahre oder mehr
- ob ich gerade 500 km entfernt bin oder nicht, interessiert hier niemanden, ich bekomme den Anruf, wenn irgendwo ein Unfallwild liegt, selbst weit außerhalb der Reviergrenzen

Es scheint wirklich Gegenden zu geben, wo die Jagd (fast) nichts kostet. Bei uns wäre das Angebot sehr i.O. Zum Glück können wir es uns leisten, dass keiner unserer Mitjäger und Jagdgäste einen "Hegebeitrag" bezahlt; diese Diskussionen erzeugen bei mir einfach nur Blutdruck.
 
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Aus den bisherigen Angaben erschließt sich mir bisher immer noch nicht, ob es für das gesamte Jagdjahr
- nur 2 Rehe sind, die insgesamt freigegeben sind, oder
- ob die 2 Rehe in dem "Hegebeitrag" inkludiert sind und die weiteren Abschüsse (zum ortsüblichen Preis) übernommen werden können.
Je nach dem sieht die Bewertung dann nämlich völlig unterschiedlich aus.
 
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Hallo und Waidmannsheil !

Als JJ im 3. Jahr habe ich nach einem Jahr uneltgeldlicher Jagd und dem mehrmaligen Fragen ob und wie ich mich an den Revierkosten beteiligen soll jetzt ein Gespräch mit dem Pächter gehabt.

Das Revier ist ca. 360 ha groß. Viel Rehwild, Damwild ist Standwild sowie Schwarzwild als vereinzeltes Wechselwild.

Kosten der Pacht soll bei ca. 2100 liegen.

Ich hatte vorgeschlagen, dass ich die Hälfte der Kosten des Reviers trage und selbstverständlich anfallende Revierarbeitem erledige.

D.h. Kirrungen und Fasanschütten kontrollieren. Sitze freischneiden und instandhalten etc.

Als Freigagabe hatte ich mir 2 Stücke Damwild (keine Hirsche), 2 Böcke und 5 Stück weibliches Rehwild sowie 2 Stück Schwarzwild und Raubwild vorgestellt.

Darauf wurde gar nicht eingegangen sondern es wurden 600 € verlangt wobei dafür dann 1 Bock und ein Reh frei wären.

Revierarbeit wird vorausgesetzt... Kirrungen ca. 2 h die Woche plus Hilfe bei alles Arbeiten die anfallen.

Dafür keinen BGS sondern ein "Hegebeitrag" ohne Erlaubnisschein.

Über die Vereinbarungen soll ich Stillschweigen bewahren.

Hört sich für mich nicht koscher an, da es ja ein entgeldlicher Schein ist, der als unentgeldlicher getarnt wird.

Zudem dürfte ich ohne Schein ja gar nicht los, wenn der Pächter nicht im Revier ist.

Im Zweifelsfall hätte ich ja nicht mal schriftlich, dass ich dort überhaupt jagen darf und im Endeffekt könnte er mich auch morgen rausschmeißen und den gezahlten Betrag behalten.

Nicht falsch verstehen:

Mir ist bewusst, dass ein Revier Geld kostet und ich will nicht umsonst jagen aber bei wirklich viel Hilfe im Revier muss diese doch auch honnoriert werden oder nicht ?

Eure Meinungen würde mich sehr interessieren.

Besten Gruß
Ich finde 600€ Einschuss nicht weiter tragisch, auch wenn der Pächter dafür keinen Schrieb geben will. Ich kenne die finanzielle Situation vor Ort nicht, aber als Pächter für 1000€ so ein rechtlich heikles Fass aufmachen?
2 Rehe scheint mir etwas dünn, selbst mit Wildbret. Bei 2/2 und Sauen würde ich sagen fair.

Was ich allerdings für eher unwahrscheinlich halte sind 2100€ für 360 ha mit DW als Standwild und Niederwild (entnehme ich aus "Fasanenschütten"). Bzw, die Aussage "für 2100 ist der ganze Laden zu haben" ist sicher falsch. Erstmal kommen noch sonstige Kosten drauf, 5k bist du am Ende des Jahres sicher los. Und dann kommt noch die Zeit dazu, die für den ganzen Kram draufgeht (Jagdgenossenschaft bespassen, Schriftverkehr mit Behörden, evtl Wildunfälle etc).
Entweder hat der Pächter es wirklich gut mit den Jagdgenossen, dann bekommst du den Laden nicht zum gleiche Preis. Oder es hat einen Pferdefuss wie heftige Wildschäden, also Vollkosten deutlich über Pacht.

Am Ende schliesse ich mich den Vorrednern an, wenn die Chemie stimmt, würde ich 600€ riskieren.
 
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Ich kenne jemanden, der jemanden kennt... und zwar mit folgendem Erlebnis:

Es war einmal ein frischer JJ, der vom Pächter auf dem Treffen der HG angesprochen wurde zwecks einer Jagd mit unentgeltlich BS in seinem Revier. Gesagt, getan und unterschrieben inkl. Jagdschutzberechtigung. 😳

Später stellte sich heraus, dass es sich um eine Pächtergemeinschaft handelte, die sich untereinander nicht grün waren. Daher unterschrieben sie sich Begehungsscheine nicht gegenseitig für die jeweiligen Bögen, obwohl es im Pachtvertrag so gefordert war. Jeder kochte sein eigenes Süppchen in seinem Bogen.

So kam es, dass es faktisch gar keinen gültigen BG je gab, weil immer nur eine Unterschrift drauf war, statt drei.

Daran hat mich die Story vom TS erinnert.

Vielleicht bestehen Bedingungen bei seinem Pächter, welche ihm eine andere Handhabung nicht ermöglichen. Dann aber sollte sich der TS nicht zum Mittäter machen und wo anders mit mehr Transparenz und Rechtssicherheit jagen gehen.

Wünsche ihm viel Erfolg, ein glückliches Händchen und mega WMH.
 
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Wenn man in vielen Feldrevieren die Pacht durch 100% des Rehwildabschussplans teilt, ist man schnell bei 300€/Reh oder teils mehr. Fallwild wird im Abschussplan berücksichtigt und ist in der Rechnung noch nicht betrachtet.
Also finde ich 600€ für 2 Stück Rehwild i.O. Natürlich revierabhängig, wie man es auch anhand der unterschiedlichen Meinungen hier sieht.

Was aber zwingend notwendig ist, ist die Aushändigung eines unentgeltlichen Begehungsscheins für ein Jahr.

Worauf ich auch bestehen würde, wäre die Jagd auf die weiteren Wildarten. Die Anzahl kann man abstimmen und dem Bestand anpassen und das erlegte Stück kann dann auch gerne gegen Bezahlung übernommen werden.
 
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Wenn man in vielen Feldrevieren die Pacht durch 100% des Rehwildabschussplans teilt, ist man schnell bei 300€/Reh oder teils mehr. Fallwild wird im Abschussplan berücksichtigt und ist in der Rechnung noch nicht betrachtet.
Also finde ich 600€ für 2 Stück Rehwild i.O. Natürlich revierabhängig, wie man es auch anhand der unterschiedlichen Meinungen hier sieht.

Was aber zwingend notwendig ist, ist die Aushändigung eines unentgeltlichen Begehungsscheins für ein Jahr.

Worauf ich auch bestehen würde, wäre die Jagd auf die weiteren Wildarten. Die Anzahl kann man abstimmen und dem Bestand anpassen und das erlegte Stück kann dann auch gerne gegen Bezahlung übernommen werden.
Hier fehlen ja noch ein paar Infos vom TS...
 
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Bei in der Gegend sind es eher so 25€ pro Reh - aber auch Wald/Feld gemischt. Also was die Pacht anbelangt.
 
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Manchmal darf der Jagdpächter gem. Jagdpachtvertrag nur sehr sehr wenige JES ausstellen. Ist im Jagdvertrag nichts anderes explizit geregelt, dann muss sich der Jagdpächter jeden - auch den unentgeltlichen - Begehungssschein (eigentlich JES) von der Verpächterin genehmigen lassen; das ist nun mal Gesetz, wenn es auch wenig bekannt ist. Diese Genehmigung will nicht jeder Pächter bei seiner Verpächterin einholen, oder die Anzahl der JES ist ausgeschöpft.

Jedwede vereinbarte Gegenleistung für die Jagd macht eine Jagderlaubnis zur entgeltlichen Jagderlaubnis, soweit es nicht ein Einzelabschuss ist. Manche Bundesländer machen keinen Unterschied mehr zwischen entgeltlicher und unentgeltlicher Jagderlaubnis, manche stellen eine zeitliche befristetet entgeltliche Jagderlaubnis der unentgeltlichen gleich.

Grundsätzlich gilt für entgeltliche Jagderlaubnisse, der Inhaber muss jagdpachtfähig sein und die Erlaubnis rechnet auf die maximale Pächterzahl an.

Das alles führt dazu, dass es Jagderlaubnisse gegen Hegebeitrag aber ohne Jagderlaubnisschein gibt. Nicht schön, rechtswidrig und manchmal ein böses Ausnützen revierloser Jäger, in manchen Gegenden bzw. Revieren aber die einzige/bequemste/bevorzugte Möglichkeit Dritten eine Jagderlaubnis zu geben. Das über so eine Konstellation Verschwiegenheit vereinbart wird versteht sich von selbst.

Der Wunsch des Themenstarters geht schon fast in Richtung Mitpacht (ja so wurde schon entschieden), was nochmehr rechtliche Hürden aufwirft und worauf sich wohl kaum ein Pächter einlassen wird.

Was den Preis von 600 Euro bei 2 Rehen angeht, 300 Euro für einen Einzelabschuss eines Rehbocks werden nicht selten verlangt und bezahlt und ich habe nicht gelesen, dass Raubwild und Sauen nicht darüber hinaus erlegt werden dürfen.

Also haltet den Ball mal flach. Wenn es bessere Jagdmöglichkeiten für revierlose Jäger geben soll, dann ist zuvorderst der Gesetzgeber gefragt, der mit alten Zöpfen bzgl. Gegenleistrungen aufräumen muss. In manchen Ländern hat er ja damit angefangen.
 
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